Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Sonntag, 29. September 2019

Paul Brunton ♥ Augenblicke der Wahrheit || 4.GRUNDÄTZLICHES ZUR MEDITATION

Die Philosophie lehrt die Menschen nicht, den Kopf völlig leer zu machen, sie sagt nicht: Treib alle Gedanken aus, sei träge und passiv. Sie lehrt die Reduktion aller Denktätigkeit auf einen einzigen Keimgedanken, und dieser hat entweder fragend zu sein, etwa: «Was Bin Ich?», oder Positiv, etwa: «Das Göttliche ist mit mir.»
...Ansonsten ist das reine geistige Leergefegtsein eine gefährliche Verfassung, die von umsichtigen Suchenden vermieden werden sollte. In ihr ist das Risiko des Spiritismus und der Besessenheit gegeben. 

Meditation ist in gewisser Beziehung eine Anstrengung. In ihr versucht man als erstes, sich seinem innersten Kern anzunähern, indem man sich aktiv eine Bahn durch den Dschungel belangloser Gedanken bricht, und als zweites, darin einzudringen, indem man sich passiv dem abstrahlenden Einfluss dieses Zentrums der eigenen Psyche fügt, welches in der Tat der göttliche Geist ist. Im ersten Stadium ist ein entschlossener Wille vonnöten, um die lästigen Eindringlinge zu überwinden und zu verscheuchen, die alle Erfolgsaussichten zunichte machen würden. Im zweiten Stadium wäre die Betätigung des Willens genauso Destruktiv, denn nunmehr wird eine entgegengesetzte Haltung verlangt - völlige Hingabe des Ich.

Der einzige Weg, um zu erfahren, was Meditation bedeutet, besteht darin, zu üben und noch einmal zu üben. Dazu gehört ein täglicher Rückzug aus dem Kreislauf von Routine und Machen, ungefähr eine Dreiviertelstunde, wenn möglich, und die regelmäßige Durchführung einer Übung. Die Form, die eine solche Übung annehmen sollte, hängt zum Teil davon ab, was man selbst bevorzugt. Es kann eine der förmlichen Übungsfolgen aus einem Buch sein, oder es kann ein Thema sein, das einem Satz in irgendeiner inspirierten Schrift entnommen wurde, deren Wahrheit den Geist nachhaltig beeindruckt hat; es kann eine Charaktereigenschaft sein, deren Mangel in uns dringend spürbar geworden ist, oder es kann ein rein frommes Bestreben nach Gemeinschaft mit dem Höheren Selbst sein. Was es auch sei, die persönliche Anziehung sollte stark genug sein, unser Interesse zu wecken und unsere Aufmerksamkeit zu fesseln. Ist das der Fall, können wir das Thema unablässig in unseren Gedanken hin und her wenden. Wenn dem Genüge getan wurde, ist das erste Stadium (die eigentliche Konzentration) abgeschlossen. Leider verbringt man diese Periode meistens zum großteil damit, von außen kommende Ideen und ablenkende Erinnerungen abzuschütteln, so daß einem wenig Zeit bleibt, um zur wirklichen Konzentration selbst zu kommen. Das Gegenmittel ist wiederholtes Üben. Im Nächsten Stadium wird eine Willensanstrengung unternommen, um die Welt der fünf Sinne, ihre Eindrücke und Bilder auszuschließen und dabei die Bahn des Meditativen Denkens weiterzuverfolgen. Hier trachten wir danach, die konzentrierte Haltung zu vertiefen, zu bewahren und zu verlängern und gleichzeitig die äußere Umgebung zu vergessen. Die Vielfalt der Sinneswahrnehmungen - Sehen, Hören usw. - hält uns für gewöhnlich davon ab, uns dem Inneren Selbst zu widmen, und in diesem Stadium muß man sich dazu erziehen, dies zu korrigieren, indem man bewußt die Aufmerksamkeit von den Sinnen abzieht. In der Anfangsphase dieses Stadiums wird uns zumute sein, als ob wir gegen eine unsichtbare Tür hämmerten, auf deren anderer Seite das geheimnisvolle Ziel unseres Strebens liegt.

Man sollte voll und ganz Einsehen und Anerkennen, wie wichtig es ist, den durch Nichts und Niemanden vorgeschriebenen Termin der Meditationsstunde pünktlich einzuhalten. Wenn man darauf achtet, bei gesellschaftlichen und beruflichen Verpflichtungen Wort zu halten, dann sollte man zumindest nicht weniger darauf achten, das auch bei spirituellen Verpflichtungen zu tun. Nur wenn man dahin gelangt, das Überselbst ehrfürchtig als den unsichtbaren und schweigenden Anderen zu betrachten, mit dem man sich zusammensetzt, nur wenn man dahin gelangt, das Ausbleiben zum festgesetzten Zeitpunkt als eine ernste Angelegenheit zu betrachten, besteht eine Aussicht darauf, daß diese Übungen irgendwann einmal Früchte des Erfolges tragen. Man macht die sonderbare Erfahrung - und sie geschieht zu oft, als daß sie bedeutungslos sein könnte -, daß das Eine oder Andere Hindernis auftritt, um einen von der Erfüllung dieser heiligen Pflicht abzuhalten, oder daß sich eine reizvolle Alternative anbietet, um einen davon wegzulocken. Das Ich begehrt gegen den Eingriff in seine eingefahrenen Gewohnheiten auf und widersetzt sich dem bemühen, zu seinen Fundamenten vorzudringen. Man muß diesem Widerstand widerstehen. Man darf sich keine Ausrede gestatten. Die Entscheidung, sich zu einer bestimmten Zeit zur Meditation hinzusetzen, darf nicht kläglich zurückgenommen werden, einerlei, welcher Druck von außen auf einem lastet oder von Innen aufkommt. Man bedarf vielleicht seiner ganzen Standfestigkeit, um sich von anderen Menschen loszumachen und die nötige Einsamkeit zu finden oder um mit dem Aufzuhören, was man gerade macht, und dieses sich selbst gegebene Versprechen einzuhalten, aber am Ende ist es der Mühe wert.

Der Wahrhaft entschlossene Suchende, der rasch vorankommen möchte, muß sich die frühen Morgenstunden zunutze machen, wenn die Morgenröte die Erde grüßt. Eine solche Stunde sollte für die Meditation über das Höchste freigehalten werden, auf daß zu guter Letzt eine spirituelle Morgenröte ihr ersehntes Licht auf die Seele werfe. Durch diesen einfachen Auftakt ebnet man sich den Tag, bevor er richtig anfängt. Doch von den wenigen, die die Höchste Wahrheit suchen, sind noch weniger dazu bereit, dieses Opfer ihrer Zeit zu bringen, oder sind Willens, auf die Behaglichkeit des Bettes zu verzichten. Die meisten Männer opfern gern einige Stunden ihres Schlafs, um das Zusammensein mit einer Frau zu genießen und ihr Verlangen nach ihr zu befriedigen; aber äußerst wenige Männer sind Willens, einige Stunden ihres Schlafs zu opfern, um das Zusammensein mit der Gottheit zu genießen und ihr Verlangen nach Gotterkennen zu befriedigen

Es ist ein gängiger Irrtum zu Meinen, daß deshalb, weil einem aus der Übung keine Frucht zu erwachsen scheint, weder Gefühl noch Erleben daraus resultieren, die darauf verwandte Zeit vergeudet sei. Daher kommt es, daß so viele sie nach einem kürzeren oder längeren Versuch aufgeben. Aber wie kann das Ich wissen, daß sogar der einfache Akt, in ergebener Demut und Geduld und Ausdauer wie ein Bettler vor der Tür des Überselbst zu sitzen, ein Akt des Glaubens ist, dessen Belohnung sicher ist, wenn auch vielleicht nicht die Form dieser Belohnung

Eine Hilfe Ist Bhakti, Liebe. Liebe ist wesentlich für die Meditation; sie ist eine bindende Kraft, bestehend aus Andacht und Ehrfurcht. Das Ziel ist es, vereint zu werden. Erfolgreiche Meditation heißt, mit dem höheren Selbst eins zu werden (Einheit zu erlangen). Meditation sollte ein Sehnen danach sein, zu seinem Ort im Universum heimzukommen.

Man muß den Anfänger im Meditieren vor den Fehlern und Gefahren warnen, denen er nur allzu leicht erliegt. Der größte Fehler besteht darin, die Beimengungen des Ich zur eigenen mystischen Erfahrung zu übersehen; die größte Gefahr besteht darin, sich von einer tranceartigen Passivität überkommen zu lassen, weil man meint, es sei eine mystische Passivität.

Wenn das für alle Gedanken charakteristische Umherschweifen die Aufmerksamkeit ablenkt und die Bemühung zu meditieren vereitelt, versuche es auf andere Art Befrage die Gedanken selbst, mache ihren Ursprung ausfindig, spüre ihren Anfang auf, und verringere ihre Zahl immer mehr. Finde heraus, welches besondere Interesse oder Antriebsgefühl oder Verlangen im Ich sie entstehen läßt, und dränge diese Ursache immer weiter gegen die Leere zurück. So rückst du zusehends von den Gedanken ab, lehnst es ab, dich mit ihnen zu identifizieren, und gelangst immer weiter zurück zu deiner höheren Identität.



Samstag, 28. September 2019

Paul Brunton ♥ Augenblicke der Wahrheit II

Einsichten und Reflexionen eines Wanderers auf dem Weg nach Innen 

25. Der Weltgeist im Individuellen Geist 
Nach der allgemeinen Ansicht in den breiten Massen und religiösen Kreisen Indiens wird der höchste Stand der Erleuchtung in einer Art Trance (Samadhi) erlangt. Dies ist nicht die Lehre in den höchsten philosophischen Kreisen Indiens. Es gibt einen weiteren Zustand, «Sahaja-Samadhi», der in wenigen, kaum bekannten Texten beschrieben wird und als höher gilt. Er wird hoch geschätzt, weil er keine Trance erfordert und weil er ein dauernder Zustand ist. Der niedrigere Zustand ist dadurch gekennzeichnet, daß man phasenweise in ihn eingeht und ihn wieder verläßt: Man kann ihn sich nicht bewahren, ohne in die Trance zurückzukehren. Im Gegensatz dazu bleibt der philosophische «vierte Zustand» selbst dann ungebrochen, wenn man in der geschäftigen Welt rege und wach ist. 
Sahaja-Samadhi ist nicht zeitlich befristet, er ist permanent und bedarf keiner besonderen Anstrengung. Er tritt schlagartig und nicht stufenweise ein. Er kann das tägliche Tun begleiten, ohne es zu beeinträchtigen. Er ist eine beständige Ruhe und vollkommene innere Stille. Es gibt keine Kennzeichen, an denen ein außenstehender Betrachter einen sahaja-bewußten Menschen erkennen kann, weil Sahaja das Bewußtsein selbst darstellt und nicht seine vorübergehenden Zustände.

Der wahre Adept verkauft weder die Geheimnisse seines Wissens noch seine Kräfte zum Gebrauch. Dafür gibt es mehrere Gründe. Der wichtigste ist der, daß er sich selbst schaden würde, denn er würde den Anschluß an die Quelle seines Wissens und seiner Kraft verlieren. Er besitzt diese nicht an sich, sondern weil das höhere Selbst von ihm Besitz ergriffen hat. Von dem Moment an, da er versuchte, weltlichen Profit daraus zu ziehen, würde es sich nach und nach von ihm zurückziehen. Ein weiterer Grund ist der, daß er sein Vorrecht, die reine Wahrheit zu sagen, verlieren würde. In dem Maße, wie er auf Käufer dafür angewiesen wäre, müßte er sie nach ihren Geschmäckern und Vorurteilen modeln und daran anpassen; andernfalls würden sie sie nicht haben wollen. Er müßte sein Wissen ihren Schwächen gemäß umgestalten. Dem Amt, die Wahrheit zu lehren, könnte er nur insoweit nachkommen, als er seine ureigene Pflicht, die Wahrheit zu verwirklichen, vernachlässigte. Denn da er gerade die Wahrheit ohne Bezahlung empfangen hat, muß er auch gerade sie ohne Bezahlung geben. Dies ist das Gesetz, das ihre Verteilung regiert. Jeder, der es verletzt, beweist durch eben diese Übertretung, daß er die Wahrheit in ihrer ganzen leuchtenden Reinheit nicht besitz.

