Die
Dunkle Nacht der Seele
und
der Weg in die Hingabe
...ein
Auszug aus meinem noch nicht
veröffentlichten Buch: "Eine Prozessbegleitung zur
Selbstverwirklichung"
von Ludmilla Rudat (2011)
Ich
werde ein bisschen über die mir widerfahrene dunkle Nacht der
Seele sprechen,
weil ich sehe, dass es eine große Hilfe sein kann, in dieser
Phase eine
mitfühlende Unterstützung zu haben. Und wenn es nur das ist,
dass wir uns
hierin wiedererkennen, kann dies helfen, die Geschehnisse ein
bisschen besser
einordnen zu können und damit Zuversicht und Kraft zu
schöpfen.
Ich
war
immer sehr dankbar wenn ich jemanden traf, der diese Prozesse
selber
durchlaufen hatte und mir lediglich mit seinem Mitgefühl eine
große Hilfe bot.
Denn dort durchgehen können wir nur selber, es kann uns dies
niemand abnehmen.
***
Der Anfang der "dunklen Nacht"
Nachdem
ich
dreieinhalb Jahre, seit der verwandelnden
Erleuchtungserfahrung, das Leben
erforscht hatte, kam ich zu dem Punkt: „Wenn
alle
Unwissenheiten beseitigt sind, bist du frei von Wissen, jetzt
lebe!“ und
meinte
damit, dass es auf einer bestimmten Ebene für mich jetzt
nichts mehr zu
tun gäbe. Es hatten sich etliche Erkenntnisse über die Welt
eröffnet und
zahlreiche mentale, teils emotionale, mich bestimmende
Strukturen aufgelöst.
Ich fühlte mich frei. Ich hatte den Eindruck, dass ich nun
irgendwo angekommen
war, wo diese Art von Forschung, wie sie bisher stattgefunden
hatte, zu Ende
war. Ich hörte auf, Bücher zu lesen, da sie nicht mehr
interessierten und war
doch recht gespannt, was jetzt kommen würde.
Dies
war
der Anfang der „dunklen Nacht“, in der es hauptsächlich darum
gehen sollte,
die verbliebenen emotionalen Wunden, das
Ur-Wertlosigkeitsgefühl und
letztendlich die Urwunde des „Sich-getrennt-Erlebens“ zu
heilen. Zu diesem
Zeitpunkt wissen wir bereits wer wir sind, bzw. wer wir nicht
sind. Wir werden
dieses Wissen aber erst vollständig in uns verlebendigt haben
und uns daran
erfreuen können, wenn wir die Urwunden, die uns über alle
Inkarnationen
begleitet haben, geheilt haben.
Das Leben
gerät aus den Fugen
So
kam
es, dass mein Leben auf jeder Ebene ins Wanken geriet. Die
Beziehung zu
meinem Ehemann stellte sich in Frage und wollte gelöst werden,
meine bisherige
Jobsituation verlangte eine Veränderung und warf
unbeantwortbare Fragen auf,
die finanzielle Situation war
stets unsicher, die gewünschte
schulische Betreuung meiner Tochter ließ sich nicht
realisieren und die
Begegnung einer unglücklichen Liebe verursachten enormen
emotionalen Schmerz,
der ungefiltert auf den Grund meines Herzens fiel und dort
gefühlt werden
sollte. Auf allen Ebenen des Lebens schien Stagnation
eingetreten zu sein,
nichts klappte, nichts rührte sich, pure Ausweglosigkeit, mein
Selbst-Wert-Gefühl war am Boden. Tiefes Erschüttertsein,
#Ur_Verlassenheitsgefühle und #Todessehnsucht machte sich breit.
„Gott“ zeigte
sich nicht. Ich bemühte mich, nicht zu interpretieren, bemühte
mich, still zu
halten. Es gelang nicht. Ich kämpfte für meine Wünsche im
Außen und bekam eine
„Absage“ nach der nächsten.
Die
äußeren
Begebenheiten an sich sind hier nicht so sehr von Bedeutung,
als
vielmehr meine inneren Reaktionen und Interpretationen darauf,
die mich in
#tiefe_Verzweiflung stürzten.
