Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Dienstag, 7. Dezember 2021

Osho im Herbst 21 über Angst, eine Weltregierung, das Individuum, Körper und Seele, das Feiern, Ego, Identität,...

OSHO ÜBER DIE ANGST
"All eure Ängste sind Begleiterscheinungen eurer Identifikation.
Du liebst eine Frau, und mit der Liebe kommt im gleichen Paket die Angst: Vielleicht verlässt dich die Frau! Sie hat schon einen andern verlassen und ist dir gefolgt. Also gibt es einen Präzedenzfall: Vielleicht macht sie dasselbe mit dir. Und schon ist die Angst da, spürst du einen Stein im Magen. Du hast dich zu sehr an sie gehängt.
Du begreifst eine einfache Sache nicht: Du bist allein auf die Welt gekommen. Du warst auch schon gestern da, ohne diese Frau; es ging dir bestens, ohne Stein im Magen! Und morgen geht die Frau fort – � wozu der Stein? Du weißt, wie du ohne sie leben kannst, also kannst du auch ohne sie leben.
Die Angst, dass morgen sich alles ändern könnte... Jemand könnte sterben, oder du gehst vielleicht bankrott, du könntest den Job verlieren. Es gibt tausenderlei Dinge, die sich ändern können. Und du brichst unter der Last der Ängste zusammen. Und keine einzige hat Hand und Fuß. Denn auch gestern schon stecktest du voll von all diesen Ängsten, unnötigerweise. Alles mag sich seither verändert haben, aber du lebst immer noch. Und der Mensch hat eine ungeheure Kapazität, sich auf jede Situation einzustellen.
Es heißt, nur der Mensch und die Kakerlaken besäßen eine dermaßen große Anpassungsfähigkeit. Darum findet man überall da, wo man den Menschen antrifft, auch die Kakerlaken, und überall da, wo man Kakerlaken antrifft, auch den Menschen. Sie gehen Hand in Hand. Sie sind sich ähnlich. Selbst an so abgelegenen Orten wie dem Nordpol oder dem Südpol... wann immer der Mensch zu diesen Orten reiste, entdeckte er plötzlich, dass er die Kakerlaken mitgebracht hatte, und sie völlig gesund waren und sich quietschfidel fortpflanzten.
Ihr braucht euch nur auf der Welt umzusehen, und ihr könnt sehen – der Mensch lebt in tausenderlei Klimazonen, geographischen Lagen, politischen Lagen, soziologischen Lagen, religiösen Lagen, aber er schafft es zu überleben. Und er überlebt schon seit Urzeiten. Alles verändert sich: Er passt sich immerzu weiter an.
Es gibt keinen Grund zur Angst. Selbst wenn die Welt untergeht – na und? Du gehst mit ihr unter. Meinst du, du wirst auf einer Insel stehen, und die ganze Welt wird untergehen und dich allein zurücklassen? Nur keine Angst, ein paar Kakerlaken werden schon mit dir sein!
Was ist das Problem, wenn die Welt untergeht? Viele Male bin ich das schon gefragt worden. Aber was ist das Problem? Wenn sie endet, dann endet sie. Da gibt es kein Problem, denn seid ihr nicht da. Wir werden mit ihr enden, und niemand wird übrig sein, um sich Sorgen zu machen. Das wäre wirklich die Befreiung von Angst.
Dass die Welt endet, heißt, dass jedes Problem endet, jede Störung endet, jeder Stein in deinem Magen endet... Ich sehe das Problem nicht. Doch ich weiß, jeder steckt voller Angst.
Aber die Frage ist dieselbe: Die Angst gehört zum Verstand. Der Verstand ist ein Feigling und muss ein Feigling sein, weil er keine Substanz hat. Er ist leer und hohl und hat vor allem und jedem Angst. Und im Grunde ist seine Angst die, dass du eines Tages bewusst werden könntest! Das wäre wirklich das Ende der Welt! Es ist nicht die Angst vor dem Ende der Welt, aber davor, dass du bewusst wirst, dass du einen Zustand von Meditation erreichst, wo der Verstand verschwinden muss – das ist die eigentliche Angst. Aufgrund dieser Angst hält der Verstand die Menschen von Meditation ab, macht er sie zu Feinden meinesgleichen, die versuchen, ein bisschen Meditation, ein gewisses Maß an Bewusstheit und Zeugesein unter die Leute zu bringen. Sie feinden mich an. Nicht ohne Grund, ihre Angst ist wohlbegründet.
Sie mögen sich dessen nicht bewusst sein, aber ihr Verstand hat wirklich Angst, sich allem zu nähern, was zu mehr Bewusstheit führen könnte. Das wäre der Anfang vom Ende des Verstandes. Das wäre der Tod des Verstandes. Aber für euch gibt es nichts zu befürchten. Der Tod des Verstandes wird eure Wiedergeburt sein, euer wirklicher Lebensbeginn. Ihr solltet euch freuen, ihr solltet über den Tod des Verstandes jubeln. Denn nichts kann euch eine größere Befreiung sein, nichts kann euch solche Flügel geben, um in den Himmel aufzufliegen, nichts kann euch so den ganzen Himmel zu eigen machen.
Der Verstand ist ein Gefängnis.
Bewusstheit heißt, aus dem Gefängnis herauszukommen, oder vielmehr zu erkennen, dass du nie im Gefängnis warst. Im Gefängnis zu sein, war nur Einbildung. Alle Ängste verschwinden.
Ich lebe auch in der gleichen Welt. Aber ich habe noch nie auch nur einen Moment lang irgendwelche Angst verspürt; denn mir kann man nichts wegnehmen. Man kann mich töten, aber ich werde zusehen, wie es passiert. Also ist das, was da getötet wird, nicht ich, es ist nicht meine Bewusstheit.
Der wichtigste Fund im Leben, der kostbarste Schatz, ist der der Bewusstheit. Ohne sie musst du zwangsläufig im Dunkeln sein, voller Ängste. Und du wirst immer neue Ängste erfinden, da gibt es kein Ende. Du wirst in Angst leben, du wirst in Angst sterben, und du wirst niemals fähig sein, eine Spur von Freiheit zu kosten. Dabei hattest du die ganze Zeit über das Zeug dazu; jederzeit hättest du danach greifen können. Aber du hast nie danach gegriffen.
Du bist dafür verantwortlich."
Aus: Beyond Psychology 
 
