Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Montag, 28. Juli 2014

Durch achtsames Konsumieren unsere Erbe bewahren: die vier Arten von Nahrung


Im Gleichnis vom "Fleisch des Sohnes" erfahren wir von Buddha auch, dass es vier Arten von Nahrung gibt, die wir zu uns nehmen:
die essbare Nahrung
die Sinneseindrücke,
die Intentionen und
das Bewusstsein.
Die erste Art ist also die essbare Nahrung, die unser Körper aufnimmt. Wir üben uns im achtsamen Verzehr essbarer Nahrung, um unseren Körper keine Gewalt anzutun. Unser Körper ist uns über viele Generationen hinweg zugewachsen, und wir haben kein Recht, ihn durch das was wir essen und trinken zu schädigen. Wenn wir Gifte wie Drogen oder Alkohol zu uns nehmen, sind wir unseren Vorfahren, unseren Kindern und Kindeskindern gegenüber undankbar, weil wir das zerstören, was wir von unseren Ahnen empfangen haben und an zukünftige Generationen weitergeben wollen. Die Leute denken oft: "Das ist mein Körper, ich kann damit machen was ich will, denn er gehört mir." Das ist eine falsche Auffassung; unser Körper gehört nicht uns allein, sondern auch unseren Vorfahren, unserer Familie, unseren Kindern. In unseren Körper setzten sich Vorfahren, unser Vater und unsere Mutter fort. Wir müssen gut für Ihn sorgen, um nur das Allerbeste an unsere Kinder und Enkel, unsere Familie und unserer Gemeinschaft weiterzugeben.

Essbare Nahrung:
die erste Nahrungsart

Wir Menschen kommen nie ganz ohne Gewalt aus, aber wir bewegen uns immerhin in Richtung Gewaltfreiheit. Wenn wir kontinuierlich üben, reduziert sich der Gewaltanteil in vielen Bereichen unseres Lebens, zum Beispiel in unserer Nahrung. Wie zivilisiert wir sind, lässt sich daran ablesen, wie viel Verständnis, Mitgefühl und Gewaltlosigkeit in den Herstellungsprozess und Verzehr unsere Nahrung einfließen.
Wir alle müssen essen, um am Leben zu bleiben.
Wir können keine perfekten Vegetarier sein, weil wir beim Zubereiten und Verzehr von Gemüse Mikroorganismen töten.



Zitate von Thay:
Verständnis und Liebe sind Werte, die alle Dogmen transzendieren.


Unsere Verabredung mit dem Leben findet immer im gegenwärtigen Augenblick statt. Und der Treffpunkt unserer Verabredung ist genau da, wo wir uns gerade befinden.

Wenn wir in das tiefste Innere einer Blume blicken, sehen wir in ihr Wolken, Sonnenschein, Minerale, Zeit, Erde und alles andere im Kosmos. Ohne Wolken könnte es keinen Regen geben und so auch keine Blume.

Wenn du Gehmeditation übst und erkennst, dass du auf dem schönen Planeten Erde schreitest, wirst du dich selbst und deine Schritte in einem ganz anderen Licht sehen und von den engen Sichtweisen und Begrenzungen befreit werden.


Als ein Vater seinen zwölfjährigen Sohn fragte, was er sich zum Geburtstag wünsche, antwortete dieser; «Papa, ich möchte dich!»
Sein Vater arbeitete die ganze Zeit und war selten zu Hause. Sein Sohn war eine Glocke der Achtsamkeit, die ihn daran erinnerte, daß das kostbarste Geschenk, das wir unseren Liebsten machen können, unsere wirkliche Gegenwart ist.  

Unsere einzige Waffe ist die Liebe || Thich Nath Hanh

An einem Tag im Jahre 1965 - ich war damals Mönch im Truc-Lam- Kloster in Saigon - war mein junger Ordensbruder Nhat Tri in Saigon unterwegs. Ein amerikanischer Militärlastwagen fuhr an ihm vorbei, und ein amerikanischer Soldat, der hinten auf der Ladefläche stand, spuckte Bruder Nhat Tri auf den Kopf, der danach weinend zu mir kam, so gedemütigt fühlte er sich. Ich erklärte ihm, dem amerikanischen Soldaten sei möglicherweise durch eine Menge Propaganda eingetrichtert worden, dass sich die Kommunisten als buddhistische Mönche und Nonnen tarnen würden. Deshalb habe der Soldat bei seinem Anblick hasserfüllt ausgespuckt. Der amerikanische GI sei ein Opfer von Täuschung und Unwissenheit. Ich sagte: "Bruder, du sollst ihn nicht hassen. Wenn du ihn hasst, bedeutet es, dass du noch nicht verstanden hast." Es waren solche Vorkommnisse, aufgrund derer viele junge Leute die Gewaltlosigkeit, die sie praktizierten, aufgeben wollten, um sich der Nationalen Befreiungsfront anzuschließen und mit der Waffe in der Hand gegen die Amerikaner zu kämpfen. Ich hielt Bruder Nhat Tri lange Zeit in meinen Armen und sagte: "Mein Kind, wir sind nicht dazu geboren, zur Waffe zu greifen, wir sind zum Lieben geboren. Die Liebe ist die einzige Waffe, die wir tragen." Diese Worte halfen ihm, wieder zu seinem ursprünglichen Anliegen zurückzukehren, er blieb und widmete sich weiterhin seinen karitativen Aufgaben.
Die Welt ist voller Diskriminierung, Gewalt und Hass. Wenn wir uns von diesen negativen Energien vereinnahmen lassen, können wir weder uns noch unserem Planeten helfen. Wir müssen Freiheit, Solidarität und Verständnis entwickeln. Man muss nicht Mönch oder Nonne sein, um sich darin zu üben. Man muss den Willen haben, sein Herz der eigenen Güte, der eigenen Buddhanatur, dem Geist der Liebe zu öffnen.

Freitag, 25. Juli 2014

Text: Warum unser Geldsystem nicht funktionieren kann

http://www.sein.de/gesellschaft/neue-wirtschaft/2009/warum-unser-geldsystem-nicht-funktionieren-kann.html

Es wurde viel geschrieben und gesagt über unser Geldsystem in letzter zeit - oft sind die Texte sehr lang, voller sonderbarer Wörter und viele Menschen fühlen sich verwirrt. Dies ist der Versuch, die grundlegenden Fehler des Systems noch einmal leicht verständlich zusammenzustellen, da diese Informationen in den nächsten Wochen und Monaten essentiell sein werden, um zu verstehen, was passiert.

1. Geld als Schuld

US-SchuldenGeld kann in unserem System nur dadurch entstehen, dass sich eine Bank bei der Zentralbank Zentralbankgeld leiht, es wird aus Schuld geschöpft. Alles Geld, das in Umlauf ist, ist die Schuld von irgendjemandem an irgendjemand anderen. Je mehr Geld es gibt, desto mehr Schulden muss es auch geben. Würden alle ihre Schulden zurückzahlen, gäbe es kein Geld mehr.
Fatalerweise muss auch der Staat einen Kredit aufnehmen, wenn er Geld in Umlauf bringen will - deshalb sind alle Staaten mit Zentralbanksystemen hoch verschuldet. Das müsste nicht so sein. Würden die Zentralbanken verstaatlicht, könnte der Staat Geld herausgeben, ohne dadurch in die Schuld privater Geldinstitute zu gelangen. Es wird oft argumentiert, dies sei deshalb nicht möglich, weil der Staat dann einfach Unmengen Geld drucken und dadurch die Währung zerstören würde. Wie wir an den USA sehen, hindert aber auch das gegenwärtige System niemanden daran das zu tun - nur das in diesem Fall auch ein milliardenhoher Schuldenberg entsteht, der nie wieder abgezahlt werden kann. (derzeitige Verschuldung: 11,321,599,905,356.40 $ = 11.000 Millarden $!)

2. Die wundersame Geldvermehrung

Das Geld, das sich die Banken von der Zentralbank leihen wird ebenfalls benutzt, um Kredite zu vergeben. Jedoch verleiht die Bank nicht - wie man vielleicht meinen könnte - dieses Geld selbst, sondern „erfindet" einfach ausgedachtes Geld, das sie dann ihren Kunden anbietet. Eine Bank muss nämlich nur 2 % des Geldes, das sie verleiht auch tatsächlich besitzen (USA 10%). Das heißt: Wenn eine Bank 2 Euro hat, kann sie 100 Euro verleihen - ohne dass es dieses Geld überhaupt gibt!
Dies funktioniert deshalb, weil sie den Kunden den Kredit in fast allen Fällen nicht in Form von Geldscheinen, sondern in Form von Guthaben auf ihren Konten auszahlt. Das Guthaben auf den Konten ist aber nicht mehr als eine Zahl in einem Computer, es ist zwar der Anspruch auf Geld, aber nicht das Geld selbst. Sichtguthaben auf einem Konto ist kein gesetzliches Zahlungsmittel - sondern erstmal reine Phantasie, auch wenn wir es benutzen wie Geld.
Durch diesen Vorgang ist eine riesige Menge von Geld in Umlauf, die es real gar nicht gibt.
Mehr dazu: Bankgeheimnis Geldschöpfung

3.Zinsen

Durch die Verwendung von Zinsen schließt sich dann der Griff der Banken um die Nationen und Menschen. Denn schon wenn eine Bank sich Geld bei der Zentralbank leiht, entsteht eine Mehrschuld gegenüber dem vorhandenen Geld: Nehmen wir an, die erste Bank leiht sich 100 € von der Zentralbank zu einem Zins von derzeit 1%. Sie schuldet der Zentralbank dann also 101 €, obwohl überhaupt nur 100 € erschaffen wurden!
Die Schuld der Gesellschaft gegenüber den Banken kann also niemals beglichen werden, da es im gesamten System nicht genug Geld gibt, um all diese Schulden zurück zu bezahlen. Auch auf der Ebene von Privatkunden und Banken werden wieder Zinsen erhoben, und auch wenn hier, wo selbst die Kreditsumme aus rein virtuellem Geld besteht, kommen oben drauf noch Zinsen, die es nichtmal virtuell gibt.
So kämpfen die Menschen stets darum, ihre Schulden loszuwerden oder genug Geld zum Leben zu verdienen - nicht wissend, dass es dieses Geld überhaupt nicht gibt und das System auch gar nicht vorsieht, dass sie jemals schuldenfrei werden. Denn irgendjemand muss zwangsläufig bankrott gehen. Es ist das Reise-nach-Jerusalem-Spiel mit viel zu wenig Stühlen.
Das gleiche Prinzip greift auch global: Über die angeblichen Hilfsinstitutionen IWF und Weltbank treiben die Industrienationen die dritte Welt immer weiter in die Schuldenfalle - um sie dann hemmungslos auszubeuten und zu kontrollieren.
Das Zinssystem ist also im Wesentlichen eine moderne Form der Kontrolle und Sklavenhaltung.
Noch deutlicher wird dies, wenn man versteht, wie durch den Zins das Geld immer in die Hände einiger weniger Reicher fließt: Hat man erstmal eine gewisse Summe Geld, vermehrt sich dieses durch den Zins automatisch immer weiter. Wo kommt dieses Geld her? Es wird der übrigen Bevölkerung entzogen und steckt zum Beispiel in den Zinsen ihrer Kredite. So werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer.
Mehr zum Zins: Der Zinssklave

4. Grenzenloses Wachstum

Das beschriebene Zinssystem führt auch dazu, dass die Wirtschaft immer weiter wachsen muss, um mit den Zinsrückzahlungen schritt zu halten. Auf einer Kugel ist grenzenloses Wachstum aber nicht möglich.
Und es führt auch dazu, dass alles im System auf Profit und Wachstum ausgerichtet sein muss, soll das System nicht in sich zusammenbrechen. Das dabei keine Zeit für Moral oder Umweltschutz bleibt und auch vor Kriegen als profitables Geschäft nicht zurück geschreckt wird, davon gibt die Geschichte reichlich Zeugnis.
In der Konsequenz führt all dies zu Angst, Kontrollwahn, Profitgier und Konkurrenzkampf.

