Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Dienstag, 25. Februar 2020

Fridolin Stier || Geh verlass die Heimat

Fridolin Stier
"Geh verlass die Heimat, 
die Welt, darin du geboren bist.
Das Haus voll von den Namen der Dinge, die um dich sind,
lass alles, was dir die Sprache über sie zu wissen gibt,
lass auch alles, was dir die Wissenschaft über sie vorspricht,
lass auch die Begriffe, mit denen du nach den Dingen greifst.-
Lass dieses Haus hinter dir, geh!
Dann wirst du, vielleicht wirst du dann dem Anderen
begegnen, für das du weder Namen noch Begriffe hast,
dem ur- und ingründig Wirklichen und Wirkenden
begegnen. Du wirst ^ schauen ^..... dann ist kein Ding mehr,
was es dir zuvor gewesen, ein jedes, eins um das andere, wird
dir einen Namen sagen, den du nicht nachsprechen kannst.
Und dann wird dir, vielleicht wird dir dann aus allem und jedem
das um dich ist, das Unennbare erscheinen, und du wirst jene
Stimme hören, die du noch nie gehört, sehr nah und gewaltig
wirst du sie rufen hören:
ICH BIN DA."

Auf den beiden letzten Seiten seiner Aufzeichnungen „Vielleicht ist irgendwo Tag“ verbindet Fridolin Stier die Berufung Abrahams und dessen Auszug aus Haran mit einem menschlichen Sprachexerzitium weg von der begrifflichen Eigenwelt hin zum lebensentscheidenden Angesprochen-Sein:

Über die Namen der Dinge hinaus,
über die Sprache hinaus,
über die Wissenschaft hinaus,
über die Begriffe hinaus –
in die FREMDE,

wie Abraham, dem geheißen war: «Zieh fort aus deiner Heimat, fort aus deiner Stadt, fort aus dem Haus deines Vaters, fort …, und geh in das Land, das ich dich schauen lassen will …»

Geh, verlaß die Heimat, die Welt, darin du geboren bist, darin du dich eingerichtet hast – das Haus voll von den Namen der Dinge, die um dich sind, laß alles, was dir die Sprache über sie vorspricht, laß auch alles, was dir die Wissenschaft über sie zu wissen gibt, laß auch die Begriffe, mit denen du nach den Dingen greifst –
laß dieses Haus hinter dir, geh! Dann wirst du, vielleicht wirst du dann dem Anderen begegnen, für das du weder Namen noch Wissen noch Begriffe hast, dem ur- und ingründig Wirklichen und Wirkenden begegnen. Du wirst «schauen» …
Und wenn du dann in das Land Chaldäa, in das Haus deines Vaters und deiner Mutter und deiner Brüder zurückkehrst, du wirst zurückkehren,
dann werden dich die Namen an das Namenlose,
die Sprache an das Unaussprechliche,
das Wissen an das Unwißbare,
die Begriffe an das Unbegreifliche erinnern,
dann wird noch ein anderes in deinem Hause wohnen – das Andere, das Fremde, das – Mysterium.

Dann ist kein Ding mehr, was es dir zuvor gewesen, ein jedes, eins um das andere, wird dir einen Namen sagen, den du nicht nachsprechen kannst.
Und dann wird dir, vielleicht wird dir dann aus allem und jedem, das um dich ist, das Unnennbare erscheinen,
und du wirst jene Stimme hören, die du noch nie gehört, sehr nah und gewaltig wirst du sie rufen hören:
ICH BIN DA!

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