Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Freitag, 4. Dezember 2020

Nisargadatta Maharaj - Ich bin

Sri Nisargadatta Maharaj: Ich Bin

Richte Dich auf das Gefühl “Ich bin” aus.
Alle Richtungen existieren nur im Verstand! Ich rate Ihnen nicht, in eine Richtung zu schauen. Schauen Sie einfach nicht auf all die Dinge, die in ihrem Verstand geschehen und richten Sie sich auf das Gefühl "Ich bin“ aus. 

Das "Ich bin" ist keine Richtung. Es ist die Verneinung aller Richtungen. Letzten Endes muss auch das "Ich bin" verschwinden, denn Sie brauchen nicht etwas zu bekräftigen, was bereits offensichtlich ist. Den Verstand auf das Gefühl "Ich bin" auszurichten hilft Ihnen nur, sich von allem anderen abzuwenden. 

Wenn dem Verstand das entzogen wird, womit er sich ständig beschäftigt, dann wird er still. Wenn Sie diese Stille nicht stören, in ihr verharren, dann werden Sie feststellen, dass Sie von einem Licht und einer Liebe durchdrungen sind, wie Sie es noch nie erlebt haben - und trotzdem werden Sie es augenblicklich als Ihre wahre Natur wieder erkennen.
Wenn Sie diese Erfahrung einmal gemacht haben, werden Sie nie mehr der Gleiche sein.
Der ungezügelte Verstand mag gelegentlich den Frieden stören und diese Vision verfinstern, doch wird er immer wieder dahin zurückkommen, solange man sich darum bemüht. Bis dann eines Tages alle Fesseln gesprengt werden, die Illusionen und Verhaftungen sich auflösen und das Leben sich uneingeschränkt auf die Gegenwart konzentriert. 

Wie könnte ich frei von Angst sein, umgeben von einer Welt voller Mysterien und Gefahren? Ihr eigener winziger Körper ist voller Mysterien und Gefahren, und trotzdem fürchten Sie ihn nicht, denn Sie betrachten ihn als Teil ihrer selbst. Sie wissen nicht, dass das gesamte Universum Ihr Körper ist und Sie keine Angst davor haben müssen.
Sie können sagen, dass sie zwei Körper haben, den persönlichen und den universellen. Der persönliche kommt und geht, der universelle ist immer bei Ihnen. Die gesamte Schöpfung ist ihr universeller Körper. Sie sind so sehr von dem verblendet, was persönlich ist, dass sie das Universelle nicht erkennen. Diese Verblendung wird sich nicht von allein auflösen - sie muss bewusst und mit Geschick entwirrt werden. 

Wenn alle Illusionen durchschaut und aufgegeben worden sind, dann erreichen Sie einen fehlerfreien und vollkommenen Zustand, in dem es zwischen dem Persönlichen und dem Universellen keine Unterschiede mehr gibt.

~Sri Nisargdatta Maharaj “Ich bin”

Wie unter so viel Leiden glücklich bleiben?
Man kann nicht anders - das innere Glück ist so überwältigend wirklich. So wie die Sonne am Himmel verschwindet es nie, mag seine Ausdrucksform auch vernebelt sein.  

Sie sind nicht zwangsläufig unglücklich wenn sie sich in Schwierigkeiten wähnen. Angst ist die einzigen Schwierigkeit. Erkennen Sie sich selbst als unabhängig, und Sie werden frei von Angst und ihren Schatten werden.  

Der Unterschied zwischen Vergnügen und Glück ist, das Vergnügen abhängig von Dingen ist  - Glück dagegen nicht. Solange wir glauben, dass wir Dinge brauchen, um glücklich zu sein, werden wir auch glauben, dass wir in der Abwesenheit dieser Dinge unglücklich sein müssen. Der Verstand formt sich immer entsprechend seinen eigenen Überzeugungen. Daher ist es wichtig, sich selbst zu überzeugen, dass man nicht in das Glücklichsein getrieben werden muss. Ganz im Gegenteil, Vergnügen ist eine nutzlose Ablenkung, denn es verstärkt die falsche Überzeugung, dass man Dinge braucht und tun muss, um glücklich zu sein, wenn es in Wirklichkeit genau umgekehrt ist.  