 
"Die 100 größten (Waffen-) Hersteller setzten (im vergangenen Jahr) insgesamt 531 Milliarden US-Dollar (470 Milliarden Euro) um."
Umsätze von Waffenproduzenten weltweit trotz Pandemie gestiegen
OSHO ÜBER "EINE WELTREGIERUNG"
"Vor dem zweiten Weltkrieg hat der Völkerbund es schon einmal mit einer Weltregierung versucht, aber er konnte nichts ausrichten, es blieb ein reiner Debattierklub. Der zweite Weltkrieg zerstörte endgültig die Glaubwürdigkeit des Völkerbundes. Aber die Notwendigkeit bestand nach wie vor. Darum musste man die Vereinten Nationen gründen, die UNO. Aber die UNO ist ebenso sehr gescheitert wie der Völkerbund. Sie ist auch wieder nur ein Debattierklub, denn sie hat keine Macht. Sie kann nichts ausrichten, sie ist reine Formsache, ein Klub zum Diskutieren.
Um Erfolg haben zu können, ist es das Einfachste, man macht sie zur Weltregierung. Alle Nationen sollten ihr Militär, ihre Waffen der Weltregierung überantworten. Wenn es nur eine einzige Regierung gibt, werden natürlich weder Armeen noch Waffen gebraucht. Mit wem soll man Krieg führen?
Heute ist jedes große Land, jede Großmacht, mit Atomwaffen gespickt, in einem Maße, dass wir, wenn wir wollten, siebentausend Erden wie diese vernichten könnten, auf der Stelle. Soviel Atommacht existiert, steht zur Verfügung: genug, um jeden Menschen siebentausend Mal zu vernichten.
Wir haben auch genug Gas-Waffen, um alles Leben auf der Erde fünftausend Mal zu vernichten. Das ist nicht nötig - einmal wäre genug! Aber Politiker wollen kein Risiko eingehen. Ihre Gesichter sind lauter Masken. Sie sagen das eine und tun das andere. Politiker sind im Grunde, im Kern, impotent - daher ihr Drang zur Macht. Sie spüren ihre Schwäche, ihre Unterlegenheit und Machtlosigkeit; sie wissen, dass sie Niemande sind. Aber wenn sie es schaffen, den Mob des Mittelmaßes davon zu überzeugen, dass sie seine Bedürfnisse erfüllen werden, kommt es zu einer beiderseitigen Abmachung, einem Kuhhandel. Dann geben die Massen ihnen die Macht. Und wenn sie erstmal die Macht haben, vergessen sie all ihre Versprechungen; in Wirklichkeit hatten sie sie nie ernst gemeint. Kaum haben sie die Macht, seht ihr ihre wahren Gesichter.
Der Politiker ist nichts anderes als ein Egoist. Innen fühlt er sich unterlegen - und vor diesem Unterlegenheitsgefühl hat er Angst. Er möchte jemand sein, damit er dieses Unterlegenheitsgefühl vergessen kann. Macht gibt ihm die Gelegenheit: er kann sehen, wie er Millionen von Menschen unter seinem Daumen hat. Er kann sich überzeugen, dass er kein Niemand ist, dass er jemand Besonderes ist, und fängt nun an, sich entsprechend aufzuführen. Er fängt an, die Macht zu missbrauchen. Sobald er an der Macht ist, möchte er sie nie wieder aus der Hand geben, weil er unbewusst genau weiß, dass er, wenn er keine Macht mehr hat, seine Leere, sein Unterlegenheitsgefühl, seine Ohnmacht konfrontieren muss.
Und in den Händen solcher Menschen liegt die Macht.
.. Jeder Dussel kann auf einen Knopf drücken und die gesamte Menschheit erledigen - alles Leben auf der Erde.
Die Vereinten Nationen sollten umgewandelt werden - von einer Pro-Forma-Organisation zu einer wirklichen Weltregierung, und alle Nationen sollten ihr ihre Truppen und Waffen ausliefern. Dann lassen sich Wege finden, die Waffentechnologie für kreative Zwecke einzusetzen. Und Millionen von Menschen aus den Heeren werden für solche kreativen Arbeiten freigestellt sein. Und all die Wissenschaftler, die jetzt der Macht der Regierungen ausgeliefert sind, werden unter der UNO zu einem geschlossenen Kontingent.
Jeder Premierminister der existierenden Länder wird ein Mitglied der Weltregierung werden, und alle Premierminister der Länder, die sich zu einer Weltregierung zusammenschließen, werden weiterhin funktionale Aufgaben wahrnehmen. Sie werden keine wirkliche Macht haben, weil sich die Frage, wer wen überfallen könnte, gar nicht stellt. Sie werden sich einfach nur um die Eisenbahnen und die Postämter usw. in ihren Ländern kümmern.
Es ist möglich, dass ein paar Regierungen sich der Weltregierung nicht anschließen; dann müssen sie völlig boykottiert werden, so als würden sie gar nicht existieren. Es darf keine Beziehung mit ihnen geben, keine Kommunikation, denn das ist das einzige Mittel, sie dazu zu bringen, sich anzuschließen. Und einer Weltregierung können sie nicht standhalten. Sie werden sich ergeben müssen. Es ist besser, sich mit Anstand zu ergeben. Und dann werden sie ihre eigene Regierung haben, ihre eigenen Schutzkräfte, eine nationale Truppe, die innere Angelegenheiten regelt. Aber sie werden keine Atomwaffenwerke haben, und keine Millionen von Leuten, die sich mit der unnötigen Aufgabe beschäftigen, wie man Menschen tötet.
Die Mitglieder der Weltregierung werden den Weltpräsidenten wählen. Aber der Weltpräsident wird nicht aus dem Mitgliederkreis der Weltregierung gewählt, sondern kommt von außen. Und eines sollte von vornherein feststehen, was ihn betrifft - dass er kein Politiker ist. Er kann ein Dichter sein, ein Maler, ein Mystiker, ein Tänzer, aber kein Politiker. Alles, nur das nicht. Auf diese Weise also werden wir die Macht der Politik zerstören, die früher das ganze Krebsgeschwür war.
Die UNO sollte, so wie sie heute ist - mit ein paar Ländern, die Veto-Recht haben – aufgelöst werden.
Das ist wieder so ein Macht-Trip, und viele Probleme sind daraus entstanden: eine einzige Regierung darf etwas verbieten, was die ganze Welt betrifft! Stattdessen wird die Stimme der Präsidenten jedes Landes genau so viel wiegen, wie es der Anzahl der Abiturienten, der Absolventen der höheren Schulbildung in seinem Lande entspricht. Das wird die gesamte Struktur der Macht auf der Welt verändern. Dann lassen sich die Einzelheiten sehr leicht ausarbeiten."

OSHO ÜBER DAS INDIVIDUUM
„Mein Fokus liegt auf dem Individuum, nicht auf der Gemeinschaft. Die wirkliche Revolution muss im Individuum stattfinden, nicht in der Gesellschaft. Alle sozialen Revolutionen sind gescheitert, völlig gescheitert. Sie mussten scheitern, sie waren zum Scheitern verurteilt. Nur das Individuum kann transformiert werden, denn nur das Individuum hat die Seele, die Bewusstheit, das Bewusstsein.
Die Gemeinschaft, die Gesellschaft, sie haben keine Seele. Sie existieren nirgendwo wirklich – bist du schon einmal mit der Gesellschaft in Berührung gekommen? Immer wenn man darauf stößt, begegnet man Individuen. Du wirst A treffen, du wirst B treffen, du kannst C treffen, aber du wirst nie auf die Gesellschaft stoßen.
Man begegnet Menschen, aber nie der Menschheit. Das Wort ‚Menschheit‘ ist leer, ebenso das Wort ‚Gesellschaft‘, aber diese Worte sind so mächtig geworden, weil wir im Laufe der Jahrhunderte von Worten hypnotisiert wurden. ‚Gesellschaft, Gemeinschaft, Land, Mutterland, Vaterland, Menschheit‘ – alles Unsinn. Die Realität ist nur die eine: das Individuum.
Nur wenn das Individuum leuchtet, wird es der Welt Nutzen bringen. Es ist an der Zeit, dass wir die soziale Revolution und den sozialen Dienst vergessen, es ist genug. Wir sollten ein wenig reifer werden und die Realität so betrachten, wie sie ist. Das Individuum gibt es, also können Individuen transformiert werden.“
Aus: An Eternal Pilgrimage
 
OSHO ÜBER KÖRPER UND SEELE
"Jahrhunderte hat man den Menschen diesen Unsinn beigebracht, und das Ergebnis ist: Jeder ist gespalten, jeder ist gegen seinen Körper. Und wenn du gegen den Körper bist, kommst du zwangsläufig in Schwierigkeiten. Du wirst gegen deinen Körper kämpfen – und dabei bist du und dein Körper eine Energie. Der Körper ist die sichtbare Seele, und die Seele ist der unsichtbare Körper. Der Körper und die Seele sind nicht irgendwo getrennt. Sie sind Teil voneinander, sie sind Teil eines Ganzen.
Du musst den Körper annehmen, du musst den Körper lieben, du musst den Körper respektieren. Du musst deinem Körper dankbar sein – nur dann wirst du eine gewisse Ganzheit erlangen, wird es zu einer Kristallisation kommen. Andernfalls wirst du gestört bleiben. Und der Körper wird dich nicht einfach in Ruhe lassen. Selbst nach Hunderten von Jahren wird der Kampf da sein. Du kannst den Körper nicht besiegen.
Ich sage damit nicht, dass man den Körper nicht überwinden könnte, aber man kann den Körper nicht besiegen. Du kannst ihn nicht besiegen, indem du ihm feindlich begegnest; du kannst ihn überwinden, indem du freundlich bist, indem du liebevoll bist, indem du respektvoll bist, indem du ihm vertraust. Das ist genau mein Ansatz:
Der Körper ist dein Tempel; du bist die Gottheit des Tempels."
Aus: The Way of the Buddha: The Dhammapada
 