Der Adept wird nicht versuchen, einen anderen Menschen zu beeinflussen, und noch weniger, ihn zu beherrschen. Dazu, einem anderen durch dessen Erleuchtung zu dienen, gehört deshalb nach seiner Auffassung keine Proselytenmacherei, sondern vielmehr das Amt des Lehrens. Ein solcher Dienst hilft einem Menschen, selbst zu verstehen und selbst zu sehen, was er zuvor nicht sehen und verstehen konnte.

Der Adept gebraucht dazu nicht nur die gewöhnlichen Methoden des Redens, des Schreibens und des Beispiels, sondern viel mehr noch außergewöhnliche Methoden, deren sich nur ein Adept bedienen kann. Er versetzt sich gegenüber dem Ich der anderen Person in eine passive Haltung und registriert so Charakter, Denken und Fühlen in einem raschen allgemeinen Eindruck, der sich in seinem Bewußtsein wie eine Photographie auf einem lichtempfindlichen Film niederschlägt. Er begreift ihn als ein Bild der Entwicklungsstufe, die die andere Person erreicht hat, aber er begreift ihn auch als ein Bild des falschen Selbst, mit dem sich die andere Person identifiziert. Einerlei, wie viel Sympathie er für den anderen Menschen empfindet, einerlei, wie negativ die Emotionen oder die Gedanken sind, die er in seinem eigenen Sein wiedergegeben findet, es bleibt ohne Auswirkung auf ihn. Dies kommt daher, daß er über die Begierden und die Illusionen hinausgewachsen ist, die noch über den Geist des anderen Menschen herrschen.

Beim nächsten Schritt seiner Technik zieht er jenes Selbst der Angst um seine unwürdige und letztendlich dem Untergang geweihte Existenz und läßt schließlich das Bild zugunsten des wahren Selbst des Betreffenden fallen, des göttlichen Überselbst. Dann vertreibt er aus seinem Geist jeden Gedanken an die unvollkommene egoistische Verfassung der anderen Person und läßt an seine Stelle die Bejahung ihres wahren spirituellen Selbstseins treten.

Das Überselbst steigt niemals ab oder auf, verliert niemals sein erhabenes Bewußtsein. In Wirklichkeit widerfährt dies einem Etwas, das aus ihm hervorgeht und das demzufolge seine Fähigkeit und Kraft in der Latenz hält, einem Etwas, das aus der Unbegrenztheit des Überselbst ausgegrenzt ist und zunächst die einfache einzelne Lebensgröße und später das komplexe menschliche Ich wird. Es ist nicht das Überselbst, das während dieser langen Entfaltungszeit leidet und ringt, sondern sein Kind, das Ich. Es ist nicht das Überselbst, das langsam seine Intelligenz und sein Bewußtsein erweitert, sondern das Ich. Es ist nicht das Überselbst, das durch Unwissenheit und Leidenschaft, durch Selbstsucht und Extraversion getäuscht wird, sondern das Ich.

Der Glaube mancher Hindusekten an die Einschmelzung des Ich oder mancher buddhistischer Sekten an seine Auslöschung ist unphilosophisch. Das Ich hat sich nach einer langen Entwicklung durch die verschiedenen Naturreiche dem unendlichen Ozean des Geistes ausgesondert und ist eine eigenständige Individualität geworden. Nachdem es so zum Bewußtsein dessen gelangt ist, was es ist, und die Wachstumsspirale vom Keim zum Menschen durchlaufen hat, ist das Ergebnis dieser ganzen Mühe sicherlich nicht nur dazu da, weggeworfen zu werden.

Wenn dies geschähe, wäre die ganze Geschichte der Menschheit sinnlos, ihre ganze Mühe und Plage fruchtlos, ihr ganzes Streben wertlos. Wenn die Evolution lediglich die komplementäre Umkehrung eines Involutionsprozesses wäre, wenn die sich entwickelnde Monade für all ihren Kummer nur wieder am Ausgangspunkt ankäme, dann wäre der ganze Plan unsinnig. Wenn die Reise des Menschen aus nichts anderem bestünde, als vom Zeitpunkt seines Hervorgehens aus dem göttlichen Wesen bis zum Zeitpunkt seiner Wiedereinschmelzung in dieses im Kreis zu marschieren, wäre sie ein müßiges und nutzloses Treiben. Es wäre ein gewaltiges Abenteuer, aber auch ein gewaltig stumpfsinniges. Es hat mit seiner Bewegung ein wenig mehr auf sich. Außer in den Spekulationen gewisser Theoretiker findet es gar nicht statt.

26. Die Weltidee
 
27. Der Weltgeist
Der moderne Mensch sucht an allen unmöglichen Orten nach einem unsichtbaren Gott und will nicht den sichtbaren Gott verehren, den er vor sich hat. Und doch bedarf es nur geringen Nachdenkens, um zu zeigen, daß wir alle an der unerschöpflichen Brust der Natur gesäugt werden. Es ist leicht zu sehen, daß die Quelle alles Lebens die Sonne ist und daß ihre schöpferischen, schützenden und zerstörerischen Kräfte für den gesamten physischen Ablauf des Universums verantwortlich sind. Jedoch ist es nicht die physische Sonne allein, an die sich der Suchende wendet, sondern der Weltgeist hinter ihr. Wir müssen die Sonne als eine wahrhafte Selbstentäußerung und Selbstbekundung des Weltgeistes gegenüber all seinen Geschöpfen betrachten.
 
Alle Kräfte der physischen Welt stammen aus einer einzigen Quelle - der Sonnenenergie. 
Der Satz: «Das Licht ist Gott», meint zweierlei: erstens die dichterische und seelische Tatsache, daß die spirituelle Unwissenheit des Menschen in seiner gegenwärtigen Verfassung gleichbedeutend mit Finsternis und seine Entdeckung Gottes gleichbedeutend mit Licht ist; zweitens die wissenschaftliche und durch entsprechende Befunde verifizierte Tatsache, daß sich die ganze physische Materie letzten Endes auf Lichtwellen reduziert und daß, da Gott das Universum aus Seiner eigenen Substanz geschaffen hat, die Lichtwellen letztlich göttlich sind.
 
28. Das All-Eine
Wenn dieser Zustand das Denken, ob in Wort oder Bild, transzendiert, warum haben dann so viele Mystiker dennoch soviel darüber geschrieben? Daß sie gleichzeitig die Unmöglichkeit beteuerten, die höchsten Ebenen ihrer Erfahrung zu beschreiben, ändert nichts an dieser eigenartigen Tatsache. Die Antwort auf unsere Frage ist die: Hätten sie volles Stillschweigen bewahrt und nicht enthüllt, daß solch eine einzigartige Erfahrung möglich ist und daß solch eine erhabene Wirklichkeit existiert, so hätte das bedeutet, ihre weniger begnadeten Mitmenschen in völliger Unkenntnis einer ungemein wichtigen Wahrheit über das menschliche Leben und Schicksal zu belassen. Aber wenn sie ein Zeugnis hinterlassen haben, selbst wenn es nur andeutet, was es nicht zureichend beschreiben konnte, dann haben sie etwas Licht in der Finsternis zurückgelassen. Und obwohl eine intellektuelle Darlegung einer überintellektuellen Tatsache nur wie ein indirektes und reflektiertes Licht ist, ist es dennoch besser, als wenn man gar kein Licht hat.  

Solange Menschen das Bedürfnis verspüren, sich mit anderen Menschen über dieses Thema auseinanderzusetzen, solange Meister Schüler darin zu unterweisen suchen und solange begnadete Seher die Pflicht erkennen, für die nicht begnadete Menschheit ein Zeugnis ihrer Erleuchtung zu hinterlassen- sei es auch ein unvollkommenes -, solange wird, dem Buddha zum Trotz, das Schweigen gebrochen und das verlorene Wort aufs neue gesagt werden müssen. Man ist intellektuell weit gekommen, wenn man den Satz verstehen kann, daß Geist der Sucher, aber GEIST das Gesuchte ist.  
Die erste Äußerung des Geistes ist die Leere. Die zweite und darauf folgende ist das Licht, das heißt der Weltgeist. Dem folgt die dritte, die Weltidee. Schließlich kommt die vierte, das Erscheinen der Welt selbst.

Im letzten Grad innerer Erfahrung, in der tiefsten Phase der Kontemplation verschwindet der Erfahrende, der Meditierende vergeht, der Erkenner hat keinen erkennbaren Gegenstand mehr - nicht einmal das Überselbst -, denn die Dualität bricht zusammen. Weil dieser Grad über die höchste «Lichterfahrung» hinausgeht, in der das Überselbst seine Gegenwart visuell als eine Masse, eine Säule, eine Kugel oder einen Strahl von überirdischer Leuchtkraft offenbart, die unabhängig davon gesehen wird, ob die leiblichen Augen geöffnet oder geschlossen sind - deswegen ist er die göttliche Finsternis genannt worden.
  • Bewußtsein allein ist. Das, worauf es seine Aufmerksamkeit richtet, scheint in dem Augenblick zu existieren: nur das. Wenn auf Leere, dann gibt es nichts anderes. Wenn auf Welt, dann nimmt die Welt Wirklichkeit an.
  • Was ist es, das da bewußt ist? Der Gedanke eines Bewußtseinspunktes ist schöpferisch, verleiht auf der niedrigsten Ebene dem Ich Wirklichkeit und auf der höchsten dem höheren Selbst. Aber wenn der Gedanke fallengelassen wird, gibt es nur noch das eine Sein in der göttlichen Leerheit. Er ist daher der Ursprung alles Lebens, aller Intelligenz, aller Form.
  • Die gefaßte Idee wird für die Person direkte Erfahrung, das Bewußtsein wird direkte Wahrnehmung.
Die wahre Vereinigung, völlig authentisch und völlig beseligend, in der Geist mit GEIST verschmilzt, ohne Beimischung persönlicher Wünsche oder herkömmlicher Einflüsterungen, kann mit Worten nicht richtig beschrieben werden Denn wer sie erfährt, mag aufgrund des riesigen Unterschieds zu seinem gewöhnlichen Selbst um ihr Einsetzen oder ihr Aufhören wissen, aber er weiß von ihrer vollen Höhe schon allein deshalb nichts, weil er nicht einmal weiß, daß er sie erfährt. Denn damit würde man das Ich wieder einführen und so von der Reinheit der Vereinigung abfallen.

Wieder zurück in der Welt, erforscht er sie abermals in diesem neuem Licht, bestätigt, daß die vielfältige Welt letztlich aus geistigen Bildern besteht, verbindet das mit seiner vollen metaphysischen Erkenntnis, daß sie einfach Geist in der Offenbarung ist, und lernt so begreifen, daß sie ihrem Wesen nach eins mit demselben Geist ist, den er in der Selbstversenkung erlebt. So bezeugt und erfährt seine Einsicht diesen Geist an sich als die Sinnenwelt und nicht als von ihr getrennt, während der Mystiker sie trennt. Bei der Einsicht zerstört das Gefühl der Einheit nicht das Gefühl des Unterschieds, sondern beide bleiben seltsam gewahrt, während bei der gewöhnlichen mystischen Erfahrung eines das andere aufhebt. Die Myriaden von Formen, die das Bild dieser Welt zusammensetzen, verschwinden nicht als ein Wesensmerkmal der Wirklichkeit, noch wird das Bewußtsein von ihnen oder der Umgang mit ihnen beeinträchtigt. Daher ist der vom Philosophen erreichte Stand, auf dem er die Einsicht in den reinen Geist sogar unter dem Ansturm physischer Sinneseindrücke fortwährend besitzt, fest und endgültig.

Er erachtet alles in dieser mannigfaltigen Welt genauso selbstverständlich für nichts anderes als den Geist, wie er jedesmal dann, wenn er sich in die Selbstversenkung kehren möchte, das Nichts, die bildlose Leere für nichts anderes als den Geist erachten kann. Er erachtet sowohl die äußeren Gesichter aller Menschen als auch die inneren Tiefen seines eigenen Selbst für nichts anderes als den Geist. So erfährt er die Einheit alles Seienden; nicht zeitweise, sondern in jedem Augenblick erkennt er den Geist als das Höchste und Letzte. 

