Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Montag, 13. Oktober 2014

Musik || Dune - so lange her...

TOP Can't Stop Raving

Are You Ready To Fly

Rainbow To The Star

Hand In Hand

TOP ! !!! !!! WOW 
Million Miles from Home - Dune (HD)

Who Wants To Live Forever

Sprung ins Klassische :)
 Dune & London Session Orchestra - Nothing Compares 2 U

 Keep The Secret

Electric Heaven

Dune & The London Session Orchestra - One Of Us

 Dark Side Of The Moon

Samstag, 11. Oktober 2014

Christoph Sieber bei Mitternachtsspitzen (WDR) ~ Waffen aus Artgerechter Haltung - 30.08.2014


KenFM im Gespräch mit: Mathias Bröckers

Die Medien beschreiben nicht die Realität, sie erzeugen sie. Zu diesem Ergebnis kommt Mathias Bröckers im Gespräch mit KenFM.

Bröckers hat unter anderem drei Bücher über 9/11 veröffentlicht und wurde so zum Bestsellerautor. Spätestens seit dem 11. September 2001 konnte jeder klassische Journalist erkennen, dass sich die unabhängige Berichterstattung auch in Deutschland massiv veränderte. Wer damals nicht bereit war, die offizielle Terror-Version der 19 Räuber nicht vollständig zu schlucken, wer bei offenen Fragen nachbohrte, geriet automatisch ins Fadenkreuz und wurde sukzessive auf’s Abstellgleis geschoben.

Diese Mechanik, unbequeme Köpfe zu entsorgen, zieht sich bis in unsere Tage und wurde massiv ausgebaut. Das Ergebnis können wir aktuell an der medialen Darstellung der Ukraine-Krise erkennen.

Das, was die Massenmedien seit Monaten der Bevölkerung zu verkaufen versuchen, und das, was die Menschen auf der Straße wirklich denken, hat wenig bis gar nichts miteinander zu tun. Immer mehr Menschen, auch Senioren, trauen der deutschen Medienlandschaft und ihren Protagonisten nicht mehr über den Weg.

Aber anstatt sich von der Politik vollständig abzuwenden, begeben sie sich ins Internet, um hier selbständig nach alternativen Quellen zu suchen. Das ehemalige Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hat sich spätestens seit seinem "Stoppt Putin jetzt“-Titel selbst ins Aus geschossen und wurde für dieses Hetz-Cover jetzt vom Deutschen Presserat abgemahnt.

Mathias Bröcker hat als Mitbegründer der TAZ nichts an Biss und Spott verloren, wenn es um das Beschreiben der Medien-Realität geht. Er ist ein politischer Journalist, der sich festbeißt und zur Entspannung immer wieder die Stratocaster rausholt, um auf seinem Kreuzberger Balkon den Blues zu spielen.

Sein aktuelles Buch "Wir sind die Guten“, das er zusammen mit Paul Schreyer innerhalb kürzester Zeit zu Papier brachte, beschäftigt sich mit der aktuellen Situation in Europa und dem Konflikt mit Russland.

Bröckers schafft es, aus all den Puzzle-Teilen, die uns die Nachrichten seit Monaten um die Ohren hauen, ein Bild zusammenzusetzen, dass dem Bürger schlüssig aufzeigt, um was es im Großen und Ganzen in der Ukraine geht und wer hier die Strippen zieht.

Während die USA in Europa das tun, was sie als Imperium global auch tun - Monopoly spielen, haben sie es bei Russland mit einer Atommacht zu tun, die Schach bevorzugt.

Bröckers bezeichnet sich selber als Putinversteher, was nicht meint, dass er ein Putinverehrer ist(!). Das Buch "Wir sind die Guten - Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren" ist bei aller politischen Bildung, wie Geopolitik inszeniert und lanciert wird, auch eine knallharte Abrechnung mit den Massenmedien, die - von wenigen Ausnahmen abgesehen - alle über Bord geworfen haben, was Journalismus ausmacht.

Sie sind zu Lokalausgaben des NATO-PR-Büros verkommen.