Doch warum überhaupt über das Glück reden?
Sie denken doch nur an Glück, wenn Sie unglücklich
sind. Ein Mensch, der sagt, "Jetzt bin ich glücklich", ist zwischen zwei Unglücken - Vergangenheit und Zukunft. Dieses Glück ist doch nur eine freudige Erregung über die Erleichterung vom Schmerz. Wirkliches Glück ist sich seiner selbst ganz und gar unbewusst. Es wird am besten negativ ausgedrückt, wie z.B.: "Mit mir ist nichts falsch, ich brauche mir um nichts Sorgen zu machen." Schließlich ist der wirkliche Zweck aller Sadhana, einen Punkt zu erreichen, an dem diese Überzeugung nicht nur verbal ist, sondern tatsächliche und immer präsente Erfahrung.

Es geht um die Erfahrung leer zu sein, nicht vollgestopft mit Erinnerungen und Erwartungen. Es ist wie das Glück von Weite, von Jungsein, alle Zeit und Energie zu haben, um Dinge zu tun, zum Entdecken, für Abenteuer.

 

Es gibt keinen (spirituellen) Misserfolg, weder kurzfristig noch auf lange Sicht gesehen. Es ist wie eine lange, anstrengende Reise auf einer Straße in einem unbekannten Land. Von all den unzähligen, einzelnen Schritten wird Sie erst der letzte Schritt an Ihr Ziel bringen, doch deshalb werden Sie nicht alle vorherigen Schritte als erfolglos erachten. Jeder Schritt hat Sie näher an Ihr Ziel gebracht, selbst wenn Sie umkehren mußten, um ein Hindernis zu umgehen. Tatsächlich bringt Sie jeder Schritt dem Ziel näher, denn es ist Ihre ewige Bestimmung immer in Bewegung zu sein, zu lernen, zu entdecken, zu entblättern. Zu leben ist der einzige Sinn des Lebens. Das Selbst identifiziert sich nicht mit Erfolg oder Niederlage - die bloße Vorstellung, dies oder das zu erreichen, ist einfach undenkbar. Das Selbst versteht, dass Erfolg und Misserfolg relativ sind und in engem Zusammenhang stehen, dass sie das Brot und das Salz des Lebens sind. Lernen Sie von beiden und gehen Sie darüber hinaus. Wenn Sie es noch nicht gelernt haben, dann wiederholen Sie das Ganze.“
aus Nisargadatta Maharaj „Ich Bin“ Teil III

 

Die wahre Natur des Selbst ist Liebe.
Die Wahrheit ist ewig, die Realität unveränderlich. Was sich verändert, ist nicht real, was real ist, verändert sich nicht. Also was ist es in Ihnen, das sich nicht verändert? Solange es Nahrung gibt, gibt es einen Körper und Verstand. Gibt es keine Nahrung mehr, stirbt der Körper, und der Verstand löst sich auf. Doch löst sich auch der Beobachter auf? Sie selbst sind der Beweis dafür, das er sich nicht auflöst. Einen anderen Beweis haben sie nicht und können sie auch nicht haben. Sie sind sie selbst, sie kennen sich, sie lieben sich. Was immer der Verstand tut, tut er aus Liebe zu seinem eigenen Selbst.

Die wahre Natur des Selbst ist Liebe. Es wird geliebt , es liebt, es ist liebenswert. Es ist das Selbst, das den Körper und den Verstand so interessant macht, so unschätzbar wertvoll. Die Aufmerksamkeit, die Sie ihnen geben, kommt vom Selbst.

Das Selbst kann ohne Körper und Verstand existieren. Es ist eine Frage der tatsächlichen Erfahrung, dass das Selbst unabhängig von Verstand und Körper existiert. Es ist Sein, Gewahrsein, Glückseligkeit. Gewahrsein des Seins ist Glückseligkeit.

Um zu wissen, dass Sie weder der Körper noch der Verstand sind, beobachten Sie sich ununterbrochen, und leben Sie unbeeinflusst von ihrem Körper und ihrem Verstand, voll- kommen losgelöst….