Dies ist die philosophische oder endgültige Erkenntnis. Sie ist so bleibend, wie die des Mystikers vorübergehend ist. Was er auch tut oder unterläßt, was er erlebt oder nicht erlebt, er läßt sämtliche Unterscheidungen zwischen Wirklichkeit und Schein, zwischen Wahrheit und Illusion sein und läßt seiner Einsicht freien Lauf, da seine Gedanken nichts auswählen und sich an nichts klammern. Er erlebt das Mirakel undifferenzierten Seins, das Wunder unterschiedsloser Einheit. Die künstlichen, von Menschen geschaffenen Grenzen schmelzen dahin. Er erachtet seine Mitmenschen für so unweigerlich und wesenhaft göttlich, wie sie es wirklich sind, und nicht bloß für die weltlichen Geschöpfe, für die sie sich halten, so daß alle Spuren einer asketischen Haltung nach dem Motto: «Ich bin heiliger als du», völlig von ihm abfallen.
 
Es gibt nur einen Gott, ein Leben, eine unendliche Kraft, einen allwissenden Geist. Jeder Mensch individualisiert ihn, aber vervielfältigt ihn nicht. Er bringt ihn auf einen Punkt, das Überselbst, aber beseitigt nicht seine Einheit und ändert nicht seinen Charakter.

Wir stehen ständig vor dem altehrwürdigsten aller Probleme: «Warum trat dieses Universum aus der Tiefe und Finsternis des absoluten Geistes hervor?» Der Seher kann uns ein Bild der Art und Weise bieten, wie dieser Geist sich in die Materie eingefaltet hat und sich wieder zurück zur Selbsterkenntnis entfaltet. Das ist nur das Wie und nicht das Warum der Welt. Die Wahrheit ist, daß nicht nur nie jemand die letzte und grundsätzliche Absicht der Schöpfung gekannt hat, kennt oder jemals kennen wird, sondern daß nicht einmal Gott selbst sie kennt - denn auch Gott ist nicht minder aus dem Absoluten hervorgegangen als das Universum, ist selbst eine Emanation aus der urtümlichen Finsternis und der vollkommenen Stille. Sogar Gott muß sich damit zufrieden geben, dem Fließen zuzusehen und nicht nach dem Warum zu fragen, denn Gott und Mensch müssen beide verschmelzen und aufgesogen werden, wenn sie zum letzten Mal vor dem Absoluten stehen. (In der Symbolsprache der Bibel: «Denn kein Mensch kann Gott von Angesicht zu Angesicht sehen und leben.»)

Paul Brunton ♥ Augenblicke der Wahrheit I

 "Kein Weg ist der einzige."

"In deinem Geist hat immer nur ein einziger Gedanke Platz. Sorge also dafür, daß es ein positiver ist."
"Telepathie ist nicht deshalb möglich, weil das Denken den Raum durcheilen kann, sondern weil der Raum in Wirklichkeit Denken ist."

«Wenn Herz zu Herzen spricht, was gibt es dann noch zu sagen?»
Ramana Maharshi
«Du mußt über das Sehen hinausgehen und herausfinden, wer das Ich ist, das dieses Licht erfährt», sagte Ramana Maharshi zu einem Schüler.

Daher bekannte Muhammed wiederholt: «Ich bin nur ein Mensch wie ihr. Aber mir werden Offenbarungen zuteil.» Und der zehnte Guru der Sikhs erklärte: «Wer mich den Höchsten Herrn nennt, wird zur Hölle fahren.» 

13. LEBENSERFAHRUNG


Seneca sagt: «Nimm alles, als hattest du es so gewünscht und erbeten. » (Er spricht von Drangsalen )

Es kommt nicht nur auf die Qualität des Bewußtseins eines Menschen an, sondern auch auf die Qualität seines Alltagslebens, nicht nur auf die seltenen mystischen Ekstasen, zu denen sich sein Erleben aufschwingt, sondern auch auf sein Verhältnis zur Welt der Gegenwart und seine Einstellung zu ihr. Es reicht nicht aus, ein Mystiker zu sein: Man kann die breite Straße nicht umgehen, auf der alle Menschen dahinziehen müssen. Kurz gesagt, kann man in der Welt sein, aber nicht von ihr? Kann man das Gewöhnliche, das Gebräuchliche heiligen; jene Tätigkeiten, dieses Geschäft, gar jene Arbeit für den Lebensunterhalt; die Kontakte mit Familie, Freunden, Kritikern und Feinden? Schließlich ist man doch ein Mensch mit persönlichen Problemen; man kann nicht vierundzwanzig Stunden am Tag ausschließlich in abstrakten Ideen leben oder in religiöser Zurückgezogenheit: Man hat einen Körper aus Fleisch und Blut, eine wichtige Pflicht oder Verantwortung, der man in der Welt draußen nachkommen muß.

Was einem Menschen widerfährt, ist wichtig, aber nicht so wichtig wie das, was er daraus macht.

In gewissen Punkten stand ich den Sadhus in Indien kritisch gegenüber - in welchen, tut hier nichts zur Sache. Die Differenzen wurden damals von einigen indischen Zeitungen ziemlich sensationell und mit viel Begriffsstutzigkeit, ja Böswilligkeit aufgebauscht. Aber ich bewunderte sie auch in anderen Punkten, die ich heute zum Teil bei den jungen Aussteigern antreffe, die eine religiöse Einstellung haben. Sie rebellieren gegen eine materialistische Gesellschaft und verweigern sich ihr. Sie erinnern uns daran, daß Jesus auch ein Aussteiger war. Sie versuchen, durch Arbeit an sich selbst zu leben, gehen einander kooperativ und nicht konkurrenzhaft zur Hand, ohne Ehrgeiz, ohne Versicherungsschutz, mit wenigen Habseligkeiten - durch Ehrlichkeit und nicht durch äußeren Schein. 


Wir leben in einer Zeit, in der falsche Aussagen als wahre durchgehen, in der täuschende Werte als echte Werte angesehen werden. Es ist eine Zeit, in der die Verbreitung des Wissens mehr und mehr in die Hände von Menschen gelangt, die selbst zu jung sind, um die Jungen weise unterweisen zu können, die zu unausgeglichen sind, um zur Charakterbildung der Jungen beitragen zu können, die zu theoretisch ausgerichtet sind, um ihren Schülern wirklich praktisch hilfreiche Hinweise geben zu können.

15. DER ORIENT
Der Kontrast zwischen geschwätzigen Amerikanern der Städte und schweigenden Arabern der Wüste ist unvergeßlich. Die Beduinen können in einer Gruppe sitzen und stundenlang nichts sagen. Der Friede der Wüste ist in einem solchen Maße in sie eingezogen, daß die gesellschaftliche Verpflichtung zur Kehlkopfbetätigung unter ihnen unbekannt ist und als überflüssig gilt.

Der Unterschied zwischen den zwei größten und ältesten asiatischen Völkern ist der: Die Mystiker Indiens suchten stets nach einem idealisierten Menschen als Meister. Wenn sie ihn gefunden hatten, wurde er zum leibhaftigen Gott erklärt; alles, was er sagte oder tat, alles an ihm galt als vollkommen. Folglich verfielen sie in Selbsttäuschung und stellten in ihrer Maßlosigkeit ein ungesundes Verhältnis zu ihm her. Die Mystiker Chinas waren keine solchen Träumer. Sie erstrebten keine unmögliche menschliche Vollkommenheit; sie erkannten die notwendigen Beschränkungen und unvermeidlichen Fehler des Menschen.

Der Vedanta-Anhänger braucht den Buddhismus, um seine Weltanschauung zu vervollständigen und ins Lot zu bringen; der Buddhist braucht den Vedanta zu demselben Zweck. Andernfalls besteht bei jedem eine gewisse Einseitigkeit. Eine Erweiterung wird ihren Ansichten zugute kommen und die Menschen bessern.

19. SEINS- UND BEWUSSTSElNSZUSTÄNDE

Mit dieser Relativität aller Dinge ist es für den sie Erkennenden so bestellt, daß die Welt, die wir erfahren, unsere geistige Welt ist und wir sie deswegen niemals so sehen, wie sie wirklich an sich ist oder wie ein Wesen von außerhalb sie beobachten würde. Infolgedessen sehen wir die Welt - unbewußt - niemals anders als mit dem Selbst vermischt. Das Ich plus etwas anderes als das Ich stecken unser Bewußtseinsfeld ab. Wir erkennen die Welt niemals an sich, sondern nur in einem Zustand der Wechselwirkung mit dem Selbst. Wir erkennen das Selbst niemals an sich, sondern nur in einem Zustand der Wechselwirkung mit der Welt. So ist es um die tatsächlichen und zwingenden Bedingungen der sogenannten Erfahrung der Welt und unserer sogenannten Erfahrung des Selbst bestellt.

Indem der westliche Mensch in seiner Unwissenheit das Wachbewußtsein zur alleinigen Schiedsinstanz über seine Erkenntnis erhebt, begrenzt er diese Erkenntnis unnötig. Und indem er andere Bewußtseinsformen als bloße Nachahmungen oder Verirrungen des Wachbewußtseins auffaßt oder ihnen überhaupt die Existenz abspricht, schließt er sich selbst von der höchsten Einsicht und der höchsten ihm offenstehenden Glückseligkeit aus. Sofern er den Traum- und den Tiefschlafzustand nicht auch in seinen Gesichtskreis mit hineinnimmt, wird er weiterhin vom Unwirklichen getäuscht werden und den Schatten fälschlich für das Ding halten.

Der Raum, in dem der Vorgang des Denkens stattfindet, ist die Zeit. Er könnte ohne die Dimension der Zeit nicht sein. Wird das Denken womöglich einmal transzendiert, dann die Zeit mit ihm. Ein Geist, der dies erreicht, wird dadurch in die reine Gegenwart, das ewige Jetzt, «die Gegenwart Gottes» aller Mystiker geworfen.

21. DER MENTALISMUS
Jedes Wissen um etwas ist ganz einfach der Gedanke darüber. Dies darf nicht mit dem richtigen Gedanken darüber verwechselt werden. Es ist ein bewußter geistiger Zustand, und selbst andere Personen sind nur Erscheinungen in diesem Zustand, Geschöpfe im kosmischen Traum. Um diese Überlegung bis zu ihrem notwendigen Ende zu verfolgen, braucht man im höchsten Maße Mut und Aufrichtigkeit, denn sie verlangt als letzte Schlußfolgerung daraus, daß Erkenntnis nur aus Ideen im Geist besteht, den Grundsatz, daß das ganze Universum nichts als eine gewaltige Idee im eigenen Geist ist. So nämlich ist die Erkenntnis ihrer wahren Natur nach innerlich, und daher kann der individuelle Geist keine ihm äußerliche Wirklichkeit erkennen. Er meint, eine Welt außen zu betrachten, wenn er doch nur seine eigenen geistigen Bilder dieser Welt betrachtet.

Gibt es einen exakten universellen Maßstab der Wahrheit, der zu jeder Zeit und unter allen Umständen anwendbar ist, kurz, etwas Unwandelbares und damit Allerhabenes? Die Wissenschaftler wissen, daß die großen Prinzipien, die in der Geschichte der Wissenschaft Marksteine bildeten, in Wirklichkeit Stufen auf dem Weg zur exakten Wahrheit waren. Die Wissenschaft wandelt sich, ihre Lehren wandeln sich, und ihre früheren Näherungen werden von Zeit zu Zeit durch genauere Standortbestimmungen ersetzt. Wir können heutzutage, da die Wissenschaft selbst eine so rasche Gangart einschlägt, nicht hoffen, eine letztgültige Wahrheit zu finden. Es bleibt jedoch eine unerschütterliche, allumfassende Tatsache bestehen, die immer wahr bleiben wird und sich unmöglich je ändern kann. Ja, jeder experimentelle und theoretische Fortschritt durch forschende Wissenschaftler wird nur dazu beitragen, diese große Entdeckung zu bewahrheiten. Worin besteht sie? Darin, daß die ganze Welt, mit deren Untersuchung jeder Zweig der Wissenschaft emsig beschäftigt ist, nichts als eine Idee im menschlichen Geist ist. Physik, Chemie, Geologie, Astronomie, Biologie und all die anderen Wissenschaften ohne jede Ausnahme haben es letzten Endes ausschließlich mit einem das menschliche Bewußtsein durchziehenden Gedanken bzw. einer Reihe von Gedanken zu tun. Hier also besitzen wir ein Universalgesetz, das das gesamte Feld, auf dem die Wissenschaft tätig ist, umfaßt. Dies ist eine letztgültige Wahrheit, die unsterblich ist und noch dann bestehen wird, wenn jede andere von der Wissenschaft aufgestellte Hypothese durch den Fortschritt der Erkenntnis zu Grabe getragen wurde.