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Freitag, 10. Oktober 2014

Oskar Lafontaine spricht Klartext über die Weltpest USA - brillante Rede!

28 August 2014. Ex-Bundestagsabgeordneter und Finanzminister Oskar Lafontaine spricht Klartext über das kriegerische US-Imperium, das in der ganzen Welt Kriege, Leid und Unruhen stiftet. Debatten im Bundestag anlässlich des 100. Jahrestages seit Beginn des Ersten Weltkrieges, die Diskussion veranstaltet von der Partei "Die Linke" mit anwesenden Gästen: Willy Wimmer, Gregor Gysi, Oskar Lafontaine und Peter Gauweiler.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=DJlVuGKENU8&list=UUF2SPLBq18sL88yZw9m-GZQ

Nein zum Krieg - Mut zum Frieden

Am Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober 2014 feierten nicht alle Deutschen die nun mittlerweile 25 Jahre andauernde Wiedervereinigung. Denn nach über zwei Jahrzehnten wurden die Versprechen auf eine gesamtdeutsche Verfassung, wie es in Art 146GG verankert ist, nicht eingehalten.

Stattdessen versucht man seit Jahrzehnten ein europäisches Konstrukt mit mafiaähnlichen Strukturen über die europäischen Bevölkerungen zu stülpen, was wiederrum immer mehr Menschen aus Protest auf die Straße gehen lässt.

Darunter auch ein prominentes Gesicht - eins(!) Musiker Xavier Naidoo traut sich in die Öffentlichkeit und prangert Missstände an. Er plädiert für eine gemeinsame Lösung der Probleme dieser Welt, sowie die Wichtigkeit des Herzens. Nur durch das Handeln MIT Herz können wir gemeinsam in eine tolerante und friedvolle Zukunft gehen, in welcher Krieg keinen Platz mehr hat. Doch bis dahin ist es ein weiter weg und so singt Naidoo für die Mahnwachenbesucher: "Habt Geduld..."

Zu einer aufgeklärten und besseren Gesellschaft gehören auch unabhängige Medien. Im Mainstream findet man diese kaum noch. Unterstützt daher bitte auch alternative Medien wie NuoViso Filmproduktion. - http://www.nuoviso.tv

1914-2014 Vorsicht Kriegsgefahr ll Peter Gauweiler, Oskar Lafontaine, Willy Wimmer, Gregor Gysi

http://www.antikriegsnachrichten.de
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung lud am 28. August 2014 gemeinsam mit der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag zu einer szenischen Lesung und anschließenden Diskussion ein. Im Fokus standen die damaligen Reichstagsdebatten zum Beginn des Ersten Weltkriegs. Welche Rolle spielte das damalige Parlament bei der Vorbereitung des Krieges und welche Reden wurden gehalten? Und die Bedeutung der einhundert Jahre alten Argumente, Voten und parteipolitischen Positionen für heute?

Um diese Frage geht es in der anschließenden Diskussion, die wir hier dokumentieren. Es diskutierten: Peter Gauweiler, Gregor Gysi, Oskar Lafontaine und Willy Wimmer.
Es moderierten: Jakob Augstein und Luc Jochimsen.

Den Mitschnitt der szenischen Lesung finden Sie hier:
http://youtu.be/1Dyqwcitx90
http://www.antiwarnews.org
http://www.antikrieg.tv
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Mittwoch, 8. Oktober 2014

Arte Doku: Die Yes Men regeln die Welt. Politaktivisten als Weltaufklärer

http://www.arte.tv/de/die-yes-men-regeln-die-welt-politaktivisten-als-weltaufklaerer/2803882,CmC=2793192.html

Sie machen auf die Klimakatastrophe, auf Umweltsünden und negative Folgen der Globalisierung aufmerksam. Als angebliche Vertreter von Wirtschaftsunternehmen und Regierungen lassen sich die beiden US-Politaktivisten The Yes Men auf internationale Kongresse einladen, wo sie absurd-komische Präsentationen und Reden halten. Doch das Lachen bleibt dem Zuschauer fast immer im Halse stecken, wenn er realisiert, dass die wahnwitzigen Vorschläge der Protagonisten von vielen Kongressteilnehmern für bare Münze genommen werden…


