Hamburg
im Oktober 2016
Wochenend
Kriya~Yoga „Einweihung/ Einführung“
Die
Schnellstrasse zu Gott ~Paramahamsa Yogananda
(Buch:
Die Autobiografie eines Yogi + Film: Awake, das Leben des Yogananda
Gründer
der SRF <3 Self Realisation Fellowship)
Vor
über einem Jahrzehnt traf ich im Niemands Land einen praktizierenden
der uralten Kriya-Yoga Technik. Diese Technik wird von Patanjali in
den Yoga Sutras erwähnt. Ich war natürlich völlig fasziniert von
der Idee und las die AutoBio. Was für ein Mensch dieser Yoganandaji.
Ji hängt man dran, wie wenn wir Papi sagen.
Schon
vor 9 Jahren habe ich mich für die „Einweihung“ (EW) in Hamburg
interessiert.
Diesmal
sollte es sein, auch weil in HH neue virtuelle „Freunde“
auftauchten. Wollte mich treffen, austauschen usw. Perfekt also!
Voller Vorfreude melde ich mich also rechtzeitig zur EW an. Mhh,
Zugreisen sind teurer als gedacht. Blabla car & Airbnb
akzeptieren meine Zahlungsmethoden nicht... ufff...
So
war 2 Tage vor Abreise gar nix klar... Den bla bla car Fahrer nach HH
konnte ich googlen ;)
Ein
Zimmer im Hotel Stadt Altona fand ich auch noch... Also geht’s am
28.10. von Düsseldorf aus Richtung Hamburg. 2 tolle ältere
Begleiter hatte ich auf meiner Reise. Wunder_voller Start!
Nach
ca. 4,5 Std. Ankunft am Hamburg HBF :) Absprache für die Rückfahrt
am Montag 9.30 Uhr. Prima!
Auf
geht’s RG Altona. S3 Ausstieg Reeperbahn. Ufff. Da war doch was vor
24 Jahren...
Was
für ein Elendsplatz. Menschen schlafen mit Decken über den Kopf
gezogen einfach auf dem Erdboden. Im Hotel, mit viel zu viel Gepäck,
angekommen, dachte ich, wo soll ich hier meine Sachen in Sicherheit
bringen? Es kam mir wie Frankensteins Hotel vor... Im Zimmer konnte
ich mich seitlich nicht mal ausstrecken. Völlig spartanisch und
riechend. Wenigstens WC und Dusche auf dem Zimmer... Ich zünde meine
Tibet Lotus Räucherstäbchen an und dachte, wie soll ich hier nur
bleiben? Wie soll ich heißes Wasser für meinen Tee bekommen?
Wie
soll ich das hier nur aushalten? Ich war geschockt und wollte nach
Hause.
4
Stunden noch bis zum kostenlosen Vortrag über Kriya im „Yoga
Zentrum“.
Genügend
Zeit um meine Verabredung, auf die ich mich beinah ebenso wie auf die
EW gefreut habe, wahrzunehmen. Doch war mir auf einmal gar nicht mehr
danach...
Über
google habe ich mir den Weg und die Umgebung genau angesehen und
einen Nepal Kleidungsladen gefunden, der auf meinem Weg zum „Zentrum“
lag. Also erst einmal Versorgung sicherstellen. Einkaufen. Tolle
Geschäfte in Altona! Allnatura Supermarkt, Bio Supermarkt usw.
herrlich!
Dann
komme ich in den Laden Om Shankari mit meiner leeren Teetasse am
Rucksack. Was für ein geiler Laden! Namasté <3
Als
erstes bekomme ich einen Tee angeboten. Verneinend bekomme ich heißes
Wasser und den Hinweis, nachdem ich mein Dilemma geschildert habe,
dass doch bei Elektro Conrad ein 2L Glaswasserkocher im Angebot ist.
Hey, die Sonne geht auf! :)
Die
Nepal Winterjacke die ich vor 2 Jahren noch in Amsterdam gelassen
habe, musste ich diesmal einfach kaufen... Mein Buget war jetzt schon
bedenklich knapp geworden... War echt schwer in dem Laden nicht noch
mehr zu kaufen... ! Wir vereinbarten, dass immer wenn ich hier
vorbeikomme, heißes Teewasser bekommen kann :)
Nachdem
ich mich akklimatisiert hatte, vieles eingekauft, natürlich kaufe
ich Lebensmittel in fremden Städten immer in arabischen Läden, weil
ich mich dort irgendwie heimischer fühle, als in einem deutschem
Supermarkt. Komisch oder?
