Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Freitag, 4. März 2022

Paul Brunton über Krieg (1943)

 ....PB || Krieg
aus "Die Weisheit des Überselbst"


Die 3. Ebenen des Krieg

1. die technische, die den Zusammenstoß physischer Waffen einschließt

2. auf der mentalen, die den Widerstreit intellektueller Ideen einschließt

3. auf der moralischen

Das Welt Drama, das heute aufgeführt wird, ist einzigartig.
Corina, Klima, Artensterben, Krieg und und und...

Seine höchste Bedeutung ist, dass die Kräfte, die auf Unwissenheit, Zerstörung und das Böse hinarbeiten, und die Kräfte, die uns gegen das Licht, die Weisheit und den guten Willen ziehen, ihren ewigalten Kampf von neuem ausfechten. Jede/R muss seine Partei in diesem heiligen Kampf ergreifen. Niemand kann neutral sein, ohne sich selbst zu betrügen. Es gibt keinen Platz für bloße Zuschauer. Dies ist ein Krieg im Himmel ebenso wie auf Erden.

Wir müssen die Elendsviertel in menschlichen Städten ausräumen, um so zu helfen, die Elendsviertel in menschlichen Gemütern zu beseitigen. Menschen, deren Körper im Mutterleib eingeschlossen sind und zur Reife gebracht werden in dunklen Elendsvierteln, besitzen naturgemäß dunkle elendsviertelähnliche Gemüter. Sie haben keine Horizonte. Daher müssen wir versuchen, es für den Menschen leichter zu machen, von dem schmutzigen Kampf abzulassen, sich bloß körperlich am Leben zu erhalten, und eigenes Denken dem edleren Kampf zu widmen, sich spirituell am Leben zu erhalten. Er muss genug Nahrung zum Essen, Kleidung, Wohnraum, Arbeit und ärztliche Versorgung haben. Wenn es daran mangelt, so wird er für die Philosophie keine Energie und für das mystische Leben keine Zeit aufbringen Wenn er durch diesen Kampf gänzlich versklavt wird oder ausgesetzt ist, im hohen Alter zu verhungern, ist er bestenfalls ein Halbmensch. Welche Hoffnung auf ein höheres mentales Leben besteht für ihn?



....PB ♥ Persönliche Krise 

Der Krieg wird zuerst in den Gedanken der Menschen ausgebrütet, bevor er unter ihren Händen geboren wird. Es ist deshalb gleich nötig, ihre Gedanken richtigzustellen. Wenn sie zu einer mehr metaphysischen Ansicht erwachen, werden sie wahrnehmen, dass sie durch den Beginn eines Krieges gegen jene Gedanken und Gefühle, die äußerliche Zusammenstöße und Konflikte erzeugen, bis zu den wahren Wurzeln dieses dauernden Problems, dass die Geschichte in eine Erzählung verwandelt, die durch fließende Tränen benetzt ist, vordringen und die Wurzeln selbst abhauen können. 
Politische Konferenzen können einen verbalen Frieden zustande bringen. Aber dieser kann noch Millionen von Menschen übrig lassen, die einander hassen. Ein unsichtbarer Krieg wird so fortdauern. Deshalb müssen wir diesen Gedanken ständig uns vor Augen halten und ihn denen vorsetzen, denen daran liegen wird, nämlich dass wahrer Frieden nur zustande kommen kann, wenn er in den Herzen der Menschen erreicht wird. 

Ich bin die Frage die Du meidest...!
Jeden Tag glaube ich weniger an die soziale Frage, an die politische Frage, an die ästhetische Frage und an die moralische Frage und an all die Fragen, die die Leute erfunden haben, damit sie sich nicht entschlossen der einzig wirklichen Frage, die existiert, ins Gesicht blicken müssen ~ der menschlichen Frage. Solange wir dieser Frage nicht ins Gesicht blicken, ist all das, was wir jetzt tun, einfach Lärmmachen, damit wir sie nicht hören sollen.
~Miguel de Unamuno