Nach ihrem ersten großen Filmerfolg haben sich die beiden einfallsreichen globalisierungskritischen Politaktivisten The Yes Men in neue Undercoverabenteuer gestürzt. Sorgten sie 2004 in einer waghalsigen Hochstapler-Aktion mit einer Fälschung der Website der Welthandelsorganisation (WTO) für Wirbel, demaskieren die Yes Men in ihrem neuen Film DIE YES MEN REGELN DIE WELT Umweltsünden und machen auf die negativen Folgen der Globalisierung aufmerksam. In Anzug und Krawatte und bewaffnet mit ihren verrückten Ideen geben Andy Bichlbaum und Mike Bonanno sich als Angehörige von Multikonzernen und Mitglieder verschiedener Regierungen aus. Sie infiltrieren internationale Konferenzen oder TV-Anstalten und versuchen, durch bewusst satirische oder schockierende Reden Konzernmanagern, Lobbyisten und Regierungsvertretern die Augen für die Auswüchse der globalisierten Wirtschaft zu öffnen.

So verkündet Andy Bichlbaum im Namen von Dow Chemical vor laufender Kamera bei der BBC, dass die Opfer der Katastrophe von Bhopal endlich die Entschädigungszahlungen von Dow Chemical erhalten, auf die sie bereits seit über 20 Jahren warten. Sofort fielen Aktienkurse des Unternehmens drastisch und die Aufmerksamkeit wurde nach Jahren des Vergessens wieder auf die Missstände in Bhopal gelenkt.
Ein anderes Mal verteilen die Yes Men im Namen von ExxonMobile auf einer Konferenz Kerzen aus Menschenfleisch – als Pilotprogramm zur Nutzung alternativer Kraftstoffe. „Wenn wir der freien Marktwirtschaftssekte weiterhin die Kontrolle über die Welt überlassen, wird es bald keine Welt mehr geben, die man retten könnte,“ so die Yes Men.
Doch wie erschreckend zu sehen, dass die Konferenzteilnehmer selbst bei den provokantesten PowerPoint-Präsentationen, Theorien und Fotomontagen keine Miene verziehen. Im Namen der Gesetze des freien Marktes werden offenbar die verrücktesten und unmenschlichsten Ideen akzeptiert, Menschenrechte bedenkenlos missachtet und Raubbau an der Natur betrieben – Hauptsache der Profit stimmt. In einem moralisch-aufrichtenden Ende verteilen die Yes Men im November 2008 eine fiktive New-York-Times Ausgabe, die auf den 4. Juli 2009 vordatiert ist. In dieser zeichnen sie mit Schlagzeilen wie «Der Irakkrieg ist beendet» oder «Goerge W. Bush wegen Hochverrats angeklagt» das Bild einer besseren Welt.


Mockumentary oder bitterer Ernst? DIE YES MEN REGELN DIE WELT stellt sich als burlesker, satirischer Dokumentarfilm dar, in dem Filmemacher Andy Bichlbaum, Mike Bonnano und ihr Team mit absurden Mitteln einige erschreckende Wahrheiten aufdecken. Ihr Dokumentarfilm gehörte zur offiziellen Auswahl beim Sundance Film Festival 2009 und erhielt den Publikumspreis der Sektion «Panorama» auf der Berlinale 2009 und den Publikumspreis beim Warschauer Festival Planet Doc Review 2009.