5. Knappheit & Verschwendung

Da der Profit stets maximiert werden soll, ist alles in einem Zinsgeldsystem darauf ausgelegt, möglichst große Knappheit zu erzeugen - denn je knapper ein Gut, desto größer der Profit. An einfachen, intelligenten und nachhaltigen Lösungen besteht also gar kein Interesse! Auch nicht an qualitativ hochwertigen Produkten: alles muss möglichst schnell überholt sein oder kaputt gehen - eine unglaubliche Verschwendung ist das Resultat. Sowohl an Material, als auch an den menschlichen Ideen, die alle unsere Probleme eigentlich längst gelöst haben.
Auf unserer Erde ist weder Energie noch Nahrung knapp - diese Illusion wird nur aus reiner Profitgier aufrecht erhalten. In Wirklichkeit könnten wir die Welt nachhaltig und ökologisch sowohl mit Energie als auch mit Nahrung versorgen - aber daran hat niemand Interesse.

6. Das Ende der Arbeit

Da der Profit immer weiter maximiert werden muss, muss Arbeitskraft immer billiger werden. Arbeiter werden entweder ausgebeutet, oder durch Maschinen ersetzt. In den nächsten Jahren wird die Arbeitslosigkeit dramatisch explodieren - ganz einfach darum, weil es keine Arbeit mehr gibt. Zumindest nicht in der Logik unseres Systems.
Das wäre auch gar nicht schlimm - wer arbeitet schon gern viel - aber leider werden gleichzeitig auch die Sozialleistungen immer weiter gekürzt und Menschen geradezu daran gehindert, sinvolle ehrenamtliche Arbeit zu verrichten. Wir haben also ein System, das immer mehr Arbeitslose produziert, diesen Arbeitslosen jedoch gleichzeitig die Unterstützung immer weiter versagt und sie in die absolute Armut treibt. Noch dazu tut das System so, als sei Arbeitslosigkeit das Verschulden der Person und stigmatisiert sie zu gesellschaftlichen Schmarozern. Das kann und wird auf Dauer nicht gut gehen.
Mehr dazu: Das Ende der Arbeit

Konsequenzen

Die Konsequenzen dieses Systems sehen wir überall in der Welt: Hunger, Armut, Krieg, Angst, Misstrauen, Umweltzerstörung. Ein menschenfreundlicher Kapitalismus oder die Vorstellung, die Welt könne sich durch die Einsicht der Unternehmer oder strategischen Konsum wesentlich ändern, ist eine Illusion. Das System selbst ist so angelegt, dass es immer wieder Zustände produzieren wird, wie wir sie gegenwärtig haben.
Mathematisch gesehen muss dieses System alle 70-100 Jahre zusammenbrechen - was es bisher auch getan hat (1857 und 1920 global, 1990er Jahre nur in Asien, Russland und Lateinamerika). Die Welt hat am Ende eines Zyklus nur zwei Möglichkeiten: Krieg oder ein anderes System. Bisher haben wir uns immer für Krieg entschieden - und danach dasselbe System wieder aufgebaut.

Neuanfang

Wir können nur hoffen, dass sich die Menschheit diesmal dafür entscheidet, etwas Neues zu versuchen. Das liegt auch an uns. Es ist es nötig, das jetzt jeder versteht, dass das Geldsystem in dem wir leben niemals Frieden und Wohlstand erzeugen kann und welche immensen Auswirkungen das System auf unser Leben und unser Bewusstsein hat.
Der Crash wird diesmal härter ausfallen, als jemals zuvor, denn die Welt ist durch die Globalisierung so ineinander verwoben, dass diesmal kein Land unverschont bleiben kann und wird. Aber gerade dadurch bietet die Systemkrise diesmal auch eine Chance, wie sie die Menschheit noch niemals hatte.

Text: Sozialstaat in der Krise - Das Geld reicht für alle

http://www.sein.de/gesellschaft/neue-wirtschaft/2009/das-geld-reicht-fuer-alle.html

Einen großartigen Kommentar von B.Müller zu unserem Gesellschafts- und Sozialsystem gibt es auf süddeutsche.de zu lesen.
Müller erklärt dort, warum unser Sozialsystem und auch unsere Vorstellung von Gesellschaft längst überholt sind.
"Der Sozialstaat beruht auf der fundamentalen Tatsache, die gleichzeitig gründlich vertuscht wird, dass die Arbeit nicht für alle langt, das durch sie erzeugte Geld aber schon."
Schon seit geraumer Zeit nimmt die Produktivität zu, die benötigte Arbeit ab:
"Die Produktivitätsrate der Arbeit, heißt es, steige hierzulande jährlich um 0,6 Prozent. Um denselben Wert zu erzeugen, braucht man also jedes Jahr 0,6 Prozent weniger Zeit und damit Arbeitskraft. [...] Doch wie auch sonst so oft, ist es der Menschheit auch hier geglückt, aus einer Lösung ein Problem zu machen."
Das liegt vor allem daran, dass sich die gesamte Gesellschaft über Arbeit definiert - sowohl ideologisch als auch wirtschaftlich. Das ist widersinnige Realitätsverweigerung, aber es ist scheint schwierig diese Konditionierung abzulegen. Und so führen wir ein System fort, dessen Disfunktionalität wir fleißig ignorieren. Derzeit haben wir folgerichtig eine Besteuerung, die bei rund 50 % liegt - brüderlich geteilte Einkünfte sozusagen.

Von der Arbeits- zur Lebensgemeinschaft

"Im Grunde garantieren Staat und Gesellschaft längst jedermann ein Grundeinkommen, das er in jedem Fall bezieht, egal, was ihm widerfährt. Es hat sich bislang auf verschiedene Weise verkleidet, um seinen einheitlichen Charakter nicht preisgeben zu müssen: bei denen, die im Erwerbsleben stehen, als Sockelfreibeträge in der Besteuerung oder als Kindergeld, bei den anderen als Sozialhilfe und Arbeitslosengeld, vulgo Hartz IV.
Wie wäre es, wenn man das Bürgergeld, das faktisch da ist, endlich auch bei seinem Namen nennen wollte, um es bedingungslos und lebenslagenunabhängig auszuzahlen? [...]
Warum sollte man die Leute zwingen, nach einer Arbeit zu suchen, die es nicht mehr gibt?"
Arbeit soll sich auch nach Müller wieder lohnen: Wer nicht arbeitet, soll ein ordentliches Auskommen haben, wer es freiwillig tut, ordentlich dazuverdienen. Das würden Motivation und Innovation vorantreiben und außerdem das Tätigkeitsspektrum von überflüssiger Arbeit befreien.
"Außerdem bricht die Arbeit von unten nach oben weg, die Jobs verschwinden in der Reihenfolge ihrer Unattraktivität, [...]. Die stumpfsinnigeren Dienstleistungen werden aussterben [...]."


Den Arbeitswillen abtrainieren

Innovation wird außerdem fast alle warenproduzierende Jobs auslöschen, denn Waren werden nach Müllers Vision in nicht allzu ferner Zukunft wie von selbst und ohne menschliche Arbeitskraft "wachsen". Bis dahin sollten wir die Gesellschaft von einer Arbeits- in eine Lebensgemeinschaft umgewandelt haben.
"Dann wäre es gut, wenn die Gesellschaft sich nicht länger über die Arbeit definiert: Es wird nämlich keine mehr da sein. Mit dem Abtrainieren sollten wir heute schon anfangen."

Text: Die Befreiung der Arbeit: Das 7-Tage-Wochenende

http://www.sein.de/archiv/2010/september/die-befreiung-der-arbeit-das-7-tage-wochenende.html

Weltweit starren Manager fassungslos auf die Firma Semco: Was dort passiert, widerspricht allem, an was sie glauben. Die 3000 Mitarbeiter wählen ihre Vorgesetzten, bestimmen ihre eigenen Arbeitszeiten und Gehälter. Es gibt keine Geschäftspläne, keine Personalabteilung, fast keine Hierarchie. Alle Gewinne werden per Abstimmung aufgeteilt, die Gehälter und sämtliche Geschäftsbücher sind für alle einsehbar, die Emails dafür strikt privat und wie viel Geld die Mitarbeiter für Geschäftsreisen oder ihre Computer ausgeben, ist ihnen selbst überlassen.


Respekt als Erfolgsrezept

Was für heutige Personalchefs klingen mag, wie ein anarchischer Alptraum, ist in Wirklichkeit eine Erfolgsgeschichte. Seit das Unternehmen von Inhaber Ricardo Semler umgestellt wurde, stiegen die Gewinne von 35 Millionen auf 220 Millionen Dollar. Und nicht nur die Zahlen geben Semler recht, sondern vor allem die Mitarbeiter: Die Fluktuationsrate bei Semco liegt unter einem Prozent.

Das Rezept ist einfach: Behandele deine Mitarbeiter wie Erwachsene, dann verhalten sie sich auch so. Je mehr Freiheiten du ihnen gibst, desto produktiver, zufriedener und innovativer werden sie. Ein Unternehmen besteht aus erwachsenen gleichberechtigten Menschen, nicht aus Arbeitskräften. Jeder hat das Recht, sich frei zu entfalten und eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben zu finden. Entgegen allem, was man aktuell zu glauben scheint, machen Druck und Stress Menschen nicht produktiv, sondern ganz einfach nur kaputt. Und dabei verliert das Unternehmen letztlich genauso wie der Mensch.

Es geht Semler um ein neues Verständnis von Arbeit: Eine Firma ist ein Gemeinschaftsprojekt, im besten Fall eine geteilte Leidenschaft. Die Gesellschaft hat uns das allerdings anders beigebracht, wir sollen uns als Steinmetze, Maler und Hilfsarbeiter sehen, nicht als Kathedralen-Schöpfer. Bei Semco sind die Mitarbeiter essenzieller Teil eines Ganzen, sie sind Mit-Schöpfer, nicht bloß ein Rädchen im System. Sie haben Ideen, sie verstehen ihre Arbeit, sie wissen, was sie wert ist.


Vertrauen statt Kontrolle

Ricardo Semler SemcoAber unsere Personalchefs glauben noch immer, dass man Angestellte kontrollieren muss, über Stechuhren, feste Arbeitszeiten, Produktivitäts-Reports und Email-Spionage. Semco hat das alles aufgegeben und die Kontrolle durch Vertrauen ersetzt - und mal im Ernst: Wer will eigentlich mit Leuten zusammenarbeiten, denen man nicht trauen kann?

Für Semler ist der Kontrollwahn der meisten Unternehmen einfach nur noch verrückt. Seine Mitarbeiter erziehen ihre Kinder und wählen Gouverneure, es sind erwachsene Menschen, die selbst am besten wissen, was sie möchten und brauchen.

"Es ist völlig verrückt, diese Idee, dass die Menschen immer noch so fixiert darauf sind, wie etwas gemacht wird. Bei uns sagt keiner: 'Du bist fünf Minuten zu spät' oder 'warum geht dieser Fabrikarbeiter schon wieder aufs Klo?' [...] Wenn Du dich bei Semco im Büro umsiehst, sind da immer jede Menge leere Plätze. Die Frage ist: Wo sind diese Leute? Ich hab nicht die leiseste Idee und es interessiert mich auch nicht.

Es interessiert mich in dem Sinne nicht, dass ich nicht sicherstellen möchte, dass meine Mitarbeiter zur Arbeit kommen und der Firma eine bestimmte Anzahl Stunden pro Tag geben. Wer braucht eine bestimmte Anzahl Stunden pro Tag? Wir brauchen Leute, die ein bestimmtes Ergebnis abliefern. Mit vier Stunden, acht Stunden oder zwölf Stunden im Büro - sonntags kommen und Montags zu Hause bleiben. Es ist irrelevant für mich", erklärt Semler seltsam einleuchtend.