Mir
wurden
in dieser Zeit sehr viele subtile #Anhaftungen gezeigt, die ich
sofort
loslassen konnte. Z.B. die Anhaftung daran, dass das Leben
einen Sinn haben
muss.
Loslassen von Anhaftungen
Wir
suchen
nur solange nach einem Sinn, wie wir die Vollständigkeit in
uns selbst
noch nicht realisiert haben. Anhaftung an Hoffnung, Anhaftung
an ein
Wunschziel, Anhaftung an den Weltschmerz und etwas Gutes tun
zu wollen, die
Last der Welt zu tragen, Anhaftung an einen Wunschpartner,
Anhaftung sich
entwickeln zu wollen und deshalb ungeduldig zu sein, Anhaftung
an Manipulation
und Kontrolle, Anhaftung an die Freuden des irdischen Daseins,
Anhaftung an
gewisse Überzeugungen, wie z.B. „nichts klappt“, Anhaftung an
das Loslassen-Wollen,
jeder Gedanke, der eine bestimmte Sichtweise als Tatsache
deklariert, kein
Vertrauen haben in den Fluss des Lebens, usw.. Das Lösen
dieser Anhaftungen
sind kleine und große Abschiede von der Welt, und sie
hinterlassen eine große
Leere, die wiederum neue tieferliegende Gefühle zum Vorschein
bringt, da es im
Außen nichts gibt, was die Leere füllen könnte.
Es
war
klar, solange mein Selbst-Wert-Gefühl abhängig war von einer
bestimmten
äußeren Begebenheit, einem bestimmten Job, oder einer
bestimmten Person usw.,
würde die Welt mir dies schmerzlich zeigen, bis dies Wissen
nicht nur in meinem
Verstand, sondern mein ganzes Sein durchdrungen haben würde.
Immer
wieder
kehrte ich also zur Ruhe zurück und wartete ab. Nichts
geschah. „Gott“
zeigte sich nicht, so mein Empfinden, denn ich wollte, dass
der Schmerz von mir
genommen werden würde. Ich hatte die Vorstellung, dass
„Gottes“ Hilfe sich in
mir als Freude und Wegnahme von Schmerz zeigen sollte. Ich sah
in dem Moment
nicht, dass das, was mir widerfuhr, gleichsam Ausdruck
„Gottes“ war, der mir
mit schmerzlichen Situationen zu Hilfe kam, um daran zu
erwachen und zu heilen.
Wenn
wir
also sehen können, dass alles ein Ausdruck des „Göttlichen“
ist, und immer für
uns da ist, um daran zu Wachsen, dann können wir
schmerzliche
Erfahrungen besser annehmen.
Der
Kampf hört auf
Ich
fing
jedoch immer wieder an zu kämpfen, um dem Schmerz zu entkommen
und holte
mir wieder und wieder den doppelten Schmerz ab, bis ich mir
ganz ganz sicher
war: „Du kannst Dich im Außen nicht vervollständigen. Jeder
Kampf, etwas
anderes zu wollen als sich jetzt zeigt, ist sinnlos. Erkenne
die
Vollständigkeit in Dir selber. Sei was du bist.“
Dies
ist
der Zeitpunkt, an dem wir tatsächlich aufhören zu kämpfen.
Doch bleibt der
Schmerz von Sehnsucht, der Schmerz von dem Gefühl alleine zu
sein. Auch wenn
viele Menschen da sind, die Hilfe anbieten, sie geben keinen
Halt. Unweigerlich
muss die Leere und Einsamkeit gefühlt werden, und durch uns
hindurchgehen. Wir
sind gezwungen, sie zu fühlen, denn wir wissen, dass jegliches
Dagegentun im
Außen keine Abhilfe schafft. Ich habe es oft genug versucht,
mit dem Resultat
den Schmerz noch zu verschlimmern. Denn mit jedem Tun kam die
Hoffnung, dass
die Dinge sich im Außen doch ändern würden, dass ich dem
Schmerz entfliehen könne.
