DHARMA-TALK SPIRITUELLE GESPRÄCHE
Den Sturm
überstehen
Übung bei Angst und Wut:
Wenn du die Energie der gelassenen Ruhe durch Entspannung und achtsames Atmen erzeugst und aufrechterhältst und dein Gefühl der Hilflosigkeit einfach umarmen kannst, dann kümmerst du dich dadurch gut
um deine eigene »Baum«-Energie. Mit der Bauchatmung bringen wir unser
Bewusstsein in den Rumpf, beziehungsweise den Bauch hinunter, und da
finden wir verlässliche Stabilität. Wir sollten nicht oben im Geäst bleiben,
wo uns der Wind beutelt und fortbläst. Du wirst merken, wie der Gefühlssturm durch die tiefe Bauchatmung langsam schwächer wird und Klarheit und Ruhe wieder in den Vordergrund treten.
Haltung:
Für die tiefe Bauchatmung, nimm eine bequeme und aufrechte Sitzhaltung
ein. Alternativ kannst du auch stehen oder dich auf den Rücken legen.
Fokus:
Bringe deine Aufmerksamkeit zu deinem Bauch.
Ablauf:
Konzentriere dich dabei nur auf das Ein- und Ausatmen und das Heben
und Senken deiner Bauchdecke. Du folgst nur deinem Atem und den
Bewegungen der Bauchdecke, ohne dabei an die Auslöser des Sturms
zu denken.
Dauer:
Atme für fünf, zehn oder fünfzehn Minuten genauso weiter.
Tipp:
Die Bauchatmung kannst du jederzeit und überall anwenden. Wenn du
irgendwo ein paar Minuten warten musst, versuche mal nicht gleich zu
deinem Handy zu greifen, sondern probiere stattdessen, dich einhundertprozentig auf deine Atmung zu konzentrieren. So trainierst du auch
deinen spirituellen Körper, sodass die Rückkehr deiner Aufmerksamkeit
zum Atem schließlich geradezu reflexartig wird – eine wertvolle Hilfe,
die dich in schwierigen Momenten retten kann. Auch für kleinere Problemsituationen des Alltags empfiehlt es sich, diese Rückkehr zur Bauchatmung zu üben. Falls dann einmal die Flut der Emotionen kommt, wird
dein Körper für dich da sein, wenn du ihn am meisten brauchst.
Die Kraft deines
Atems
4-7-8 Atemtechnik:
Die 4-7-8 Atmung ist eine tiefe, rhythmische Atemtechnik, die sich entspannend auf unser Nervensystem auswirkt. Sie kann dabei helfen,
Ängste zu lindern, schenkt mehr Gelassenheit, kann den Blutdruck
senken, wirkt unterstützend bei Einschlafstörungen und sorgt für eine
höhere Stressresilienz. Diese kontrollierte Atemtechnik – auch Pranayama
genannt – stammt aus dem Yoga, ist denkbar einfach in der Umsetzung,
aber überraschend in der Wirkung. Sie funktioniert im Sitzen genauso
gut wie im Liegen.
Haltung:
Nimm eine bequeme Sitzhaltung ein oder lege dich auf den Rücken.
Platziere deine Zungenspitze auf das Zahnfleisch direkt hinter den
Schneidezähnen.
Ablauf:
Atme einmal vollständig aus, bis die Lungen komplett leer sind. Atme
nun langsam für 4 Sekunden durch die Nase ein. Halte den Atem nun 7
Sekunden an. Versuche dabei entspannt zu bleiben. Atme nun 8
Sekunden lang kräftig und gerne geräuschvoll durch den Mund aus. Die
Zunge liegt nun wieder entspannt in der Mundhöhle.
Dauer:
Wiederhole das Ganze 4 Mal.
»Fists of Anger«
Kundalini-Meditation:
Es gibt Momente im Leben, da scheint alles zu viel zu werden und wir
werden regelrecht von Gefühlen wie Wut, Ärger und Verzweiflung überrannt. Unser Körper fühlt sich dann an wie ein pfeifender Druckkochtopf,
der ein Ventil sucht, um seinen Dampf abzulassen. Oft haben wir jedoch
das Gefühl, alle diese aufgestauten Emotionen nicht herauslassen zu
können – ohne, dass es in einer unkontrollierten Explosion endet. Wie
hilfreich wäre es in diesen, wenn wir ein Werkzeug hätten, das uns darin
unterstützt, all die Wut zu kanalisieren?
Im Kundalini Yoga gibt es eine wunderbare Meditationen zum Thema Wut.
Mit ihrerer Hilfe können wir der Atmung und Bewegung im wahrsten Sinne
des Wortes Luft machen. Du wirst merken, wie viel freier und weniger emotional aufgeladen du dich im Anschluss an diese Meditation fühlen wirst.
Haltung:
Für diese Meditation setze dich in eine aufrechte, meditative
Haltung. Schließ
deine Augen. Forme Fäuste mit deinen Händen. Lege alle Finger um deinen
Daumen herum, so dass er in der Mitte der Faust eingeschlossen ist.
Atmung:
Forme ein »O« mit deinem Mund und atme energisch und kraftvoll ein
und aus.
Ablauf:
Beginne deine Fäuste und Arme abwechselnd über deinen Kopf nach
hinten zu schwingen (stell dir vor, du würdest in einer ausladenden
Bewegung mit Trommelstöcken auf eine große Pauke schlagen).
Bringe deine Atmung und Bewegung in Einklang.
Dauer:
3 Minuten oder bei Bedarf auch gerne länger.
Abschluss:
Verschränke deine Finger ineinander und strecke deine Arme über
deinem Kopf aus. Deine Handflächen zeigen nach oben. Atme tief
durch den O-Mund ein. Stell dir vor, dass du von weißem, heilenden Licht
umgeben bist. Atme durch den O-Mund aus. Wiederhole das 3 Mal.
Tipp:
Gehe während der Meditation ganz bewusst in das Gefühl der Wut rein.
Denke an all das, was dich wütend macht und stecke deine Emotionen in
die Bewegung und Atmung
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