OSHO ÜBER DAS FEIERN
„‚Was ist feiern?‘ Anstatt zu tanzen, anstatt zu lachen, anstatt zu lieben, anstatt diese Stille zu genießen, fragt der Verstand lieber: ‚Was ist feiern?‘
Jeder weiß, was feiern ist. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der nicht weiß, was feiern ist. Dich deines Lebens erfreuen, diesen Moment genießen, dieses großartige Universum. Du hast nicht darum gebeten, dir ist einfach ein unendliches und ewiges Universum geschenkt worden. Du hast nicht darum gebeten, und dir ist ein Bewusstsein geschenkt worden, dass ewig ist, dass fröhlich sein kann. Wenn du das erlaubst, kann es dich höchst gesund machen, höchst anmutig und höchst liebevoll … Ein Mensch aller Zeiten und aller Schattierungen – es gibt so viele Dimensionen des Feierns.“
Aus: YAA-HOO! The Mystic Rose
 
OSHO ÜBER DAS EGO
Frage an Osho: Wie kann das Ego aufgegeben werden?
"Das ist nicht möglich. Das Ego kann nicht aufgegeben werden, weil das Ego nicht existiert. Das Ego ist als Gesamtes nur eine Idee: es hat keine Substanz. Es ist nicht irgendetwas – es ist schlichtweg nichts. Du gibst ihm eine Realität, indem du an es glaubst. Du kannst ihm deinen Glauben entziehen und die Realität verschwindet, löst sich auf.
Das Ego ist eine Art von Abwesenheit. Weil du dir deiner selbst nicht bewusst bist, gibt es das Ego. In dem Moment, in dem du dir deiner selbst bewusst bist, verschwindet das Ego. Das Ego ist wie Dunkelheit, Dunkelheit existiert nicht aus sich selbst heraus, sie ist nur die Abwesenheit von Licht. Du kannst nicht mit der Dunkelheit kämpfen, oder kannst du das? Du kannst die Dunkelheit nicht aus dem Zimmer werfen, du kannst sie nicht mit nach draußen nehmen, du kannst sie nicht herein holen. Du kannst nichts mit der Dunkelheit direkt machen. Wenn du etwas mit der Dunkelheit machen möchtest, musst du etwas mit dem Licht machen. Wenn du das Licht anmachst, gibt es keine Dunkelheit mehr, wenn du das Licht ausmachst, ist die Dunkelheit da.
Dunkelheit ist nur die Abwesenheit von Licht, genauso ist das Ego: die Abwesenheit von Selbst-Bewusstheit. Du kannst es nicht aufgeben.
Dir wurde immer wieder gesagt: „Gib dein Ego auf“ – und diese Aussage ist offensichtlich absurd, weil etwas, das es nicht gibt, nicht aufgegeben werden kann. Und wenn du versuchst es aufzugeben, etwas, das von vornherein gar nicht da ist, wirst du ein neues Ego kreieren – das Ego des Demütigen, das Ego des Egolosen, das Ego desjenigen, der glaubt, er hätte sein Ego aufgegeben. Das ist wieder eine neue Art von Dunkelheit.
Nein, ich sage dir nicht, gib dein Ego auf. Im Gegenteil, ich sage, versuche zu sehen, wo das Ego ist. Schaue tief in es hinein, versuche es zu lokalisieren, wo es sich befindet, ob es überhaupt existiert oder nicht. Bevor du etwas aufgeben kannst, musst du dir seiner Existenz sicher sein.
Aber sei nicht von Anfang an gegen das Ego. Wenn du dagegen bist, kannst du nicht tief in es hineinschauen. Es ist nicht nötig gegen irgendetwas zu sein. Das Ego ist deine Erfahrung – vielleicht existiert es nur scheinbar, aber es ist trotzdem deine Erfahrung. Dein ganzes Leben bewegt sich rund um das Phänomen des Egos. Es mag ein Traum sein, aber für dich ist es sehr real.
Es ist nicht nötig dagegen zu sein. Tauche tief in es ein, gehe hinein. Hineingehen bedeutet Bewusstsein in dein Haus zu bringen, Licht ins Dunkel zu bringen. Sei wachsam, aufmerksam. Beobachte die Spielarten des Egos, wie es funktioniert, wie es überhaupt zurechtkommt. Und du wirst überrascht sein: je tiefer du hineingehst, desto weniger ist es zu finden. Und wenn du zum innersten Kern deines Wesens vorgedrungen bist, wirst du etwas vollkommen anderes finden, was nicht das Ego ist, was Egolosigkeit ist. Es ist das Selbst, das höhere Selbst – es ist Göttlichkeit. Du bist keine getrennte Einheit mehr, du bist keine Insel mehr. Nun bist du Teil des Ganzen."
Aus: The Fish in the Sea is Not Thirsty
 
Frage an Osho:
Werde ich nicht verrückt, wenn ich nicht weiß, wer ich bin, wenn ich keine Identität habe?
„Mir, mich, du, ich – das ist die Falle. Und diese Falle schafft Leiden, Neurosen, Verrücktheit.
Doch das Problem ist: Das Kind muss es durchmachen, weil es nicht weiß, wer es ist und eine gewisse Identität braucht – vielleicht eine falsche Identität, aber das ist besser als gar keine Identität. Das Kind braucht eine Identität. Es muss genau wissen, wer es ist, und so entsteht ein falsches Zentrum. Das ‚Ich‘ ist nicht dein wirkliches Zentrum. Es ist ein falsches Zentrum – zweckmäßig, eine Vorspiegelung, von dir selbst gemacht. Es hat nichts mit deinem wirklichen Zentrum zu tun. Dein wirkliches Zentrum ist das Zentrum des Ganzen. Dein wahres Selbst ist das Selbst des Ganzen. Im Zentrum ist die ganze Existenz eins – genau wie in der Quelle des Lichts, der Sonne, alle Strahlen eins sind. Je weiter sie reichen, desto weiter sind sie voneinander entfernt.
Dein wirkliches Zentrum ist nicht nur dein Zentrum, es ist das Zentrum des Ganzen. Aber wir haben eigene kleine Zentren geschaffen, hausgemacht, von uns selbst hergestellt. Es ist eine Notwendigkeit … weil das Kind ohne eine Begrenzung geboren wird und keine Ahnung hat, wer es ist. Das ist lebenswichtig. Wie kann es überleben? Man muss ihm einen Namen geben, es muss eine Vorstellung davon bekommen, wer es ist. Natürlich kommt diese Vorstellung von außen … Aus allem, was die Leute über dich sagen, sammelst du ein bestimmtes Bild an. Du schaust nie in dich selbst hinein, wer du bist. Dieses ist ein falsches Bild, denn niemand anderer kann wissen, wer du bist, und niemand anderer kann sagen, wer du bist. Deine innere Realität ist niemand anderem zugänglich als dir selbst. Niemand außer dir hat Zutritt zu deiner inneren Realität. Niemand außer dir kann in deine innere Realität eindringen. Das kannst nur du selbst.“
Aus: Dancing in the Breeze
 
 

Samstag, 4. Dezember 2021

Jedvaita ♥ Die Art, wie sich die Welt entfaltet

Ein Mensch, der die Wahrheit spricht und moralische Reinheit besitzt, hat immer starke Gedanken. ~Worte der Weisen

Wenn es eine Zukunft für eine Lehre gibt, dann gehört sie der Gegenwart. Sie muss sich nicht in die Defensive begeben, ebenso wenig wie sie sich lautstarker Propagandisten bedienen muss. Ihre Existenz ist durch das wesentliche Bedürfnis der Menschheit gerechtfertigt, zu wissen, was sie ist, was die Welt ist und was sie aus ihrem eigenen Leben machen soll . . .
~Paul Brunton

...Auf dem geistigen Terrain, das wir alle bewohnen, gibt es einen langen Abhang zwischen dem tiefsten Tal und dem höchsten Gipfel. Die Menschen auf diesem langen Hang reichen von den völlig Schlafenden bis zu den völlig Wachen und allem, was dazwischen liegt. Die große, schwerfällige Herde ist zwangsläufig auf den Talboden beschränkt, und wenn Sie Ihren Aufstieg beginnen wollen, müssen Sie zuerst der Herde entkommen. So viel ist sicher.