Jede Hoffnung wurde jedoch zunichte gemacht, in dem entweder
nichts geschah
oder aber sogar das Gegenteil von dem geschah, was ich mir
eigentlich erhofft
hatte. Jegliches Tun, was wir tun, um dem Schmerz zu entgehen,
erzeugt mehr
Schmerz, bis wir diese Erkenntnis in unseren Zellen verkörpert
haben und wir
dann endlich nicht-tuend im Schmerz verweilen können.
Auf
und Ab ...
So
tat
ich einfach nur noch die Dinge, die getan werden mussten und
wurde lebendig
erfüllt mit viel Unruhe und Schmerz. Meine Familie, wie sie
zusammen war, wurde
aufgelöst und lebt jetzt eine andere Form. Ich durfte erleben,
wie es sich
anfühlt tatsächlich bedingungslos zu lieben, freizugeben,
nichts für die Liebe
bekommen zu wollen, keinen Groll zu hegen und dem anderen von
Herzen das Beste
zu wünschen und dankbar zu sein, auch wenn dieser keineswegs
tat, was ich einst
erhofft hatte.
Es
war
ein grosses Auf und Ab in dieser Zeit. Mit jedem Erkennen, war
ich erfüllt
und hocherfreut und meinte, es nun „geschafft“ zu haben. Doch
kurze Zeit später
brach es wieder über mich herein mit neuen Anliegen. Ich
versuchte mir klar zu
machen, bevor ich handelte, ob meine Handlung der Entwicklung
jetzt dienlich
sei oder nicht. Manchmal hielt ich mich dran, manchmal nicht,
was wiederum
Schmerz erzeugte. Ich betete viel. Wenn Unruhe in mir aufkam,
hatte ich den
gewohnheitsmäßigen Wunsch zu handeln, das Äußere ändern zu
wollen, und damit
dieser Unruhe zu entfliehen. Das zeigte, dass ich den
Geschehnissen immer noch
wahrhaftige Existenz zusprach, dass etwas in mir immer noch
glaubte, dass die
Dinge wirklich passieren würden. Doch das Leben wehrte sich,
sich gemäß meiner
Wünsche zu formen. Es zeigte immer wieder: „Du hast keine
Kontrolle über das,
was passiert, sei was Du bist“.
Es
ist
eine große Herausforderung, diese Unruhe auszuhalten und nicht
zu agieren.
Ich begriff die Aufgabe, tatsächlich
danach
zu leben, was ich doch ohne Zweifel wußte: „Die Welt der
Formen ist eine
Illusion, nur dazu da, um an ihr aufzuwachen und zu heilen.“
Nach und nach
gelang es mir, meine Aufmerksamkeit von den schmerzerzeugenden
Inhalten
abzuziehen und mich auf das Wesentliche auszurichten, was nur
möglich war, weil
meine inneren Strukturen mir mehr und mehr diese Freiheit
ließen, denn ich
hatte viele Wunden gefühlt und geheilt. Ich hielt der
Versuchung zu handeln
stand, blieb dennoch in Liebe und Öffnung und übte mich in dem
Vertrauen zum
Leben.
Wir
gehen
Schicht um Schicht immer tiefer in und durch unseren
Emotionalkörper und
heilen Urwunde um Urwunde. Es erfordert hier wieder sehr viel
Ehrlichkeit sich
selbst gegenüber, denn manchmal können wir eine sehr subtile
Motivation
entdecken, die sich hinter dem jetzigen Nichthandeln
versteckt. Wir gehen in
Rückzug z.B. aus Rache oder Stolz . In der Liebe zu bleiben
heißt, dass wir
jenseits von Motivationen die Unruhe aushalten, dass wir ihr
in Freude und
Dankbarkeit begegnen.
Mit
jeder
Welle, die mich erfasste, bekam ich eine neue Weise der
Betrachtung in
die Hand, die mir half weiterzugehen.
Stillstand
Eines
Tages,
als ich wieder sehr in Unruhe war, bekam ich beim Abholen
meiner Tochter
aus dem Kindergarten, plötzlich einen harten Schlag auf den
Kopf mitten auf das
Kronenchakra. Es musste wohl eine Kastanie oder Ähnliches
gewesen sein, obwohl
es nirgends zu sehen war. Verwundert war mir klar: „Ach, das
ist das, was sich
zeigt“ und jeder Blick erzählte mir nun einfach das, was zu
sehen war. „Das,
was sich zeigen will zeigt sich, das, was gehen will geht, und
ich betrachte
es.“ Das heißt, ich hole
mir
nichts vom Außen, sondern lasse es auf mich zukommen.