Keine Hierachie, dafür Teams

SemcoSemco ist etwas, dass es laut dem Menschenbild heutiger Manager eigentlich gar nicht geben dürfte. Und wenn doch, dann dürfte es nicht funktionieren. Tut es aber. Drei Fragen hört Semler immer wieder: Macht ihr das wirklich so? Funktioniert es ganz im Ernst? Und: Was jetzt?

Die ersten zwei sind einfach zu beantworten: "Wir machen das jetzt seit 25 Jahren, so ziemlicher jeder, den es wirklich interessiert, ist hergekommen, um zu sehen, ob es wahr ist. Und unsere Zahlen sind über jeden Zweifel erhaben", sagt Semler selbstbewusst.
Für ihn ist war das Aufbrechen der Unternehmensstruktur von Anfang an keine Traumtänzerei, sondern vielmehr die einzig mögliche Antwort auf unsere unmenschliche Arbeitswelt. Er hat es auf die harte Tour gelernt, wachte selbst erst auf, als er kollabierte und mit Komplett-Burnout in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Das war der Punkt, an dem er beschloss, seine geistige und körperliche Gesundheit nie mehr dem Job unterzuordnen - und das auch von seinen Angestellten nicht zu verlangen. Dass der Wahnsinn ein Ende haben muss.

"Wenn man es sich genauer ansieht, muss man feststellen, dass das traditionelle System nicht funktioniert. Und das ist der Anreiz, sich nach etwas anderem umzusehen" - so einfach sieht Semler das.

Doch es fehlt vielen Unternehmern noch immer schwer, die Kontrolle loszulassen. Denn heutige Firmen sind nicht aufgebaut wie Orte des Schöpfens, sondern wie das Militär: mit einer hierarchischen Machtstruktur, mit Befehlsgebern und -empfängern. Semco hingegen ist in konzentrischen und durchlässigen Kreisen aufgebaut, es gibt keine Arbeitstitel, keine festen Büros. Niemand muss zur Arbeit kommen, ob von zu Hause, aus dem Dschungel oder einem Cafe an der Strandpromenade gearbeitet wird, ist den einzelnen Mitarbeitern und Teams selbst überlassen.

Diese Teams sind das Herzstück von Semco. Die Menschen arbeiten in Gruppen, die jeweils ein Produkt oder ein Zwischenprodukt selbstständig fertigstellen. Wie sie das machen, in welcher Zeit und mit welchem Geld, das ist ihre Sache. Wer zwischendurch schlafen will, geht einfach in den Firmengarten und legt sich für ein paar Stunden in die Hängematte - wer müde ist, macht ja eh nur Fehler.

Die Firma ohne Personalabteilung

semco PersonalSemco hat 3000 Mitarbeiter, aber keine Personalabteilung, da steht dem traditionellen Unternehmer der Angstschweiß auf der Stirn. Wer stellt diese Leute ein? Wer überprüft die Leistung?

Das machen die Angestellten alles selbst. Stellt ein Team fest, dass eine neue Person gebraucht wird, schreibt sie im Intranet der Firma ein entsprechendes Meeting aus. Das ist natürlich freiwillig: Alle können kommen, keiner muss.

"Wir wollen nicht, dass irgendwer in etwas verwickelt wird, was ihn nicht interessiert, deshalb sind alle Meetings freiwillig. Das heißt die Meetings werden bekanntgegeben und wer interessiert ist, kann und wird vorbeikommen und soll in dem Moment den Raum wieder verlassen, wenn es anfängt, ihn zu langweilen", erklärt Semler die Meeting-Philosophie.

Leute, die mitten in einem Meeting gehen, weil es sie langweilt - das würde so manchen Vorgesetzten in den Wahnsinn treiben. Aber bei Semco sollen eben nur die Menschen eine Entscheidung treffen und tragen, die es unmittelbar angeht und interessiert.

Auf so einem Meeting könnte zum Beispiel beschlossen werden, dass neuer Mitarbeiter gebraucht wird und was er oder sie können muss. Dann wird gemeinschaftlich eine Annonce geschrieben, und sobald die Bewerbungen kommen, werden sie im Team aufgeteilt: Jeder, der möchte, nimmt einfach ein paar mit nach Hause und bringt die interessantesten dann wieder mit. Statt Vorstellungsgesprächen gibt es ein Gruppengespräch mit allen Kandidaten gleichzeitig - auch hier darf kommen, wer will.

Die einzigen Mitarbeiter, die regelmäßig formal bewertet werden, sind jene in Entscheidungs-Positionen - und zwar von allen anderen. Sollte einer dieser Manager wiederholt schlechte Bewertungen kriegen, geht er für gewöhnlich von selbst.


Gruppenzwang

Tatsächlich regeln die Teams fast alles unter sich. Macht jemand keinen guten Job, so wird das im Team diskutiert, oder ein Meeting einberufen. Wer sich ein hohes Gehalt zuteilt, erhöht damit auch die Erwartungen des Teams und den Leistungsdruck. Aber auch die Mitarbeiter haben mittlerweile ein anderes Verhältnis zur Arbeit: Wenn jemand einen Haufen Geld verdient, die ganze Woche eigentlich nur Golf spielt, aber trotzdem einen guten Job macht und seine Aufgaben erledigt - wen kümmert's dann? Was zählt, ist das Ergebnis.

Eine Studie von CNN hat festgestellt, dass die Mitarbeiter bei Semco eine sehr viel gesündere Balance zwischen Privatleben und Beruf haben, sich mehr Zeit für Beziehungen, Kinder und Hobbys nehmen, aber gleichzeitig auch ungewöhnlich hohen Einsatz und bemerkenswerte Leistungen im Beruf zeigen. Nicht trotz, sondern wegen der Freiheiten. Für Semler ist das wenig verwunderlich: Menschen müssen sich entfalten können, um ihr Potenzial optimal einzubringen.


Und es funktioniert

Semler ist sich sicher: Sein Konzept funktioniert überall. Er selbst hat es in Fabriken ebenso eingesetzt, wie in IT-Büros. Tatsächlich ist es eigentlich andersherum - es funktioniert überhaupt nur so. Unsere derzeitige Arbeitswelt mit ihren Burn-Out-Syndromen, mit Mobbing, Stress, Magengeschwüren und Depressionen funktioniert nämlich eben nicht, sie ist fortgesetzter Wahnsinn.

Es wird Zeit, dass wir eine Gesellschaft erschaffen, in der Beruf wieder mit Berufung und Leidenschaft assoziiert wird, nicht mit Sklaverei und Ausbeutung. In der Menschen wieder freie Entscheidungen treffen können und mit Respekt behandelt werden. In der Privatleben und Arbeit gleichwertig sind – auch für die Vorgesetzten. Es wird Zeit für das 7-Tage-Wochenende!

Von Ricardo Semmler sind mehrere Bücher erschienen darunter: "The Seven-Day Weekend: A Better Way to Work in the 21st Century" und "Das Semco System: Management ohne Manager".

Text: Das Ende der Arbeit

http://www.sein.de/gesellschaft/neue-wirtschaft/2009/das-ende-der-arbeit.html

Was viele bei der Diskussion um die Wirtschaftskrise vergessen: Unser gegenwärtiges System kann schon deshalb nicht länger funktionieren, weil uns ganz einfach die Arbeit ausgeht. Endlich wird die Arbeit knapp!
Denn mit der technischen Entwicklung und der Steigerung der Arbeitsproduktivität haben sich die Voraussetzungen für Arbeit fundamental verändert. In einem Interview mit der Stuttgarter-Zeitung brachte US-Ökonom Jeremy Rifkin die Entwicklung jüngst auf den Punkt:
"Wir sind mitten in einer Umwälzung, die die industrielle Revolution noch übertrifft. Durch die ersten Mechanisierungsschübe verloren Millionen von Menschen ihre Jobs und wanderten vom Land in die Städte, um dort mit den Maschinen zusammen zu arbeiten. Aber die Computer und Informationstechnik von heute machen immer mehr Menschen ganz überflüssig. [...] Wir vollziehen gerade einen Wandel hin zu einem Markt, der zum allergrößten Teil ohne menschliche Arbeitskraft funktioniert. Bis 2010 werden nur noch zwölf Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Fabriken gebraucht. Bis 2020 werden es weltweit nur noch zwei Prozent sein."
Sein Fazit: "Langfristig wird die Arbeit verschwinden."
Das sollte eigentlich eine gute Nachricht sein. Schon jetzt müssten wir nach verschiedenen Berechnungen nur noch 3-6 Stunden arbeiten, um das gleiche Wohlstands-Niveau zu halten, wie vor 10 Jahren - wenn es bei Arbeit überhaupt darum ginge, die Sachen herzustellen, die alle Menschen brauchen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
Auch die Befürworter des Bürgergeldes verweisen immer wieder auf die Tatsache, dass es völlig absurd ist, ein System zu erhalten in dem Arbeitslosigkeit ein Problem darstellt, während es gleichzeitig Arbeitslosigkeit produziert:
"In Zeiten produktivitätssteigernder Rationalisierungen stellen Aufrufe zur Vollbeschäftigung nichts als einen Ausdruck von Realitätsverlust dar.
Um "Vollbeschäftigung" herzustellen müsste man die Wirtschaft an der Modernisierung hindern, massiv Löhne senken oder künstlich steuerfinanzierte "Arbeit" schaffen." schreibt die Bundesagentur für Einkommen in ihrem Aufruf zum 1. Mai.

Die Lüge erhalten

Die Regierung tut dennoch alles erdenkliche, um die Illusion aufrecht zu erhalten - noch immer ist die Reduzierung der Arbeitslosigkeit Thema Nummer eins in den Wahlkämpfen und für die Herkunft der Arbeitslosigkeit bekommen wir immer wieder dieselben Lügen aufgetischt:
1. Arbeitslosigkeit entsteht, weil die bösen Unternehmer Stellen ins Ausland verlagern
Die Wahrheit: Die Zahl der Jobs die in Deutschland verschwinden, weil sie zum Beispiel nach Osteuropa oder China verlagert wird, ist verschwindend gering. Sie macht gerade mal ein Prozent der abgebauten Stellen aus.

Der wirkliche Jobkiller ist der technologische Fortschritt.
2. Arbeitslosigkeit entsteht, weil die Leute für die bestehenden Jobs nicht richtig ausgebildet sind.

Die Wahrheit: Selbst wenn alle Arbeitslosen in Deutschland Professor Dr. Dr. Ing. wären, hätten sie immer noch keinen Job.
3. Wir haben zu wenig Jobs, weil die Sozialabgaben zu teuer sind.
Die Wahrheit: Die Vergleiche zu den USA, mit denen hier immer wieder argumentiert wird, greifen kaum, wenn man sich die Auswirkungen eines abgespeckten Sozialsystems genauer anschaut: Allein 2 Millionen Menschen sitzen in den USA zum Beispiel in Gefängnissen.
Die Lüge muss aber aufrecht erhalten werden, weil nur durch das gegenwärtige System eine Umverteilung des Reichtums von unten nach oben möglich ist. Nur in der bestehenden Logik können Menschen gezwungen werden, menschenunwürdige oder moralisch bedenkliche Arbeit anzunehmen.

