S.47/48 Ein Gelehrter befragt einen alten, weisen Griechen
Was ist das Älteste aller Dinge?
"Gott, denn Er war schon immer."
Was ist das Schönste aller Dinge?
"Das Weltall, denn es ist Gottes Werk."
Was ist das Größte aller Dinge?
"Der Raum, denn er enthält alles, was geschaffen ist."
Was ist das Beständigste aller Dinge?
"Die Hoffnung, denn sie lebt noch im Menschen, der alles verloren hat."
Was ist das Beste aller Dinge?
"Die Tugend, denn ohne sie ist nichts gut."
Was ist das Schnellste aller Dinge?
"Der Gedanke, denn in weniger als einer Minute kann er bis ans Ende der Welt fliegen."
Was ist das Stärkste aller Dinge?
"Die Notwendigkeit, die den Menschen zwingt, sich allen Gefahen des Lebens zu stellen."
Was ist das leichteste aller Dinge?
"Rat zu geben."
Was ist das Schwierigste aller Dinge?
"Sich selbst zu kennen."
S.58 "Wir können mit einer Fülle von Einzelheiten und Beweisen unsere Abstammung bis zum Affen zurückführen, aber wir können uns nicht unserer Verwandtschaft mit Engeln erinnern..."
S.93 "Es ist dem Menschen durchaus möglich, sich von allen Erlebnissen der Außenwelt und damit von all den Gemütsbewegungen zurückzuziehen, wie wir es in dem bewussten Trance des christlichen Mystikers des Mittelalters oder des modernen Yogi sehen, und dennoch ein klares Ich-Bewusstsein zu behalten. Wenn das "Ich" sich von dem Gefühl loslösen und trotzdem sein Sein bewahren kann, dann sind "Ich" und Gemütsbewegungen zwei verschiedene Dinge."
S.98/99
Die alten Hindus gebrauchen für Seele und Selbst ein Wort. Seele ist Paul irgendwie schon zu belastet!
"Das "Selbst" ist die Sammlung aller persönlichen Erfahrungen,
aller physischen, geistigen und gefühlsmäßigen, die sich wie Perlen auf
dem Faden des "Ich" aneinander reihen, und dennoch versinkt das Selbst
in das unendliche, unpersönliche göttliche Wesen, das dem Menschen wahre
unbegrenzte Seligkeit bedeutet."
S.143 DAS ERWACHEN ZUM ÜBER-ICH
"Lasst uns im Mittelpunkt unseres Seins ruhen, und wir werden die Edelsteine finden, die dort verborgen sind."
S. 146,47,48 Wahrheit ist das reine geistige Licht, das die Menschheit erleuchtet und von ihr in die verschiedenen Farben zerlegt wird, in denen der Einzelne sie schaut. Das Erlebnis der Wahrheit ist auf der ganzen Welt das gleiche; verschieden sind nur die Deutungen.
...Das "Durcheinander" religiöser Dogmen und die "falsche" Auslegung persönlicher Erlebnisse sind die Ursache der verwirrenden Unzahl von Lehren, die alle ohne Unterschied als "mystisch" bezeichnet werden. Die Unfähigkeit zu einer strengen wissenschaftlichen Prüfung dieses ganzen Gebietes ist verantwortlich für die Unkenntnis des eigentlichen Ziels der Meditation. WAS IMMER auch voreingenommen oder irrtümlicherweise behauptet werden mag: Meditation, Yoga, Mystik und ähnliches, hat nur den einen Sinn, den Strom der Gedanken auszuschalten und die Wirklichkeit zu erkennen, die hinter den Gedanken liegt.
Mit anderen Worten: fortgeschrittene religiöse Lehrer, Anleitungen zum Meditieren, schwärmerische Heiligen-Verehrung, sie alle sollen dem Einzelnen nur helfen, den Lauf seiner Gedanken zu verringern und endlich ganz auszuschalten. Mancher Anhänger einer Sekte wird dies nicht wahrhaben wollen, aber sein Widerspruch wäre nur ein Leugnen wirklicher Tatsachen. Nur reife und tiefe Menschen werden diese Wahrheit erfassen. Nur sie werden durch klare Erkenntnis den geistigen Unklarheiten entrinnen, in denen sich die meisten Suchenden und Frommen verwickeln. Nur sie wissen, das weniger der besondere religiöse Weg, den der Einzelne geht, sein Ziel bestimmt, als die mechanische Art der Gedankenkontrolle, die er unbewusst ausübt. Sie allein wissen, das der Mensch auch ohne ein bestimmtes Dogma nicht weniger zum Ziel kommt als sein frommer Bruder.
S. 189 "Die
Menschheit von heute hungert nach einer besseren, lichteren Zeit und
fühlt sich gleichzeitig gehetzt von den schwarzen Schatten der
Vergangenheit. Die Welt scheint bereit zu sein, jeden Weg zu gehen, nur nicht den richtigen. Beunruhigung
durch (alles mögliche, von Krieg, Klima, Corinna19,) chaotische
politische Verhältnisse in der ganzen Welt, irrt die Menschheit hierhin
und dorthin auf der Suche nach einer wirksamen Formel, die ihre
wirtschaftlichen und sozialen Probleme zu lösen vermag. Die einzige
vollkommene, die einzig unfehlbare aber sieht sie nicht, und ist ihr
doch so nah. Es ist die goldene Regel: "Tu deinem Nächsten, was du wünscht, dass er dir tue."
Der Notschrei der heutigen Welt verlangt nicht nach neuen Köpfen, sondern nach neuen Herzen. Nicht um den Mangel an Ideen handelt es sich bei uns - ganz im Gegenteil; doch um den Mangel an gutem Willen geht es. Der gute Wille wäre die größte Sicherheit für den Weltfrieden. "
~geliebter Bruder Paul Brunton, Der Weg nach innen (1934)
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