Ruhe.
Gelingt
es
uns, in dieser „Passivität“ zu bleiben, kann das „Göttliche“
ungehindert
durch uns zum Ausdruck kommen, in der Art und Weise, wie wir
geeignet sind. Das
heißt: es gibt Individualität in dem Sinne, dass durch jeden
und jedes das
„Göttliche“ in seiner „eigenen“ Weise zum Ausdruck kommt. Und
diese
Ausdrucksform ist jetzt weitgehend und teils ganz losgelöst
von den
„persönlichen“ Strukturen.
Mein
Leben
war ein Tanz zwischen Kampf und Nichtkampf, zwischen
Identifiziert-Sein
und nicht Identifiziert-Sein. Ich fühlte mich zu Handlungen
gezwungen, wider
besseren Wissens. Ohne Wahl. Es floss durch mich hindurch....
Beobachterbewusstsein
Zu
diesem
Zeitpunkt war ich aus dem tiefsten Tal der „Dunklen Nacht“
heraus.
Glückselige Momente, tiefste Dankbarkeit und Freude oder
einfach „Nichts“ waren
in der Überzahl, doch wechselten sie sich ab mit Zeiten, in
denen ich wieder
verstrickt war. Ich sah und spürte die Verstrickung, unternahm
jedoch nichts
dagegen. Und immer wieder schien es zu sagen: Ja, auch die
Verstrickung ist ein
Ausdruck des „Göttlichen“, und wir können nur hindurchgehen
und alles, was
damit zusammenhängt, spüren und verschmerzen.
In
diesen
Unruhezuständen erlebte ich mich als passiven, manchmal
aktiven
Beobachter des Geschehens. In friedlichen Zuständen verschwand
der Beobachter
und ward zu dem, was geschah. Die Verschmelzung des
Beobachters mit dem was
ist, ist erlebtes Eins-Sein, erfahrbar durch Friede. Nur
findet dann über
dieses Gefühl keine Feststellung statt. Es ist.
Dies
sind
die Momente, in denen sich die Welt für uns frei und neu
ordnen kann, weil
nichts mehr festgehalten wird durch unsere Muster und
Strukturen. Wenn wir
irgendwann völlig frei sind von unseren Strukturen, darf sich
das Leben in jedem
Moment frei und neu ordnen und zwar so, wie es sich durch uns
ausdrücken soll.
Darüber, wie das genau aussieht, haben wir keine Wahl.
Beunruhigende
Gedanken
kamen jetzt gar nicht mehr auf oder brachen einfach mittendrin
ab,
sodass sie nirgends ankamen, wo sie hätten Unruhe erzeugen
können.
Es
wurde
zudem immer deutlicher, dass jeder Mensch in seiner
Inkarnation bestimmte
Dinge zu erledigen hat, die gleichermaßen herausfordernd sind.
Egal, welche
Dinge gereinigt werden müssen, alle Aufgaben sind
gleichermaßen Ausdruck des
„Göttlichen“ und gleichberechtigt. Niemand ist besser oder
schlechter als
jemand anderes.
Der
Rückweg
Es
gibt
letztendlich keinen besseren Lehrer als das Leben selbst. Für
diejenigen,
die den Rückweg bereits eingeschlagen haben, ist es jedoch von
Hilfe, sehen zu
können, welche „Schritte“ dran sind, denn das hier
Beschriebene, gilt für die
Heilung der Urwunden. Solange noch mentale
Vermeidungsstrategien und andere
Mechanismen aus den höher liegenden Schichten wirksam sind,
werden wir uns
vermutlich damit beschäftigen. Das Leben zeigt sich dann
dementsprechend.