Der individuelle Geist malt sich das Welt-Bild durch sein eigenes Bewußtsein und in diesem aus. Wenn das die ganze Wahrheit wäre, könnte man die Erfahrung durchaus zu Recht eine private nennen. Weil aber der individuelle Geist im universellen Geist verwurzelt und von ihm untrennbar ist, ist es nur ein Teil der Wahrheit. Der Weltgedanke des Menschen ist im Gedanken Gottes enthalten und davon umschlossen.

Die geistigen Bilder, die das Universum unserer Erfahrung ausmachen, wiederholen sich in einer einzigen Minute unzählige Male. Nur deshalb erwecken sie den Eindruck der Kontinuität und Dauerhaftigkeit und Stabilität, genau wie ein Film. Wenn wir sie auslöschen und dabei doch unser Bewußtsein unabgeschwächt bewahren könnten, würden wir zum ersten Mal ihren Ursprung erkennen, die Wirklichkeit hinter ihren Erscheinungen. Das heißt, wir würden den Geist an sich erkennen. Eine solche Auslöschung wird durch Yoga erreicht. Hierin also liegt die Wichtigkeit der Verbindung zwischen Mentalismus und Mystik.

22. INSPIRATION UND DAS ÜBERSELBST
Selbst die Arbeit im Büro, in der Fabrik oder auf dem Feld hält einen Menschen nicht davon ab, seine Suche nach dem inneren Geist fortzusetzen. Die Vorstellung, diese Suche verlange Entrücktheit von der gemeinen Alltagswelt, wird von der Philosophie nicht geteilt. Zerstreutheit und Arbeit sind nicht so unlösbar verknüpft, wie wir vielleicht meinen. Der Schüler kann sich dazu erziehen, selbst bei angestrengter Tätigkeit eine ruhige und gelassene Haltung zu bewahren, wie er sich denn auch die neuesten Erfindungen wissenschaftlicher Technik zunutze macht und doch die geistige Fähigkeit behält, in den ältesten Büchern der asiatischen Weisen zu schmökern. Er kann sich dazu schulen, von der Meditation ins Getriebe zurückzukehren, überall hinzugehen, alles zu tun, wenn er Wahrheit im Geiste und Gelassenheit im Herzen trägt. Er kann lernen, zu allen Zeiten in der Wirklichkeit zu leben. Das Gefühl ihrer Gegenwart bedarf keiner ständigen Erneuerung, keines häufigen Hinübergleitens in die Trance, keiner zwischenzeitigen Flucht aus der Welt, wenn er dem dreifältigen Pfad der Philosophie folgt.

Ja, es ist wunderbar, dieses Gefühl, das mit einem Aufleuchten des höheren Selbst einhergeht; aber wenn es zudem mit einem Erkennen verbunden ist, einem eindeutigen Erfassen, das keiner Diskussion, Auslegung, Ausgestaltung oder Beurteilung mehr bedarf, verleiht es dem philosophischen Sucher eine Gewißheit, die wie eine Segnung ist.

Das Aufleuchten muß nicht unbedingt während der Meditation kommen, wenn auch die in der Meditation geleistete Arbeit sein Eintreten herbeiführen hilft. Es kann jederzeit kommen.

Der plötzliche, aber sanfte Zug weg von der äußeren Aktivität und hin zur inneren, das tatsächlich in der Mitte des Brustbereichs empfundene «Dahinschmelzen des Herzens», wie orientalische Mystiker es nennen, kann sich gelegentlich spürbar machen bzw. bei einem fortgeschrittenen oder auf Regelmäßigkeit bedachten Meditierenden auch jeden Tag. Im letzten Fall wird es für gewöhnlich jedesmal ungefähr zur gleichen Zeit auftreten. Dies ist ein Ruf, dem man mit aller gebührenden Ehrfurcht begegnen sollte. Aber bevor er geehrt werden kann, muß er erkannt werden. Seine Erkennungszeichen können Büchern entnommen, aus der Erfahrung gelernt, aus den Berichten anderer Menschen geschlossen oder von einem persönlichen Lehrer empfangen werden. Wenn der Ruf ergeht, sollte man das Signal beachten, alles stehen- und liegenlassen und dem unausgesprochenen Befehl gehorchen, sich nach innen zu kehren, Andacht zu üben oder sich in Meditation zu begeben.

In solchen unvergeßlichen Augenblicken spricht die Seele klar, wenn auch leise zu einem. Vielleicht erzählt sie einem von seiner wahren Beziehung zum Universum und zu seinen Mitgeschöpfen. Ganz gewiß erzählt sie einem etwas über sich selbst. Sie kann einen von seinem Körper trennen und aus der Höhe darauf herab schauen lassen, bis man begreift, daß das Fleisch durchaus der armseligste und unbedeutendste Teil von einem ist. Und, was vielleicht das Beste ist, sie wird einen mit der Zuversicht erfüllen, daß sie nach seiner Rückkehr in die Welt einsamen Ringens und raschen Vergessens neben und in einem bleiben wird.

Es ist ein Zustand der äußersten Zärtlichkeit, der aus einem inneren Zentrum aufwallenden und in alle Richtungen ausstrahlenden Liebe. Wenn andere Menschen oder auch Tiere in dieser Zeit mit einem in Berührung kommen, werden sie zu Empfängern dieser ausnahmslosen Liebe. Denn dann kennt man keine Feinde, lehnt niemanden ab und bringt es nicht fertig, irgend jemanden abstoßend zu finden.

Es ist wichtig, daran zu denken, daß man in den meisten Fällen nur selten mit solchen Erfahrungen rechnen kann, vielleicht im Leben ein- oder zweimal, wenn der Betreffende nicht bewußt auf der Suche ist. Die Hoffnung, sie möchte sich wiederholen, ist natürlich. Das erste Aufleuchten findet statt, um den Weg zu weisen, um Licht auf den vor einem liegenden Pfad zu werfen, um dem Betreffenden die Richtung und das Ziel zu zeigen. Doch ist auch das Aufleuchten nur vorübergehend und selten, das daraus zu schöpfende metaphysische Verständnis ist der bleibende Gewinn. Trachte also danach, Verständnis zu erlangen und es zu klären.

Während die griechisch-orthodoxe Kirche die Lichterfahrung für das Höchste hält, was dem Menschen erreichbar ist, hält die indische philosophische Lehre sie für die vorletzte Stufe. Denn alles «Gesehene» impliziert das Vorhandensein eines davon getrennten «Sehenden». Im Falle des heiligen Lichtes gilt dies nicht minder. Nicht Sehen, sondern Sein ist dieser Lehre zufolge die letzte Erfahrung. «Du mußt über das Sehen hinausgehen und herausfinden, wer das Ich ist, das dieses Licht erfährt», sagte Ramana Maharshi zu einem Schüler.

25. DER WELTGEIST IM INDIVIDUELLEN GEIST
.Die Seele im Menschen, das Überselbst, ist verbunden mit oder verwurzelt in der Seele im Universum, dem Weltgeist.  
..Es besteht ein gewisser Unterschied zwischen der eigenen höheren Individualität und dem universellen Unendlichen, von dem sie ausgestrahlt wird - die Anhänger des Vedanta mögen sagen, was sie wollen. Und dieser Unterschied bleibt auch im höchsten mystischen Zustand erhalten, der nicht durch totale Einverleibung und gänzliche Vernichtung dieser Individualität gekennzeichnet ist, sondern durch das Aufgehen des eigenen Willens im universellen Willen, die engste Innigkeit des eigenen Seins mit dem universellen Sein.
Die Philosophie weist entschieden all jene vedantischen pantheistischen Vorstellungen und abendländischen mystischen Torheiten zurück, die den Menschen vergotten und ihn mit Gott gleichsetzen wollen. Sie erklärt, daß die Sätze, in denen diese Auffassungen Gestalt gewonnen haben, etwa das indische «Das bist du», das persische «Ich bin Gott» und die mittelalterliche europäische «Vereinigung mit Gott», Übertreibungen der Wahrheit sind, die so aussieht: Gott ist uns innig, durch Erkenntnis unseres höheren Selbst werden wir gottgleicher, aber niemals hört Gott auf, der Unerreichbare, der Unfaßbare zu bleiben.

Kein Sterblicher kann das Geheimnis des höchsten Geistes in seiner eigenen Natur durchdringen, das heißt in seinem statischen, inaktiven Sein. Die Gottheit ist nicht nur über das menschliche Vorstellungsvermögen erhaben, sondern auch über die mystische Schau. Aber der Geist in seinem aktiven, dynamischen Zustand als Weltgeist (und gar sein Strahl in uns namens Überselbst) liegt durchaus im menschlichen Wahrnehmungsbereich und läßt auch eine Gemeinschaft und sogar eine Vereinigung zu. Er ist es, den der Mystiker wirklich findet, wenn er glaubt, Gott gefunden zu haben.

Metaphysisch gesehen, gibt es nichts dergleichen wie eine menschliche Erscheinung Gottes, wie ein Herniedersinken des unendlichen Geistes ins endliche Fleisch. Dieser Irrglaube wird von den Bahais in ihrer Manifestationslehre, von den Christen in ihrer Menschwerdungslehre und von den Hindus in ihrer Avatarlehre als eine heilige Wahrheit verbreitet. Gott kann nicht im Fleisch geboren werden, kann nicht menschliche Gestalt annehmen. Wenn Er sich so begrenzen könnte, wäre Er nicht mehr Gott. Denn wie könnte der Vollkommene, der Unfaßbare und der Unvorstellbare unvollkommen, faßbar und vorstellbar werden?

Samstag, 21. September 2019

Krishna Das ♥ Sundhara (Hanuman) Chalisa


Hanuman* Chalisa ist ein Gedicht in Hindu, das vor allem Hanuman preist. Es handelt sich hierbei um einen religiösen Gesang. Wörtlich übersetzt heißt es: “die vierzig Lobverse auf Hanuman”. Es ist nach der Ramacharitamanasa das berühmteste Stück von Tulsidas. Die Grundidee zu der Hanuman Chalisa stammt aus dem 16. Jahrhundert.

Shree Guru charana saroja raja nija manu mukuru sudhaari
Nimm den Staub von den Lotusfüßen meines Gurus, um den Spiegel meines Herzens zu polieren

Baranaun Raghubara bimala jasu jo daayaku phala chaari
Ich singe den reinen Ruhm des Besten von Raghus, der die vier Früchte des Lebens schenkt.

Buddhi heena tanu jaanike sumiraun pawana kumara (Siya Ram)
Ich weiß nichts, also erinnere ich mich an dich, Sohn des Windes

Bala budhi vidyaa dehu mohin harahu kalesa bikaara
Gib mir Kraft, Intelligenz und Weisheit und entferne meine Unreinheiten und Sorgen

Seeyavara Ramchandra pada jai sharanam
Zuflucht zu Füßen von Sitas Lord Ram

1 Jaya Hanumaan gyaana guna saagara, Jaya Kapeesa tihun loka ujaagara
Sei gegrüßt, Hanuman, Ozean der Weisheit. Sei gegrüßt, Monkey Lord! Sie beleuchten die drei Welten.

2 Raama doota atulita bala dhaamaa, Anjani putra Pawanasuta naamaa
Du bist Ram's Bote, der Wohnsitz der unübertroffenen Macht Anjanis Sohn, "Sohn des Windes".

3 Mahaabeera bikrama bajarangee, Kumati niwaara sumati ke sangee
Großer Held, du bist ein mächtiger Blitz, Entferner böser Gedanken und Gefährte des Guten.

