Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Samstag, 13. September 2025

Jiddu Krishnamurti ♥ Die einzige Revolution || Europa Teil 16 ♥ Handeln/ Tun

https://terebess.hu/keletkultinfo/krishnamurti/the_only_revolution/1969-00-00_the_only_revolution_europe_part_16.html

Meditation ist ein Akt der Stille. Wir handeln aus Meinung, Schlussfolgerung, Wissen oder spekulativen Absichten. Dies führt unweigerlich zu Widersprüchen im Handeln zwischen dem, was ist und dem, was sein sollte oder war. Dieses Handeln aus der Vergangenheit, Wissen genannt, ist mechanisch, anpassungsfähig und veränderbar, hat aber seine Wurzeln in der Vergangenheit. So überlagert der Schatten der Vergangenheit stets die Gegenwart. Solches Handeln in Beziehungen ist das Ergebnis des Bildes, des Symbols, der Schlussfolgerung; Beziehung ist dann ein Ding der Vergangenheit und somit Erinnerung und nicht lebendig. Aus diesem Geschwätz, dieser Unordnung und diesen Widersprüchen entstehen Aktivitäten, die sich in Muster von Kultur, Gemeinschaften, sozialen Institutionen und religiösen Dogmen auflösen. Aus diesem endlosen Lärm wird die Revolution einer neuen Gesellschaftsordnung als etwas wirklich Neues dargestellt, doch da sie vom Bekannten zum Bekannten führt, ist sie keineswegs eine Veränderung. Veränderung ist nur möglich, wenn man das Bekannte verneint; Handeln folgt dann nicht einem Muster, sondern einer sich ständig erneuernden Intelligenz. 

Intelligenz ist nicht Urteilsvermögen und kritische Bewertung. Intelligenz ist das Sehen dessen, was ist. Das, was ist, verändert sich ständig, und wenn das Sehen in der Vergangenheit verankert ist, erlischt die Intelligenz des Sehens. Dann diktiert die Last der Erinnerung das Handeln und nicht die Intelligenz der Wahrnehmung. Meditation ist das Sehen all dessen auf einen Blick. Und um zu sehen, braucht es Stille, und aus dieser Stille erwächst eine Handlung, die sich völlig von den Aktivitäten des Denkens unterscheidet.

Der menschliche Geist ist stark von der Kultur geprägt, in der er lebt – von ihren Traditionen, ihren wirtschaftlichen Verhältnissen und insbesondere von ihrer religiösen Propaganda. Der Geist wehrt sich entschieden dagegen, Sklave eines Diktators oder der Tyrannei des Staates zu sein, unterwirft sich aber bereitwillig der Tyrannei der Kirche, der Moschee oder den neuesten, angesagtesten psychiatrischen Dogmen. Angesichts so viel hilflosen Elends erfindet er geschickt einen neuen Heiligen Geist oder einen neuen Atman, der bald zum Bild wird, das angebetet wird.

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