All die zahlreichen Irrtümer im Handeln und die Sünden in der Ethik sind auf den einzigen anfänglichen Irrtum im Denken zurückverfolgbar, die erste fundamentale falsche Auffassung. Die wirklichen Wurzeln der brudermörderischen Unruhen liegen in der menschlichen Natur, und alle sozialen, politischen, ökonomischen und ökologischen Wurzeln sind sekundär. Der Gedanke ist schöpferisch. Die Lust und der Hass, die Gier und die Eifersucht, die auf den schwachen Menschen einwirken, materialisieren sich früher oder später in solchen häßlichen äußeren Formen deren Zeugen wir schon die ganze Zeit gewesen sind. Wer immer sie bejammert, muss sich klarmachen, dass die wirksamste Art darin besteht, zu ihren tieferen Ursachen vorzudringen. Nicht das die sekundären Erleichterungen, die durch äußerliche Massnahmen ermöglicht werden, wertlos sind, im Gegenteil, sie nehmen einen sehr wichtigen und wesentlichen Platz ein; sondern das ein vergifteter Blutstrom zu gleicher Zeit gereinigt werden muss, während seine nachfolgenden Hautausschläge gepflegt werden. Die beste Art, der Menschheit zu helfen, ist, die Wahrheit aufzudecken und sie in der Menschheit zu verbreiten. Schließlich werden die Institutionen des Menschen aus seinem Herzen und Geist geschöpft. Wenn sein Denken unvollkommen ist und seine Gemütsregungen durch Selbstsucht entwürdigt sind, werden seine Institutionen diese Unvollkommenheit und Fehlerhaftigkeit teilen. Deshalb werden sie sich nur selbst erfüllen, wenn sie Ausdrücke edlerer Stellungnahmen werden und wenn sie Stimmen seiner höheren unirdischen Sehnsucht, seiner mystischen Aspirationen nach der Seele werden. Wenn Menschen halb so begeistert wären für die Wahrheit, wie sie es für politische Neuordnungen sind, so könnten sie eine bessere Welt schneller, sicherer und schmerzloser haben. Denn am Ende wird jedes soziale Problem zu dem persönlichem Problem. Weil jedes individuelle Mitglied falsch gegangen ist, ist es die Gesellschaft als Ganzes. Wenn wir versuchen, eine neue und besser Welt zu erringen, ohne das wir versuchen, neue und bessere Menschen zu schaffen, um sie zu bewohnen, so werden wir am Ende finden, dass wir nur darin Erfolg hatten, eine neue Ausgabe derselben alten und mangelhaften Welt zu erhalten, von der wir wegkommen wollen. Aber die meisten Menschen sind nicht willens, ihren Charakter umzuformen.
S.359-61


Der Krieg als Er_Wecker
Eine seiner Funktionen ist, den Blutfluss neuer Ideen zu beleben, ob sie die technischen Einzelheiten der militärischen Bewaffnung, die industrielle Gruppierung der Gesellschaft, die fundamentalen Formen erzieherischer, literarischer, künstlerischer und religiöser Kultur oder die herkömmlichen Anschauungen der Moral betreffen. Die wirtschaftlichen, politischen, technologischen, sozialen, kulturellen und religiösen Spinnweben werden durch die Besen des Krieges hinweggefegt, bloß, weil die Menschen zu furchtsam oder zu stupid sind, um sie früher durch Vernunft hinwegzufegen. Aber abgesehen davon: der Krieg prüft die Menschheit. Ein Beispiel davon ist die Art, wie er jene zwingt, die in vagen Allgemeinheiten handeln, sei es in militärischen, metaphysischen oder industriellen, politischen, religiösen oder mystischen, wie er sie zwingt, den ernsten und spezifischen Problemen ins Gesicht zu sehen, die durch harte Tatsachen aufgeworfen werden, und rasch entschlossen etwas in ihrem Betreffe zu tun. Maulheldentum, zungenfertiges, wortreiches Theoretisieren, nichtiges Geschwätz über unmögliche Vollkommenheiten, werden im Schmelzofen des Krieges erprobt und als mangelhaft befunden. Er entschleiert Vorwände und zeigt die Dinge, so wie sie sind. Er spannt unseren Charakter bis zum äußersten an. Sein Druck und seine Gefahr bringen unsere verborgene Stärke wie auch unsere maskierte Schwäche ans Tageslicht. Diese erzwungene Psychoanalyse enthüllt auch, ob wir wirkliche oder Scheinfortschritte machen. Wir können alarmierende oder beruhigende Entdeckungen bei uns selbst machen, wir können sogar finden, dass wir in einer 
Welt trügerischer Täuschungen und irriger Wertungen lebten, aber auf jeden Fall werden wir besser wissen, sowohl was wir wirklich sind, als auch was der innere Wert unserer sozialen und kulturellen Einrichtungen ist. Es hat immer wiederkehrende Perioden der Geschichte gegeben, da die Gesellschaft und ihre Systeme, die Kultur und ihre Ideen und ihre Untertanen, ob sie wollten oder nicht, durch einen Siebprozess geschleudert wurden, der sie und ihre Traditionen langsam und unwiderruflich in Frage stellt. Diese Tatsache ist überall auf unserem Globus deutlich erkennbar.
S.361/62

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