4 Kanchana barana biraaja subesaa, Kaanana kundala kunchita kesa
Goldfarben und prächtig geschmückt / mit schweren Ohrringen und lockigen Locken

5 Haata bajra au dwajaa biraajai, Kaandhe moonja janeu saajai
In deinen Händen leuchten Streitkolben und ein Banner, ein heiliger Faden ziert deine Schulter.

6 Shankara suwana Kesaree nandana, Teja prataapa mahaa jaga bandana
Du bist eine Inkarnation von Shiva und Kesaris Sohn, Deine Herrlichkeit wird auf der ganzen Welt verehrt.

7 Vidyaawaana gunee ati chaatura, Raama kaaja karibe ko aatura
Sie sind die weisesten der weisen, tugendhaften und sehr klugen, die jemals bestrebt sind, Rams Arbeit zu tun

8 Prabhu charitra sunibe ko rasiyaa, Raama Lakhana Seetaa mana basiyaa
Sie freuen sich, von den Taten des Herrn zu hören, die Ram, Lakshman und Sita in Ihrem Herzen leben.

9 Sookshma roopa dhari Siyahin dikhaawaa, Bikata roopa dhari Lankaa jaraawaa
Angenommen, eine winzige Form, in der Sie Sita erschienen sind, haben Sie Lanka verbrannt.

10 Bheema roopa dhari asura sanghaare, Raamachandra ke kaaja sanvaare
Sie haben eine schreckliche Form angenommen und die Dämonen geschlachtet, um Lord Rams Arbeit zu vervollständigen.

11 Laaya sajeevana Lakhana jiyaaye, Shree Raghubeera harashi ura laaye
Indem du das magische Kraut gebracht hast, das du wiederbelebt hast, hat dich Lakshman Shri Ram entzückt umarmt.

12 Raghupati keenhee bahuta baraaee, tuma mama priya Bharatahi sama bhaaee
Der Herr der Raghus hat dich sehr gelobt. Du bist mir so teuer wie mein Bruder Bharat


13 Sahasa badana tumharo jasa gaawain, asa kahi Shreepati kanta lagaawain
Tausende von Mündern werden Ihren Ruhm singen! Wenn du also sagst, Lakshmis Lord hat dich zu sich gezogen.

14 Sanakaadika Brahmaadi muneesaa, Naarada Saarada sahita Aheesaa
Sanak und die Weisen, Brahma und die Munis Narada, Saraswati und der König der Schlangen

15 Yama Kubera digapaala jahaante, kabi kobida kahi sake kahaante
Yama, Kubera, die Wächter der vier Dichter und Gelehrten - niemand kann Ihren Ruhm ausdrücken.

16 Tuma upakaara Sugreevahin keenhaa, Raama milaaya raaja pada deenhaa
Sie haben Sugriva großen Dienst erwiesen, als Sie ihn zu Ram brachten. Sie haben ihm das Königtum gegeben.

17 Tumharo mantra Vibheeshana maanaa, Lankeshwara bhaye saba jaga jaanaa
Vibhishana hat Ihren Rat befolgt. Er wurde der Herr von Lanka, wie die ganze Welt weiß.

18 Yuga sahasra yojana para bhaanu, leelyo taahi madhura phala jaanu
Obwohl die Sonne Millionen von Kilometern entfernt ist, haben Sie sie geschluckt und gedacht, sie sei eine süße Frucht.

19 Prabhu mudrikaa meli mukha maaheen, jaladhi laanghi gaye acharaja naaheen
Es ist keine Überraschung, dass Sie mit dem Ring des Herrn im Mund über den Ozean gesprungen sind.

20 Durgama kaaja jagata ke jete, sugama anugraha tumhare tete
Jede schwierige Aufgabe in dieser Welt wird durch Ihre Gnade leicht.

21 Raama duaare tuma rakhawaare, hota na aagyaa binu paisaare
Sie sind der Wächter an Rams Tür, den niemand ohne Ihre Erlaubnis betritt.

22 Saba sukha lahai tumhaaree sharanaa, tuma rakshaka kaahu ko dara naa
Diejenigen, die Zuflucht bei Ihnen suchen, finden alles Glück, die Sie beschützen, kennen keine Angst.


23 Aapana teja samhaaro aapai, teenon loka haanka ten kaanpai
Du allein kannst deiner eigenen Pracht widerstehen, die drei Welten zittern vor deinem Gebrüll.

24 Bhoota pisaacha nikata nahin aawai, Mahaabeera jaba naama sunaawai
Geister und Goblins können sich dem Großen Helden nicht nähern, wenn dein Name ausgesprochen wird.

25 Naasai roga hare saba peeraa, japata nirantara Hanumata beeraa
Alle Krankheiten und Schmerzen werden ausgerottet, indem Sie ständig Ihren Namen wiederholen, mutiger Hanuman.

26 Sankata ten Hanumaana churaawai, mana krama bachana dhyaana jo laawai
Hanuman, du befreist alle, die dich in Gedanken und Taten in Erinnerung behalten, vom Elend.

27 Saba para Raama tapaswee raajaa, tina ke kaaja sakala tuma saajaa
Ram, der asketische König, regiert über alle, aber Sie erledigen alle seine Arbeit.

28 Aura manorata jo koee laawai, soee amita jeewana phala paawai
Einer, der mit einer Sehnsucht zu dir kommt, erhält die Fülle der vier Früchte des Lebens.

29 Chaaron juga parataapa tumhaaraa, hai parasidha jagata ujiyaaraa
Ihre Pracht erfüllt die vier Zeitalter, in denen Ihr Ruhm auf der ganzen Welt bekannt ist.

30 Saadhu santa ke tuma rakhawaare, asura nikandana Raama dulaare
Du bist der Hüter der Heiligen und der Weise der Zerstörer der Dämonen und der Liebling von Ram.

31 Ashta siddhi nau nidhi ke daataa, asa bara deena Jaanakee Maataa
Sie gewähren die acht Mächte und neun Schätze durch den Segen, den Sie von Mutter Janaki erhalten haben.

32 Raama rasaayana tumhare paasaa, sadaa raho Raghupati ke daasaa
Du hältst das Elixier von Rams Namen und bleibst für immer sein Diener.

33 Tumhare bhajana Raama ko paawai, janama janama ke dukha bisaraawai
Wenn man sein Lob singt, findet man Ram und die Sorgen von unzähligen Leben sind zerstört.

34 Anta kaala Raghubara pura jaaee, jahaan janama Hari bhakta kahaaee
Nach dem Tod geht man zu Ram's eigener Unterkunft, der dort als Gottgeweihter geboren wurde.

35 Aura devataa chitta na dharaee, Hanumata se-ee sarva sukha karaee
Warum betest du andere Gottheiten von Hanuman an? Du wirst alles Glück haben.

36 Sankata katai mite saba peeraa, jo sumire Hanumata bala beeraa
Jegliches Leid hört auf und alle Schmerzen werden für diejenigen beseitigt, die sich an den mächtigen Helden Hanuman erinnern.

37 Jai jai jai Hanumaana Gosaaee, kripaa karahu gurudeva kee naaee
Sieg, Sieg, Sieg Lord Hanuman schenke mir deine Gnade als mein Guru!

38 Jo sata baara paata kara koee, chootahi bandi mahaa sukha hoee
Wer dies hundertmal rezitiert, wird aus der Knechtschaft entlassen und gewinnt Glückseligkeit.

39 Jo yaha parai Hanumaana chaaleesaa, hoya siddhi saakhee Gaureesaa
Wer diesen Hanuman Chalisa liest, gewinnt Erfolg, da Gauris Lord (Shiva) Zeuge ist.

40. Tulasee Daasa sadaa Hari cheraa Keejai naata hridaya mahan deraa
Sagte Tulsi Das, der immer Haris Diener bleibt, sagt: "Herr, mach dein Zuhause in meinem Herzen."

Shree Raam Jai Raam Jai Jai Raam 
Seetaraam Seetaraam Seetaraam Jai Seetaraam 
Seetaraam Seetaraam Jai Jai Seetaraam  

Raama Lakshmaan Jaanaki Jai Bolo Hanumaana ki

*Hanuman ist einer der in Indien populärsten Aspekte Gottes. Hanuman, Sohn des Windes, wird auch als Affengott bezeichnet. Er gilt als eine Inkarnation von Shiva. Er ist ein großer Verehrer von Rama und Sita, Inkarnationen von Vishnu und Lakshmi. Er symbolisiert Dasya Bhava, die Liebe des Gottesverehrers, des Gottesdieners zu Gott als seinen Meister. Als Affe steht Hanuman dafür, dass jeder zu Gott kommen kann. Als Sohn des Windes ist er der Schutzherr von Pranayama. Hanuman symbolisiert auch den menschlichen Geist, der durch tiefe Hingabe (Bhakti) in höherere Bewusstseinsebenen geführt werden kann. Hanuman konnte sich sehr klein und sehr groß machen: Ein Bhakta, ein Gottesverehrer, kann sehr demütig sein. Er ist aber auch bereit, Verantwortung zu übernehmen. Im Dienst an Gott wächst er über sich hinaus. Glaube kann Berge versetzen: Hanuman konnte durch große Hingabe an Rama (Inkarnation Gottes) über die Meerenge zwischen Indien und Sri Lanka springen. Es gelang ihm, einen Berg mit Heilkräutern vom Himalaya nach Ceylon zutransportieren...

http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Hanuman.html

Freitag, 20. September 2019

Paul Brunton ♥ Augenblicke der Wahrheit

Einsichten und Reflexionen eines Wanderers auf dem Weg nach Innen
http://www.palikanon.com/diverses/p_brunntn/p_brunn00.htm 
1. Die Suche
2. Die Arbeit an sich Selbst
3. Entspannung und Einkehr
4. Grundsätzliches zur Meditation
5. Der Körper
6. Emotionen und Ethik
7. Der Verstand
8. Das Ich
9. Von der Geburt
10. Die Heilung des Selbst
11. Die negativen Kräfte
12. Reflexionen
13. Lebenserfahrung
14. Der Ort der Kunst
15. Der Orient
16. Mediale und Mystische Erfahrung
17. Der Religiöse Drang
18. Das Andächtige Leben
19. Seins- und Bewusstseinszustände
20. Was ist Philosophie
21. Der Mentalismus
22. Inspiration und das Überselbst
23. Höhere Stufen der Kontemplation
24. Der Innere Friede
25. Der Weltgeist im Individuellen Geist
26. Die Weltidee
27. Der Weltgeist
28. Das All-Eine
O.W. Barth Verlag

1. DIE SUCHE

Wir haben hier auf Erden eine heilige Mission. Wir müssen das finden, was Theologen die Seele und Philosophen das Überselbst nennen. Es ist dies etwas, was uns zum Greifen nahe ist und doch gleichzeitig weit von uns entfernt. Denn es ist die geheime Quelle unseres Lebensstromes, unseres Selbstseins und unseres Bewußtseins. Weil aber unsere Lebensenergie fortwährend durch die Sinne ausströmt, unser Selbstsein fortwährend mit dem Körper identifiziert wird und unser Bewußtsein sich niemals auf sich selbst besinnt, kommt es zwangsläufig dazu, daß uns das Überselbst vollkommen entgeht.
Vier Ziele gibt es, die die Philosophie dem Menschengeist steckt: 
  1. sich selbst zu erkennen; 
  2. sein Überselbst zu erkennen; 
  3. das Universum zu erkennen; 
  4. sein Verhältnis zum Universum zu erkennen. 
Diesen Zielen nachzustreben, macht die Suche aus.

Ein bescheidenes Leben, das sich in den Dienst einer großen Sache stellt, wird groß.

Es besteht bei Mystikschülern, Yoga-Übenden und nach spiritueller Wahrheit Suchenden der starke Hang, ihre Suche als etwas gänzlich vom Leben Abgetrenntes anzusehen, genau wie der Briefmarkensammler und der Freizeitgärtner ihr jeweiliges Hobby als etwas betrachten, dem sie zusätzlich zur Routine ihres täglichen Lebens nachgehen können. Das ist ein grundlegender Irrtum. Die Suche ist weder ein ernsthaftes Hobby noch eine angenehme Ablenkung von der Stumpfheit des prosaischen Alltagslebens. Sie ist das wirkliche Leben selbst. Wer das nicht begreift, verfällt infolgedessen in Exzentrizitäten, Egozentrismen, Superioritätskomplexe, Sektierertum, sinnloses Missionieren noch nicht dafür bereiter oder gegnerisch eingestellter Menschen sowie Versuche, anderen etwas aufzuzwingen, was ihnen nicht entspricht.