Die Zeit nach der Arbeit

Es wird Zeit zu erkennen, das Lohnarbeit nicht mehr notwendig ist, sondern nur Relikt eines gescheiterten Systems ist, dass soziale Ungerechtigkeit immer aufs Neue manifestiert. Und es gilt nun, Utopien zu wagen für eine Zeit nach der Arbeit. Das sieht auch Jeremy Rifkin ähnlich:
"Ich sehe zwei Alternativen für unsere Zukunft. Die eine ist eine Welt mit Massenarmut und Chaos. Die andere ist eine Gesellschaft, in der sich die von der Arbeit befreiten Menschen individuell entfalten können.
Das Ende der Arbeit kann für die Menschheit einen großen Sprung nach vorn bedeuten. Wir müssen ihn aber auch wagen."
Wie das Aussehen könnte, wird zur Zeit an vielen Stellen diskutiert: Bürgergeld/Bedingungsloses Grundeinkommen, Währungen auf Zeitbasis, massiver steuerfinanzierter Ausbau des Non-Profit Sektors, Ressourcenbasierte Ökonomie ... Vorschläge gibt es genug. Sie alle werden aber nur dann funktionieren, wenn sich gleichzeitig auch das Bewusstsein der Menschen ändert: Wenn nicht mehr gearbeitet wird, um eine Minderheit reich zu machen, sondern ein erfülltes Leben in Wohlstand für alle zu ermöglichen.
Dazu muss zunächst der mit der Lohnarbeit zusammenhängende, fast religiöse Wahn beendet werden, zu dem wir alle konditioniert wurden. Wenigstens im Kopf sollten wir jetzt frei werden, denn:
Eine mögliche Welt ist anders!

Text: Arbeit ist sichtbar gemachte Liebe

http://www.sein.de/gesellschaft/neue-wirtschaft/2010/arbeit-ist-sichtbar-gemachte-liebe.html

Die Definition von Arbeit für die Zukunft lautet: "Arbeit ist sichtbar gemachte Liebe" (Khalil Gibran). Arbeit ist Leben, aber Leben ist nicht Arbeit, sondern Spiel. Arbeit ist das Spiel, durch welches sich unsere Liebe ausdrückt. Unsere Liebe zu uns(erem) Selbst, zu unseren einzigartigen Talenten, zur Erde und der Menschheit.

Arbeit: eine unnütze Erfindung

Arbeit gibt es gar nicht. Wir haben sie uns ausgedacht. Es heißt, viele indigene Völker hätten überhaupt kein Wort für Arbeit. Wozu auch: Das Konzept macht für sie schlicht keinen Sinn. Kochen, Handwerk, Ernte - das ist doch Leben! Und wenn wir nicht mit der gleichen Liebe das Feld bestellen, wie wir abends am Feuer singen - was für ein trauriges Leben führen wir dann?
Arbeit ist der Ausdruck unserer Liebe zu uns selbst und unser Geschenk an die Welt. Produktivität, Schöpferkraft und Kreativität sind spirituelle Qualitäten, die wir in der Natur überall erblicken können. Nichts ist produktiver und kreativer als die Schöpfung selbst.
Auch wir sind dafür geboren. Tief in unseren Herzen blüht der Wunsch nach Ausdruck, nach Erforschen und Kreation, es ist unser Wesen. Unsere Seele ist hier um sich auszudrücken, Göttlichkeit sichtbar zu machen, zu spielen, zu erfahren, zu entdecken und kreieren.

Für jeden ist es ein anderes Spiel, dass er nicht Arbeit nennt, sondern Selbstverwirklichung. Denn wir alle kommen mit einzigartigen Talenten, Fähigkeiten, Interessen und Qualitäten auf diese Welt. Wir kommen nicht hierher, um zu konsumieren, sondern um zu schenken. Um die Welt zu bereichern mit unserer Anwesenheit, um unseren schöpferischen Beitrag zu leisten, unsere Note hinzuzufügen zur ewigen Symphonie des Kosmos. Wir sind hier für Spiel, Ausdruck und Freude und tief in unseren Herzen wissen wir das - diese Sehnsucht ist keine Utopie, sie ist der Weckruf aus der Illusion.

Folge der Freude

Unsere Gesellschaft sieht anders aus: Arbeit ist notwendiger Zwang, nicht selten eine Qual, eine menschenverachtende, die Seele verstümmelnde Tortur. Sinnentleert und dem Herz entfremdet. Doch die Zahl der Menschen, die sich in diesen Wahnsinn nicht mehr einfügen kann und will, steigt ständig. Wir alle sollten es eigentlich verweigern, dieses Spiel zu spielen. Für wen auch?

Das Zitat von Khalil Gibran, dass ich in der Einleitung verwendet habe, geht eigentlich noch weiter und enthält eine erstaunliche Forderung:
"Es ist euch immer gesagt worden, Arbeit sei ein Fluch und Mühsal ein Unglück. Aber ich sage euch, wenn ihr arbeitet, erfüllt ihr einen Teil des umfassendsten Traums der Erde, der euch bei der Geburt dieses Traums zugeteilt worden ist. [...] Arbeit ist sichtbar gemachte Liebe. Und wenn ihr nicht mit Liebe, sondern nur mit Widerwillen arbeiten könnt, lasst besser eure Arbeit und setzt euch ans Tor des Tempels und nehmt Almosen von denen, die mit Freude arbeiten." (Khalil Gibran: Von der Arbeit)
In einer Gesellschaft, in der es heißt: 'Sei doch froh, dass du Arbeit hast!' ein ziemlich ungewohnter Ratschlag. Auch ich glaube: Wir sollten unseren Träumen folgen, unserer Sehnsucht und der Freude. Ja, wir sollten den Freiraum dazu einfordern. Aber wir sollten auch den Mut haben, den Weg der Freude konsequent zu gehen, diese Liebe niemals zu verraten. Ich weiß: die Zwänge, die Miete, das Essen. Dennoch: Was ist denn die Alternative? Und ich glaube auch, dass das Universum langfristig für alle sorgen wird, die wirklich ihrem Herzen folgen.


Das Recht auf Selbstverwirklichung

SelbstverwirklichungJeder Mensch hat nicht das Recht auf Arbeit, er hat das Recht auf eine Arbeit, die seinem innersten Wesen gerecht wird. Und ja: das fordert auch von uns, nicht zu resignieren in einer grauen Welt, sondern uns auf die Suche zu machen nach dem, was da brennt in unserem Herzen. Auf die Suche nach einem Weg, uns selbst und unsere Liebe zu dieser Welt voll zum Ausdruck zu bringen.

Das Universum wertet übrigens nicht: Ob wir eine Oper schreiben, einen Garten pflegen, kochen, heilen, oder Artikel schreiben - für all das und für jeden von uns gibt es einen Platz in diesem großen Ganzen. Wir sollten nicht vergessen: Der Mensch ist Teil der Natur. Und wenn wir wieder lernen, uns zu erlauben, das zu tun, was unsere Seele sich wünscht, dann wird unsere Welt auf ebenso wundersame Weise vollkommen sein, wie es die Natur schon immer ist. Alles an seinem Platz, in Vollkommenheit und Freude.

Text: Die Abschaffung der Arbeit

http://www.sein.de/gesellschaft/neue-wirtschaft/2014/die-abschaffung-der-arbeit.html

Kaum einer kann sie leiden, fast niemand hinterfragt sie wirklich. Kann man Arbeit abschaffen? Der Anarchist Bob Black fordert die Abschaffung der Arbeit.


Arbeit=Folter?

Die Herkunft des Begriffs Arbeit sei unklar heißt es auf Wikipedia, er ist entweder verwandt mit dem indoeuropäischen „orbh": „ein zu schwerer körperlicher Tätigkeit verdungenes Kind" oder mit dem slawischen „robota" („Knechtschaft", „Sklaverei"). Im Alt- und Mittelhochdeutschen überwiege die Wortbedeutung „Mühsal", „Strapaze", „Not". Das französische Wort „travail" hingegen leite sich von einem frühmittelalterlichen Folterinstrument ab.
Damit wären wir schomal beim Thema: Ist Arbeit eine eigentlich unzumutbare Folter für den Menschen? Gehört sie abgeschafft? Kann man sie überhaupt abschaffen?
Das mag zunächst wie ein verrückter Gedanke klingen. Das Konzept von Arbeit ist so tief in unserer Kultur verankert, dass wir gar nicht mehr sehen können, dass es nur ein Konzept ist, welches wir künstlich am Leben erhalten. Schon der gesamte politische Zirkus, der unsere Medien dominiert, dreht sich hauptsächlich um eines: Arbeitsplätze, das Recht auf Arbeit, die Verhinderung von Arbeitslosigkeit, Arbeitslöhne, Arbeitszeiten, Arbeitsumstände... Die Arbeit selbst aber stellt kaum jemand je ernsthaft in Frage. Sie ist eine selbstverständliche Größe unserer Gesellschaft, fast eine Art Naturgesetz des Lebens. Unsere Schulbildung, unsere Jugend - alles nur Vorbereitung für das, „was wir werden wollen, wenn wir mal groß sind". Ein Beruf, eine Arbeit - das ist, was wir sind und machen. Arbeit so scheint es, ist das überhaupt Zentrale im Leben und es geht nicht ohne. Aber stimmt das auch wirklich? Und was ist Arbeit überhaupt?
„Die Liberalen fordern ein Ende der Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt. Ich fordere ein Ende des Arbeitsmarktes." (Bob Black)

Die Entfremdung der Arbeit

Vorweg: Arbeit abschaffen heißt nicht, keine Dinge mehr zu tun, oder faul zu sein. Denn Arbeit und Dinge tun, das sind zwei ganz verschiedene Dinge. Wir werden natürlich immer Dinge tun, auch anstrengende, nützliche, notwendige. Leider ist unser Begriff „Arbeit" sehr unscharf: Es kann bedeuten mit Fußfesseln in einem Steinbruch „zu arbeiten", an seiner spirituellen Entwicklung, oder an einem künstlerischen Meisterwerk. Sehr offensichtlich sind das ganz verschiedene Bedeutungen.
Leben braucht immer ein gewissen Maß an Anstrengung, aber Arbeit soll hier etwas bestimmtes heißen, dass wir uns gleich genauer ansehen. Anstrengung ist etwas Neutrales, Nötiges, das Gegenteil von Arbeit ist in vieler Hinsicht wohl „Spiel" - eine freie und genussvolle Tätigkeit.
Es macht schonmal nachdenklich, wenn viele indigene Völker überhaupt kein Wort für „Arbeit" haben, weil das Konzept für sie schlicht nicht existiert. Kochen, Jagen, Nähen, das ist schließlich Leben, nicht Arbeit. Warum sollte man das trennen?

Warum ist das bei uns so anders?
Es liegt wohl zum Teil an dem, was Marx die „Entfremdung der Arbeit" nannte: Unsere Arbeit ist längst nicht mehr unsere, sondern die meisten Menschen arbeiten für andere Menschen, noch häufiger für abstrakte Konzerne. Und die Arbeit befriedigt auch nicht ihre eigenen Bedürfnisse, sondern ebenfalls fremde. Inhalt, Zeit und Wesen der Arbeit sind allesamt unfrei, fremdbestimmt und fremdgesteuert. Die Anstrengungen sind nicht mehr eingebettet in das übrige Leben, eine Gemeinschaft von Menschen oder gar die Gemeinschaft aller lebenden Wesen, sondern das Tun ist zu Arbeit geworden und existiert in einer eigenen, völlig entfremdeten und verdinglichten Welt.
Was bedeutet also die Abschaffung der Arbeit? „Es bedeutet nicht, dass wir aufhören sollten, Dinge zu tun. Vielmehr sollten wir eine neue Lebensweise schaffen, der das Spielen zu Grunde liegt.", schreibt Bob Black in seinem berühmten Aufsatz „Die Abschaffung der Arbeit"
aus dem Jahr 1985.

Was ist also Arbeit?