Zurück
im Hotel mein Zimmer ein wenig verschönert, Teezeit. Dann geht’s
ab zum Vortrag um 20.00 Uhr. Bin schon 18 Std. auf den Beinen. Wieder
die 2,5 km laufen...
Kommen
wir zum eigentlichem.
Dem
kostenlosem Vortrag am Freitag, der Einweihung am Samstag und dem
Rest am Sonntag
Das
Yoga Zentrum liegt in einem schönen Hinterhof. Ich muss eine
knarzende Holztreppe in den ersten Stock. Rechts geht ein Gang ab und
links geht’s rein in den großen Raum, wo auch schon einige
versammelt auf Stühlen sitzen. Schuhe aus und rein ins Vergnügen.
Im
Raum selbst war in der Mitte hinten an der Wand eine Erhöhung, die
eingerahmt wurde von links Bildern der „Meister“ inkl. Jeshua und
rechts mit einem groß Foto des direkten „Meister“ Hariharananda.
Dies gefiel mir schon irgendwie nicht. Egal, lass dich nicht vom
Außen blenden, war das Motto. Dann kam Swami Mangalanandaji Giri
herein. Ich spürte es. Man hörte nix, weil anwesende noch leise
sprachen.
Da
war Sie dann also. Die Frau die mich einweihen sollte.
Der
Vortrag brachte mir keine neuen Erkenntnisse, sodass ich
unbefriedigt, aufgrund der „Fotos“ der „Meister“ und deren
„Verehrung“, gegen 22.30 Uhr in die Bruchbude „Hotel“
wanderte. Oh mein Gott... War gar nicht so schlimm.
Gegen
3.oo Uhr werde ich wach und beginne mich vorzubereiten. Erstmal
Teewasser aufsetzen. Gehe in Gedanken einige Dinge durch. Welche 5
Blumen soll ich nehmen, welche 5 Früchte? Ok, mach ich mal ne
MeditationMP3 an und konzentriere mich einfach ein wenig.
Auf
dem Weg zur Einweihung gegen 7.45 Uhr kaufte ich 5 Früchte beim
Araber. Die Blumen liefen mir, wie damals bei Thay in Waldbröl,
einfach so über den Weg. Somit hatte ich ausreichend Zeit meinen
Rucksack so zu ordnen, dass ich bei der Einweihung leicht an alles
heran kommen würde. Perfekt!
Langsam
kam ich in Stimmung auf das was da kommen sollte. Was auch immer das
sein mochte. Viel zu früh am Zentrum angekommen, überlege ich kurz,
einen Kaffee zu trinken, entscheide mich dann lieber gegen das
Koffein.
Im
Zentrum war schon herzliches Treiben. 15 Einweihungen - die HH Gruppe
inkl. Umgebung machten am Samstag ca. 35 Liebende in einem Raum für
ca. 50 Personen.
Nach
dem umziehen geh ich in den großen Raum, wo ich von der Gastgeberin
einen Teller für meine Gaben und einen leeren weißen Umschlag für
die Geldspende erhalte. Dazu noch ein kleiner Fragebogen und schon
suche ich mir meinen Platz.
Nun
war ich langsam richtig in Laune. Mein Feeling passte sich dem der
Gemeinschaft wohl an.
Ich mache es mir an meinem Platz bequem und
beginne den Fragebogen auszufüllen,
die
Früchte auf den Teller, dann die Blumen, dann die Geldspende...
Ich
war auf einmal wie in einem anderen Universum. So schön das alles.
...doch
dann mache ich den leeren weißen Umschlag auf und finde dort 200,-
EUR.
Das
war irgendwie ein Schock, da mein Budget eh schon gar nicht da war
und dazu schon erschöpft, aufgrund des Einkaufs der Jacke. Es waren
sehr lange 45 Sek. Sehr lange...
...Ich
weiß nicht mehr wie das alles genau ablief, doch hatte ich letztlich
50 EUR mehr als vorher. Dazu später noch mal was...
Mein
Feeling war zerstört, weil, ich weiß auch nicht...
Ich
hätte auch denken können, Gott schenkt dir die Einweihung inkl. der
Hälfte Reisekosten ;)
Somit
wurden wir in den 1. Kriya Yoga eingeführt. Boah, dass ist
anstrengend und kompliziert sich alles zu merken. 1 Std. geführte
Meditation, was ich so noch nie gemacht hatte, waren heftigst.