Wer die Suche von seinem alltäglichen Dasein trennt, grenzt damit das wichtigste Feld seines weiteren Wachstums aus. Solche Menschen werden oft Träumer oder verlieren die praktischen Dinge des Lebens aus dem Griff. Wenn man jedoch irgendeinen dieser Fehler einem Suchenden gegenüber erwähnt, fühlt er sich selten persönlich angesprochen, sondern meint in der Regel, dies träfe nur auf andere Suchende zu. Dies kommt daher, daß er sich als weiter fortgeschritten betrachtet, als er in Wirklichkeit ist. 

Die Reise beginnt an dem Ort im Bewußtsein, an dem man sich befindet. Man kann die Geschichte anderer Wanderer wiederholen, die hier und dort, in diesem und in jenem Kult nach der Speise suchen, die ihren inneren Hunger stillt. Auf einer solchen Suche können Jahre vergehen, aber ob sie nun in einem von diesen Kulten endet oder außerhalb aller, eines Tages geschieht etwas mit einem. Der Geist wird plötzlich mit Verständnis erhellt und das Herz mit Frieden erfüllt. Die Erfahrung vergeht bald, aber die Erinnerung daran bleibt lange. So froh hat sie einen gemacht, daß man sich danach sehnt, sie zu wiederholen. Aber ach, gerade dies ist anscheinend etwas, was man nicht einfach machen kann, wie man will. Wenn es wieder geschieht, wird man die Suche genau dort aufnehmen, wo sie wirklich am Platz ist - in seinem Innern. Man wird aufhören, hierhin und dorthin zu schauen, und in vollem Ernst mit der Arbeit an sich selbst beginnen. Man wird seinen Charakter läutern, regelmäßig Meditation treiben und inspirierte Werke studieren müssen.

Ist das innere Leben unvereinbar mit dem Leben der Welt? Religiös-mystische Exerzitien und Praktiken gründen meistens auf solch einer fundamentalen Unvereinbarkeit. Auch die traditionellen Lehren behaupten sie für gewöhnlich. Doch wenn dem so wäre: «Dann», so bemerkte Ramana Maharshi einmal skeptisch zu mir, «gäbe es keine Hoffnung für die Menschheit.»

Die übernervösen intellektuellen und künstlerischen Temperamente, die sich scharenweise auf diesen spirituellen Pfaden drängen, sind mehr als alle anderen dazu prädisponiert, sich zu verirren. Die wundersame Welt des Studierens und Experimentierens, die sich für sie auftut, nimmt sie gefangen. Sie drücken sich gern davor, diese Lehren in ihrer ganzen Wirkkraft auszuleben, und reden lieber bloß darüber. Denn der Widerstand, mit dem man bei der Arbeit in schwieriger Materie zu kämpfen hat, bringt die wirkliche Kraft der Seele zum Vorschein. Er erschwert den Erfolg, macht ihn aber dauerhafter.

In der heiligen Stille wird das Leben der Suche geweiht. Und obwohl einen niemand sonst hört oder von dieser Weihung weiß, ist sie ebenso bindend und verpflichtend wie das feierlichste Gelöbnis vor versammelter Loge.

Menschen, die in ihren Emotionen stark von persönlichen Seelenproblemen befangen sind, wären besser für die Suche gerüstet, wenn sie zuerst ihr Leben in Ordnung oder sich persönlich wieder auf die Reihe brächten. Ob ihre Seelenlage nun neurotisch, hysterisch oder psychopathisch ist, es ist eine unbesonnene Vermessenheit, wenn sie es wagen, eine Anwartschaft auf das Eindringen in die göttlichen Mysterien anzumelden.

Das Opfer, das vom Suchenden verlangt wird, ist nichts Geringeres als sein Selbst. Will er die höheren Weihen des Pfades erhalten, muß er das Denken und Trachten des Ich aufgeben, muß dessen emotionale Reaktionen auf Ereignisse, Personen und Dinge überwinden. Jedesmal, wenn er die ruhelosen Gedanken in stiller Meditation zum Schweigen bringt, gibt er das Ich auf; jedesmal, wenn er seine Wünsche in einer wichtigen Entscheidung hintanstellt, gibt er das Ich auf; jedesmal, wenn er den Körper, die Leidenschaften, das Handeln diszipliniert, gibt er das Ich auf. Das Äußerste wird von ihm verlangt, bevor ihm das Äußerste zuteil wird; er ist gezwungen, mit der Selbsterniedrigung zu beginnen und, was schlimmer ist, mit der Selbstkreuzigung aufzuhören. Jeder Suchende muß diese Prüfung bestehen - es führt kein Weg daran vorbei. In "Licht auf den Pfad" (von Mabel Collins) heißt es von den Suchenden, daß «die Füße im Herzblut gewaschen werden». Die Suche ist also nichts für Schwächlinge. Man ist nicht der erste Suchende und wird auch nicht der letzte sein, der weiter das Ich anbetet und dabei wähnt, er habe begonnen, das Überselbst anzubeten.

Diese falsche Selbstidentifikation ist nicht nur ein metaphysischer Irrtum, sondern auch eine innere Gewohnheit. Wir können den Irrtum wohl intellektuell ausräumen, aber wir müssen immer noch mit der Gewohnheit fertig werden. Sie ist derart eingefleischt, daß sie nur durch eine Anstrengung des ganzen Menschen geändert werden kann. Diese Anstrengung heißt die Suche. 

Manche bilden sich ein, der Pfad sei überlaufen. Er ist es nicht. «Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.» Der Wanderer muß lernen, ergeben in teilweiser Einsamkeit dahinzugehen. Das Ringen um sichere Wahrheit und die Suche nach der göttlichen Seele werden von jedem, der die philosophische Ebene erreicht hat, in strenger Vereinzelung verfolgt, und das muß auch so sein. Fortschritt der Menge und massenhafte Erlösung sind hier nicht möglich.

Es stimmt, daß das höhere Selbst den Suchenden von innen her lenken und sogar lehren kann und daß es letztendlich der einzige wirkliche Lenker und Lehrer ist. Aber es stimmt auch, daß er gefährlich irregehen kann, wenn er sich vorzeitig für selbständig hält. Ja, das höhere Selbst wird ihn zu einem anderen menschlichen Helfer leiten, wenn er hinlänglich dafür gerüstet ist. Selbstvertrauen und Unabhängigkeit sind wertvolle Eigenschaften, aber sie können zu weit getrieben werden und dann in Fehler umschlagen. Der Schüler, der sich an seine eigene Lenkung und Inspiration halten kann, ohne Fehltritte zu machen oder Jahre zu vergeuden, darf sich glücklich preisen.
Es ist kein Widerspruch, wenn man Suchenden einmal rät, einen Meister zu suchen und den Pfad der Schülerschaft einzuschlagen, und ihnen ein andermal rät, im Innern zu suchen und den Pfad des Selbstvertrauens einzuschlagen. Die zwei Ratschläge lassen sich ohne weiteres miteinander vereinbaren. Denn wenn der Suchende auf den ersten hört, wird ihn, der Meister dahin führen, in wachsendem Maß Selbstvertrauen zu entwickeln. Wenn er auf den zweiten hört, wird ihn sein höheres Selbst zu einem Meister fuhren.

Kein Suchender sollte so dumm sein, die dargebotene Hand eines würdigen Meisters auszuschlagen. Ja, seine Schwäche und Unwissenheit sind so groß, daß er alle Hilfe benötigt, die er von allen starken und weisen Menschen seiner Zeit wie auch - durch ihre Schriften - vergangener Zeiten bekommen kann. Aber die Beziehung zu einem solchen Meister sollte er deshalb noch lange nicht auf der Grundlage völliger Knechtschaft und intellektueller Lähmung eingehen noch auf der eines totalitären Verbots, bei anderen Meistern oder in anderen Schulen zu lernen. Wenn er sich seine Selbstachtung bewahren will, sollte er sich seine Freiheit zu wachsen und seine Unabhängigkeit zu wählen bewahren. 

Eine kleine Gruppe von Schülern, die sich zu ernsthaftem Lernen zusammenfinden, kann für jeden Teilnehmer eine große Hilfe sein, sofern eine grundsätzliche spirituelle Verbundenheit zwischen ihnen besteht. Fehlt diese auch nur bei einem einzigen aus der Gruppe, kann diese Zusammenkunft unter Umständen mehr Verwirrung als Erleuchtung stiften oder kann einige oder alle vergessen lassen, daß jeder, der auf der Suche ist, allein geht.

Dasselbe Licht, das deine geistige Wichtigkeit erhellt, erhellt auch deine persönliche Bedeutungslosigkeit.

Es kommt nicht so sehr auf die Gedanken an, die der Lehrer von sich gibt, als vielmehr auf die geistige Kraft im Schüler, die durch diese Gedanken erweckt wird.
Gib dich nicht anders, als du bist. Wenn du einer aus der Menge bist, dann zieh dir nicht die stolzen Gewänder des Lehrers an und tu nicht so, als könntest du ihn nachmachen; wenn du dich nicht an die Wahrheit hältst, kannst du sie auch niemals finden. Wer sich auf das Podest spiritueller Geltung stellt, bevor er vom Meister oder von Gott dorthin gestellt wurde, macht damit den ersten Schritt zu einem erniedrigenden und schmerzlichen Absturz.

Wenigstens drei Eignungsvoraussetzungen müssen bei einem spirituellen Lehrer vorhanden sein: vollendete Meisterschaft, sittliche Reinheit und mitfühlender Altruismus. Nur wer über das Böse in sich selbst triumphiert hat, kann anderen dazu verhelfen, für sich das gleiche zu tun. Nur wer den göttlichen Geist in sich selbst entdeckt hat, kann andere dazu anleiten, ihn ihrerseits zu entdecken. Eine Unterweisung, die nicht persönlicher Erfahrung entstammt, kann niemals die Wirksamkeit einer Unterweisung haben, bei der das der Fall ist.

Die Intuition, die einen Menschen veranlaßt, auf die Suche zu gehen, ist wie alle authentische Intuition ein Funke - ein Funke der zum Verlöschen gebracht werden kann durch Zweifel, Unentschlossenheit und das Annehmen unverständiger und abschätziger Gedanken anderer, oder der angefacht werden kann durch Vertrauen, Hingabe und das Annehmen förderlicher Hinweise von Menschen, die den Weg bereits gegangen sind und sein Ziel erreicht haben.

Wenn sich ein Mensch zu guter Letzt selbst gefunden hat, wenn er keinen Bedarf mehr an einem äußeren menschlichen Symbol hat, sondern direkt zu seiner eigenen inneren Wirklichkeit vorstößt, darf er sich in dem ältesten, längsten und größten aller Kämpfe Schulter an Schulter neben den Lehrer stellen.