Bleiben Sie vollkommen unbeeinflusst. Dieses totale Losgelöst sein, sich keine Sorgen um den Verstand und den Körper zu machen, ist der beste Beweis, dass Sie im Zentrum Ihres Seins weder der Verstand noch der Körper sind. Vielleicht liegt es nicht in Ihrer Kraft zu verändern, was mit dem Körper und Verstand geschieht, doch Sie können jederzeit die Vorstellung beenden, der Körper und der Verstand zu sein. Was immer geschieht, erinnern Sie sich daran, dass nur Ihr Körper und Ihr Verstand beeinflusst werden, nicht Sie selbst.

Je gewissenhafter Sie sich an das erinnern, was wichtig ist, desto schneller werden Sie sich Ihrer selbst gewahr, so wie sie sind, denn die Erinnerung wird zur Erfahrung werden. Ernsthaftigkeit (Aufrichtigkeit) offenbart das Sein. Was man sich vorstellt und ernsthaft be- gehrt, wird zur tatsächlichen Erfahrung - hier liegt die Gefahr, genau wie der Ausweg.

Geben Sie sich dem Wahren, dem Unendlichen, dem ewigen Herzen des Seins hin. Transformieren Sie Verlangen in Liebe. Was wollen Sie sonst, ausser glücklich sein? All Ihr Verlangen, welcher Art es auch sein mag, ist ein Ausdruck Ihrer Sehnsucht nach Glückseligkeit. Grundsätzlich wollen Sie nur Gutes für sich. Wer hat Ihnen gesagt, dass Sie nicht glücklich sein sollten? Was ist falsch daran glücklich sein zu wollen? Ihre Person ist nun mal da. Ihre Begierden sind da. Ihre Sehnsucht nach Glückseligkeit ist da. Warum? Weil Sie sich lieben. Natürlich, lieben Sie sich selbst - doch tun Sie das mit Weisheit. Es ist falsch, sich auf dumme Weise zu lieben, so dass Ihre Eigen- liebe Leid erzeugt. Beide, die Genusssucht und die Genügsamkeit, sollen Sie glücklich machen. Die Genusssucht ist der törichte Weg, Genügsamkeit der weise Weg. Genügsamkeit bedeutet aus Erfahrung zu lernen und nicht das Gleiche zu wiederholen. Das Unnötige wegzulassen, ist Genügsamkeit. Dinge immer unter Kontrolle zu haben, ist Genügsamkeit.

Verlangen ist nicht falsch, es ist das Leben selbst, der Wunsch, in Wissen und Erfahrung zu wachsen. Die Entscheidungen, die Sie treffen, sind falsch. Zu glauben, dass so nichtige Dinge wie Nahrung, Sex, Macht oder Ruhm Sie glücklich machen können, ist Selbstbetrug. Nur etwas Gewaltiges und Tiefes wie Ihr wirkliches Selbst kann Sie dauerhaft und wahrhaftig glücklich machen.

Leben Sie ihr Leben mit Intelligenz, ohne jemals Ihr tiefstes Selbst aus den Augen zu verlieren. Was ist es, das Sie wirklich wollen? Nicht Vollkommenheit, Sie sind bereits vollkommen. Sie möchten im täglichen Leben ausdrücken, was Sie sind. Dafür haben Sie einen Körper und einen Verstand. Benutzen Sie sie, und lassen Sie sie Ihnen dienen. Der geläuterte Verstand ist ein treuer Diener des Selbst. Er kümmert sich um die Instrumente im Inneren wie im Äußeren und läßt Sie ihre Aufgabe erfüllen. 

Das Selbst ist universell, und seine Ziele sind universell. Das Selbst hat nichts persönliches an sich. Leben Sie ein geordnetes Leben, doch machen Sie es nicht selbst zu einem Ziel. Es sollte nur ein Ausgangspunkt für grosse Abenteuer sein.

Aus “Ich bin” J.Kamphausen Verlag

Sie möchten im täglichen Leben ausdrücken, was Sie sind.
Dafür haben Sie einen Körper und einen Verstand.
Benutzen Sie sie, und lassen Sie sie Ihnen dienen. 

"Der Weg der Liebe ist nicht sanft.    
Zerstörung ist die Tür, die zu ihr führt.   

Die Vögel ziehen Kreise ihrer Freiheit 
durch den Himmel.   
Wie das? Sie fallen und indem sie fallen, 
werden ihnen Flügen gegeben.”  
Rumi 

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