Natürlich musste mein EGO, trotz des Hinweises von Yogananda:
„Europäer sind Stühle gewohnt, also setz dich lieber auf einen
Stuhl“ auf dem Boden sitzen.
Es
folgte die Einweihung, von der ich ehrlich gesagt, kaum etwas
wahrgenommen habe, da ich so konzentriert in der Meditation war, dass
um mich herum vieles anders war, als vorher. Es war auf jeden Fall
weiter und heller. Ich war in der 3. Gruppe an der Reihe, nachdem ich
die ersten Gruppen gern vorgelassen hatte. Die Einweihung fand zu 5.
statt.
Mir
war schon bewusster, dass hier nicht nur irgendeine Person gleich
meine Füsse und Stirn wässert. Es war plötzlich ein sehr tiefes,
demütiges, inniges Gefühl vorhanden. Würdigkeit spielte auf einmal
eine Rolle, trotz der Tiefen~Entspannung aus der Meditation.
Dieser
ganze Vorgang wird als spirituelle Geburt angesehen, was mir schon
wieder zu abgehoben klang und ich somit auf Abwehr eingestellt war.
Schade, dass ich diesen Moment einem alten Lebensmuster überlassen
habe, anstatt mich vollkommen hinzugeben und mal ausnahmsweise nichts
zu wollen.
Natürlich
wollte ich sehr gut sitzen. Die Übungen sehr gut behalten und
umsetzen. Ich wollte so viel wie nur möglich richtig machen, um es
zu Hause bestmöglich allein zu üben. Schließlich sagte ich Swami
nach der Mittagspause ca. 1,5 Std., ich möchte auch mal Kriya Yoga
lehren,
und
bin schon überrascht, dass Mensch dies erst ab dem 4. Kriya machen
darf. Ich sagte: Was, nun muss ich erst mal 3 Jahre üben, bis ich
den 2. Kriya Yoga machen kann?
Sie
antwortet sanft: Nein. Du darfst nun 3 Jahre üben. Das ist doch
toll.
Mhhhh,
nee überhaupt nicht! Hab ich nur gedacht. Ich war traurig und
ent_täuscht, da ich es doch kostenlos in Flüchtlings_Camps und
unter willigen Obdach- sowie Mittellosen lehren wollte. Und dies
schnell!
Bin
ich hier überhaupt richtig? Was mache ich hier eigentlich?
Soll
ich nicht doch lieber nach Hause fahren?
Nein!
Du bleibst schön hier! Machst auf jeden Fall die 2. Meditation.
Es
lief genau wie bei der Ersten. Viel zu viel gewollt und verkrampft.
Warum nur kann ich nicht entspannt sein?! Ok, morgen ist ja auch noch
ein Tag.
Auf
dem Hotelweg noch ein paar kleine Besorgungen gemacht und erschöpft
gegen 20.oo Uhr im Hotel angekommen. Eigentlich habe ich diesen 2.
Teil des Tages, wie in einer Trance, rückblickend, erlebt.
Der
Tag, der verändern sollte...
Um
21.00 Uhr denke ich wieder an zu Hause - meine Heimfahrt, das Hotel
usw.
Vereinbart
war mit meiner Hinfahrgelegenheit, dass wir Montag um 9.30 Uhr aus HH
Rg. NRW düsen. Immer noch in Trance laufe ich 3x zum Altonaer Bf.
Die Zug-Rückfahrt würde
59
EUR kosten. Die Übernachtung m Hotel 50 EUR + 20 EUR Rückfahrt +
Zuggebühr innerhalb von HH, dafür aber noch eine Nacht in diesem
Hotel und einem unbekanntem Morgen... Um 22.30 Uhr kaufe ich mein
Zugticket und informiere Kerstin per Telefonzelle.
Meine
Gott, haben wir das gut gemacht. Kein Internetcafé mal wieder. Keine
Phones. Kaum Verbindung nach draußen, innen, oder dem gewohntem.
Neuland...
Um
1.00 Uhr bin ich aufgewacht und machte mir Tee. Überlegte ob ich
schon üben sollte. Ließ es aber in Vorahnung auf kommendes lieber
und laß stattdessen das kleine Einweiungsbüchlein von Paramahamsa
Prajnanananda. Die Hälfte davon wäre auch vor der Einweihung gut zu
wissen gewesen ;)
(Ich
würde eine Einweihung, aus jetziger 12.11.16, Sicht etwas anderes
durchführen.)
Wir,
die den 1. Kriya Yoga haben, sollen Sonntag erst um 10.45 Uhr kommen,
da die 2. Kriya Yoga übenden morgens kommen.