Montag, 16. September 2019

Jiddu´s letzte Gespräche, Varanasi, 22. Nov. 1985 über Tod und Freiheit

Der Tod sagt, du kannst nichts mitnehmen: also lade den Tod ein - nicht Selbstmord! - lade ihn ein und lebe mit ihm. Der Tod ist jetzt, nicht morgen.
Ich hänge an ihm, er ist ein Freund von mir, ich habe mit ihm gelebt, wir sind miteinander gewandert, wir haben miteinander gespielt, er ist mein Gefährte, und ich hänge an ihm. Der Tod sagte mir: Du kannst ihn nicht mit dir nehmen. Das sagte der Tod zu mir. Mach dich frei, nicht erst 10 Jahre später. Und ich sage: Ganz recht, ich werde frei von ihm sein. Obwohl ich noch immer sein Freund bin, bin ich keineswegs von ihm abhängig. Denn ich kann ihn nicht mit mir nehmen. Was ist daran falsch`?
Anwesender: "Das bedeutet, Sir, dass Sie alle Freuden aufgeben müssen..."
K: Nein. Das sage ich nicht. Ich sage Gebundenheit.
Anwesender: "Jede Gebundenheit..."
K: Das ist alles.
S.48

Sie müssen nicht nur fragen, was ist Tod und Sterben, sondern auch, was ist Leben. Was ist Ihr Leben? - Im Büro von neun bis fünf, als Angestellter, als Fabrikarbeiter oder was auch immer, für den Rest Ihres Lebens, bis Sie sich alt, verkalkt zur Ruhe setzen. Und Ihr Leben ist Kinderzeugen, Sex, Vergnügen, Schmerz, Kummer, Angst, ein Problem nach dem anderen - Krankheit, Ärzte, Kaiserschnittoperationen, Schmerzen des Gebärens. Das ist Ihr Leben.
Oder etwa nicht?
Und das nennen Sie Leben?
Sie hegen es, Sie genießen es, Sie wollen mehr und mehr davon. Nicht wahr? Und Sie schieben den Tod so viele Jahre wie möglich von sich weg. Und in dieser Zeit bauen Sie wieder und wieder dieselbe Schablone auf. Ihre Kinder, Ihre Enkelkinder, alle leben nach derselben Schablone, die Sie Leben nennen.
So sage ich zu mir selbst, warum bringe ich nicht das, was Sie Tod nennen, in das Leben ein? Sie können nichts mitnehmen - nichts. Nicht was Sie versuchten im Leben zu verwirklichen, keine Möbel, keinen Partner, keine Kinder, kein Silber, kein Geld. Nichts. Wenn Sie also nichts mitnehmen können, warum lassen Sie nicht Leben und Tod einander begegnen.
„Gegen seinen Willen stirbt, wer nicht zu sterben gelernt hat.
Lerne zu sterben und du wirst lernen zu leben,
denn niemand wird lernen zu leben, der nicht gelernt hat zu sterben.“ -
Weg aller Wege: es lehrt den Menschen das Sterben.
The Book of the Craft of Dying


Verstehen Sie was ich meine?
Warum lassen Sie den Tod nicht heute kommen? Nicht Selbstmord! - das ich nicht, was ich meine. Warum nicht heute vollkommen frei sein von Bindungen - die Tod bedeutet? Vollkommen ungebunden sein - heute, nicht morgen. (Morgen ist heute, denn es ist ewig Jetzt) Morgen ist Tod. Warum also kann ich nicht JETZT frei von Bindung sein, so dass Leben und Sterben jederzeit zusammen sind? Sehen Sie nicht das Wunderbare daran? Das gibt Ihnen ein unermeßliches Gefühl der Freiheit.

Es hat keine Harken, es hat kein Gefühl für Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart. Das ist LEBEN - eine wirklich grenzenlose Art zu leben. Das heißt, jeder Tag ist ein neuer Tag. Die Zukunft ist Jetzt.
S.75

Mittwoch, 11. September 2019

11. Sept. 2019 || Wenn wir uns unsere blutigen Hände reichen ☺

können wir sicherlich alles erreichen ♥

Söhne Mannheims ♥ Freiheit

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Resolution 217 A (III) vom 10.12.1948) besteht aus 30 Artikeln

Edward Bernays und die Wissenschaft der Meinungsmache | Doku | ARTE
Edward Louis Bernays (22. November 1891 in Wien; † 9. März 1995 in New York)
Edward Bernays || Propaganda: Die Kunst der Public Relations

Gustave Le Bon || Psychologie der Massen
Gustave Le Bon (7. Mai 1841 in Nogent-le-Rotrou; † 13. Dezember 1931 in Paris)
 
Walter Lippmann || Die öffentliche Meinung: Wie sie entsteht und manipuliert wird
Walter Lippmann (23. September 1889 in New York; † 14. Dezember 1974 bei New York)

Politische Ponerologie: Eine Wissenschaft über das Wesen des Bösen und ihre Anwendung für politische Zwecke

Xavier Naidoo Goldwaagen/ Goldwagen
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Samadhi-Pada Satz 33 ~ Vier Tugenden

maitri karunā mudito-peksānām-sukha-duhkha punya-apunya-visayānām bhāvanātah citta-prasādanam ॥33॥

Das wandelbare Wesen des Menschen (Chitta) wird harmonisiert (Prasadana) durch die Kultivierung von Empathie (Maitri), Hilfsbereitschaft (Karuna), positive Bestätigung (Mudita) und Fehlerfreundlichkeit (Upeksha) in Situationen von Glück (Sukha), Leid (Duhka), Erfolg (Punya) oder Misserfolg (Apunya). ||33||

maitri = Liebe, Freundlichkeit, Empathie
karunā = Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Wohlwollen
mudito = (von muditā) Fröhlichkeit, Begeisterung, Heiterkeit, positive Bestätigung
upeksana = (von upeks) Gelassenheit, Gleichmut, Fehlerfreundlichkeit
sukha = glücklich sein, Vergnügen
duhkha = leidvoll, Schmerz
punya = erfolgreich, Verdienst
apunya = missglückt, Misserfolg, Sünde

citta = Chitta, das wandelbare Wesen des Menschen, umfasst neben Geist auch Emotion, Energie und Physis


Vier Tugenden lösen die Vorprägungen

In diesem Satz stellt uns Patañjali einen Weg vor, die Vorprägungen aufzulösen. Es sind die Entwicklung von Empathie (Maitri), Hilfsbereitschaft (Karunā), positive Bestätigung (Mudita) und Fehlerfreundlichkeit (Upeksa).

Vier Tugenden in der Partnerschaft

Analysieren wir diese vier Eigenschaften, fällt uns auf, dass sie die vier Grundvoraussetzungen für jede erfolgreiche zwischenmenschliche Beziehung sind. Liegen diese vier Grund-Tugenden vor, kann eine Beziehung gelingen:
  • Maitri, die liebevolle Anerkennung des anderen. Ohne sie ist jede Beziehung undenkbar. Bringt man dem Partner keine Liebe entgegen, sondern Hass, ist die Beziehung beendet.
  • Karunā, die Hilfsbereitschaft. In einer gelungenen Partnerschaft hilft man sich gegenseitig. Gleichgültigkeit dem Partner gegenüber wirkt wie Gift für das Miteinander.
  • Mudita, die positive Bestätigung. Jeder Mensch braucht das Lob. Wie gut fühlt es sich an wenn jemand zu uns sagt: "Das hast Du gut gemacht". Wer niemals lobt, steht bald alleine da, denn keiner pflegt gerne eine Beziehung zu einem Griesgram.
  • Upeksa, die Fehlerfreundlichkeit. Jeder macht Fehler, hat Fehler - und, ist eine Beziehung einmal zustande gekommen, fallen uns früher oder später diese auch am anderen auf. Hier brauchen wir Gelassenheit. - Das liebevolle hinwegsehen.

Diese vier Grund-Emotionen bedingen sich dabei gegenseitig, durch die Entwicklung der einen, wachsen die anderen wie von selbst.

Die wichtigste Partnerschaft in Deinem Leben

Im Yoga geht es um eine ganz besondere Beziehung, nämlich die wichtigste Partnerschaft in deinem Leben - die Beziehung zu dir selbst. Sich selbst zu lieben, klingt zunächst einmal sehr einfach, doch beobachten wir unser Verhalten, werden wir feststellen, dass wir oft nicht diese nötigen Grundeigenschaften Maitri, Karunā, Mudita, Upeksa kultiviert haben.

Was Yoga-Unterricht von einer Aerobic-Stunde unterscheidet
Yoga-Unterricht soll dementsprechend den Schüler zu einer harmonischen Beziehung mit sich selbst führen. Solch eine Beziehung kann durch das Modell Lehrer-Schüler entstehen. Emotionen, so lehrt uns die Psychologie, entstehen hauptsächlich in der Wechselbeziehung mit anderen Menschen. Kleine Kinder bekommen so erst in der Spiegelung mit den Eltern den Kontakt zu ihren Gefühlen. Sie benötigen das Feedback der Mutter oder des Vaters, das sie einmal fröhlich und einmal traurig sein lässt.

Das Ziel des Yoga-Unterrichts liegt fern abseits der Yoga-Matte. - Das ist vielleicht der wesentliche Unterschied zur Aerobic-Stunde. Alles was Aerobic zu bieten hat, findet in seiner Ausübung selbst statt. Eine "Bauch, Beine, Po" Stunde hat nicht den Anspruch, das gesamte Leben des Teilnehmers zu transformieren und ihn zu einer harmonischen Beziehung mit sich selbst zu führen. Aber gerade das ist es, was ein Yoga-Schüler bewusst oder unbewusst in der Yoga-Stunde sucht. Er will mehr als nur den physischen work-out. Er sucht die Verbindung zu sich selbst. Aufgabe des Yoga-Lehrers ist es, den Schüler dabei zu unterstützen.

In meinen Yoga-Stunden lasse ich deshalb immer etwas Raum für die Möglichkeit, die physische Praxis in einen spirituellen Zusammenhang zu stellen und dem Schüler zu helfen, etwas davon in seinen Alltag mitzunehmen. Yoga ist eben doch, wie oft spöttisch gesagt wird, 99% Praxis – abseits der Matte. Daher ist es mir wichtig, immer offen für die Lebensfragen und Probleme meiner Schüler zu sein. Gerade in dieser Hilfe und emotionalen Unterstützung sehe ich eine wichtige Aufgabe als Yoga-Lehrer, aber auch als Arzt und im privaten Leben.

Die vier Tugenden für den Yogalehrer

Für den Yogalehrer bilden die vier von Patanjali aufgeführten Tugenden die Basis eines guten Unterrichts:
  • Maitri, die Empathie, Liebe und Freundlichkeit unseren Schülern gegenüber ist die Basis. Sonst stehen wir bald alleine im Yoga Raum.
  • Karunā, die Hilfsbereitschaft. Schließlich möchten wir auch etwas vermitteln. Wir helfen Menschen auf ihrem persönlichen spirituellen Weg, der Yogapraxis. Die Bereitschaft unsere Erfahrung und unser Wissen zu Teilen gehört essenziell dazu.
  • Mudita, die positive Verstärkung. Viele Lehrer scheitern an diesem Punkt. Sie möchten weiterhelfen und kritisieren daher nur an den Fehlern herum. Vergessen jedoch zu erwähnen was gut ist. Jedem Yogalehrer rate ich vor jeder Hilfestellung, jeder Verbesserung immer erst das gute zu finden. Höre einfach auf den Unterschied: "Strecke endlich Deinen Arm" oder: "Wau, hier sehe ich tolle starke Beine. Hole die Kraft aus den Beinen und strecke nun Deinen Arm."
  • Upeksa. Mancher Schüler tut sich auch etwas schwer. Hier ist Gelassenheit und Fehlerfreundlichkeit gefragt. Lass Deinen Schülern Freiraum. Möchten sie anders praktizieren als Du es vorschlägst, dann ermögliche dies. Klappt eine Bewegung auch beim hundertsten Versuch nicht, dann erkläre sie zum einhunderteinsten mal.

Die vier Tugenden in meinem persönlichen Leben

In meinem persönlichen Leben versuche ich mich so oft wie möglich an die vier Tugenden aus diesem Sutra von Patanjali zu erinnern:
  • Ich bemühe mich stets, anderen Menschen liebevolle Anerkennung entgegenzubringen, (Maitri), gerade auch dann, wenn die Zeit knapp ist.
  • Wenn jemand meine Hilfe benötigt, helfe ich gerne (Karunā). Dies gehört als Yoga-Lehrer und auch als Arzt sogar zu meinem Berufsbild. Manchmal ist meine Hilfe sehr konkret. Als Arzt beispielsweise verschreibe ich ein Medikament oder verordne eine Therapie. Bei Lebensfragen jedoch gebe ich selten konkrete Antworten. Vielmehr liegt es mir am Herzen, den Schüler seine persönliche Antwort finden zu lassen.
  • Mudita, die positive Verstärkung, sie ist als Yoga-Lehrer und Arzt eine wichtige Qualität. Oft muss ich Patienten sehr traurige Nachrichten überbringen. Mir ist es wichtig, hier trotzdem Zuversicht zu vermitteln. Wie soll der Patient an eine Genesung glauben, wenn ich ihm aus medizinischer Sicht diese Hoffnung nehme?
  • Upeksa, die Gelassenheit, sie ist für mich oft die schwierigste der vier Tugenden. Es ist die Gelassenheit, einen guten Freund zur Zigarette greifen zu lassen. Auch das Akzeptieren gehört dazu, wenn ein Patient eine Therapie ablehnt, die ich für wichtig erachte. Doch gerade darin zeigt sich eine gute Beziehung, den anderen mit seinen Ecken und Kanten so anzunehmen, wie er eben ist.