In
den
Zeiten des Auf und Ab kamen viele Erkenntnisse, die mich
vorübergehend von
dem zu fühlenden Schmerz erlösten. Und jedes mal dachte ich:
„so, jetzt bin ich
aber durch.“ Weit gefehlt. Wenn auch diese Erkenntnisse zu
dieser Zeit von
gefühlter Wichtigkeit waren, ist mir jetzt jedoch klar, dass
sie lediglich sehr
subtile mentale Strategien waren, um den Schmerz nicht mehr zu
fühlen zu
müssen, um eine kurze Auszeit zu haben. Der Widerstand gegen
den Schmerz in mir
veranlasste mich, nach Erkenntnissen zu suchen, denn ich
dachte, dass diese
Erkenntnisse die Erlösung bringen würden. Doch gerade damit
verursachte ich das
Auf und Ab. Natürlich suchte ich mir das nicht aus. Es war
einfach der Ablauf.
Irgendwann wurde meine Haltung diesen Erkenntnissen gegenüber
eher skeptisch,
denn jede Hochstimmung, diese Erkenntnisse begleitend, war ein
Zeichen für den
bald darauf folgenden Abgrund. Der Ausgleich musste
zwangsläufig stattfinden.
Mir war jetzt klar: das Suchen nach Erkenntnis verhindert das
Fühlen und zeigt
uns unsere Widerstände gegen das, was ist, und doch
gehören die
Erkenntnisse und Einsichten zu dem Weg, sie haben ihren Platz.
Hingabe an das Sein
Am
Morgen meines 41. Geburtstages eröffnete sich mir ein neues
Sein. Ich wachte
auf und fühlte tiefe Machtlosigkeit. Im Gegensatz zu dem Auf
und Ab vorher,
das jeweils durch polerzeugende
Erkenntnisse ins Leben gerufen wurde, gab es hier keine
Erkenntnis, lediglich
ein tiefes Gefühl von Zwecklosigkeit, nicht in negativem
Sinne, sondern vielmehr
erlösend wörtlich genommen. Sehr unspektakulär war es morgens
einfach da, und
ich hatte keinerlei Gedanken und Impulse, für die Dinge, die
mir vorher noch
wichtig erschienen, irgendetwas zu tun oder dafür zu kämpfen.
Für mich war
jetzt klar, dass ich mein Sein ganz in „Gottes“ Hände legen
würde. Es war weder
Resignation noch Frust noch sonst ein beschreibbares
Gefühl
vorhanden, sondern lediglich ein ganz friedfertiges,
einverstandenes,
nicht hinterfragendes, unspektakuläres Sein. Leere. Nichts.
Alle
vorherigen
Worte und Gedanken über „Aufgeben“ schienen mir plötzlich viel
zu
viel Aktionismus. Überhaupt, irgendetwas zu sagen, schien mir
zu viel und eher
störend. Ich schwieg jetzt lieber und erfuhr dieses
„einverleibte“ Sein von
„Machtlosigkeit“. Die Erlösung von einem sinnlosen Kampf.
Große Erschöpfung war
zu spüren. Wünsche, die als Gedanken in mir umherzogen,
interessierten mich
nicht mehr, ich folgte ihnen nicht. Eine große Leere, die bald
von Trauer über
einen weiteren Abschied von der gewohnten Welt erfüllt wurde,
bald von großer
Freude über die Ergebenheit an „Gott“ und das Leben und bald
wieder „Nichts“
war.
Es
kamen
keine Erkenntnisse mehr, bis auf die Erkenntnis, dass es
nichts zu
erkennen gibt. Mit diesem Wissen gelangte ich tiefer in die
Hingabe an das, was
ist. Die Gewohnheit, Erkenntnisse zu suchen, und damit der
„Erlösung“ näher
kommen zu wollen, war erkannt und konnte sich jetzt aufgeben.
Wenn
alle Unwissenheiten beseitigt sind, bist du frei von Wissen.
Der
Weg ist jetzt frei für das Leben in Hingabe an das, was ist.
Das, was zu Fühlen
ist, ist nicht immer angenehm, es verwandelt sich jedoch
dadurch, dass es den
Raum in uns bekommt, da sein zu dürfen und gefühlt zu werden.
Eine neue Phase
beginnt.
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www.ludmilla-rudat.de