Als
ich gegen 9:45 Uhr das Zentrum erreiche, mit Sack und Pack (3 Taschen
und 1 voller Rucksack) schlich ich auf Strümpfen die Holztreppe hoch
in den rechten Bereich, umziehen und noch ein wenig lesen studieren.
Bloß nicht bei der Meditation stören.
Wie
herrlich waren diese Minuten.
Die
ersten treffen ein und wollen reden... Wobei in dem Büchlein ja
ausdrücklich steh, dass man sich an Meditationstagen eher in
Schweigen begegnet. Macht am Ende des Tages auch den meisten Sinn, da
das ganze geplapper nur unnötige Energie raubt.
Somit
stellte ich fest, wer überhaupt das Büchlein überhaupt gelesen
hat.
Ich
war so kaputt. Mein Körper tat weh. Viele Stellen die ich nicht
kannte.
Mein
Bauchmuskel tanzten und die Rückenmuskulatur im Lendenbereich,
Wahnsinn.
Wie
soll ich diesen Tag überstehen???
Um
10:45 Uhr geht die Türe auf und ich treffe meinen langjährigen
Freund.
Wir
freuen uns, uns hier zu sehen! Dann geht’s auch schon in die
nächste Meditation.
Soll
ich mich nun auf den verdammten Stuhl setzen oder lieber weiter
dehnen?
Du
willst Lehrer werden! Also setz dich auf den Boden! Du Lümmel :)
Es
lief heute schon etwas besser. Geistig konnte ich den Übungen schon
mehr folgen doch mein Körper spielte verrückt. Meine Beine und mein
Unterkörper ab Bauchnabel vibrierten leicht bis immer stärker. Ein
klares Zeichen von Überspannung. Doch was soll´s. Ist ja gleich
Pause. Geschafft.
Ich
wanderte in der Pause, als die mitgebrachten Speisen gegessen wurden,
durch meinen Bezirk und trank zur „Feier des Tages“ (Gewohnheit)
meinen ersten Kaffee in HH. Wie ekelhaft! Mein Freund vermisste mich
während des Essen, da er Reden wollte.
Zurück
im Zentrum, wo gleich Hand zu Hand ne halbe Std. erklärt wird,
kommt Madame X auf mich zu. Sie meinte, wenn ich heute nirgends
schlafen könne, dann hat sie mit Ihrem Mann besprochen, dass ich bei
Ihnen übernachten könne. Leider zu spät Madame. Doch vielen lieben
Dank! Ich sah Swami in dem hinteren Bereich meiner morgendlichen
Sitzung.
Darf
ich kurz 2 Minuten stören? Ja, darfst du. Ich komme gleich zu dir.
Mein Respekt vor Ihr wuchs von Minute zu Minute. Auch wenn Sie nicht
da war.
Ich
saß auf der Bank und lud Sie ein neben mir Platz zu nehmen, was Sie
natürlich ablehnte und es vorzog einen der kleinen Sesselchen zu
nutzen. Sie drehte mir den Rücken zu und bevor Sie saß, saß ich
schon zu Ihren Füssen auf dem Boden. Dann begann eine halbe Stunde,
die wie eine Ankunft in der Ewigkeit erfahren werden sollte.
Nach
diesem Gespräch, wir verpassten den ganzen Hand in Hand Vortrag,
waren viele (alle) meine Zweifel bei Seite geschoben. Der Nebel hat
sich verzogen. Licht am Ende meines Tunnel. Endlich...
Der
Rest des Tages (Fragen und Antworten und die Abschluss Meditation)
liefen dann wie von selbst.
Ende
der Veranstaltung um 18.00 Uhr und mein Zug fährt in 30 Minuten von
Altona ab.
Wie
vor 24 Jahren... Und wieder bin ich ein Bub. Diesmal ein spirituell
reisender Bub.
Mal
schauen wo mich diese Reise hinführt.
Ich
wähle das ich damit meine Energien so weit steuern kann, dass ich
nie mehr diese Depressionen erhalten muss. Gott, dieses Kapitel ist
nun beendet.
Wir schreiben die Geschichte weiter...
Es
wird mit „Der Junge aus dem Kohlenpott ~ Wie ich wurde was ich bin“
108 Seiten Biografie und „Die geheime Seite des Menschen“ 144
Seiten weiter gehen.
Am
ersten Buch bin ich schon dran und habe auch schon einen heimischen
Verlag, der genau solche Storys fördert, gefunden.
In
Vorfreude und Liebe mirco