Dort definiert er auch, was Arbeit für ihn bedeutet:
„Wenn ich sage, dass ich die Arbeit abschaffen möchte, meine ich genau das, aber ich will mich deutlich ausdrücken, indem ich meine Begriffe auf nicht-idiotische Weise definiere. Mein Grundbegriff für Arbeit ist Zwangsarbeit, also 'erzwungene Tätigkeit'. Beide Teile des Wortes sind von zentraler Bedeutung. Arbeit ist mithilfe von wirtschaftlichen oder politischen Mitteln erzwungene Produktion - mithilfe von Zuckerbrot oder Peitsche (Das Zuckerbrot ist letztlich auch nur eine andere Form der Peitsche.)
Üblicherweise [...] ist Arbeit Beschäftigung, also Lohnarbeit, also das Sich-Verkaufen an den Dienstplan. [...] Auch wenn der Tätigkeit ein Quentchen Erfüllung innewohnt (was immer seltener vorkommt), zerstört doch die Eintönigkeit ihrer verbindlichen Ausschließlichkeit jedes spielerische Potential. [....]
Die Entwürdigung, die die meisten Arbeitenden bei ihren Jobs erleben, [...] besteht aus der Absolutheit der totalitären Kontrolle am Arbeitsplatz - Überwachung, Fließband, vorgegebenes Arbeitstempo, Produktionsziffern, Stechuhr usw. Disziplin ist das, was Fabrik, Büro und Geschäft mit dem Gefängnis, der Schule und dem Irrenhaus gemein haben. Es ist etwas historisch Einzigartiges und Furchtbares. [....] So steht es mit der Arbeit.
Spielen ist das gerade Gegenteil. Spielen ist immer freiwillig. Was ansonsten Spiel wäre, wird zur Arbeit, sobald es erzwungen wird."

Arbeit ist Zwang

Arbeit ist also nicht definiert durch die Art der Tätigkeit - die können bei Spiel und Arbeit sogar identisch sein, und auch nicht durch Anstrengung, sondern Arbeit ist Arbeit vor allem definiert durch ihre Zwanghaftigkeit und durch die Entfremdung des Menschen von seinem Tun.
Die Abschaffung der Arbeit bedeutet darum nicht Faulheit, nicht Abschaffung von allen Formen von Anstrengung, nicht mal 'mehr Freizeit', denn auch das Konzept Freizeit existiert überhaupt nur aufgrund von Arbeit. Die Abschaffung der Arbeit bedeutet, das Konzept insgesamt loszulassen, mit der Einteilung in Arbeit und Freizeit, die wir seit der Schule gewöhnt sind, aufzuhören. Eine Einteilung, die kein Tier und kein naturverbundenes Volk in dieser Weise vornimmt.
Spiel folgt einem inneren Bedürfnis oder Antrieb - Arbeit einem äußeren Zwang. Je entfremdeter eine erzwungene Tätigkeit von unseren eigenen, inneren Bedürfnissen, Fähigkeiten und unserem Ausdruck und Leben als Wesen ist, desto mehr wird sie von Spiel zu Arbeit. Schon die Schule ist deshalb in den meisten Fällen eben auch Arbeit in diesem Sinne - erfreulicherweise erkennt heute aber auch die Hirnforschung, dass Lernen einem inneren Antrieb entspringen muss, um wirklich erfolgreich zu sein. Das Konzept des freien Lernens ist deshalb vielleicht schon der erste Schritt zur Abschaffung der Arbeit.


Arbeit und Freiheit

Während bei der Arbeit immer das Ergebnis der Tätigkeit im Vordergrund steht, ist es beim Spiel das vielmehr das Erlebnis der Tätigkeit - dass heißt aber nicht, dass Spiel nicht durchaus auch Ergebnisse hervorbringen kann. Kunsthandwerk ist ein offensichtliches Beispiel. Ohne den Zwang der Arbeit wäre wohl jedes Handwerk Kunst, ob beim Bäcker, Schneider oder Tischler. Arbeit hingegen lässt persönlichen Ausdruck - wenn überhaupt - nur in sehr engen Grenzen zu, sie ist unfrei in Bezug auf das Ergebnis, das Erlebnis und die Umstände.
„Arbeit verhöhnt die Freiheit.[....] Ein Arbeiter ist ein Teilzeitsklave. Der Chef sagt, wann es losgeht, wann gegangen werden kann und was in der Zwischenzeit getan wird. Er schreibt vor, wie viel Arbeit zu erledigen ist und mit welchem Tempo. [....] Es steht ihm frei, seine Kontrolle bis in demütigende Extreme auszuweiten, indem er festlegt, (wenn ihm danach ist) welche Kleidung vorgeschrieben wird und wie oft die Toilette aufgesucht werden darf.[...] Dieses entwürdigende Herrschaftssystem[...] kontrolliert die Hälfte der wachen Zeit einer Mehrheit der Frauen und fast aller Männer für Jahrzehnte, für den Großteil ihres Lebens. [...] Jeder, der meint, all diese Männer und Frauen wären frei, lügt oder ist dumm", so Black.
Das sei nicht nur in Hinblick auf die Arbeit selbst katastrophal, meint Black: „Menschen, denen ihr ganzes Leben lang Vorschriften gemacht werden, die von der Schule an die Arbeit weitergereicht werden [...] sind an Hierarchien gewöhnt und psychologisch versklavt. Ihre Freiheitsfähigkeit ist so zerrüttet, dass ihre Freiheitsangst zu ihren wenigen rational begründeten Phobien gehört. Ihr Gefolgschaftstraining bei der Arbeit pflanzt sich zum einen in die von ihnen begründeten Familien fort und reproduziert so das System, zum anderen greift es in die Politik, die Kultur und alles andere über. Wenn einmal die Lebenskraft der Menschen durch die Arbeit abgesaugt ist, unterwerfen sie sich sehr wahrscheinlich Hierarchien und Experten in jeder Beziehung. Sie sind daran gewöhnt. Wir sind so dicht an der Arbeitswelt, dass wir nicht sehen können, was sie uns antut. Wir müssen auf Beobachter aus anderen Zeiten oder aus anderen Kulturen zurückgreifen, um das Extrem und die Krankhaftigkeit unserer gegenwärtigen Position zu begreifen."
Die Verherrlichung der Arbeit ist relativ neu. Noch die Griechen und Römer verabscheuten Arbeit, sie war nur für Sklaven eine Option. So kritisierte Cicero alle Formen der Arbeit für Geld und stellte fest, dass "wer immer seine Arbeitskraft für Geld gibt, sich selbst verkauft und sich in den Rang eines Sklaven stellt."
Das sind recht deutliche Worte, deren Realität wir heute scheinbar kaum noch sehen können. Zwangsarbeit ist heute nicht mehr nur normal, sondern scheint sogar seltsam erstrebenswert. Man könnte fast meinen, die Sklavenhaltung wäre mittlerweile so perfektioniert, dass die Sklaven ihren Status gar nicht mehr bemerken.

Arbeit - eine modernes Phänomen

Wenn wir allerdings noch weiter zurückgehen, vor die Antike, dann gab es oftmals noch nicht mal ein Konzept von Arbeit. Womit wir wieder bei den indigenen Kulturen wären. Arbeit gibt es dort wie gesagt schon vom Wort her oftmals nicht. Was aber noch viel verblüffender ist: Die Tätigkeiten, die sich inhaltlich mit dem vergleichen ließen, was wir mit unserem Blick als Arbeit ansehen könnten, nahmen dort weit weniger Zeit in Anspruch als heute.
Haben wir nicht Jahrhunderte des technologischen und kulturellen Fortschritts hinter uns, um uns genau von Arbeit zu befreien, das Leben zu erleichtern? Scheinbar nicht, denn die Arbeit ist mehr geworden, sogar viel mehr. Weil wir immer mehr Zeug erhalten müssen, weil Arbeit unseren tatsächlichen Bedürfnissen völlig entfremdet ist, und oftmals nur mehr sich selbst dient, statt einen sinnvollen Zweck für die Gesellschaft zu erfüllen.
Die Vorstellung, das Leben indigener Kulturen wäre eines von unerbittlicher Härte und des verzweifelten Kampfes gegen die Naturgewalten gewesen, ist heute kaum noch haltbar. Bei unseren Vorfahren der Jäger- und Sammlerkulturen und bei vielen indigenen Völkern nahmen Arbeits-ähnliche Tätigkeiten wohl nicht mehr als vier Stunden des Tages in Anspruch. Und selbst diese Tätigkeiten wurden vermutlich nicht als Arbeit empfunden, sondern als Selbstausdruck, oder als gemeinschaftliche Tätigkeiten. Weiße, die in den frühen USA zu den Indianern überliefen, wollten nie mehr zurück.
„Tun wir mal für einen Moment so, als würde Arbeit aus Leuten keine verblödeten Untertanen machen. Tun wir auch so, entgegen jeder nachvollziehbaren Psychologie und der Ideologie ihrer Förderer, dass sie keinen Effekt auf die Charakterbildung hat. Und tun wir so, als wäre Arbeit nicht so langweilig und ermüdend und entwürdigend, wie sie es ist. Auch dann würde sie alle humanistischen und demokratischen Bemühungen verspotten, einfach weil sie so viel Zeit beansprucht!", schreibt Black weiter.
Ist es wirklich mit unserem modernen Menschenbild und unserer Vorstellung von Leben vereinbar, dass 5 Tage der Woche der Arbeit dienen? Dass viele Menschen nur 20 Tage Urlaub im Jahr haben? Müssten wir nicht, bei allem, was wir wissen, alles dransetzen, die Gesellschaft völlig anders zu gestalten - so dass sie maximalen Freiraum für alle Menschen eröffnet? Warum lassen wir uns von Arbeit versklaven, einer Sache, die wir überhaupt erst erfunden haben?
„Der Anthropologe Marshall Sahlins sichtete die Daten über heutige Jäger und Sammler [...] Sie arbeiten weit weniger als wir und ihre Arbeit ist nur schwer von dem zu unterscheiden, was wir Spielen nennen. Sahlins schlussfolgerte, dass 'Jäger und Sammler weniger Zeit mit der Arbeit verbringen als wir; dass die Nahrungssuche weniger ein andauerndes Geplacker ist, sondern ständig unterbrochen wird, dass es Muße im Überfluss gibt und dass am Tage pro Nase und Jahr mehr geschlafen wird als in jeder anderen Gesellschaftsform.' Sie arbeiten im Schnitt vier Stunden am Tag, wenn man davon ausgeht, dass sie überhaupt arbeiten. Ihre 'Arbeit', wie es uns scheint, war Facharbeit, die ihre körperlichen und intellektuellen Fähigkeiten förderte; ungelernte Arbeit in einem größeren Ausmaße ist undenkbar außerhalb der Industriegesellschaft."

Arbeit und Sinn

Auch dass ist ein interessanter Gedanke: Außerhalb einer Industriegesellschaft und ihren Zwängen macht Arbeit keinen Sinn. Tätigkeiten außerhalb dieses Kontextes sind entweder Spiel und Kunst oder sind mindestens in einen bedeutsamen Lebenskontext eingebettet.
Monotone, entfremdete Tätigkeiten hingegen sind eine Qual für den Menschen und haben verheerende Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit, wie wir heute eindeutig wissen. Das war übrigens erstaunlicherweise sogar den Pionieren des Industrialismus wie Adam Smith noch sehr klar:

"Das Verständnis der Mehrzahl der Menschen wird notwendigerweise von ihren gewöhnlichen Beschäftigungen geformt. Der Mann, dessen Leben darin besteht, wenige einfache Tätigkeiten auszuführen... hat keine Gelegenheit, sein Verständnis zu schulen... Er wird im Allgemeinen so dumm und ignorant, wie ein Mensch eben werden kann," stellte Smith recht ungeschönt fest. Und krank macht solche Arbeit auch, wie die steigenden Fälle von Burn-Out und Depressionen heute deutlich zeigen.


Arbeit abschaffen?!