Nicht so sicher ist, wo sich die Menschen in zwei Bereichen aufhalten: in der äußersten Herde und am untersten Hang. Die äußere Herde wird von den wachsten der noch schlafenden Menschen bevölkert, der untere Hang von den schlafendsten der wachenden Menschen. Dieses Gebiet - das perinatale Territorium des zweiten Stadiums - wird durch den Übergang vom Kind zum Erwachsenen definiert; Tod der Raupe, Geburt des Schmetterlings.

...Die Welt ist voll von falscher und künstlicher Autorität. Nach meiner zufälligen Beobachtung kommt wahre Autorität aus dem Wissen und falsche Autorität aus der Macht. Abzeichen und Waffen, Titel und Ämter, Geld und Rang, das sind einige der Dinge, die den Menschen eine Macht und ein Privileg verleihen, auf die sie keinen unabhängigen Anspruch haben. Sie sind die äußeren Quellen einer Macht, für die es keine innere Quelle gibt. In der Spiritualität dienen Titel, Gewänder und ausgefallene Namen einem ähnlichen Zweck.

...Und siehe, und siehe, selbst bis zum Tod ist die Wahrheit dein Land, die Nation deiner rechten Geburt, auch wenn sie dir fremd und unbekannt ist.

...Bob ist eine einzigartige Mischung aus allen drei Typen: dumm im Sinne von schützend unwissend, eifrig im Sinne von emotionaler Verstärkung der Unwissenheit und intelligent im Sinne von fähig zu den anstrengenden mentalen Verrenkungen, die notwendig sind, um das offensichtlich Unwahre zu glauben. Das ist der dreibeinige Schemel der Täuschung, und Bob sitzt wie jeder andere auch genau darauf.

Im Gegensatz zu allen anderen hat sich Bob jedoch zu einer Autorität in Sachen Wahrheit erklärt und ein Buch über dieses Thema geschrieben. Unabhängig davon, was dabei herauskommt, war seine Hoffnung, als er es schrieb, dass es gut ankommen würde und dass er aus den aufgeblähten Reihen der Studenten in die weniger aufgeblähten Reihen der Lehrer aufsteigen würde; vom Schaf zum Hirten, vom gewöhnlichen Insassen zum geachteten Verwalter.

...Zu Beginn von Orwells 1984 sitzt der Protagonist Winston Smith in einer Cafeteria und denkt über die verschiedenen Persönlichkeitstypen um ihn herum nach. Sie sind unterschiedlich, aber sie haben gemeinsam, dass sie alle an etwas glauben, was für Winston unglaublich ist. Einem gelingt es, durch schiere Dummheit zu glauben, einem anderen durch Eifer, und einem dritten, dem intelligentesten, durch die geistigen Komplexitäten des Doppeldenkens.

Und in ihrer Mitte sitzt der arme, hoffnungslos geistig gesunde Winston, der weiß, dass zwei plus zwei vier ergibt, der aber von Menschen umgeben ist, die mit größerer Sicherheit wissen, dass zwei plus zwei fünf ergibt. Sie alle leben in einer Welt, in der man gefoltert und getötet wird, weil man - selbst im tiefsten Inneren - glaubt, dass zwei plus zwei vier ergibt. Die Lüge zu glauben, ist absolut notwendig für ihr Überleben, und Winstons fataler Fehler ist, dass er es nicht kann.
~Spirituelle Kriegsführung

...Du kannst eine bessere Mausefalle bauen oder alle bewussten Lebewesen befreien oder den Welthunger beenden oder Krebs heilen, und vielleicht wird man dir eine Parade geben, weil du so ein toller Kerl bist, aber wenn du nicht weißt, wer und was und wo du bist, was ist dann der Sinn von allem anderen?

Du könntest eine Figur in einem Videospiel sein oder ein Gefangener auf einem Holodeck oder ein Gehirn in einem Bottich oder ein Kinobesucher, der an einen Sitz in Mayas Multiplex gekettet ist. Vielleicht solltest du dich um deinen eigenen Scheiß kümmern, bevor du dir Sorgen um die armen Mäuse machst.

...In Bezug auf das Erwachen macht es Sinn zu sagen, dass der Verstand das Schwert ist und das Herz der Wille, es zu benutzen, aber in anderen Bereichen könnte es Sinn machen zu sagen, dass der Verstand der Pinsel oder die Tastatur oder der Hammer oder der Computer oder die Pistole oder der Charme ist, und das Herz ist der Wille, es zu benutzen.

...Viele Milliarden aufrichtiger, intelligenter Sucher sind gescheitert, um das Einzige zu finden, das niemals verloren gehen kann, und du trittst in ihre Fußstapfen. Bevor du versuchst, die Wahrheit zu finden, solltest du vielleicht entscheiden, ob du das wirklich willst.

...Ich befinde mich im Endstadium, so dass ich Gleichgestellte, aber keine Vorgesetzten haben kann, und ich gehöre keiner Gruppe oder Organisation an. Wenn der Ökumenische Rat der Weltreligionen mich morgen anrufen würde, um mich zu seinem Grand Poobah zu machen und mich mit seinen höchsten Ehren zu überhäufen, würde ich den Anruf nicht annehmen. Ich würde jedoch jede Geldprämie annehmen, die sie anbieten. (Der alte Truck braucht eine neue Transe.)

...Meditation ist die Art und Weise, wie man sich selbst davon überzeugt, dass man eine große Reise macht, während man sicher an Ort und Stelle bleibt. Es ist einfacher, unsere Beine wie Brezeln zu flechten, als sich in unbekannte Gewässer zu wagen. Das ist der Betrug, dem wir so gerne nachgeben, und deshalb suchen wir innerhalb unserer Komfortzone nach dem, was weit jenseits von ihr liegt.

...(Ich hoffe, Sie haben Spaß an all dem. Nur ein Spiel. Ich habe diese ganze Geheimniskrämerei damals gehasst und fand, dass Klarheit eine eigene Belohnung ist. Selbst wenn Sie nicht vorankommen wollen, könnte es zumindest beruhigend sein, eine klare Vorstellung davon zu haben, was hier vor sich geht).

...Die Schüler-Lehrer-Dynamik kann zwischen uns nicht funktionieren, denn Sie sind nicht wirklich ein Schüler und ich bin nicht wirklich ein Lehrer. Sie sind eher wie eine verstopfte Toilette und ich bin eher der Typ, den Sie in der dunklen Nacht der Schüssel anrufen, um die Verstopfung auszupumpen und den freien Durchfluss wiederherzustellen. Und das ist, wie man so schön sagt, der Name des Spiels - Fluss und Verstopfung.

...Wen wollen sie täuschen, diese Lehrer und Gurus? Sie sind Experten für das Sehen, weil die Blinden sie zu solchen erklärt haben. Sie sind die Auserwählten einer sehenden Wählerschaft, gewählt von denen, die am wenigsten qualifiziert sind, zu urteilen. Sie malen Sterne und Monde auf ihre Narrenkappen und erklären sich selbst zu Zauberern, und diejenigen, die es nicht besser wissen, fallen in ihren Bann.
~Jedvaita: Die Art, wie sich die Welt entfaltet (erscheint demnächst)

Donnerstag, 2. Dezember 2021

Kriya Yoga || Prajnanananda Auszüge aus Gesetz des Karmas im Dez.2021/ Jan.2022

...In Indien hat ein Mönch namens Swami Swarupananda Paramahamsa 1982 seinen Körper verlassen. Seine Ashrams in Indien werden Ayachak Ashrams genannt, was "nicht betteln" bedeutet, "keine Spenden annehmen". Ihr Motto ist bhiksayam naiva ca naiva ca, was so viel bedeutet wie "niemals betteln, niemals bitten". Da sie keine Spenden annahmen, mussten sie hart arbeiten, um Geld zu verdienen. Ihr Einkommen hing vom Verkauf selbst hergestellter Medikamente und inspirierender Bücher ab, die von den Mönchen geschrieben wurden. Um sich selbst zu versorgen, bauten sie ihr eigenes Gemüse an. Swami Swarupananda Paramahamsas Motto lautete: "Arbeite für dich selbst und sei nicht von anderen abhängig". Sein ganzes Leben lang hielt er sich streng an diese Philosophie. Er verstand, dass es einen gegenseitigen Austausch von Karma gibt, wenn man anderen hilft.

