S.151 ~ Passt auf!
Ich verrate Euch alles, was Ihr tun
müsst, um erleuchtet zu werden:
Setz Dich hin, halte den Mund, und frage Dich, was tatsächlich wahr ist. Frage Dich so lange, bis Du ES s(ICH)_ER bIST.
Setz Dich hin, halte den Mund, und frage Dich, was tatsächlich wahr ist. Frage Dich so lange, bis Du ES s(ICH)_ER bIST.
Das ist alles. Das ist die ganze Kunst.
Das ist der gesamte Weg, die Methode, Schule, Rahmen zur Erleuchtung.
Mit anderen Worten: Ihr müsst über
die Klippe springen.
(Bei der Suche nach dem Gral geht’s um die Suche, nicht um den Gral... (Falsch! Verdreh dies!)
(Bei der Suche nach dem Gral geht’s um die Suche, nicht um den Gral... (Falsch! Verdreh dies!)
Nicht vor dem Abgrund stehen bleiben
und übers springen nachdenken.(!)
Kein Buch übers Springen lesen. Nicht die Kunst und die Wissenschaft des Springens studieren. Keine Selbsthilfegruppe für Springer gründen. Keine Gedichte übers Springen schreiben. Nicht jemanden in den Hintern kriechen, der bereits gesprungen ist.
Kein Buch übers Springen lesen. Nicht die Kunst und die Wissenschaft des Springens studieren. Keine Selbsthilfegruppe für Springer gründen. Keine Gedichte übers Springen schreiben. Nicht jemanden in den Hintern kriechen, der bereits gesprungen ist.
Nein. Einfach springen.
..Alle fahren sie auf Ihre Gurus ab,
und alle werden Sie von Tag zu Tag spiritueller, aber keiner wacht
auf.
S.149...er könne aufwachen und
zugleich weiterschlafen.
So sieht es heute mit dem spirituellem
Schrifttum aus, ja mit der ganzen heutigen Spiritualität, und das
eigentlich nur, weil das Ego einfach alles tut, um zu überleben.
Ich will damit nicht sagen, sämtliche
spirituelle Führer seien unerleuchtet, doch führt er keinen einzige
seiner Schüler zur Erleuchtung, weil man ganz einfach zur
Erleuchtung nicht geführt werden kann. Sie lässt sich nicht lehren.
Daher das unvermeidliche Resultat :)
Alle fahren sie auf Ihre Gurus ab, und alle werden Sie von Tag zu Tag
spiritueller, aber keiner wacht auf.
Wer sich von der Selbsterforschung
locken lässt, weil sie so schön einfach und nicht umständlich ist,
versinkt in einem Morast von Lehrern und Lehren, Gurus und Gefasel,
Ego und Täuschung, aus dem er sich vermutlich so schnell nicht zu
befreien vermag.
S.150 Fünf Worte: Frage Dich „Wer
bin ich?“! Fünf Worte, die alle weiteren Worte, einschließlich
deren Ramana Maharshis, überflüssig machen. Fünf Worte die keiner
Erklärung bedürfen, keiner weiteren Ausführung, keine
Interpretation. Fünf Worte, die Selbstvertrauen und Selbstbestimmung
ermöglichen. Doch eine spirituelle Lehre, deren gesamter Wortlaut in
eine Streichholzschachtel passt, ist nun mal nicht jedermann*fraus
Sache. Welcher Mechanismus ist es, der etwas so Einfaches wie
Selbsterforschung bis zur Unendlichkeit verstümmelt und aufbläht?
Das Ego. Einzig und allein das Ego.
Das ist der #Grundkonflikt einer jeden
spirituellen Suche: Das Ego sehnt sich nach Erleuchtung, doch die
Erleuchtung vermag das Ego nicht zu erlangen. Das Selbst kann kein
Nicht-Selbst erlangen.
Deshalb muss jeder, der meint, er müsse
aus der Erleuchtung ein Geschäft machen, sie erst einmal auf leicht
verdauliche Proportionen zurechtstutzen – und etwas daraus machen,
was vom Ego sehr wohl erlangt werden kann. #Erleuchtung_light –
weniger Kalorien, mehr Geschmack.
Der Grundkonflikt lässt sich nur
lösen, wenn man die Gleichung ins Ungleichgewicht bringt. Das ist
Betrug, klar, aber jede/R fühlt sich wohl damit. Erleuchtung wird
neu definiert. Das Ego kann die edle Suche fortführen und eine
blühende_spirituelle_Industrie kann weiterblühen. Klar, den
heiligen Gral wird auf diese Weise niemand zu Gesicht bekommen, doch
wer den Grundkonflikt durchschaut hat, wird feststellen, dass ihn im
Grunde auch niemand zu Gesicht bekommen wollte. Bei der Suche nach
dem Gral geht’s um die Suche, nicht um den Gral...
S.148Jeder, der vorhat, Erleuchtung für
die breite Masse neu zu verpacken, muss bei seinen Kunden zunächst
einmal die Illusion erzeugen, die Erleuchtung sei in greifbarer Nähe
zu haben. Es mag ja der Wahrheit entsprechen, dass man für die
Wahrheit alles hingeben muss, aber die Wahrheit ist nicht gut für
das das Portemonnaie. Bei der kommerziellen Variante kostest die
Wahrheit nur so viel, dass du sie dir problemlos leisten kannst.
Natürlich stammen die Verleger von
Büchern und Zeitschriften nicht aus der Erleuchtungsszene. Ihr Job
ist es, Bücher und Zeitschriften zu verkaufen, nicht etwa die
Wahrheit, und sie wissen, dass der Suchende gern dafür bezahlt, dass
man ihm – dem gesunden Menschenverstand zum Trotz – versichert,
er könne aufwachen und zugleich weiterschlafen.
Aus
dem Erstlingswerk von Jed McKenna
„Verflixte
Erleuchtung“
Als
Schmetterling unter Raupen S.148-151
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