Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Freitag, 19. Juli 2024

Die Geschichte der Lehrerin die ihre Schüler was nettes schreiben ließ

Nettes sagen 

Eines Tages bat eine Lehrerin ihre Schüler/innen, die Namen aller Mitschüler/innen in der Klasse auf ein Blatt Papier zu schreiben und neben den Namen etwas Platz zu lassen. Dann sagte sie zu den Schüler/innen, sie sollten überlegen, was das Netteste ist, das sie über jeden ihrer Klassenkameraden sagen könnten – und das sollten sie neben die Namen schreiben. Es dauerte die ganze Stunde, bis jeder fertig war. Bevor sie den Klassenraum verließen, gaben alle ihre Blätter der Lehrerin ab. 

Am Wochenende schrieb die Lehrerin jeden Namen auf ein Blatt Papier und daneben die Liste aller netten Bemerkungen, die die Mitschüler/innen über ihn/sie aufgeschrieben hatten. Am Montag gab sie jedem Schüler seine/ihre Liste. Schon nach kurzer Zeit lächelten alle. "Wirklich?", hörte man flüstern. "Ich wusste gar nicht, dass ich irgend jemandem etwas bedeute", oder: "Ich wusste nicht, dass mich andere so mögen", waren die Kommentare.
Niemand erwähnte die Listen danach wieder. Die Lehrerin wusste nicht, ob die Schüler sie untereinander oder mit ihren Eltern ausgetauscht hatten, aber das machte nichts aus. Die Übung hatte ihren Zweck erfüllt. Die Schüler/innen waren glücklich mit sich und mit den anderen. 

Einige Jahre später war einer der Schüler in Vietnam gefallen, und die Lehrerin ging zum Begräbnis des Schülers. Sie hatte noch nie einen Soldaten in einem Sarg gesehen – er sah so stolz aus, so erwachsen. Die Kirche war überfüllt mit vielen Freunden. Alle gingen am Sarg des jungen Mannes vorbei, den sie gekannt oder geliebt hatten, und erteilten ihm die letzte Ehre. Die Lehrerin ging als letzte und betete vor dem Sarg. Als sie dort stand, fragte einer der Soldaten, die den Sarg trugen: "Waren Sie Marks MatheLehrerin?" Sie nickte. Dann sagte er: "Mark hat sehr oft von Ihnen gesprochen." 

Nach dem Begräbnis waren die meisten von Marks früheren Schulfreunden versammelt. Marks Eltern waren auch da, und sie warteten offenbar sehnsüchtig darauf, mit der Lehrerin zu sprechen.
"Wir wollen Ihnen etwas zeigen", sagte der Vater und zog eine Geldbörse aus seiner Tasche. "Das wurde gefunden, als Mark gefallen war. Wir dachten, Sie würden es erkennen." Aus der Geldbörse zog er ein stark abgenutztes Blatt, das offensichtlich zusammengeklebt, viele Male gefaltet und wieder auseinandergefaltet worden war. Die Lehrerin wusste ohne hinzusehen, dass dies eines der Blätter war, auf denen die netten Dinge standen, die seine Klassenkameraden über Mark geschrieben hatten. "Wir möchten Ihnen so sehr dafür danken, dass Sie das gemacht haben", sagte Marks Mutter. "Wie Sie sehen können, hat Mark das sehr geschätzt."
Alle früheren Schüler versammelten sich nun um die Lehrerin. Charlie lächelte ein bisschen und sagte: "Ich habe meine Liste auch noch. Sie ist in der obersten Lade in meinem Schreibtisch". Chucks Frau sagte: "Chuck bat mich, die Liste in unser Hochzeitsalbum zu kleben." "Ich habe meine auch noch", sagte Marilyn, "sie ist in meinem Tagebuch." Dann griff Vicki, eine weitere Mitschülerin, in ihren Taschenkalender und zeigte ihre abgegriffene und ausgefranste Liste den anderen. "Ich trage sie immer bei mir", sagte sie und meinte, ohne mit der Wimper zu zucken: "Ich glaube, wir haben die Listen alle aufbewahrt."
Die Lehrerin war so gerührt, dass sie sich setzen musste und weinte.

Donnerstag, 11. Juli 2024

Das Gleichnis der blinden Schildkröte,

die durch die Tiefen eines Ozean von der Größe eines ganzen Universums zieht. An der Wasseroberfläche schwimmt ein hölzerner Ring, hin und her geworfen von Wind und Wellen. Die Schildkröte kommt alle hundert Jahre nur einmal an die Oberfläche. Die Lehren sagen nun, wieder als Mensch geboren zu werden, sei weniger wahrscheinlich, als dass die Schildkröte beim Auftauchen den Kopf zufällig durch den hölzernen Ring stecke. Selbst unter denen, die eine Geburt als Mensch tatsächlich erlangt haben, so heißt es weiter, sind jene selten, die das unschätzbare Glück haben, den Lehren zu begegnen; und diejenigen, die sich darüber hinaus diese Lehren auch noch wirklich zu Herzen nehmen und sie in ihrem Handeln verwirklichen, sind so unerhört selten wie Sterne am hellichten Tag.

Nutze dieses Leben