...Wenn ein Kind etwas falsch macht oder wenn die Eltern Schwierigkeiten haben, werden sie sich aufgrund von Zuneigung, Bindung und Verwandtschaft gegenseitig helfen. Das ist ein Teil des Teilens. Es gibt eine Geschichte über den Mogulkaiser Babur und seinen Sohn Humayun. Als Humayun krank war, betete Babar zum Allmächtigen, er möge das kurze Leben seines Sohnes im Tausch gegen sein Leben nehmen. Es geschah, dass Humayun lange lebte und Babar sehr schnell starb. Dies ist ein Beispiel für das Teilen des Karmas.

...KINDER UND ELTERN  
Betrachten wir nun das Karma zwischen Kindern und ihren Eltern. Ein Kind wird in eine bestimmte Familie hineingeboren, weil es in einem früheren Leben gemeinsames Karma hatte oder weil es vergangenes Karma geteilt hat. Eltern und Kinder teilen das Karma des jeweils anderen. In Indien sind die Kinder für die Begleichung der Schulden verantwortlich, wenn die Eltern nach ihrem Tod noch irgendwelche Schulden haben. Wenn die Eltern wohlhabend sind, erben die Kinder ihren Reichtum. Doch so wie die Kinder den Besitz ihrer Eltern erben, erben sie auch deren Schulden. So wie wir materielle Dinge von unseren Eltern erben, so erben wir auch ihr Karma. Die Eltern teilen auch das Karma ihrer Kinder. Wenn ein Kind Erfolg hat, haben die Eltern Anteil an seinem Glück.

...Keine andere Beziehung in dieser Welt ist so wertvoll wie die zwischen Guru und Schüler. Aus diesem Grund sollten Guru und Schüler einander sorgfältig auswählen. Wer hat Jesus verraten?  Ein Jünger. Jesus wählte seine Jünger aus Mitgefühl, um ihnen zu helfen. In dieser seltenen und einzigartigen Beziehung geht das gute Karma des Gurus auf den Schüler über. Wenn der Schüler etwas Schlechtes tut, kann ein Teil des Ergebnisses auf den Guru oder Lehrer übergehen. Wenn ein Schüler etwas Falsches tut, machen die Menschen in Indien manchmal den Guru für das Fehlverhalten des Schülers verantwortlich. In alten Zeiten war es üblich, dass ein Guru-Preceptor immer ein strenges Auge auf die Aktivitäten eines Schülers hatte, da sie zusammen lebten.

Kriya Yoga || Prajnanananda Auszüge aus Gesetz des Karmas im Januar2022

Lieber Freund,
Im Newsletter dieses Monats teilen wir lehrreiche Worte von Paramahansa Yogananda darüber, wie wir diese Weihnachtszeit zu einer wirklich bedeutungsvollen und erhebenden Erfahrung machen können. Er ermutigt uns, dem spirituellen Aspekt dieser besonderen Zeit des Jahres die größte Bedeutung beizumessen - damit wir die lebensverändernden Segnungen dieser heiligen Zeit in höchstem Maße empfangen können.

Aus den Vorträgen und Schriften von Paramahansa Yogananda:
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit gibt es stärkere Schwingungen der Christus-Liebe und der Freude, die aus den himmlischen Reichen auf die Erde kommen, als sonst. Der Äther füllt sich mit dem Unendlichen Licht, das bei der Geburt Jesu auf der Erde erstrahlte. Diejenigen Menschen, die durch Hingabe und tiefe Meditation darauf eingestimmt sind, spüren auf wundersame Weise die verwandelnden Schwingungen des allgegenwärtigen Bewusstseins, das in Jesus Christus war.
[Hinweis: 1931 führte Paramahansa Yogananda in SRF den Brauch ein, in der Weihnachtszeit einen ganztägigen Meditationsgottesdienst abzuhalten, der in diesem Jahr am 18. Dezember online stattfinden wird.]

Die Idee für eine ganztägige Weihnachtsmeditation wurde mir wirklich von Christus gegeben, damit er etwas für euch tun kann. Er möchte Sie segnen, aber ihm sind die Hände gebunden, wenn Sie nicht empfänglich sind. Er möchte zu Ihnen kommen, aber er kann nicht, wenn die Pforten der Hingabe, durch die er allein in Ihr Leben eintreten kann, verschlossen sind. Wo immer er aufrichtige Seelen findet, versucht er, zu ihnen zu kommen; aber wie kann er eintreten, wenn die Türen der Ruhe verschlossen sind und der Riegel der Unruhe die Seele verriegelt hat? Doch wenn du lange und tief meditierst und mit der ganzen Liebe deiner Seele zu Christus rufst und alle Schranken der Unruhe und des Zweifels entfernst, wirst du ihn bereitwillig eintreten sehen. Du wirst den wahren Sinn und die Freude von Weihnachten erkennen.

Ich fordere dich auf, die Geburt Jesu wirklich zu feiern: indem du in dir seine universelle Liebe, seine Vergebung, seinen Charakter, seinen Verzicht und seine Hingabe erkennst und indem du die Christusliebe für alle Brüder und alle Lebewesen spürst.
Fügt euren gesellschaftlichen Feierlichkeiten die Wiederkehr Christi hinzu - in eurem meditativen Bewusstsein. In den weihnachtlichen Festlichkeiten gibt es nur eine Andeutung von Christus; aber in der Wiege der göttlichen Ekstase in der Meditation wird er als eine immerwährende, immer freudige Realität gesehen und gefühlt.

Bitte besuche unsere Seite "Saisonale Inspiration" für eine geführte Meditation über den Unendlichen Christus und weitere Schriften von Paramahansa Yogananda, die uns helfen, die tiefste Bedeutung dieser Weihnachtszeit zu erfahren.  

Auszüge aus Gesetz des Karmas
In den letzten Jahrzehnten hat das Wort "Karma" still und leise seinen Weg in den allgemeinen Sprachgebrauch der modernen westlichen Kultur gefunden. Einst als östliches Konzept betrachtet, wird das karmische Gesetz heute sowohl von der religiösen als auch von der nichtreligiösen Masse als universelles und systematisches Gesetz akzeptiert, das automatisch die Folgen guter oder schlechter Handlungen nach sich zieht. Obwohl das Konzept des Karmas im Westen nicht mehr fremd ist, bleibt seine komplizierte Funktionsweise rätselhaft.

Gibt es verschiedene Arten von Karma? Wie erzeugen unsere Handlungen Karma? Wie wird das Karma in das nächste Leben übertragen? Können wir uns von den Fesseln des Karmas befreien? Das faszinierende Thema Karma öffnet die Tür zu einer unendlichen Anzahl von unbeantworteten Fragen. Aber seien Sie beruhigt! In diesem seltenen und unverzichtbaren Handbuch Das Gesetz des Karma erklärt der Kriya-Yoga-Meister Paramahamsa Prajnanananda gekonnt die oft missverstandene innere Funktionsweise dieses dynamischen Gesetzes. Er gibt uns die Werkzeuge an die Hand, die wir brauchen, um uns aus dem karmischen Gefängnis zu befreien.  

29th Wir können die Menschen wirklich in ihren Augen sehen, denn die Augen spiegeln die Seele wider. Das Gesicht spiegelt den Geist wider. Wenn der Geist fröhlich, friedlich, aufgeregt oder unglücklich ist, spiegelt sich das auf dem Gesicht wider. Die Farbe des Gesichts ändert sich mit Glück, Lob oder Tadel. Varna bedeutet "Farbe" oder "Teint", und die Vermischung der Farben wird varna sankara genannt. In der Bhagavad Gita bezieht sich das Wort varna sankara auf die Vermischung der Klassen oder Kasten, aber die eigentliche Bedeutung beschreibt den natürlichen Teint oder die Farbe des Gesichts. Wenn wir gute Nachrichten hören, ändert sich unsere Gesichtsfarbe sofort. Wenn sich die natürliche Farbe des Gesichts und die Farbe der guten Nachricht vermischen, entsteht eine neue Farbe. Ähnlich verhält es sich, wenn wir gescholten werden: Die Farbe unseres Gesichts ändert sich sofort. Das liegt an der Vermischung von Hautfarbe, Gedanken, Gemüt und Geisteszustand. Das Gesicht spiegelt also den Geist wider, und die Augen spiegeln die Seele wider. Nur wenige wissen, dass die Augen so mächtig sind.