http://globalmarshallplan.org/filmtipp-die-yes-men-regelt-die-welt

Chemie-Katastrophe || Die Leiden von Bhopal

800.000 Opfer, Tausende Tote. Größtes Wirtschaftsverbrechen aller Zeiten. Die Verursacher kamen billig davon. 

von 

Bi hat Lungenkrebs, eine der typischen Bhopal-Krankheiten. Sie hustet seit dem 3. Dezember 1984, dem Tag, an dem das bis dahin Unvorstellbare geschah: Gegenüber von Bis Hütte, in der Bhopaler Pestizidfabrik des amerikanischen Konzerns Union Carbide, lösten sich drei Dutzend Tonnen Methyliscocyanat aus dem Lagertank Nummer E610 in einer hochgiftigen Gaswolke auf. Das Gift war unter Mitwissen des Fabrikmanagements fahrlässig gelagert worden. Auch die Chefs in den USA wussten, dass die firmeneigenen Sicherheitsvorschriften im indischen Werk nicht eingehalten wurden. Doch die Fabrik schrieb rote Zahlen, Facharbeiter wurden entlassen, Tagelöhner mit Sicherheitsaufgaben betraut, die sie nicht verstanden. So nahm das Unheil seinen Lauf. Die Giftgaswolke legte sich über JP Nagar und die angrenzenden Slumviertel.

3000 Menschen starben sofort. Hunderttausende leiden noch heute. »Der Husten ist nicht schlimmer geworden. Es war immer so«, sagt Bi. Sie spricht leise. Sie will eigentlich nicht reden, aus ihrer Sicht ist es sinnlos. Sie hat nie eine angemessene Entschädigung erhalten. »Wir bekommen von niemandem etwas«, flüstert sie.

Ihre Nachbarin ist dazugekommen und erklärt, dass Bi und ihr Mann vor 20 Jahren jeweils umgerechnet 400 Euro erhielten, wie fast alle in JP Nagar. Doch das Geld war schnell für Medikamente verbraucht. Wo es Todesfälle gab, erhielten die Familien 1600 Euro pro Opfer. So hatte es die Regierung in Delhi mit Union Carbide nach fünf Jahren ausgehandelt.

http://www.zeit.de/2010/33/Bhopal

Dienstag, 7. Oktober 2014

3sat Gert Scobel || Was ist die Wahrheit wert?

Gibt es überhaupt die eine objektive, absolute Wahrheit? Menschen tun sich schwer mit der Wahrheit, fordern aber Wahrhaftigkeit und Authentizität von ihrem Gegenüber.

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=46061


"Sag die Wahrheit!" ist ein Kardinalsatz der Kindererziehung, weitergegeben getreu des Achten Gebots. Lügen ist eine Sünde - so sagt es die Bibel. Das hat gute Gründe, denn ohne Wahrheit ist ein vertrauensvolles Zusammenleben unter den Menschen nicht möglich.

Doch Studien legen nahe, dass die Lüge psychologisch lebensnotwendig ist, denn wir sagen im Schnitt 200 Mal am Tag nicht die Wahrheit. Oft in bester Absicht, um dem anderen etwas Gutes zu tun, ihn zu schonen, freundlich zu sein. Doch kann eine Lüge gut sein? Und ist die Lüge moralisch verwerflich, wenn sie uns einen Vorteil verschafft? Fakt ist, Menschen tun sich schwer mit der Wahrheit, fordern aber Wahrhaftigkeit und Authentizität von ihrem Gegenüber.

http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/178083/index.html

3sat Gert Scobel || Was ist Zeit?


Zeit wird unterschiedlich wahrgenommen
Die Bandbreite der Zeit reicht von der Kulturgeschichte über Theorien der Physik bis hin zu psychologischen, neurowissenschaftlichen und soziologischen Betrachtungen. Einige Sichtweisen und Forschungsansätze wird Gert Scobel mit seinen Gästen diskutieren.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Politik Sexualkunde-Streit "So schön ist, dass es schöner nicht werden kann"

Quelle: http://m.welt.de/politik/deutschland/article115526137/So-schoen-ist-dass-es-schoener-nicht-werden-kann.html


Die Benutzung von Kondomen zeigt diese Illustration aus dem Buch „Woher kommst Du?“ vom Loewe Verlag
Die Benutzung von Kondomen zeigt diese Illustration aus dem Buch "Woher kommst Du?" vom Loewe Verlag Foto: Dagmar Geisler/© Loewe Verlag GmbH

Der Streit um die Aufklärung an Grundschulen spitzt sich zu, wenn Eltern nicht einbezogen werden. Denn es sind sehr eindeutige Lehrmaterialien im Umlauf, die in Punkto Sexualität nichts auslassen.

