Wenn nicht bald geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden, wird sich die Nahrungsmittelknappheit weiter verschärfen. Angesichts der zunehmenden Verwendung von landwirtschaftlichen Rohstoffen zur Herstellung von Biokraftstoffen und dem steigenden Lebensmittelbedarf aufstrebender Volkswirtschaften besteht tatsächlich die ernstzunehmende Gefahr einer weltweiten Ernährungskrise.
Die Welt steht vor der größten Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Seit Jahren weist die Welternährungsorganisation auf sinkende Produktionszahlen und zunehmende Trockenheit in den Getreideanbaugebieten, z. B. in Australien, hin. Auch wenn 2008 mit besseren Ernten zu rechnen ist, ändert dies nichts an der Tatsache, dass wir vor einem strukturellen Problem stehen.
Das gilt insbesondere für Afrika. Es liegt auf der Hand, dass Nahrungsmittelhilfen nur gewährt werden können, wenn genügend Lebensmittel zur Verfügung stehen. Nach Aussage der Welternährungsorganisation FAO wären etwa 30 Milliarden US-Dollar jährlich erforderlich, um in den armen Ländern eine ausgewogene Landwirtschaft aufzubauen.
Tatsächlich erhielt die Organisation auf ihrer letzten Generalversammlung im Juni von den Mitgliedsstaaten nur mit Mühe Zusagen in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar. Umso mehr wundert man sich, dass zur Rettung der internationalen Finanzwirtschaft in kurzer Zeit tausend Milliarden US-Dollar bereit standen.
Die Finanzmarktkrise fegt alle in die Globalisierung gesetzten Hoffnungen hinweg. Zugleich drängt sie die Vorzeichen einer weitaus schlimmeren Krise in Form einer weltweiten Verknappung der Nahrungsmittel in den Hintergrund. ARTE untersucht mit diesem Themenabend, wie es so weit kommen konnte.
Eine Dokumentation von Yves Billy aus dem Jahre 2008,
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