28th In den Schriften heißt es, dass spirituelle Weisheit nur an sehr qualifizierte Suchende oder Schüler weitergegeben werden sollte. Gurus geben Selbsterkenntnis und spirituelle Weisheit nicht an jeden weiter; sie wählen ihre Schüler sorgfältig aus. In der Vergangenheit wurde sie nur sehr wenigen Schülern gegeben. Ein hochqualifizierter Schüler war als adhikari (ein würdiger oder qualifizierter Schüler) bekannt. Die Zeiten haben sich geändert. Wir lesen Bücher und hören uns Vorträge an. Ich erinnere mich, dass ich zu einem großen gelehrten Mönch ging, der sich in den Schriften gut auskannte und ein hochstehender Mensch war, aber extrem orthodox. Er war orthodox in dem Sinne, dass er die traditionellen Lehren der Schriften darüber befolgte, an welchen Tagen man nicht studieren oder lehren sollte.

26th Wenn andererseits entweder der Ehemann oder die Ehefrau nicht kooperativ ist, sollte der andere dies als Segen betrachten, anstatt sich zu beschweren und zu murren. Wenn ein Lebenspartner nicht kooperativ ist, stärkt das unsere Entschlossenheit, spirituelle Praxis zu betreiben, vor allem, wenn dies geschieht, ohne die andere Person zu verärgern. Beten Sie zu Gott und seien Sie zufrieden. Schränken Sie materielle Wünsche und materielle Ambitionen ein, denn sie können unersättlich sein. Wenn Sie Ihr Leben vereinfachen, wird das Leben viel einfacher sein. Wenn beide Ehegatten kooperativ sind, planen Sie ein schönes gemeinsames Leben. Wenn möglich, nehmen Sie sich Zeit in einer heiligen Atmosphäre, bei einem Rückzug oder einer Meditation. Gemeinsames Meditieren gibt Ehepaaren Stabilität, Einheit und Sinn.

25th Eines Tages wurde eine Frage aufgeworfen. "Wenn wir individuelle Seelen sind, wie beeinflusst dann das Karma von Ehemann und Ehefrau einander? Beeinflusst es sowohl dieses Leben als auch ihre zukünftigen Leben?" Denken Sie daran, dass eine Seele niemals von irgendetwas beeinflusst wird. In der Bhagavad Gita (5:10) heißt es, lipyate na sa papena padma-patram-ivambhasa: "So wie ein Wassertropfen auf einem Lotusblatt losgelöst bleibt, so ist die Seele immer losgelöst." Karma wird hauptsächlich mit dem Verstand gemacht, der den Intellekt, das Ego und das Gedächtnis umfasst. Die Seele ist der Zeuge; sie hat nichts mit der Handlung zu tun. Wenn eine Ehefrau und ein Ehemann zusammenleben, teilen sie viel von ihrem Verstand, ihren Emotionen und Gefühlen, sowie von allem, was sie tun, ob gut oder schlecht, wissentlich oder unwissentlich.

23th Im Sanskrit ist der Ehemann pati und die Ehefrau patni. Es kommt von dem Wort pat dhatu, und der Wortstamm pat bedeutet "hinunterfallen". Aber hier bedeuten pati und patni "diejenigen, die sich gegenseitig vor dem Untergang schützen und helfen". Der menschliche Geist ist sehr heimtückisch. Wir sollten vorsichtig und behutsam sein. Anstatt sich gegenseitig zu kritisieren, sollten sich Ehemann und Ehefrau gegenseitig helfen, Schwächen zu beseitigen. Es sollte ein richtiges Verständnis dafür geben, dass einer dem anderen hilft, seine Schwächen zu überwinden. Folglich teilen die Ehefrau und der Ehemann ihr Karma; jeder ist für das verantwortlich, was der andere tut, und beide genießen das Ergebnis.

22th Wenn ein Ehemann etwas Gutes tut, wird die Frau den Verdienst erhalten. Wenn ein Ehemann etwas Schlechtes tut, wird die Ehefrau kein schlechtes Ergebnis erben, wenn sie den Ehemann nicht bei seinen unrechten Taten unterstützt. Wenn Sie also verheiratet sind, seien Sie vorsichtig. Wenn man in einer Hindu-Familie in alten Zeiten heiratete, übernahm der Ehemann die Verantwortung für den Unterhalt der Frau. Aufgrund dieser Verantwortung konnten die Ergebnisse der Handlungen des Ehemannes für den Unterhalt der Familie nicht von der Ehefrau geteilt werden. Da der Ehemann die Verpflichtung hatte, für seine Frau zu sorgen, wird die Auswirkung jedes Karmas, ob gut oder schlecht, das er zum Erwerb oder zur Unterstützung der Frau getan hat, nicht mit ihr geteilt. Allerdings wird die Frau das Ergebnis des positiven Karmas ihres Mannes teilen.

21th EINER HANDELT, WÄHREND ANDERE GENIESSEN 
Schauen wir uns einige Beispiele an, bei denen eine Person die Tat vollbringt, aber andere das Ergebnis erhalten. Wenn ich zum Beispiel Geld verdiene und genug Geld in meiner Tasche habe, kann ich es jemandem geben. In einer Familie, in der der Mann arbeiten geht, kann die Frau zu Hause arbeiten und sich um die Familie und die Kinder kümmern. Das Ergebnis der harten Arbeit des Mannes ist ein wöchentlicher Gehaltsscheck, die Frucht seines Karmas. Sein Lohn wird dann unter den Familienmitgliedern aufgeteilt, um die Familie zu erhalten. Dieses Beispiel zeigt, wie das Karma unter den Menschen aufgeteilt wird: diejenigen, die sich beteiligen, diejenigen, die einen Vorschlag machen, und diejenigen, die sie ermutigen oder sich engagieren. Das Gesetz des Karmas ist in jeden Aspekt unseres Lebens verwoben. In der Bhagavad Gita (4:17) heißt es: gahana karmano gatih: "Der Pfad des Karmas ist sehr verschlungen und kompliziert."

20th Das Mahabharata beschreibt, wie Aktivitäten geteilt werden und wie das Ergebnis des Karmas geteilt wird, wenn man Fleisch isst. Ein Tier zu töten, um den Gaumen zu befriedigen, ist nicht gut. In der Tat ist es negatives Karma. Angenommen, jemand schlägt seinen Freunden vor, sich zu einem Lammessen zu treffen. Der Vorschlag einer Person führt dazu, dass ein paar Leute ihre Zustimmung geben. Eine Person kauft das Lamm, eine andere schlachtet es, eine andere kocht es, wieder eine andere serviert das Lamm, und einige andere helfen beim Essen. Insgesamt haben sich acht Personen an den Tisch gesetzt, um eine Mahlzeit zu teilen. Folglich ist dieses Karma - ob gut oder schlecht - nun auf alle acht Personen verteilt. Wer auch immer an der Handlung beteiligt war, und wer auch immer dazukam, um sie zu genießen --- alle werden die Ergebnisse des Karmas ernten. Im Grunde genommen sind alle diese Menschen an der Tötung eines Tieres beteiligt und werden daher die Früchte der Tötung des Tieres erhalten. Im Wesentlichen werden diejenigen, die irgendeine Aufgabe oder Handlung vorschlagen, anregen, helfen und ausführen, das Karma teilen.

