„Regieren ist die Kunst, Probleme zu schaffen, mit deren Lösung man die Bevölkerung in Atem hält.“ Ezra Pound
Das Zentrum der Stabilität in einem Machtapparat besteht in der Fähigkeit, Feindbilder zu erzeugen. Wer nicht bereit ist, sich unterordnend der Bekämpfung des Feindes anzuschließen, wird vom System selber zum Feind erklärt. Soziale Isolation, die wirtschaftliche Zerstörung und kollektive Ächtung sind Mittel, mit denen ein Machtapparat „Abtrünnige“ gezielt bestraft.
Das geschieht bewusst in aller Öffentlichkeit, um mögliche Nachahmer abzuschrecken. Wer, auch in einem „demokratischen“ System, der Macht zu nahe kommt, indem er entlarvende Fragen stellt, wird systematisch bekämpft.
Dr. Daniele Ganser bewegt sich als Historiker, Terrorexperte, Friedens- und Konfliktforscher in einer permanenten Grauzone. Er deckt die Mechanismen und Strukturen aktueller Imperien auf, ohne Rücksicht auf Tabus. Verdeckte Kriegsführung oder die 9/11-Forschung haben ihn bekannt, aber auch bei den Eliten „berüchtigt“ gemacht. So geriet er auch als Schweizer Historiker ins Fadenkreuz des Pentagons, und verlor seinen Job an der Universität Basel.
Mit der Gründung des Swiss Institute for Peace and Energy Research SIPER weiß Ganser eine breite Allianz an Wissenschaftlern hinter sich. Er wird als Gast-Dozent auf internationalen Panels geladen, oder hält Vorträge an Universitäten. So auch am 15. Dezember, als er die Universität in Tübingen besuchte. Hier sprach er vor über 500 Personen zum Thema „Die Terroranschläge vom 11. September 2001 und der ‚Clash of Civilizations’ - Warum die Friedensforschung medial vermittelte Feindbilder hinterfragen muss“.
Im Anschluss an diesen Vortrag trafen wir Dr. Daniele Ganser, um mit ihm über das komplexe Thema Machterhalt in all seinen Facetten zu sprechen.
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