Heranwachsen rund um den Globus
ZDF-Reporter Andreas Stamm macht sich auf eine Reise zu Kindern in unterschiedliche Winkel der Erde. Dabei hat er immer die Frage im Gepäck, wie andere Kulturen mit ihren Jüngsten umgehen.
http://www.zdf.de/auslandsjournal/aussendienst-xxl-34456806.html
von Lars Westermann
Die Geburt des ersten Kindes steht vor der Tür. Das Zimmer ist
fertig tapeziert, das Mobile hängt schon über der Wiege und der Schrank
ist voller Windeln. Zusätzlich werden Ratgeber mit gezücktem
neonfarbenem Leuchtstift gewälzt und Vorbereitungskurse aufgesucht, um
Antworten auf die wichtigen Fragen zu finden. „Wie gelingt es mir, dass
mein Kind ein glücklicher Mensch wird? Was muss ich ihm an Wissen
mitgeben? Kann man ein Baby verwöhnen? Wieviele Regeln und wieviele
Freiheiten braucht das Kind? “
Vom ersten Schrei bis zur ersten Akne
Fragen, über die sich natürlich auch Menschen in anderen Ländern Gedanken machen. Wie bereiten sie sich auf die Geburt ihres Nachwuchses vor? Was ist in anderen Ländern wichtig, wenn es um Erziehung geht? Wie erleichtert man Jugendlichen den Schritt zum Erwachsenwerden? Auf der Suche nach Anregungen reist Außendienst-Reporter Andreas Stamm rund um den Globus. Die Reise führt ihn von den ersten bewussten Momenten eines Menschenlebens hin zu den Problemen von Jugendlichen während der Pubertät. Von der Laissez-Faire-Erziehung bis hin zum Drill.
Vom Amazonasbecken bis in chinesische Großstädte
Der einzigartige Moment, an dem ein Mensch zum
ersten Mal das Licht der Welt erblickt, ist für die Mutter sowie das
Kind über alle Maßen kräftezehrend. Die väterliche Seite hingegen steht
zumeist nur Händchen haltend neben dem Bett. Andreas Stamm möchte sich
der Frage, wie man Kinder ins Leben begleitet stellen und geht ihr in
einem Geburtszentrum in Amsterdam nach - mit einem Wehensimulator. Das
für ihn und die gesamte Männerwelt beruhigende Fazit ist: Er steht es
durch, allerdings nur unter der betäubenden Wirkung von Lachgas.
Verschiedene Kulturen, unterschiedliche Methoden
Nach dem Schmerz der simulierten Wehen, der geglückten Geburt, stellt sich die Frage, was braucht das Neugeborene am dringendsten? Forscher sind sich einig: Zuwendung. Aufmerksamkeit und Fürsorge, ganz wichtig: körperlichen Kontakt. Aber was ist, wenn keiner von den Eltern in der Lage ist, sich um die Kleinen kümmern? Die amerikanische Antwort auf das Problem sind „Cuddler“. Ehrenamtliche Mitarbeiter drücken, herzen und kuscheln in Krankenhäusern die Babys, die in ihren ersten Wochen keinen anderen dafür haben.
Wie aber schafft man es, dass der Nachwuchs später eine glückliche Jugend hat? Wie bereiten andere Kulturen ihre Kinder auf die harte Welt der Erwachsenen vor? Was macht man, wenn sie mal aus dem Ruder schlagen? Auf seiner Reise in die unterschiedlichsten Winkel der Erde lernt Andreas Stamm, warum sich mexikanische Eltern hoch verschulden, damit ihre Kinder richtig den wichtigen Schritt zum Erwachsenen machen können. Er erfährt das Geheimnis der Xingu-Indianer im Amazonasbecken, deren Kinder als die glücklichsten der Welt gelten und erträgt am eigenen Leib die harten Methoden der Trainer in chinesischen Diät-Camps für Jugendliche.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen