Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Montag, 18. Januar 2021

The Hound of Heaven || Der Hund des Himmels, Francis Thompson

 Näher und näher zieht die Verfolgung,
"The Hound of Heaven" ist ein 182-zeiliges Gedicht des englischen Dichters Francis Thompson (1859-1907)

Mit unerschütterlichem Schritt,
bewusster Geschwindigkeit, majestätischer Eile;
Und hinter den lärmenden Füßen
Kommt eine Stimme noch schneller -
"Sieh! Du bist nichts wert, wenn du mich nicht zufriedenstellst."

Ich floh vor ihm die Nächte und die Tage hinunter;
Ich floh vor Ihm durch die Gewölbe der Jahre;
Ich floh vor Ihm auf den labyrinthischen Wegen
   meines eigenen Geistes; und im Nebel der Tränen
Versteckte ich mich vor Ihm, und unter fließendem Lachen.
            Die Hoffnungen, die ich erblickte, schoss ich hinauf;
            Und schoss, stürzte,
Und schoss, gestürzt, hinab in titanische Finsternisse abgründiger Ängste,
Von jenen starken Füßen, die folgten, folgten nach.
           Doch mit unruhigem Lauf,
           und unruhigem Schritt,
       bewusster Geschwindigkeit, majestätischer Eile,
           Sie schlugen - und eine Stimme schlug
           Eil'ger als die Füße.
       "Alle Dinge verraten dich, der du mich verrätst."

   Ich plädierte, vogelfrei,
Durch manch geherzten Flügel, rot verhängt,
    Gespickt mit verschlungenen Wohltaten;
(Denn obwohl ich seine Liebe kannte, die ihm folgte,
            War ich doch sehr gefürchtet
Dass ich, wenn ich Ihn hab', nichts daneben hab'.)
Doch wenn ein kleiner Flügel sich weit öffnete,
    Der Windstoß Seiner Annäherung würde es zerschmettern:
    Die Furcht wollte nicht ausweichen, die Liebe wollte folgen.
Über den Rand der Welt floh ich,
    Und beunruhigte die goldenen Tore der Sterne,
    und schlug nach Schutz an ihre klirrenden Gitter:
            Fretted to dulcet jars
Und silbrig klappernd die bleichen Pforten des Mondes.
Ich sagte zur Morgenröte: Sei plötzlich - zu Eva: Sei bald;
    Mit deinen jungen himmlischen Blüten überhäufst du mich
            Von diesem ungeheuren Liebhaber.
Lass deinen Schleier über mir schweben, damit er mich nicht sieht.
   Ich verführte alle seine Diener, doch um in ihrer Treue
In ihrer Treue meinen Verrat zu finden,
In der Treue zu Ihm ihren Wankelmut mir gegenüber,
    Ihre verräterische Treue und ihr treuer Betrug.
Zu allem, was schnell ist, klagte ich um Schnelligkeit;
    Klammerte mich an die pfeifende Mähne eines jeden Windes.
          Doch ob sie fegten, gleichmäßig flink,
        Die langen Savannen des Blaus;
            oder ob sie, vom Donner getrieben,
          Ob sie, vom Donner getrieben, seinen Wagen durch den Himmel krachen lassen,
Mit fliegenden Blitzen um den Sporn ihrer Füße plätschernd...
    Die Furcht wollte nicht ausweichen, wie die Liebe verfolgen wollte.
            Immer noch mit unruhiger Verfolgung,
            und unruhigem Schritt,
        Mit bedächtiger Schnelligkeit, majestätischer Eile,
            Die Füße folgten,
            Und eine Stimme über ihrem Schlag.
        "Nichts beschützt dich, das mich nicht beschützt."

Ich suchte nicht mehr das, wonach ich mich verirrte
            Im Angesicht von Mann und Magd;
Doch in den Augen der kleinen Kinder
            Scheint etwas, etwas, das antwortet,
Sie sind wenigstens für mich, sicher für mich!
Ich wandte mich ihnen sehr wehmütig zu;
Doch gerade als ihre jungen Augen plötzlich hell wurden
            Mit dämmernden Antworten dort,
riss ihr Engel sie an den Haaren von mir.
"So kommt denn, ihr andern Kinder, der Natur teilhaftig
Mit mir" (sagte ich) "eure zarte Gemeinschaft;
            Lasst mich euch von Lippe zu Lippe grüßen,
            Lasst mich euch mit Liebkosungen umschlingen,
                Wünschend
            Mit der Frau Mutter wandernden Locken,
                Gastmahl
            mit ihr in ihrem windumtosten Palast,
            Unter ihrem azurblauen Podest,
            Quaffend, wie es deine schmutzige Art ist,
                Aus einem Kelch
Aus dem Tageslicht weinend."
                So geschah es:
Ich in ihrer zarten Gemeinschaft war eins.
"Ich war in ihrer zarten Gemeinschaft.
            Ich kannte alle raschen Bedeutungen
            Auf des Himmels willigem Antlitz;
            Ich wusste, wie die Wolken entstehen
            Von den wilden Seeschlängeln aufgewirbelt;
                Alles, was geboren wird oder stirbt
            Hebt und senkt sich mit; machte sie zu Gestaltern
Meiner eigenen Stimmungen, oder klagend oder göttlich;
            Ich freute mich mit ihnen und war betrübt.
            Ich war schwer mit dem Abend,
            Als sie ihre schimmernden Fackeln anzündete
            Um des Tages tote Heiligtümer.
            Ich lachte in des Morgens Augen.
Ich triumphierte und ich trauerte mit allem Wetter,
            Der Himmel und ich weinten zusammen,
und seine süßen Tränen waren salzig mit meinen sterblichen;
Gegen das rote Pochen seines Sonnenuntergangsherzens
            Legte ich mein eigenes zum Schlagen,
            Und teilte mit ihm die Hitze;
Doch nicht dadurch, dadurch, wurde mein menschliches Geschick erleichtert.
Vergebens waren meine Tränen nass auf des Himmels grauer Wange.
Denn ach! wir wissen nicht, was der andre sagt,
            Diese Dinge und ich, ich spreche in Tönen.
Ihr Klang ist nur ihr Rühren, sie sprechen durch Schweigen.
Die Natur, arme Stiefmutter, kann meine Dürre nicht stillen;
            Lasst sie, wenn sie mir etwas schuldig ist,
Den blauen Busenschleier des Himmels fallen lassen, und mir zeigen
            Die Brüste ihrer Zärtlichkeit:
Nie segnete eine Milch von ihr
                Meinen durstigen Mund.
                Näher und näher zieht die Jagd,
                Mit unruhigem Schritt,
            Mit bedächtigem Tempo, majestätischer Eile;
                Und hinter diesen lauten Füßen
                kommt eine Stimme noch schneller.
            "Sieh, du bist nichts wert, wenn du mich nicht zufriedenstellst."

Nackt warte ich auf den erhabenen Schlag Deiner Liebe!
Mein Gurtzeug, Stück für Stück, hast Du mir abgehauen,
                Und schlugst mich in die Knie;
            Ich bin ganz und gar wehrlos.
            Ich schlief, scheint mir, und wachte auf,
und fand mich, langsam schauend, im Schlaf entblößt.
Im unbesonnenen Übermut meiner jungen Kräfte,
            schüttelte ich die säulenreichen Stunden
Und riss mein Leben an mich, mit Schlieren verunstaltet,
stehe ich inmitten des Staubes der aufgewühlten Jahre.
Meine verstümmelte Jugend liegt tot unter dem Haufen.
Meine Tage haben geknistert und sind in Rauch aufgegangen,
Haben gepufft und sind geplatzt, wie Sonnenaufgang am Bach.
            Ja, auch der Traum schwindet nun
Der Träumer, und die Laute der Lautenspieler.
Selbst die verknüpften Phantasien, in deren blühendem Wirbel
Ich schwang die Erde als Schmuck an meinem Handgelenk,
geben nach; Schnüre von allzu schwacher Bedeutung
Für die Erde mit schwerem Kummer so verwickelt.
            Ach! ist deine Liebe wirklich
Ein Unkraut, wenn auch ein amaranthinisches Unkraut,
Das nur seine eigene Blüte ertragen kann?
            Ach, muss...
            Designer unendlich!
Ach! mußt Du das Holz verkohlen, ehe Du mit ihm kalkst?
Meine Frische hat ihren schwankenden Schauer im Staub verbraucht;
Und nun ist mein Herz wie ein zerbrochener Brunnen,
In dem die Tränen stagnieren, verschüttet auf ewig
            Von den feuchten Gedanken, die zitternd
Auf den seufzenden Zweigen meines Gemüts.
            So ist's; was soll sein?
Der Brei so bitter, wie soll die Schale schmecken?
Ich ahne, was die Zeit in Nebeln verwirrt;
Doch immer wieder ertönt eine Trompete
Von den verborgenen Zinnen der Ewigkeit;
Die geschüttelten Nebel verunsichern einen Raum, dann
Um die halb erleuchteten Türme langsam wieder zu waschen.
            Doch nicht, eh' ich den Rufer
            Den ich zuerst gesehen habe, umhüllt
Mit düsterem Gewand, purpurn, zypressengekrönt;
Seinen Namen weiß ich, und was seine Trompete spricht.
Ob des Menschen Herz oder Leben es ist, das Dir die Ernte bringt
            Deine Ernte, müssen Deine Erntefelder
            Mit fauligem Tod gedüngt werden?

                Jetzt von der langen Verfolgung
                Jetzt kommt der Ruf;
            Die Stimme ist um mich wie ein brausendes Meer:
               "Und ist deine Erde so verwüstet,
                Zerschmettert in Scherben auf Scherben?
            Siehe, alles flieht dich, denn du fliehst mich!
            Seltsames, klägliches, vergebliches Ding!
Warum sollte man dich lieben?
Da niemand außer Mir viel aus Nichtigem macht" (Er sagte),
"Und menschliche Liebe bedarf menschlichen Verdienstes:
            Wie hast du dich verdient -
Von aller Menschen Lehmklumpen der armseligste Klumpen?
            Ach, du weißt nicht
Wie wenig würdig jeder Liebe du bist!
Wen wirst du finden, der dich liebt, der dich schändet?
            außer mir, außer mir allein?
Alles, was ich von dir nahm, hab ich nur genommen,
            Nicht um deinetwillen,
sondern nur, dass du es in meinen Armen suchen mögest.
            Alles, was deines Kindes Fehler
Als verloren geglaubt, hab ich für dich zu Hause aufbewahrt:
            Steh auf, ergreif meine Hand und komm!"
    Hält der Fußfall bei mir an:
    Ist doch mein Trübsinn,
Schatten Seiner Hand, die er zärtlich ausstreckt?
    "Ach, Liebster, Blinder, Schwacher,
    Ich bin der, den du suchst!
Du ziehst die Liebe aus dir, die mich zieht."

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