Als ihr zehnjähriger Sohn zum ersten Mal über den Sexualkundeunterricht erzählte, da wunderte sich seine Mutter ein wenig. Er habe gelernt, dass Frauen "da unten bluten", sagte der Viertklässler. Einen Tag später kannte er bereits Kondome und vier Bezeichnungen für das weibliche Geschlechtsteil.

Schockiert war die junge Frau aber erst am dritten Tag: Da berichtete das Kind etwas verwirrt, er wisse jetzt, wie sich Lesben befriedigen und dass sie sich dabei "mit der Zunge lecken" würden.
"Ich dachte, ich sei im falschen Film", beschreibt die Mutter aus Baden-Württemberg in einem Familienforum im Internet ihr Entsetzen: "Wozu muss ein 10-Jähriger solches Wissen haben? Dieses Thema gehört nicht in den Sexualkundeunterricht." Als mehrere Eltern sich beschwerten, entschied der Direktor der Schule, die betreffenden Lehrerin nicht mehr im Sexualkundeunterricht einzusetzen.
Die Pädagogin selbst zeigte sich uneinsichtig. Sie sehe keinen Bedarf für einen Elternabend, um über den Vorfall zu sprechen, teilte sie den empörten Eltern mit. Bei den Kindern war der Schaden schon angerichtet. Im Forum berichtet die Mutter, ein Klassenkamerad ihres Sohnes habe nach dem Unterricht erklärt, er wolle nie mit einer Frau etwas haben.

Geschlechtsakt detailliert beschrieben

Wie weit sollte Sexualerziehung an Schulen gehen? Um dieses Thema gibt es immer wieder Streit. Vor einigen Tagen hatte ein Vorfall an einer Grundschule in Berlin-Kreuzberg für Aufregung gesorgt. Eltern hatten sich beschwert, weil in einer Klasse schon bei den Erstklässlern ein sehr explizites Aufklärungsbuch zum Einsatz kommen sollte. In "Wo kommst du her?" werden nicht nur erigierte Penisse gezeigt, sondern auch der Geschlechtsakt detailliert beschrieben.
"Wenn es so schön ist, dass es schöner nicht mehr werden kann, haben Lisa und Lars einen Orgasmus", heißt es in dem ab fünf Jahren und von Pro Familie empfohlenen Werk. "Das ist schön kribbelig und warm in der Scheide und am Penis." Das ging den Eltern zu weit. Doch bei der Lehrerin fanden sie nach eigenen Angaben kein Gehör. Erst als die Berliner Tageszeitung B.Z. berichtete, wurde auch die Schulleitung aufmerksam.

Früh, aber kindgerecht beginnen

Kritisch sieht die Berliner Bundestagsabgeordnete Monika Grütters (CDU) den Fall. Zwar könne sie sich über die Details des Falls kein Urteil erlauben, sagte Grütters der "Welt": "Ich warne aber vor einem unnötigen Übereifer. Die Eltern selbst müssen entscheiden, wann sie ihre Kinder mit welchen Themen konfrontieren."
Gerade in Berlin gebe es genügend Möglichkeiten, die Kinder "selbstverständlich" aufzuklären: "Das muss ihnen nicht von der Schule in einem Alter aufgedrängt werden, in dem sie die Fragen vielleicht noch gar nicht stellen. So viel Vertrauen in die Familie muss sein."
Die familienpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Katja Dörner, findet es wichtig, "schon früh, aber kindgerecht mit der Sexualerziehung zu beginnen". "Sexualkundeunterricht findet dort seine Grenze, wo er nicht mehr altersgerecht ist und nicht mehr in erster Linie die Fragen beantwortet, die Kinder stellen, sondern stattdessen zu viele weitere Fragen aufwirft", sagt die familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, Dorothee Bär (CSU), der "Welt": "Sexualkundeunterricht sollte die Entwicklung der Kinder begleiten, aber nicht noch beschleunigen."
Die betroffene Grundschule will sich zu dem Fall nicht äußern. Bei der zuständigen Senatsverwaltung wird erst auf mehrfache Nachfrage eingeräumt, dass das Buch an der Schule vorhanden ist. Es sei "jedoch nicht zugänglich für die Kinder". Der Senat habe in der Vergangenheit auch noch keine Beschwerden über den Sexualkundeunterricht in Berlin bekommen.