Wenn Arbeit also unserer Natur so sehr zuwiderläuft, warum sollte man dann nicht doch mal ernsthaft darüber nachdenken, sie abzuschaffen?
Dass das gehen könnte, trauen wir uns kaum noch zu denken. Gleichzeitig ist aber klar: Die Gesellschaft ist kein Naturgesetz, wir erschaffen und gestalten sie gemeinsam und letztlich steht es uns frei, unser Zusammenleben als Menschen zu organisieren, wie wir es möchten. Bei allen politischen Systemen der letzten Jahrhunderte wurde seltsamerweise die Arbeit nie infrage gestellt. Vielleicht wird es mal Zeit.
„Wir haben jetzt die Möglichkeit, die Arbeit abzuschaffen und den notwendigen Anteil Arbeit durch eine Vielfalt an neuen freien Aktivitäten zu ersetzen. Die Abschaffung der Arbeit erfordert eine Annäherung von zwei Seiten: einer quantitativen und einer qualitativen.
Auf der einen, der quantitativen Seite, müssen wir die Menge geleisteter Arbeit massiv reduzieren. Gegenwärtig ist die meiste Arbeit einfach nutzlos und wir sollten sie loswerden. Auf der anderen Seite - und ich denke, diese qualitative Annäherung ist der Knackpunkt und der wirklich revolutionäre Aufbruch - müssen wir die wenige nutzbringende Arbeit in verschiedenste spielerische und handwerkliche Freuden verwandeln, nicht unterscheidbar von anderen freudvollen Tätigkeiten, außer dadurch, dass sie nebenbei nützliche Endprodukte hervorbringen.
Ich unterstelle nicht, dass diese Verwandlung bei jeder Art von Arbeit möglich ist. Aber dann ist die meiste Arbeit auch nicht wert, erhalten zu werden. Nur ein kleiner und sich noch verkleinernder Ausschnitt der Arbeitswelt dient letztlich einem Zweck, den nicht erst die Verteidigung und Reproduktion des Arbeitssystems und seiner politischen und rechtlichen Anhängsel nötig machen.[...]
Die meiste Arbeit dient direkt oder indirekt der wirtschaftlichen oder sozialen Kontrolle. Es wäre also einfach so möglich, Millionen von Verkäufern, Soldaten, Managern, Polizisten, Börsianern, Priestern, Bankiers, Anwälten, Lehrern, Vermietern, Wachen und Werbeleuten von der Arbeit zu befreien, nebst allen, die für sie arbeiten", zeigt Black einen möglichen Weg auf.
Tatsächlich genügt ein Spaziergang durch die Innenstadt um sich zu überzeugen, dass heutige Arbeit nicht mehr unsere authentischen Bedürfnisse befriedigt, sondern welche, die erst künstlich erzeugt werden müssen (=Werbung). Wer braucht schon tausende Billig-Plastik-Artikel, seltsames Spielzeug und haldenweise Elektro-Schrott? Sollten wir uns nicht mal fragen: Was und wie viel brauchen und wollen wir eigentlich wirklich?
Wenn wir uns darauf besinnen könnten, wäre nicht nur 70 Prozent aller Arbeit überflüssig, wir würden auch noch ganz andere Probleme lösen, meint Black:
„Keine Kriegsproduktion mehr, keine Atomkraftwerke, kein Dosenfraß, keine albernen Hygieneartikel [....] Und schon haben wir, ohne es überhaupt versucht zu haben, die Energiekrise, die Umweltprobleme und andere unlösbare soziale Probleme bewältigt!"
Das größte dieser sozialen Probleme ist dabei für Black die Kernfamilie:
„Schließlich müssen mit dem mit Abstand größten Berufszweig Schluss machen, dem zeitintensivsten, schlechtbezahltesten und langweiligsten, den es gibt. Ich spreche von den Hausfrauen[...].So wie es in den letzten ein oder zwei Jahrhunderten zuging, war es ökonomisch sinnvoll, dass der Mann den Speck verdient und die Frau die Drecksarbeit macht, um ihm einen Hafen in einer herzlosen Welt zu bieten, und dass die Kinder in Konzentrationslager überführt wurden, die Schulen heißen, im wesentlichen dazu da, sie außerhalb von Mamas Heim weiter unter Kontrolle halten zu können."
Außerhalb des Arbeits-Paradigmas würde sich nicht nur dieser Umstand auflösen, es wäre insgesamt eine ganz andere Welt möglich, ist sich Black sicher:

„Niemand vermag zu sagen, was die Entfesselung der jetzt noch in der Arbeit gebundenen Schöpferkraft bringen wird. Alles kann geschehen."

Das Ende der Arbeit

Aber wie viel Basis in der Realität haben solche philosophischen Überlegungen. Wie sich herausstellt so einige. Nicht nur Black, auch ganz bodenständige Forscher wie der US-Ökonom Jeremy Rifkin sind überzeugt, dass die Zeit der Arbeit abgelaufen ist: "Langfristig wird die Arbeit verschwinden.[...]Ich sehe zwei Alternativen für unsere Zukunft. Die eine ist eine Welt mit Massenarmut und Chaos. Die andere ist eine Gesellschaft, in der sich die von der Arbeit befreiten Menschen individuell entfalten können. Das Ende der Arbeit kann für die Menschheit einen großen Sprung nach vorn bedeuten. Wir müssen ihn aber auch wagen."
Für Rifkin ist er vor allem der technologische Fortschritt, der Arbeit eigentlich längst überflüssig gemacht hat. Um für alle Menschen einen gehobenen Lebensstandard zu verwirklichen, müsste schon jetzt niemand mehr als 5 Stunden am Tag arbeiten. Und in unseren Zeiten ein wirtschaftliches System zu erhalten, was auf Vollbeschäftigung abzielt, ist einfach nur völliger Realitätsverlust.
Es wird also Zeit für ein System, was wirklich den Menschen dient und wirklich unsere Bedürfnisse erfüllt. Stattdessen erfüllen wir aber die Zwänge eines Systems, das niemandem guttut und weder menschlich, noch logisch, noch ökonomisch gesehen irgendeinen Sinn ergibt. Es ist auch unser verdrehter Glaube an die Arbeit, der das möglich macht.

Arbeit in Spiel verwandeln

Wie könnte es also gehen? Black meint: Alle Formen von Arbeit abschaffen, die uns nicht glücklicher machen und die verbleibende Arbeit in Spiel verwandeln.
Bhutan macht hier mit seinem Bruttonationalglück einen interessanten Vorschlag, wirtschaftliches Gelingen nicht mehr in umgesetztem Geld zu messen, sondern in Hinsicht darauf, ob es wirklich das Glück der Bevölkerung steigert. Würde das nicht mehr Sinn ergeben? Die Forschungen in Bhutan und auch für den Global Happiness Index haben ergeben, dass Wohlstand nur zu einem geringen Maß für unsere Glücklichkeit verantwortlich sind - nämlich nur solange, bis alle Grundbedürfnisse befriedigt sind. Ab dann sind es soziale, ökologische und kulturelle Faktoren, die unser Glück mehren.
Vermutlich bleibt auch nach einem Aufräumen unter diesem Gesichtspunkt immer noch etwas „Arbeit" übrig, die in Spiel verwandelt werden darf. Und darin liegt vielleicht auch die wirkliche Blüte der menschlichen Gesellschaft.
Aber wie macht man das? Wie verwandelt man Arbeit in Spiel?
„Ein erster Schritt wäre es, die vorhandenen Vorstellungen von "Job" und "Beruf" zu verwerfen. Auch Tätigkeiten, die jetzt schon spielerische Momente haben, verlieren das meiste davon, wenn sie auf Jobs reduziert werden, die nur von bestimmten Leuten ausgeführt werden, die wiederum nichts anderes tun. Ist es nicht seltsam, dass Landarbeiter sich schmerzvoll auf den Feldern abrackern, während ihre klimatisiert lebenden Chefs am Wochenende nach Hause fahren und ein bisschen im Garten herumhacken?
Das Geheimnis der Verwandlung von Arbeit in Spiel besteht, wie Charles Fourier gezeigt hat, darin, nützliche Tätigkeiten so zu arrangieren, dass immer sie von dem profitieren, was irgendwer zu irgendeinem Zeitpunkt tatsächlich tun mag.
Zum zweiten gibt es einige Dinge, die Leute schon gelegentlich tun wollen, aber nicht sehr lange und mit Sicherheit nicht die ganze Zeit. Ein paar Stunden Babysitting mögen Spaß machen, weil man die Gesellschaft des Kindes teilt - aber nie mehr Spaß, als es den Eltern bereitet. Währenddessen genießen die Eltern sicher die freie Zeit, was aber bald stark nachlässt, wenn sie von ihrem Nachwuchs zu lange getrennt sind. Genau diese Unterschiede zwischen den Einzelnen machen ein Leben des freien Spiels möglich."
Black glaubt nicht daran, dass automatisierte Technologie die Arbeit ersetzen wird, sondern dass Arbeit wieder zu spielerischem Kunsthandwerk werden wird. Statt Massenware werden wir uns wieder mit kunstfertigen Einzelstücken umgeben und Schönheit statt Billigkeit zu einem neuen Ideal werden lassen. Letztlich wissen wir ja auch, dass Ikea ist nicht der Gipfel der Tischlerkunst ist - wir können das schöner - und dann macht es auch wieder Spaß. Kunst ist heute Luxus, Künstler zu sein ein seltenes Glück. Was wäre, wenn dies die Normalität wäre?
„Wenn Technologie bei alldem eine Rolle spielen soll, dann weniger, um die Arbeit komplett aus der Welt zu automatisieren, sondern eher, um bessere Welten der Erholung zu schaffen. In gewissem Maße werden wir auch zum Handwerk zurückkehren wollen. [...]
Die Kunst würde den Snobs und Sammlern entrissen und [...] dabei würde sie ihre Qualitäten wie Schönheit und Schöpfertum für das eigentliche Leben wiedergewinnen, dem sie von der Arbeit gestohlen wurde. Es ist ein ernüchternder Gedanke, dass die griechischen Urnen, über die heute Oden verfasst werden und die in Museen ausgestellt werden, in ihrer Zeit zur Aufbewahrung von Olivenöl benutzt wurden."


Utopie

Das ist doch alles nicht umsetzbar, werden manche einwerfen. Das mag aktuell stimmen - aber warum eigentlich nicht? Theoretisch ist es nicht nur sehr gut umsetzbar, es würde auch viel mehr Sinn ergeben, als all das, was wir jetzt gerade tun.
Wenn man genau hinsieht, muss man feststellen: Es sind nicht praktische, äußere Gründe, die uns daran hindern, sondern innere, ideologische Barrieren. Unsere Gesellschaftsform ist zu einer Religion geworden, einer Ideologie, von der es mittlerweile scheint, als gäbe es keine Alternative zu ihr. Die gibt es aber. Wir erschaffen unsere Gesellschaft, und wir könnten sie jederzeit ändern. Dazu müssen wir aber womöglich erst wieder lernen, Alternativen denken zu können, und das aktuelle System zu hinterfragen.
Und vielleicht, vielleicht werden eines Tages alle Menschen tatsächlich ihre Kündigung abschicken und den Konsum von Schwachsinn einfach einstellen.

Donnerstag, 17. Juli 2014

FOCUS MONEY online: Das Geld-Kartell || Wie die US-Notenbank die Weltfinanz manipuliert

Danke Cafémann:)

Die US-Notenbank kontrolliert den Dollar - und hat es in der Hand, ganze Volkswirtschaften in den Ruin zu treiben. FOCUS-MONEY zeigt, wem die mächtigste Zentralbank der Welt gehört und was sie alles manipuliert.
Geld regiert die Welt. Mitnichten. Es gibt noch eine Instanz der Macht über dem bloßen Reichtum. Denn wer das Geld regiert, dem kann der Rest ziemlich egal sein. Direkter als Mayer Amschel Rothschild (1744-1812) hat es kaum jemand formuliert:

„Gebt mir die Kontrolle über die Währung einer Nation, dann ist es für mich gleichgültig, wer die Gesetze macht.“

Der Gründer der Rothschild-Bankendynastie wusste, wovon er sprach. Denn er war einer, der in den Genuss dieser Kontrolle kam. Er und später sein Sohn Nathan waren im 19. Jahrhundert die wichtigsten Finanziers europäischer Staaten. Etwa einhundert Jahre lang, bis hinein ins 20. Jahrhundert, war das Haus Rothschild die weltgrößte Bank.

klick mich um weiter zu lesen

Samstag, 12. Juli 2014

Hinter den Kulissen der Wollindustrie || DAS ELEND DER SCHAFE


PETA USA-Ermittlungen in Australien -- dem weltgrößten Woll-Exporteur - decken auf, dass Arbeiter Schafe während der Schur schlugen, traten, auf ihnen herumtrampelten, sie verstümmelten und herumwarfen. Helfen Sie jetzt diesen sanftmütigen Tieren!

