Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Samstag, 8. Juli 2017

Manas || 50 Verse || Buddha | Leid

Zwischen unserem Speicher- und Geistbewusstsein gibt es einen Bewusstseinsbereich, manas genannt, der uns Angenehmes suchen und Leidvolles vermeiden lässt. Manas ist die Basis unseres illusorischen Glaubens, dass wir ein eigenständiges Selbst seien. Wir leiden aufgrund des unterscheidenden und verblendeten Denkens in Manas.

Manas hat viele Neigungen.
Zunächst einmal ist es immer an Vergnügen, an Angenehmen interessiert.
Zweitens versucht es, Leiden zu vermeiden.
Drittens ignoriert Manas die Gefahren, die in der Suche nach Angenehmen liegen. Es kann unseren Körper und Geist zerstören, wenn wir sinnlichem hinterherlaufen. Schauen wir tief in das Objekt unseres Vergnügens hinein, sehen wir die damit verbundenen Gefahren.
Die vierte Eigenschaft von Manas ist, dass es das Gute am Leiden ignoriert. Dem Leiden wohnt etwas gutes inne. Jeder von uns braucht ein gewisses Maß an Leiden, um erwachsen zu werden, zu verstehen und Mitgefühl, Freude und Glück zu kultivieren.
Jeder von uns hat die Neigung, vor Leidvollem davonzulaufen. Wir glauben, wenn wir Vergnügen suchen, vermeiden wir Leidvolles. Aber das funktioniert so nicht. Es hemmt unser Wachstum und unser Glück. Glück ist ohne Verstehen, Mitgefühl und Liebe unmöglich. In uns allen gibt es die Samen des Mitgefühls, der Vergebung, der Freude und Nicht-Angst. Versuchen wir fortwährend, Leiden zu vermeiden, dann können diese Samen nicht wachsen.
Wir können einen Lotus nicht auf Marmor wachsen lassen. Dafür brauchen wir Schlamm.
Die fünfte Eigenschaft von Manas besteht darin, das Gesetz des Maßhaltens zu ignorieren.
Die sechste Eigenschaft von Manas liegt darin, dass es immer versucht, sich alles anzueignen, alles zu besitzen, was es haben will. Verlangen ist einer der stärksten Impulse. Deswegen sind wir eifersüchtig und versuchen, Menschen und Dinge zu besitzen. Doch mit Gewahrsein des Interseins erkennen wir, dass es nichts zu besitzen gibt.


~ S. 62-65 ~
 
Teil II:
Ich-Illusions-Bewusstsein (manas)

(16) Samen der Verblendung bringen
die geistigen Gebilde des Begehrens und Anhaftens hervor.
Diese Kräfte bestimmen unser Bewusstsein,
sobald Körper und Geist manifest werden.

(17) Manas entsteht
gestützt auf das Speicherbewusstsein.
Seine Funktion ist das Begreifen.
Es greift nach den Samen, die es für ein «Selbst» hält.

(18) Manas' Objekt ist das Zeichen eines Selbst,
das sich im Feld der Abbilder findet,
dort, wo Manas
und Speicherbewusstsein sich berühren.

(19) Als Basis alles Heilsamen und Unheilsamen
in den übrigen sechs manifest werdenden Bewusstseinsformen,
unterscheidet Manas unaufhörlich.
Seiner Natur nach ist es sowohl unbestimmt als auch verdunkelt.

(20) Manas hängt zusammen mit den fünf universellen geistigen Gebilden,
mit «Mati» von den fünf speziellen
sowie mit den vier Haupt- und mit den acht Nebenplagen des Geistes.
Sie alle sind unbestimmt und verdunkelt.

(21) Wie der Schatten der Form folgt,
folgt Manas stets dem Speicherbewusstsein.
Manas ist der fehlgeleitete Versuch, durch die Suche nach
Dauerhaftigkeit und blinder Befriedigung zu überleben.

(22) Ist die erste Stufe des Bodhisattva-Pfades erlangt,
sind die Hindernisse des Wissens und die Geistesplagen verwandelt.
Auf der zehnten Stufe transformiert der Yogi, die Yogini,
den Glauben an ein eigenständiges Selbst,
und das Speicherbewusstsein ist von Manas befreit.


***Natürlich sagte Buddha: Ich würde meine Freunde und Kinder nicht an einen Ort schicken, an dem es kein Leiden gäbe, denn dort hätten Sie keine Gelegenheit, Verstehen und Mitgefühl zu erlernen und zu kultivieren. Der Buddha sagte weiter, dass wir nichts lernen könnten, wenn wir niemals gelitten hätten. Man sagt, der Buddha habe vollkommene Erleuchtung erlangt, weil er so viel gelitten hat.

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