"Nivellierung von unterschiedlichen Lebensformen"

Diese Aussage mutet seltsam an. Denn vor zwei Jahren sorgte ein Medienkoffer zur "sexuellen Vielfalt", den der Berliner Schulsenat als Infomaterial für Grundschulen präsentiert hatte, für Aufregung. In den Büchern des Koffers wurden auch schwule "Königspaare" und Transsexualität thematisiert. In einer zusätzlichen Handreichung für Lehrer fand sich Material, um Siebtklässler zu pantomimischen Rollenspielen rund um die Begriffe "Orgasmus", "Porno" und "Sado-Maso" zu ermutigen.
Kirchen und Verbände kritisierten das Material als "ungefragte Sexualisierung von Kindern" und "Nivellierung von unterschiedlichen Lebensformen". Der Medienkoffer ist trotz der Proteste bis heute verfügbar und kann von Lehrern angefordert werden. Die Nachfrage sei aber "äußert gering", heißt es in der Senatsverwaltung.
Sexualerziehung ist ein heikles Thema. Bis Ende der sechziger Jahre blieb sie den Familien überlassen. Aufklärung war Privatsache. Die 68er trieben die Enttabuisierung ins Extrem. Thesen wie die des Sexualforschers Wilhelm Reich (1897-1957), die Unterdrückung von Sexualität sei der Ursprung autoritärer Gesellschaften, führten dazu, dass auch die Sexualerziehung von Kindern zur tabulosen Zone erklärt wurde – bis hin zur Tolerierung von Pädophilie in bestimmten Gesellschaftskreisen.
Auch die Institutionen reagierten auf die Entwicklung. Am 3. Oktober 1968 beschloss die Kultusministerkonferenz die "Empfehlungen zur Sexualerziehung in den Schulen". Nun sollten auch die Lehrer an den Schulen Aufklärung betreiben, das Thema wurde in den Lehrplan aufgenommen. Das Problem: Die meisten Pädagogen waren darauf weder vorbereitet noch dafür ausgebildet.

Eltern müssen über Unterrichtsinhalte informiert werden

Eltern, kirchliche Verbände und andere Organisationen reagierten mit Protesten. 1977 entschied das Bundesverfassungsgericht, die schulische Sexualerziehung habe sich auf die Wissensvermittlung zu beschränken und müsse auf die "religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen" der Eltern Rücksicht nehmen.
Dies vorausgesetzt, sei keine besondere Zustimmung zum Unterricht notwendig. Allerdings müssten Eltern rechtzeitig über Inhalt und Methodik des Unterrichts informiert werden. Die Entscheidung über die Einführung der Sexualerziehung sei dabei Ländersache.
Dies ist bis heute so und führt dazu, dass die Sexualerziehung von Bundesland zu Bundesland, manchmal sogar von Schule zu Schule, verschieden ist. Sehr konkrete Vorgaben gibt es in Bayern: Erst- und Zweitklässer sollen die Unterschiede zwischen Männern und Frauen kennenlernen sowie sich gegen unangenehme Berührungen behaupten können (Prävention von sexuellem Missbrauch).
Erst ab Jahrgangsstufe Fünf geht es um "die Entstehung von menschlichem Leben". Die Eltern werden bei den Klassenelternversammlungen informiert; auf Wunsch können auch Extra-Infoabende einberufen werden.
"Auf die bildliche und schriftliche Darstellung von Unterrichtsinhalten durch die Schüler" sei in der Grundschule zu verzichten, heißt es in den "Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung in den bayerische Schulen". Die stammen von 2002 und werden derzeit überarbeitet. Die neuen Richtlinien sollen Ende des Jahres in Kraft treten und dann auch das Thema "queere Lebensformen" beinhalten.