Freitag, 11. Juli 2014

Deutschland liebt Euch

https://www.facebook.com/deutschlandliebtEuch/timeline

Hier soll eine Plattform entstehen,
auf der wir unseren Gefühlen Ausdruck verleihen können.

...wir weigern uns Feinde zu sein!
Nein! Wir bestehen darauf Freunde zu sein, weil wir Menschen sind!

So viele Menschen (Geschwister) leiden an der Vielfältigkeit des Lebens.
Viele Menschen beten im stillen für diese Menschen.
Beten Sie aber auch für die Kinder der Aggressoren?

Ich meine:
es sterben auch jüdische Kinder.
amerikanische Familien werde zerstört.
langjährig befreundete Diktatoren sterben durch H & K Gewehre,
und Ihre Familien leiden ebenfalls - zwar etwas wohlhabender, aber Leid ist Leid - und Leiden möchten wir doch eigentlich alle vermeiden.

Man könnte von Ursache und Wirkung sprechen, doch meist sind es ja die Herren die Ihre Familien ins Unglück stoßen.

So viele Menschen sind auf der Flucht.
50 Millionen ist die letzte mir bekannte Zahl 07.07.2014.
Die Hälfte davon sind Kinder. Traumatisierte Kinder mit Ihren traumatisierten Eltern. Sie kommen in Flüchtlingslager mit minimaler Versorgung.
Wir lassen Sie allein. Wir lassen Sie verhungern. Wir lassen Sie an Krankheiten sterben, die für den Westen längst vergessen sind.

Leben wir noch auf einem Planeten? Sind wir noch die Menschheit oder ist das alles geschmolzener Schnee von gestern?

Alle fünf Sekunden, jetzt, während wir schreiben und lesen! Alle vier Minuten verliert ein Mensch sein Augenlicht, nur weil er zu wenig Vitamin A bekommt. Jeder sechste Mensch ist permanent schwerst unterernährt..."
800 Millionen Frauen in unterdrückten Verhältnissen leben,
mehr als 3 Milliarden Menschen von weniger als $ 2,- pro Tag leben
die Hälfte der Menschheit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat


http://www.deine-stimme-gegen-armut.de/themen/welternaehrung.html




Alle 14 Minuten ein Mensch durch eine Heckler und Koch Waffe stirbt.
http://www.juergengraesslin.com/index.php?seite=heckler_und_koch.htm

Wie viele Menschen hungern weltweit und wo ist der Hunger am größten?
Fakten, die jeder über Hunger und Armut wissen sollte.
http://de.wfp.org/hunger/hunger-statistik 

WDR5 Tischgespräch mit Jean Ziegler
ehem. UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung
http://www.wdr5.de/sendungen/tischgespraech/tischgespraechjeanziegler100.html
Wir lassen sie verhungern!
http://www.sueddeutsche.de/wissen/jean-ziegler-wir-lassen-sie-verhungern-schaebiges-raubgesindel-1.1662004
Arte Doku: Mit Vollgas in die Hungerkrise
https://www.youtube.com/watch?v=rZBemDRa7rQ



Februar 2009
"Eigentlich sollte hier als Forderung stehen, dass alle westlichen Politiker, die für Kriege stimmen, dreißig Tage an die Front müssten. Das hieße: deutsche Politiker in Spähtrupps nach Kunduz und US-Politiker auf Patrouillenfahrt nach Mosul und Kandahar. Damit sie einmal in die Augen der Menschen schauen, über deren Leben sie so'großzügig' entscheiden.
Ich weiß, diese Forderung klänge absurd - vor allem wenn man sich einige unserer Sofastrategen an der Front vorstellt. Aber ist es nicht noch absurder, Bomben auf Menschen zu werfen, die uns nichts getan haben? Und junge Soldaten in Kriegen sterben zu lassen, über deren Torheit man noch in Jahrhunderten fassungslos staunen wird? Hat Peter Ustinov nicht recht, wenn er sagt: 'Krieg ist der Terrorismus der Reichen'? Könnte es sein, dass die Staatsraison des Westens, Terroristen seien immer nur die anderen, eine zynische, selbstgerechte Lebenslüge ist?"
Dr. Jürgen Todenhöfer

Israel Palästina

Liebe Freunde des Frieden,

heute möchte ich Euch mit Informationen aus Palästina in Verbindung bringen und abschließend eine Frage stellen.

Von Angelika - traditionelle Mülheimer Friedensaktivistin mit Familie im GAZA

<3 <3 <3Liebe Mitmenschen, Friedensfreunde und Freundinnen,
mit herzlichen Grüßen und dem Wunsch zum endlich gerechten Frieden in Israel und Palästina sende ich Euch diese Information.
Wenn Ihr könnt, leitet sie bitte weiter.
Ich bin überzeugt davon: Frieden ist möglich!
Mit wem sonst als mit meinem Feind kann ich versöhnlichen Frieden verhandeln ? <3 <3 <3 <3

Für mich persönlich ist das alles viel zu viel was mein Herz z.Z. belastet.
Es kommen so viele Insider Infos zu mir, dass mir schlecht wird und ich kaum noch schlafen kann. Ich will das eigentlich gar nicht so genau wissen, aber wehren kann man sich ja auch nicht gegen die Infos...

Vielleicht übersetzt das jemand in deutsch...?

http://othersite.org/i-stand-with-gaza/
..."Although hundreds of Palestinian children are kidnapped, brutalized or killed by Israel, including several in the past two weeks, there is rarely, if ever, such a reaction from the world.

Just prior to the disappearance of the Israeli settler teens, the murder of two Palestinian teens was caught on a local surveillance camera. Ample evidence, including the recovered bullets and a CNN camera filming an Israeli sharpshooter pulling the trigger at the precise moment one of the boys was shot indicated that they were killed in cold blood by Israeli soldiers. There were no condemnations or calls for justice for these teens by world leaders or international institutions, no solidarity with their grieving parents, nor mention of the more than 250 Palestinian children, kidnapped from their beds or on their way to school, who continue to languish in Israeli jails without charge or trial, physically and psychologically tortured. This is to say nothing of the barbaric siege of Gaza, or the decades of ongoing theft, evictions, assaults on education, confiscation of land, demolition of homes, color coded permit system, arbitrary imprisonment, restriction of movement, checkpoints, extrajudicial executions, torture, and denials at every turn squeezing Palestinians into isolated ghettos.

None of that seemingly matters....." (Susan Abulhawa http://othersite.org/susan-abulhawa-three-israeli-settlers-and-the-the-searing-hypocrisy-of-the-west/)
Nour Harazeen - Live from Gaza
http://othersite.org/noor-harazeen-live-from-gaza-israel-attacks-palestinian-civilians-2014/

RT  - Graphic - Bloody Aftermath of Israeli Airstrikes, Khan Younis, Gaza
http://othersite.org/rt-graphic-bloody-aftermath-of-israeli-airstrikes-khan-younis-gaza/

Haneen Zoabi - TV Interview
http://othersite.org/haneen-zoabi-israeli-tv-interview-on-hebron-kidnapping-video/

Vacy Vlazna "Sacred Treason - Palestinian Israeli Alliance"
http://othersite.org/vacy-vlazna-sacred-treason-palestinian-israeli-alliance/

Anthony Lawson "Israel and the Palestinians - It´s About Mind over Matter"
http://othersite.org/anthony-lawson-israel-and-the-palestinians-it%C2%B4s-about-mind-over-matter-video/

Gilad Atzmon "Third Intifada or Nakba II?"
http://othersite.org/gilad-atzmon-third-intifada-or-nakba-ii/

Gideon Levy "Our Wretched Jewish State"
http://othersite.org/gideon-levy-our-wretched-jewish-state/

Samer Badawi "Why Netanyahu will lose this Gaza War too"
http://othersite.org/samer-badawi-why-netanyahu-will-lose-this-gaza-war-too/

Euro-Mid Observer for Human Rights "Report: Israeli Forces Stole USD 3 Million in Cash Property From Palestinians During West Bank Raids"
http://othersite.org/euro-mid-observer-for-human-rights-report-israeli-forces-stole-usd-3-million-in-cash-property-from-palestinians-during-west-bank-raids/

Rafeef Ziadah "Hadeel" (Poetry)
http://othersite.org/rafeef-ziadah-hadeel-poetry/

Carlos Latuff "Kristallnacht - Progroms and Violence Against the Palestinians of East Jerusalem"
http://othersite.org/carlos-latuff-kristallnacht-progroms-and-violence-against-the-palestinians-of-east-jerusalem/

KenFM zeigt: Wir weigern uns Feinde zu sein - Den Nahost-Konflikt verstehen lernen
https://www.youtube.com/watch?v=jqWVU59u1s8
Ich sage dazu: Wir bestehen darauf Freunde zu sein, weil wir Menschen sind

Wer veranstaltet das in Essen?
Machen wir da mit? Ich werde sicher da sein...


Mittwoch, 9. Juli 2014

US-Kongressabgeordneter Demokrat George Miller über TTIP „Neue Jobs? Ein Märchen!“

http://www.taz.de/US-Kongressabgeordneter-ueber-TTIP/!141867/
Der beim TTIP-Abkommen geplante Investorenschutz ist umstritten.
George Miller über die Angst der US-Bürger, Obamas falsche Versprechen und die Macht der Konzerne.


taz: Herr Miller, Sie sind Demokrat wie US-Präsident Obama. Trotzdem sind Sie gegen eines seiner Lieblingsprojekte: das TTIP, das Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU. Warum?
 George Miller: Wir sind nicht gegen Freihandel. Aber wir wollen, dass es um die Interessen der Bürger geht, nicht der Konzerne. Beim Umwelt- und Verbraucherschutz wünschen wir uns die europäischen Standards. Aber wir fürchten, dass die laxeren US-Vorschriften missbraucht werden, um die europäischen Standards zu senken. 

Obama verspricht viele neue Jobs durch TTIP.
Das ist nur ein Märchen! Vor 20 Jahren wurde die Freihandelszone zwischen Mexiko, Kanada und den USA beschlossen. Dieses Nafta sollte auch einen beispiellosen Boom auslösen und allein im ersten Jahr 200.000 neue Jobs in den USA schaffen. Stattdessen sind seither mindestens 845.000 Stellen in der Industrie verschwunden. 

Ist TTIP noch zu stoppen?
Der Widerstand wächst. Dies ist das erste Freihandelsabkommen im Zeitalter der sozialen Medien. 

In Europa sind vor allem die Investorenschutzklauseln umstritten. Wie ist es in den USA?
Sogar Republikaner lehnen diese Investorenschutzklauseln ab. 87 Prozent der Wähler sind dagegen, weil sie Angst haben, die Kontrolle über ihr eigenes Land zu verlieren.  

Aber bisher hat die USA noch keine einzige Investitionsschutzklage vor einem Schiedsgericht verloren!
In vielen US-Bundesstaaten gibt es fast gar keine Vorschriften, weswegen für die ausländischen Konzerne auch kein Grund besteht, Klagen einzureichen. Nehmen Sie nur das Fracking: In den meisten Staaten ist es bedingungslos erlaubt. Kanada hingegen hat ein Moratorium ausgesprochen – weil Nafta Investorenschutzklauseln enthält, wird Kanada jetzt also verklagt.
Trotzdem fangen selbst Republikaner an, die Gefahren zu sehen. Die Klage von Vattenfall gegen Deutschland hat auch in den USA schockiert. Denn Kanzlerin Merkel ist ja eine Konservative – und trotzdem soll die Bundesregierung jetzt 3,7 Milliarden Euro zahlen, weil sie aus der Atomenergie ausgestiegen ist. 