19th KARMA TEILEN  
Lassen Sie uns untersuchen, wie Karma geteilt wird. Einige davon mögen Sie überraschen. Wenn der Herrscher eines bestimmten Landes ein Unrecht begeht, teilen die Menschen in diesem Land das Karma der Handlungen ihres Führers. Es mag den Anschein haben, dass nur er oder sie die Konsequenzen zu tragen hat, weil die Entscheidung von einem Präsidenten oder Führer eines Landes getroffen wurde. Die Wahrheit ist jedoch, dass jeder in dem Land darunter leidet. Denken Sie daran, dass Sie das Recht haben, jemanden zu wählen, der Ihr Land führen soll. Mit Ihrer Wahl haben Sie diese Person und ihr Handeln gebilligt. Wenn sich ihre Handlungen als schädlich erweisen, leidet das ganze Land - das heißt, das ganze Land trägt das Karma mit. Diejenigen, die die Handlungen anderer gutheißen, oder natürlich auch diejenigen, die an den Handlungen anderer beteiligt sind, teilen deren Karma. Wenn der Herrscher gute, edle, ehrliche, liebevolle Dinge tut, erntet das Volk den Nutzen, denn Herrscher und Volk sind voneinander abhängig. Der Herrscher und die Bürger, der König und seine Untertanen, der Präsident und das Volk beeinflussen sich also letztlich gegenseitig.

18th LEBEN UND HANDELN TEILEN 
Die meisten unserer Handlungen werden mit der Hilfe anderer vollbracht. Im Laufe unseres Lebens schaffen wir eine Menge Karma bei anderen. Menschen mit dem gleichen Karma werden die gleichen Ergebnisse erfahren. Karma kann also kollektiv sein. Angenommen, wir meditieren mit einer Gruppe von Menschen; eine solche Handlung stellt kollektives gutes Karma dar. Nehmen wir andererseits an, wir essen und trinken ungesundes Essen oder diskutieren mit anderen über unerwünschte Themen; diese Handlung würde kollektiv negatives Karma erzeugen. Wenn wir unsere Erfahrungen seit der Kindheit analysieren, werden wir feststellen, dass wir individuelles Karma und kollektives Karma erzeugt haben. Das Ergebnis des individuellen Karmas wird sich kollektiv manifestieren. Die Ergebnisse des kollektiven Karmas treten jedoch nicht für alle Beteiligten zur gleichen Zeit auf. Stattdessen kann es zu verschiedenen Zeiten auftreten. 

16th Wenn wir Gefangene sind, wie können wir uns befreien? Wie lange müssen wir im Gefängnis bleiben? Mit unerschütterlicher Entschlossenheit müssen wir den wahren Geist der Freiheit durch richtige Kontemplation, richtiges Denken, richtiges Handeln und Leben erreichen. Andernfalls werden wir ein Leben lang durch unser Karma gebunden bleiben. Zuvor wurde gesagt, dass sarvagah "jemand, der überall hingeht" bedeutet. Dieser Jiva kann also überall hingehen. Aber wohin sollte dieser Jiva gehen? Angenommen, jemand gäbe uns eine Fahrkarte, mit der wir überall auf der Welt hingehen könnten, wohin würden wir gehen? In Wahrheit ist uns diese Freiheit gegeben worden; wir sind sarvagah --- wir haben die Freiheit, wir haben die Wahl zu entscheiden, wohin wir mit unserem Geist gehen wollen. Unglücklicherweise ist der Geist schmutzig und bleibt gerne an schmutzigen Orten. Es fällt ihm nicht leicht, ein höheres Ziel zu suchen. Wir müssen uns jedoch daran erinnern, dass wir sarvagah jiva ---- sind, uns wurde eine Freikarte nach überallhin gegeben.

15th Shri Ramakrishna Paramahamsa gab uns ein Beispiel: Wenn eine Person eine Eisenkette um den Hals trägt und eine andere eine Goldkette, dann denke nicht, dass die Person mit der Goldkette einen Schmuck trägt. Eisen oder Gold, das spielt keine Rolle; beides sind Ketten, beides sind bandhana (Fesseln). Beide halten uns gefangen. Dennoch gibt es einen Unterschied. Wenn du versuchst, eine goldene Kette zu zerreißen, kannst du es. Eine Eisenkette hingegen ist schwer zu zerreißen. Wir sind alle gefangen; wir sind alle mit den Fesseln des Karmas angekettet. Unser Karma ist unsere Fessel. Jeder Mensch hat sein eigenes Karma. Es ist shrinkhala ----gefesselt, eingesperrt.

13th "Man ist mit Ornamenten geschmückt." Wer hat das getan?
Wer hat diese Ornamente angenommen? 
Sie haben sie angenommen und sich selbst geschmückt. Die Menschen gehen in Geschäfte und kaufen Schmuck und bewahren ihn dann in einer Schachtel oder einem Tresor auf. Aber die Ornamente, von denen hier die Rede ist, sind anders. Wir bewahren sie nicht in einer Schachtel oder einem Tresor auf, sondern wir tragen sie. Wir sind geschmückt mit den Ornamenten der unendlichen Begierde. Sie hängen um unseren Hals, um jedermanns Hals. Allerdings sind diese Ornamente für gewöhnliche Menschen nicht sichtbar, nur für die Weisen. Wir haben uns mit einer Girlande endloser Wünsche geschmückt und denken fälschlicherweise, dass wir glücklich wären, wenn wir ein schönes Haus, einen schönen Job und schöne Kleidung hätten.

12th Durch unser Karma haben wir einige Pläne gemacht und einen Körper erworben. Wir sind in dieser Welt angekommen, die mit schönen Ornamenten geschmückt ist. Was sind die Ornamente? Es wird gesagt: anadi vasana malah: "Du hast eine Girlande, eine Halskette aus Wünschen ohne Anfang." Vasana bedeutet "Wünsche" und anadi bedeutet "ohne Anfang"; wir haben also eine wunderschöne Halskette aus Wünschen ohne Anfang und endlosen Ehrgeiz. Aber diese Girlande ist nicht neu. Anadi bedeutet, dass wir von jeher die Vasanas, die Wünsche, ein Leben lang mit uns tragen. Wenn der physische Körper stirbt, lebt der feinstoffliche Körper weiter. Der physische Körper stirbt, aber der Astralkörper und der Kausalkörper sterben nicht. Sie wandern mit uns von einem Leben zum nächsten. Der Verstand ist derselbe, aber der physische Körper ist neu. Der Verstand ist alt, die Begierden sind alt. Ein physischer Körper mag nur fünf Jahre alt sein, aber unsere Wünsche können Millionen von Jahren alt sein.

11th KOMPLEXE ERZEUGEN VERWIRRUNG
Komplexe können dazu führen, dass sich Menschen überlegen oder minderwertig fühlen. Menschen haben viele Minderwertigkeitskomplexe: "Ich bin dünn. Ich bin klein. Ich sehe nicht gut aus." Unsere wirkliche Schönheit hat nichts mit dem äußeren Erscheinungsbild zu tun. Die wahre menschliche Schönheit ist ihre Tugend, ihre Moral, ihr Charakter, ihre Persönlichkeit. Die Menschen verbringen so viel Zeit damit, vor dem Spiegel zu stehen und sich entweder unglücklich zu fühlen oder zu versuchen, zu lächeln. Tiere kümmern sich nicht um ihr Aussehen. Sie schauen nie in einen Spiegel. Wir geben so viel Geld für Kosmetika aus, auch wenn sie uns nicht glücklich machen. Warum leiden wir so sinnlos? Es ist unsere eigene Ignoranz, nichts anderes.
 
