Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Montag, 16. September 2019

Jiddu´s letzte Gespräche, Varanasi, 22. Nov. 1985 über Tod und Freiheit

Der Tod sagt, du kannst nichts mitnehmen: also lade den Tod ein - nicht Selbstmord! - lade ihn ein und lebe mit ihm. Der Tod ist jetzt, nicht morgen.
Ich hänge an ihm, er ist ein Freund von mir, ich habe mit ihm gelebt, wir sind miteinander gewandert, wir haben miteinander gespielt, er ist mein Gefährte, und ich hänge an ihm. Der Tod sagte mir: Du kannst ihn nicht mit dir nehmen. Das sagte der Tod zu mir. Mach dich frei, nicht erst 10 Jahre später. Und ich sage: Ganz recht, ich werde frei von ihm sein. Obwohl ich noch immer sein Freund bin, bin ich keineswegs von ihm abhängig. Denn ich kann ihn nicht mit mir nehmen. Was ist daran falsch`?
Anwesender: "Das bedeutet, Sir, dass Sie alle Freuden aufgeben müssen..."
K: Nein. Das sage ich nicht. Ich sage Gebundenheit.
Anwesender: "Jede Gebundenheit..."
K: Das ist alles.
S.48

Sie müssen nicht nur fragen, was ist Tod und Sterben, sondern auch, was ist Leben. Was ist Ihr Leben? - Im Büro von neun bis fünf, als Angestellter, als Fabrikarbeiter oder was auch immer, für den Rest Ihres Lebens, bis Sie sich alt, verkalkt zur Ruhe setzen. Und Ihr Leben ist Kinderzeugen, Sex, Vergnügen, Schmerz, Kummer, Angst, ein Problem nach dem anderen - Krankheit, Ärzte, Kaiserschnittoperationen, Schmerzen des Gebärens. Das ist Ihr Leben.
Oder etwa nicht?
Und das nennen Sie Leben?
Sie hegen es, Sie genießen es, Sie wollen mehr und mehr davon. Nicht wahr? Und Sie schieben den Tod so viele Jahre wie möglich von sich weg. Und in dieser Zeit bauen Sie wieder und wieder dieselbe Schablone auf. Ihre Kinder, Ihre Enkelkinder, alle leben nach derselben Schablone, die Sie Leben nennen.
So sage ich zu mir selbst, warum bringe ich nicht das, was Sie Tod nennen, in das Leben ein? Sie können nichts mitnehmen - nichts. Nicht was Sie versuchten im Leben zu verwirklichen, keine Möbel, keinen Partner, keine Kinder, kein Silber, kein Geld. Nichts. Wenn Sie also nichts mitnehmen können, warum lassen Sie nicht Leben und Tod einander begegnen.
„Gegen seinen Willen stirbt, wer nicht zu sterben gelernt hat.
Lerne zu sterben und du wirst lernen zu leben,
denn niemand wird lernen zu leben, der nicht gelernt hat zu sterben.“ -
Weg aller Wege: es lehrt den Menschen das Sterben.
The Book of the Craft of Dying


Verstehen Sie was ich meine?
Warum lassen Sie den Tod nicht heute kommen? Nicht Selbstmord! - das ich nicht, was ich meine. Warum nicht heute vollkommen frei sein von Bindungen - die Tod bedeutet? Vollkommen ungebunden sein - heute, nicht morgen. (Morgen ist heute, denn es ist ewig Jetzt) Morgen ist Tod. Warum also kann ich nicht JETZT frei von Bindung sein, so dass Leben und Sterben jederzeit zusammen sind? Sehen Sie nicht das Wunderbare daran? Das gibt Ihnen ein unermeßliches Gefühl der Freiheit.

Es hat keine Harken, es hat kein Gefühl für Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart. Das ist LEBEN - eine wirklich grenzenlose Art zu leben. Das heißt, jeder Tag ist ein neuer Tag. Die Zukunft ist Jetzt.
S.75

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