ARTE - Ein Mitarbeiter sagt die Wahrheit
https://www.youtube.com/watch?v=_cChD8_860
ZDF Frag den Lesch - Was bedeutet FRACKING
https://www.youtube.com/watch?v=JJj9-dZh_f4
Niederländer schließen sich Nein zu Fracking an
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/kevelaer/niederlaender-schliessen-sich-nein-zu-fracking-an-aid-1.4316283
Folgendes ist hier entnommen. Dank an Campact für die gute Zusammenfassung! Ich halte zwar nix von Petitionen. Dafür aber was von guten Informationen :)
https://www.campact.de/fracking/appell-2014/teilnehmen/
5-Minuten-Info „Fracking“
Fossile Energieträger sind nicht unendlich. Mittlerweile wollen die Mineralölkonzerne auch die letzten Reste Öl und Gas aus dem Boden quetschen – und greifen zu immer brachialeren Methoden. Mit dabei: das sogenannte Fracking, kurz für „Hydraulic Fracturing“. Mit Fracking können auch unzugängliche Gasvorkommen gefördert werden – mithilfe giftigster Chemikalien und massiver Umweltrisiken.Was ist Fracking?
Nicht überall kommt Erdgas, das hauptsächlich aus dem Treibhausgas Methan besteht, „frei“ unter der Erde vor. Auch Schiefer-, Granit- oder Tonschichten enthalten in kleinsten Poren und Bruchzonen große Mengen an Erdgas. Doch dieses Gas entweicht beim Anbohren nicht selbständig aus dem Gestein. Beim Fracking werden Gesteinsschichten durch eine Mischung aus Millionen Litern Wasser, Sand und Chemikalien aufgebrochen, die mit hohem Druck, bis zu 1.000 bar, unter die Erde gepresst. Aus den so erzeugten Rissen kann das Erdgas entweichen und abgesaugt werden.Was schlägt die Bundesregierung genau vor und wo ist das Problem?
Zurzeit kann in Deutschland ohne Beschränkungen „gefrackt“ werden. Im letzten Jahr wollte die Bundesregierung die Gasbohrungen auf gesetzliche Grundlage stellen und legte ein Gesetz vor, mit dem Fracking kaum reguliert aber gesetzlich abgesichert worden wäre. Aber sie scheiterte am massiven Widerstand der Bevölkerung. 170.000 Menschen unterschrieben damals unseren Appell für ein Verbot der gefährlichen Fracking-Technologie.Die große Koalition unternimmt nun einen neuen Anlauf. Gabriel will noch vor der Sommerpause im Windschatten der WM-Begeisterung ein Gesetz durch Regierung und Bundestag bringen, das Fracking unter minimalen Auflagen erlauben will:
- Fracking wird nur in Wasserschutzgebieten verboten – und auf mehr als 80% der Landesfläche erlaubt. Und Grundwasserströme machen an den Grenzen der Schutzgebiete nicht halt. Und auch außerhalb davon entnehmen Brauereien, Mineralbrunnen und Gärtner Grundwasser.
- Eine zahnlose Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für Gasbohrungen: Eine UVP stellt nur sicher, dass die gesetzlichen Standards auch tatsächlich eingehalten werden – geht aber nicht über die Standards hinaus, die bisher auch schon gelten. Was uns hier als Regulierung verkauft wird, ist damit eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
- Bis jetzt ist kaum erforscht, ob und wie sich die Risiken des Frackings beherrschen ließen – und viele langfristige Probleme lassen sich heute noch gar nicht absehen.
- Einige Medienberichte sprechen außerdem von einem geplanten Verbot „umwelttoxischer Substanzen“ – doch was das genau sein soll, ist bis jetzt nicht klar definiert. Die Spanne der Möglichkeiten reicht vom kompletten Verbot von Chemie beim Fracking bis zu einem Ausschluss einiger weniger unbedeutender Stoffe. Es ist zu befürchten, dass Gabriel den Begriff als Feigenblatt zur Legitimierung einer Hochrisiko-Technologie einführen will.
Wird in Deutschland nicht schon lange gefrackt? Wo ist denn das Problem?
Dazu muss man wissen: Fracking findet in zwei unterschiedlichen Gesteinstypen statt, Sandstein und Tonstein:- In Sandstein wird in der Tat schon seit Jahrzehnten gefrackt, überwiegend in Niedersachsen. Unter Hochdruck werden dabei Gesteinsschichten aufgesprengt, aus denen das Erdgas dann frei aufsteigen kann. In der Tiefe entstehen dabei große Mengen Abwasser, die mit Mineralien und Radioaktivität versucht sind. Weil auch deren Freisetzung und Entsorgung das Trinkwasser gefährdet, ist auch diese Form des Frackings, auch wenn sie schon seit langem praktiziert wird, problematisch. Es gibt auch keine systematische Untersuchung der Fracking-Folgen. Doch vor kurzem erst entdeckten Umweltschützer an einem Bohrloch in Niedersachsen eine erhöhte Quecksilber-Konzentration im Boden.
- Noch größer sind die Probleme beim Fracking in Tonstein, der Förderung von Schiefergas, wie sie in den USA einen Boom erlebt. Hier geht es um Gesteinsschichten, aus denen das Gas mit Hilfe giftigster Chemikalien gelöst werden muss – darunter aggressive Säuren, giftige Korrosionsschutzmittel und Biozide. Diese Stoffe können ins Grundwasser gelangen – über die durch das Fracking geschaffenen Risse, durch undichte Bohrungen oder über das Oberflächenwasser. In den USA wurden entsprechende Grundwasserverseuchungen dokumentiert. Auch das Tiefengrundwasser kann durch den Chemie-Cocktail verseucht werden. Ein Verbot „umwelttoxischer Substanzen“ würde aber nicht bedeuten, dass es keine Chemie mehr gäbe. Denkbar wäre auch, dass nur einige wenige Stoffe hier ausgeschlossen werden.
Wo wird in Deutschland bereits gefrackt, wo ist es geplant?
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe schätzt, dass in Deutschland 1,3 Billionen Kubikmeter Gas in unkonventionellen Lagerstätten, also in Gesteinsschichten gebunden, liegen. Wie viel davon zu welchen Kosten und unter welchen Risiken überhaupt technisch förderbar ist, ist unbekannt. Unkonventionelle Gasvorkommen gibt es vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, in kleineren Ausmaßen aber auch in allen anderen Bundesländern.Bislang wird in begrenztem Umfang in Niedersachsen und Schleswig-Holstein „gefrackt“. In den letzten dreißig Jahren wurden in Niedersachsen ca. 300 Fracks an etwa 90 Bohrungen durchgeführt – ohne dass dabei die Umweltauswirkungen überwacht worden wären. Doch das ist nur der Anfang verglichen mit dem, was auf uns zukommt. Die Mineralölkonzerne ExxonMobile, Wintershall und RWE DEA haben aber mittlerweile großflächig sogenannte Aufsuchungserlaubnisse bekommen und dutzende Probebohrungen vorgenommen. Doch überall, wo sie Fracking-Bohrungen ankündigen, gründen sich Bürgerinitiativen, hagelt es Protest.
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