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat vorgeschlagen, TTIP ohne Investorenschutzklauseln zu unterzeichnen. Würden sich die USA darauf einlassen?
Niemals. Der Investorenschutz ist das zentrale Ziel der Konzernlobby. Außerdem würde das derzeit auch verhandelte transpazifische Freihandelsabkommen TPP dann ebenfalls scheitern. Wie soll man Länder wie Vietnam überzeugen, Investorenschutzklauseln zu unterzeichnen, wenn die Europäer diese Bedingungen nicht akzeptieren?

Warum ist TPP so wichtig?
Für die USA ist die Handelspolitik ein Aspekt der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Das Außenministerium will Vietnam aus der Einflusszone von China herauslösen. 

TTIP soll Ende 2015 unterschriftsreif sein. Welchen Zeitplan gibt es für TPP?
TPP wird schon viel länger verhandelt als TTIP, schon mehrfach hieß es, der Vertrag sei fast fertig. Aber es scheint immer noch eine Menge Zwistigkeiten zu geben, wie wir hören – das ist das Hauptproblem: Es gibt keine Transparenz. Man würde erwarten, dass der Präsident seine eigene Partei ernst nimmt. Stattdessen schlägt er sich auf die Seite der Republikaner und erwartet, dass die Abgeordneten ein Abkommen durchwinken, über das sie absolut nichts wissen. 

Obama will eine Ausnahmeregel namens „Fast Track“, um die Abkommen ohne Änderungen durchs Parlament zu kriegen. Werden die Kongressabgeordneten zustimmen?
„Fast Track“ haben wir abgelehnt. Jetzt arbeitet die Regierung an einer Variante, die sie „Smart Track“ nennt. Bisher ist unklar, was das sein soll.





Parlament im Visir der Späher

Auf der Titelseite zu lesen 
http://www.onleihe.de/static/content/taz/20140707/TAZ_20140707/vTAZ_20140707.pdf


Dienstag, 8. Juli 2014

Ein persönlicher Friedensvertrag

Dank an Thích Nhất Hạnh für dieses wundervolle Buch: Wahren Frieden schaffen
Leseprobe: http://www.books.ch/annot/564C42696D677C7C393738333434323231383339347C7C504446.pdf


In diesem Buch finden Sie Beispiele für Vereinbarungen, die Sie mit sich selbst, Ihrem Partner/Ihrer Partnerin oder mit Ihrer Familie treffen können.
Solch ein Vertrag verpflichtet uns zur Praxis der Aussöhnung und Kommunikation mit unseren Lieben, mit Freunden, Kollegen und anderen Menschen im
Privat- und Berufsleben.


In unserem persönlichen Friedensvertrag könnten wir zum Beispiel schreiben:


»Liebes Selbst, ich verspreche dir, mich so zu üben und mein Leben so zu
führen, dass die Saat der Gewalt in mir nicht davon berührt oder begossen wird.«


Jeden Augenblick aufs Neue entschließen wir uns, vor negativen Gedanken
auf der Hut zu sein und die Herzensgüte in uns zu nähren. Wir können den Vertrag auch mit unseren Lieben abschließen, mit unserem Partner und mit
Sohn oder Tochter, indem wir sagen:

»Meine Liebe, mein Liebster, wenn du mich wirklich liebst, dann höre bitte auf, die Saat der Gewalt in mir zu gießen.
Bitte gieße lieber die Saat des Mitgefühls. Ich verspreche dir, das Gleiche für dich zu tun.«


Sie können Ihr Versprechen auf vielerlei Art einlösen. Sie können Situationen vermeiden, die Sie wütend machen oder die Konflikte mit anderen heraufbeschwören. Wenn Sie zum Beispiel in einer Zeitschrift lesen, stoßen Sie vielleicht auf Ideen und Bilder, die die Saat des Hasses und der Angst in Ihnen
nähren. Oder Sie unterhalten sich mit jemandem und merken, dass das Gespräch Sie ärgert und allmählich Wut in Ihnen erzeugt. In solchen Momenten sollten Sie sich darin üben, bewusst wahrzunehmen, wie die innere Saat der Wut, der Angst und des
Hasses in Ihnen Nahrung erhält und wie leicht Sie durch diese Emotionen zu Gewalt im Denken, Sprechen und Handeln verleitet werden können. Bitte le-
gen Sie jede Lektüre, die weder Liebe noch Verständnis bei Ihnen nährt, beiseite. Bitte lassen Sie sich nicht in Gespräche verwickeln, die die negative Saat
in Ihnen nähren. Machen Sie Ihren Lieben klar, wie sie daran mitwirken können, dass sich kein Ärger und keine Wut in Ihnen anstauen.


Umgekehrt können auch Sie Ihre Lieben bei ihrer Übung des Friedens unterstützen. Hören Sie aufmerksam zu, wenn sie Ihnen erzählen, weshalb sie traurig,
wütend oder niedergeschlagen sind, und handeln Sie dann mit liebevoller Güte zu ihrem Besten. Vermeiden Sie es nach Möglichkeit, etwas zu tun oder zu sagen, von dem Sie wissen, dass es Wasser auf die Saat ihrer inneren Konflikte ist. Das ist eine praktische, intelligente Möglichkeit, den Frieden einzuüben.


Viele junge Leute von heute haben nie das Elend eines Krieges erfahren müssen. Sie haben keine Erinnerungen an die Schrecken, die der massenhafte Ausbruch von Gewalt mit sich bringt. Wir müssen unsere Kinder vorsorglich auf die Tatsache aufmerksam machen, dass sie beides, sowohl die Gewaltbereitschaft als auch die Fähigkeit zu Mitgefühl und Herzensgüte, in sich tragen. Auch sollten wir acht-
sam darum bemüht sein, unsere Kinder praktisch anzuleiten, wie sie ihre positiven Anlagen stärken und verhindern können, dass die negative Saat des Ärgers,
der Gier und der Angst in ihnen aufgeht. Mit diesem Lernprozess sollten wir beginnen, wenn unsere Kinder noch klein sind, sodass sie, während sie heranwachsen, die Kraft und die Fähigkeit entwickeln, ruhig zu bleiben und einsichtsvoll und gewaltfrei zu handeln.


Kurz vor seinem Tod wies Buddha seine Schüler an:
»Seid euch selbst ein Licht.«



In gleicher Weise sind auch wir aufgerufen, in unseren Herzen das Licht der Achtsamkeit zu entzünden. Meine lieben Freunde, lasst uns voller Energie üben, damit wir unseren Lieben, unserer Gesellschaft und zukünftigen Generationen ein Licht auf dem Weg zum Frieden sein können.


Sonntag, 6. Juli 2014

An Frau Merkel: ATOMWAFFEN ABSCHAFFEN EHE ES ZU SPÄT IST - Nehmen wir Sie beim Wort.

05.04.2009 Prag: Obama verspricht Welt ohne Atomwaffen
"Wir werden damit anfangen, unser Atomwaffenarsenal zu reduzieren."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/prag-obama-verspricht-welt-ohne-atomwaffen-a-617503.html

09.10.2009 Die Begründung für Friedensnobelpreis an Obama
Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an US-Präsident Barack Obama. Damit würdigt das norwegische Nobel-Komitee seinen Einsatz für Verständigung, Abrüstung, Klimaschutz und die friedliche Lösung von Konflikten.


23.06.2008 – Berlin, der Sprecher des Verteidigungsministeriums
Thomas Raabe betonte, dass sich die Bundesregierung dafür einsetze, langfristig weltweit auf Atomwaffen zur Abschreckung zu verzichten
Das FDP-Präsidium forderte unterdessen einen Abzug der letzten US-Atomwaffen aus Deutschland
Die Union äußerte sich dagegen zurückhaltend: Die Waffen müssten nach den höchsten Sicherheitsstandards gelagert werden,
sagte der außenpolitische Sprecher der Fraktion, Eckart von Klaeden.
Der rüstungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Rolf Mützenich, forderte nicht nur eine sichere Lagerung, sondern "so schnell wie möglich eine Null-Lösung bei den taktischen Nuklearwaffen"
http://www.merkur-online.de/aktuelles/politik/debatte-sicherheitsrisiken-opposition-us-atomwaffen-raus-402524.html


23.06.2008 Deutschland: Opposition fordert Abzug der US-Atomwaffen
Der stellvertretende Fraktionschef der Grünen, Jürgen Trittin, forderte...
Der Fraktionschef der Linken, Gregor Gysi, sagte...
Der SPD-Außenpolitiker Niels Annen sagte...
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/393101/Deutschland_Opposition-fordert-Abzug-der-USAtomwaffen


05. November 2009 Westerwelle trifft Clinton
Der neue deutsche Außenminister Guido Westerwelle hat bei seinem Antrittsbesuch in den USA für einen neuen Anlauf in der Abrüstung geworben. Damit meint er auch die US-Atomsprengköpfe in Deutschland.
http://www.fr-online.de/politik/westerwelle-trifft-clinton-us-atomwaffen-raus-aus-deutschland,1472596,3281792.html


17. Mai 2010 Außenminister Steinmeier US-Atomwaffen raus aus Deutschland
"Chance auf einen Neustart für globale Abrüstung": Außenminister Steinmeier fordert den Abzug von US-Atomwaffen aus Deutschland und geht auf Konfrontation zur Kanzlerin.
http://www.sueddeutsche.de/politik/aussenminister-steinmeier-us-atomwaffen-raus-aus-deutschland-1.400198


05. September 2012 US-Atombomben bleiben in Deutschland
Eines der wichtigsten Projekte von Außenminister Westerwelle ist gescheitert: Die US-Atomwaffen bleiben in Deutschland – und sie werden sogar modernisiert.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-09/atombombe-nato-westerwelle




Das Ergebnis von allem sehen wir hier:

03.11.2013 Milliarden-Programm für Modernisierung
USA erwägen Stationierung neuer Atomwaffen in Deutschland
http://www.focus.de/politik/ausland/milliarden-programm-usa-wollen-atomwaffen-in-deutschland-modernisieren_aid_1147258.html


19.06.2014 Atombomben in Deutschland - Das falsche Spiel der Bundesregierung
http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2014/0619/atom.php5


Noch heute lagern in Deutschland bis zu 20 US-amerikanische Atombomben aus dem Kalten Krieg. Jede besitzt ein Vielfaches der Sprengkraft der Hiroshima-Bombe. Doch statt die Waffen abzuziehen wollen die Amerikaner die Bomben zu modernen Präzisionswaffen umbauen.
Die Bundesregierung bestreitet das und beteuert, es handle sich allein um ein Projekt der Amerikaner.
Doch MONITOR-Recherchen zeigen: Deutschland ist in das Vorhaben eingebunden. Und das einst erklärte Ziel, die Waffen abzuziehen, wurde von der Bundesregierung auf unbestimmte Zeit vertagt.






An Frau Bundeskanzlerin                             von
Dr. A. Merkel                                              der Bevölkerung
Willy-Brandt-Str. 1                                     hier und da in den Städten


10557 Berlin                                               bundesweit (Deutschland)




Nicht in meinem Namen!
Keine Lagerung von Atomwaffen auf deutschem Boden!


Das Bundeskanzleramt hat in einem Schreiben vom 07. September 2013 -
http://www.versoenungsbund.de/node/479 erklärt:


Die glaubwürdige Demonstration von Bündnissolidarität
und fairer Lastenverteilung erfordern..., dass Deutschland
grundsätzlich bereit ist, auf seinem Territorium die
Lagerung von Atomwaffen zu erlauben und Trägermittel
hierfür zur Verfügung bereitzustellen.“


Mit meiner Unterschrift erkläre ich: Diese Entscheidung geschieht nicht
in meinem Namen. Ich entziehe der Bundeskanzlerin hiermit das Recht in
meinem Namen Atomwaffen auf deutschem Territorium zu lagern.
Unter keinen Umständen stimme ich einer Lagerung und einer
Modernisierung von Atomwaffen auf deutschem Territorium zu.




Name                              Anschrift                                Unterschrift