"Starre Bilder" sollen hinterfragt werden

Auch in Berlin sollen Grundschüler der ersten und zweiten Klasse zunächst Körperteile und Geschlechtsmerkmale benennen, über Rollenverhalten reflektieren und über den eigenen Körper selbst bestimmen lernen. Bereits in Klasse 3 und 4 geht es dann um Zeugung und Geburt sowie hetero- und homosexuelle "Lebensweisen".
Im Vergleich zu Bayern heißt es über die Einbindung der Eltern in den Richtlinien relativ vage, diese hätten das Recht, "konkret über die geltenden Richtlinien, die Inhalte und Methoden der Sexualerziehung in der Schule informiert zu werden".
Dies "könne" durch Elternabend oder ergänzende Veranstaltungen geschehen. Ein längerer Passus ist dem Problem gewidmet, dass Eltern mit Migrationshintergrund der schulischen Sexualerziehung oft sehr ablehnend gegenüberstehen. Ebenfalls länger fällt das Kapitel ist den zu den "gleichgeschlechtlichen Lebensformen" in den Richtlinien aus. "Starre Bilder" von Männlichkeit und Weiblichkeit seien zu hinterfragen; die Toleranz für andere Lebensformen solle durch die schulische Erziehung gefördert werden.
In Nordrhein-Westfalen wird die konkrete Ausgestaltung der Sexualerziehung weitgehend den Schulen überlassen. Schwerpunkt der Sexualerziehung ist die Sekundarstufe 1, in der Primarstufe sollen "in altersgerechter, ihrem Verständnis angemessener Form" Themen wie "Geschlechterrollen" und "Körper und Sexualität" behandelt werden.
Eltern sollen "zeitig" über Form und Inhalt des Unterrichts informiert werden, da dies für den "Erfolg schulischer Sexualerziehung" ausschlaggebend sei. Der Einsatz von "schockierenden oder stimulierenden Darstellungen" im Unterricht sei nicht geeignet. Im Zweifel müssten sich die Lehrer vorher die Zustimmung der Eltern einholen.

Die neuen Bücher sind weniger explizit

Probleme, das zeigen die Fälle der Vergangenheit, gibt es immer dann, wenn die Eltern nicht ausreichend informiert waren. Das in Berlin umstrittene Aufklärungsbuch "Wo kommst du her?", das 1991 erstmals veröffentlicht wurde, zählte lange zu den best verkauftesten Schultiteln des Loewe Verlags zum Thema Aufklärung. Probleme gibt es erst in jüngerer Zeit. So kam es in der Schweiz im vergangenen Jahr zu landesweiten Protesten, als im Kanton Basel-Stadt an Primarschulen und Kindergärten "Sexkoffer" verteilt wurden.
Zum Inhalt gehörten neben Plüschvaginas und Holzpenisse auch das Buch "Wo kommst du her?". Inzwischen wird es nicht mehr neu aufgelegt. "Unsere neuen Bücher sind weniger explizit", sagt Jeannette Hammerschmidt, Pressesprecherin des Loewe Verlags. Beim Verlag führt man das auch auf eine "veränderte Kultur" in Sachen Sexualerziehung zurück: "Deutschland hat sich da stärker an amerikanische Verhältnisse angeglichen."

Liberalität wird kritischer betrachtet

Ähnlich sieht es Konrad Weller, Professor für Sexualwissenschaft an der Fachhochschule Merseburg. "Der Diskurs über sexuelle Gewalt in den vergangenen Jahren hat dazu geführt, dass die seit den 70er Jahren herrschende Liberalität kritischer betrachtet wird", sagt Weller. Hauptinstanz bei der Aufklärung sei immer noch das Elternhaus.
Allerdings werde die Schule in Zeiten des Internets, das dazu führt, dass schon Kinder Pornofilmchen konsumieren, immer wichtiger. Seinen Studenten schärft Weller ein, dass sie es bei der Sexualerziehung mit drei Zielgruppen zu tun haben: den Kindern, ihren Eltern und den Lehrern. "Wenn dieses Dreieck nicht funktioniert, wird das Projekt scheitern."