Ein Weg zur Entwicklung der vier Tugenden

Um diese wichtigen Tugenden Maitrī, Karuṇā, Mudita und Upekṣa zu entwickeln, teile ich gerne folgende Technik mit zukünftigen Yoga-Lehrern:

Um Groll oder eine ähnliche Emotion gegenüber einer Erfahrung oder Person loszulassen, visualisiere ich diese Person oder Erfahrung mit einem Faden, der mich mit ihnen verbindet. Dann projiziere ich Liebe auf die Person und die Erfahrung, danke für das Geschenk des Wissens und stelle mir vor, wie der Faden durchgeschnitten wird und die Person/Erfahrung sich entfernt und nicht mehr länger Teil meiner inneren Erfahrung ist.

Manche berichten mir, dass auch ihnen diese Technik entscheidend dabei hilft, mit manchmal schwierigen Schülern umzugehen. Die zwischenmenschlichen Beziehungen in ihrem privaten Leben hätten sich grundlegend verändert. Menschen, mit denen sie zuvor Probleme hatten, erscheinen plötzlich liebenswert und umgänglich. Auch Patañjali kennt und berichtet von diesem Phänomen:

Ob ein Objekt, eine Situation oder Person erkannt oder verkannt wird, hängt ab von dessen emotionaler Nähe und unseren Erwartungen. [YS IV.17]

Die Kultivierung von Maitri, Karunā, Mudita und Upeksa verändert unsere Wahrnehmung.

Alles was ich tue, denke und fühle zieht wellenartige Kreise nach außen und kann Freude wecken und Liebe ausstrahlen. Wenn ich den Zugang zur Liebe in mir selber finde, bin ich voller Kraft und habe deshalb viel zu geben. Der Schlüssel dazu liegt in der Fähigkeit, in mir selbst sowie in meinem Gegenüber das göttliche Wesen zu erkennen, das wir alle sind.

de.ashtangayoga.info


Ganzheitliches Bewusstsein ist tatsächlich eine Güte, die beinhaltet:
1) Gleichmut in Bezug auf Glück, Leid, Angenehmes, Unangenehmes, Tugend, Laster
2) Freundlichkeit
3) Mitgefühl
4) Freude
5) Entsagung
kriyayogalahiri Botschaft-55

Samstag, 7. September 2019

2019.Sep.05 || Message from Paramahamsa Prajnananandaji

Liebende und göttliche Seelen,
Lassen Sie die besten Segnungen Gottes und der Meister auf Sie alle sein. Ich nutze diese Gelegenheit, um für Sie zu beten und sende anlässlich des Lehrertags, der am 5. September stattfindet, meine besten Wünsche.

Bekanntlich fällt der Lehrertag auf den Geburtstag des zweiten indischen Präsidenten, Dr. S. Radhakrishnan. Er war ein Lehrer, ein Philosoph, ein Diplomat, ein Staatsmann und ein Liebhaber des Wissens. Als ich ein kleiner Schüler war, feierten wir diesen Tag mit viel Liebe und Hingabe an unsere Lehrer. Ich setzte diese Praxis fort und ging, wann immer es möglich war, zusätzlich zu den üblichen Feierlichkeiten zum Haus meines Lehrers. Als ich meinen geliebten Gurudev traf, hatten wir auch einen traditionellen Lehrertag (Guru Purnima, Vollmondtag im Juli). Seitdem habe ich zwei Tage gefeiert, um meinen Lehrern und den Meistern meine Liebe und Hingabe anzubieten.

Unsere Eltern sind unsere ersten Lehrer, und viele merken vielleicht nicht, dass unsere erste Schule der Mutterleib war. Die nächste Schule ist unser Zuhause und jedes Familienmitglied wird unser Lehrer. Dann betreten wir Schulen, Hochschulen und Universitäten. Aber dieses Universum ist die Universität, und wir können von jedem Teil davon lernen. In Wirklichkeit haben wir aus vielen verschiedenen Quellen und Medien gelernt.

In meinem Leben habe ich gefühlt, erkannt und akzeptiert, dass alles, was ich in meinem Leben gelernt oder erlangt habe, meinen Lehrern zu verdanken ist, angefangen bei meiner Mutter. Jeder Lehrer, den ich hatte, war vorbildlich. Meine Lehrer haben mein Leben unauslöschlich geprägt. Ich bin stolz darauf, Lehrer für Akademiker und für Spiritualität zu sein.

Ein guter Lehrer beeindruckt einen Schüler in vielerlei Hinsicht und bleibt für immer im Leben des Schülers. Meine lieben Schüler, die Kinder von Balashram, lernen bitte, Lehrer zu lieben und zu respektieren und versuchen, von ihnen zu lernen. Sei aktiver und praktischer.

Ein chinesisches Sprichwort sagt: "Ich höre und vergesse. Ich sehe und erinnere mich. Ich tue und verstehe." Es ist eine Botschaft sowohl für Lehrer als auch für Schüler.

Ich werde mein Schreiben mit einem Zitat von William Arthur Ward abschließen, das die Qualität eines Lehrers beschreibt: "Der mittelmäßige Lehrer erzählt. Der gute Lehrer erklärt. Der überlegene Lehrer demonstriert. Der große Lehrer inspiriert." Meine lieben Lehrer, mit unserer eigenen Anstrengung können wir uns verbessern. Mit unserer Liebe können wir den Köpfen und Herzen unserer Kinder Dynamik und Pragmatismus verleihen. Wir sind wirklich gesegnet, diese göttliche Rolle als Lehrer akzeptiert zu haben.

Anlässlich des Lehrertages biete ich euch allen meine Liebe und Anbetung an und ich verbeuge mich vor euch allen.

Mit Liebe, Prajnanananda

Yoganandaji im September

Frieden geht von der Seele aus und ist die heilige innere Umgebung, in der sich wahres Glück entfaltet.

Wenn du dich auf den Entschluss konzentrierst, niemals deinen Frieden zu verlieren, kannst du Gottseligkeit erlangen. Behalte eine geheime Kammer der Stille in dir, in der du keine Stimmungen, Prüfungen, Kämpfe oder Unharmonien zulässt. Halten Sie jeglichen Hass, jede Rache und jedes Verlangen fern. In dieser Friedenskammer wird Gott Sie besuchen.

Am allermeisten betone ich, dass Sie damit beschäftigt sein sollten, Gott durch Meditation zu suchen ... Unter den Schatten dieses Lebens ist Sein wunderbares Licht. Das Universum ist ein riesiger Tempel seiner Gegenwart. Wenn Sie meditieren, werden Sie überall Türen finden, die sich zu Ihm öffnen. Wenn Sie mit Ihm Gemeinschaft haben, können nicht alle Verwüstungen der Welt diese Freude und diesen Frieden wegnehmen.

Obwohl wir durch Rasse, Glaubensbekenntnis, Hautfarbe, Klasse und politische Vorurteile gespalten zu sein scheinen, sind wir als Kinder des einen Gottes in der Lage, in unserer Seele Brüderlichkeit und Einheit der Welt zu fühlen ... In unserem Herzen können wir alle lernen sei frei von Hass und Selbstsucht. Lasst uns für Harmonie unter den Nationen beten, dass sie Hand in Hand durch das Tor einer schönen neuen Zivilisation marschieren.

Bestätigung zum Üben: Ich entspanne mich und lasse alle mentalen Belastungen beiseite, sodass Gott durch mich Seine vollkommene Liebe, seinen Frieden und seine Weisheit zum Ausdruck bringen kann.


Mittwoch, 4. September 2019

Worte der Weisen 30. Die Natur der Wahrheit ~ Erlange Freiheit




  1. Die Wahrheit lässt sich nicht als metaphysische Einheit definieren.
  2. Wahrheit ist das, was in den 3 Zeitaltern unverändert bleibt. Das ist die vedantische Definition.
  3. Wie wurde das Unendliche endlich? Wie wurde aus dem Einen vieles? Wie kam die Sünde in die Welt? All diese Fragen sind identisch.
  4. Die Frage: „Warum hat Gott diese Welt erschaffen?“, ist unlogisch. In Gott gibt es kein ‚warum’, weil in Ihm weder Ursache noch Wirkung ist.
  5. Sat, Chit und Ananda (Sein, Wissen und Glückseligkeit) sind keine Eigenschaften von Brahman, sie sind Brahman selbst.
  6. Moksha, Befreiung, ist das letztendliche Ziel des Menschen.
  7. Moksha ist die Befreiung aus der Knechtschaft des Geistes und der Materie.
  8. Der Sinn menschlichen Lebens ist es, das Gefühl einer getrennten Persönlichkeit zu verlieren und sich in Gott aufzulösen.
  9. Leben im reinen Geist ist das einzig wirkliche ewige Leben. Deshalb lebe in deinem eigenen Atman (höheres Selbst).
  10. Wo jeder Klang aufhört, alle Farben verschwinden, alle Gedanken dahinschmelzen, wisse, da ist das Selbst oder Brahman.
  11. Absolutheit bedeutet reine Existenz ohne Bewegung oder Veränderung.
  12. Es gibt keine Kraft, die größer ist als die der Seele, Brahma-Tejas.
  13. Gott ist die Vollendung. Spirituelle Perfektion zielt letztendlich auf diese Vollendung – die Gottesverwirklichung.
  14. Kraft, Energie ist der dynamische Aspekt der Realität. Ohne diesen Aspekt ließen sich die Vorgänge des Erschaffens, des Bewahrens und der Zerstörung nicht erklären.
  15. Das Universum ist Ausdruck der Göttlichen Kraft – Para Shakti.
  16. Es ist eine freudlose Welt, die von Veränderung, Verfall und Tod infiziert ist.
  17. Das Ego in dir, das ‚Ich’ ist der Handelnde, der Genießer, der Denker, der Empfangende.
  18. Wahrer Besitz ist der Besitz von Weisheit. Anderer Besitz verschwindet, er ist nicht von Dauer.
  19. Die höchste Kraft oder Intelligenz, die das Schicksal der Menschheit formt, ist Eins.
  20. Nach Erlangen von Weisheit gibt es keine Wiedergeburt mehr. Dies ist ein allgemeingültiges Gesetz. Für die aber, die eine Mission zu erfüllen haben, gibt es eine Wiedergeburt.
  21. Rishi Apoulantram wurde als Vyasa wiedergeboren. Sanat Kumara als Skanda. Narada und Vasishtha werden immer wieder geboren.
  22. Nichts stirbt. Alle Dinge ändern sich. Das ist die absolute Wahrheit.
  23. Angst und Sorgen werden so lange entstehen, wie es ein Gefühl von Dualität gibt.
  24. Überkomme Begriffe wie ‚Gut’ und ‚Böse’ und schaue die Wahrheit, die hinter diesen Konzepten steht.
https://www.swami-sivananda.de/inspiration-des-tages-vom-30-08-2019/

Sonntag, 1. September 2019

Maria Sanchez || Die revolutionäre Kraft des Fühlens - Wie unsere Emotionen uns befreien

Dies ist eine Zusammenfassung verschiedener Passagen aus dem Buch 
"Die revolutionäre Kraft des Fühlens" von Maria Sanchez.

„Wer nicht in diese Welt zu passen scheint, ist nahe daran, sich selbst zu finden.“  Hermann Hesse, „Demian“

Kurt Marti
Aufbruch
„Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.“

Wer sich selbst emotional begleiten kann, hat die Voraussetzung dafür geschaffen, für sich selbst eine Verantwortung zu übernehmen, die dem Wort tatsächlich gerecht wird. Denn in „Verantwortung“ steckt das Wort „Antwort“. Wenn wir auf die Kontaktanfrage, die jedes leidbringende Symptom an uns stellt, nicht auf eine emotional offene und dadurch heilsame Weise eingehen können, werden wir das gefrorene Meer in uns nicht in der Art berühren können, um es nach vielen Jahren endlich zum Schmelzen zu bringen.