10th Wir planen unsere Zukunft:  Wir planen ständig, was morgen passieren wird. Auf subtile Weise bereiten wir uns auch unbewusst auf unser nächstes Leben vor. Wir planen unser nächstes Leben, ohne zu wissen, was wir da tun. Wir wissen also nicht, was passieren wird. Es könnte etwas Gutes sein, etwas Angenehmes. Es kann aber auch etwas sehr Unangenehmes sein. In der Shiva Samhita heißt es: jiva vasati sarvagah. Auf welche Art von jiva bezieht sich das? Sarvagah bedeutet "jemand, der fähig ist, überall hinzugehen". Das hat zwei Bedeutungen. Die erste bezieht sich auf unsere vielen Leben. Zum Beispiel sind Sie jetzt gerade in einem bestimmten Land. Aber in einem früheren Leben haben Sie vielleicht in einem anderen Land gelebt. So waren Sie in der Lage, ohne Hindernisse hierher zu gelangen. Die zweite Bedeutung ist: "Du bist frei, überall hinzugehen". Dieser jiva, dieses Individuum, kann überall hingehen. Wenn wir den Geist benutzen, können wir reisen. Mit bewusster Anstrengung bewegen sich manche Yogis mit Leichtigkeit durch die Schöpfung. Das ist die Qualität eines jiva. Ein jiva kann überall hingehen, aber weil wir mit endlosen Wünschen gebunden sind, haben wir das Gefühl, dass wir das nicht können. Wir sind an Wünsche und an das Körperbewusstsein gebunden; daher glauben wir, dass wir auf den Ort unseres physischen Körpers beschränkt sind. Dennoch kann ein Mensch überall hingehen, auch wenn der physische Körper das nicht kann. Große Yogis wie Shri Lahiri Mahasaya reisten frei von einem Ort zum anderen, indem sie die Kraft des Geistes nutzten.

09th Karma, die Saat ---- Wie planen wir unseren Körper und unser Leben vor?
Durch unser eigenes Karma. In jedem Moment, in dem wir etwas tun, verbleibt der Eindruck dieses Karmas in uns. Die Summe dieser karmischen Eindrücke leitet uns, wohin wir gehen und was wir tun sollen. Zum Beispiel war die Teilnahme an einem spirituellen Retreat eine Ansammlung von Karma. Zuerst tauchte der Gedanke auf; vielleicht hat Ihnen jemand davon erzählt. Dann wurde der Wunsch, dorthin zu gehen, manifestiert. Als Nächstes planten Sie, wie Sie Urlaub von der Arbeit nehmen konnten, wie Sie Geld beschaffen konnten, wie Sie reisen konnten und welche Kleidung Sie brauchten. Für einen einzigen Wunsch mussten Sie viele Karmas aufbringen, und die Summe dieses Karmas und die Anhäufung der Planungen wird prakalpita, vorgedacht oder vorher geplant, genannt.

07th Wie erwirbt ein Mensch einen Körper? Ittham prakalpite dehe: "Dieser Körper ist vorausgedacht, vorausgeplant."  Bevor wir in diese Welt geboren werden, planen wir unseren Körper. Wir entscheiden, welche Art von Körper wir haben wollen. Aber wir erinnern uns nicht daran; wir haben es vergessen. Wir entscheiden auch, wo wir geboren werden; es ist unser Plan, der von niemandem sonst. Das Gleiche gilt für die Art von Leben, die wir führen wollen. Wenn wir reisen, entscheiden wir, wohin wir gehen. Wenn wir auf eine Reise gehen, arrangieren und bereiten wir unseren Körper, unsere Familien, die Art des Lebens, die wir führen werden, vor; das war alles unser Werk. Deshalb heißt es: ittham prakalpite dehe:  "In diesem Körper, der von dir vorgeplant wurde." Wir brauchen also mit unserem Körper nicht unzufrieden zu sein. Warum eigentlich? Wir erhalten, was wir wollten. Wir erhalten den Körper, den wir uns gewünscht haben. Wenn wir Freiheit erfahren wollen, müssen wir dieses Verlangen in uns hegen und pflegen. Ittham prakalpite dehe: "Dieser Körper ist unser Gedanke, unsere Schöpfung."

06th Wenn Karma (Arbeit, Handlung) auftritt, wer erwirbt dann die Konsequenzen?
Was auch immer wir tun, das Ergebnis fällt uns zu und niemandem sonst. Wenn wir an einem Arbeitsplatz arbeiten, erhalten wir einen Gehaltsscheck. Niemand kann auf der Straße in ein Geschäft gehen und verlangen: "Gib mir einen Gehaltsscheck!" Wenn wir arbeiten, werden wir bezahlt. Ebenso werden wir, wenn wir in dieser Welt handeln, das Ergebnis dieser Handlung erfahren, und das Ergebnis hängt von unserem Karma ab. Wer arbeitet, und wie kommt das Ergebnis zu uns? Als wir die Welt betraten, identifizierten wir uns aus Unwissenheit mit dem Körper, dem Geist und dem Ego und dachten: "Ich bin so und so." Wir entwickelten eine Individualität, eine Identität mit unserem Körper, unserem Geschlecht, unserer Intelligenz, unserem Ego, unserem Gedächtnis, unserer Erziehung, unserem Training und unserem Geist. Mit dieser Individualität agierten wir in der Welt. Wir begannen zu sagen: "Ich habe dies getan, ich habe das getan". Wenn wir uns unwissend mit dem Körper, dem Geist und dem Ego identifizieren, sind wir an unsere Karmas gebunden und erhalten so die Ergebnisse dieser Handlungen. Das starke Ego und die Haltung des Machens sind dafür verantwortlich, dass die Ergebnisse unseres Karmas entstehen.

5th KEINE SEELE, KEINE HANDLUNG  
Wie funktioniert der Geist? Die Katha Upanishad (1:3:4) sagt: atma indriya mano yuktam:  "Aufgrund der Anwesenheit der Seele sind der Verstand und die Sinne aktiv und können ihre Rolle spielen." In Abwesenheit der Seele ist der Verstand nutzlos. Wenn es zum Beispiel Licht gibt, können wir uns gegenseitig sehen, Pflanzen können wachsen und wir können unsere täglichen Handlungen ausführen. Wenn es kein Licht gibt, ist es schwierig, unsere täglichen Handlungen auszuführen. Wenn es kein Licht gibt, ist es schwierig, sich in völliger Dunkelheit zu bewegen. In Gegenwart von Licht findet Aktivität statt, aber das Licht ist von diesen Handlungen getrennt. Auf die gleiche Weise bleibt die Seele von den menschlichen Handlungen losgelöst. Obwohl die Seele kein Karma vollbringt, vollbringen wir aufgrund der Seele und des Geistes ----, der Intellekt, Ego, Gedächtnis und die Sinne umfasst, Karma, ob gut oder schlecht. Aber in Wirklichkeit ist die Seele immer frei und losgelöst. Sie ist in keine Handlung involviert. Ohne ihre Anwesenheit ist keine Handlung möglich. Das Ego übernimmt in jedem Menschen die Rolle des Handelnden und bewirkt, dass der Mensch die Folgen genießt, seien sie gut oder schlecht.

02th Die Sinne sind extrovertiert, aktiv und mächtig, aber es ist der Geist, der die Sinne empfänglich macht. Der Geist lenkt die Sinne. Der Verstand ist der Herr, und die Sinne sind die Diener. Die Sinne und der Verstand können in jede Richtung aktiv sein. Mein Verstand kann meinen Mund zum Sprechen bringen, und dein Verstand kann deine Ohren zum Hören bringen. Unser Verstand kann unsere Augen dazu bringen, einander anzuschauen. Der Verstand lenkt, abhängig von Erinnerungen, Eindrücken, Neigungen und alten Gewohnheiten, die Sinne. Der Verstand lenkt die Sinne, um Handlungen auszuführen. Der Verstand hat die Kontrolle. 

01th DER VERSTAND UND DIE SINNE  
Wir genießen die Welt der Objekte mit Hilfe der Sinnesorgane, des Verstandes und der Seele. Die Sinne sind wegen des Verstandes und der Seele aktiv. Die Sinne sind durch den Verstand aktiv. Wir können nichts wahrnehmen und nichts tun, wenn der Verstand nicht mit den Sinnen verbunden ist. Ohne den Verstand sind wir nur physisch anwesend. Wir können mit offenen Augen dasitzen, aber wenn wir tief in Gedanken versunken sind, sehen wir nicht, wie eine Person vor uns hergeht. Wir können so sehr in Gedanken versunken sein, dass wir nicht hören, wenn jemand spricht oder das Telefon klingelt. Die Augen sind da, die Ohren sind da, der Körper ist da, aber wir sind nicht in der Lage zu hören oder zu sehen. Und warum? Weil der Geist nicht da ist. Wir mögen körperlich anwesend sein, aber nicht geistig. Wenn wir geistig abwesend sind, erlaubt uns die physische Präsenz allein nicht, durch die Sinnesorgane wahrzunehmen.