Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Samstag, 2. Oktober 2021

Osho über... den Körper, Wahrheit, Traurigkeit, Akzeptanz, Hass, Glück, Freiheit, Stille, Meditation

"Jeder befindet sich in einem Zustand von Schizophrenie, mehr oder weniger. Die Unterschiede sind nur gradweise. Jeder ist gespalten. Denn die Ausbeuter – die religiösen wie die politischen – haben sich auf folgende Strategie verlassen: Spalte den Menschen! Lass nicht zu, dass der Mensch eins wird, und er wird ein Sklave bleiben. Ein Haus, das in sich selber zerstritten ist, ist zwangsläufig schwach. Und so hat man euch gelehrt, gegen den Körper zu kämpfen. Das ist die Hauptstrategie der Teilung: euch zu spalten. "Bekämpft den Körper, der Körper ist euer Feind, es ist der Körper, der euch zur Hölle hinabzerrt. Kämpft, den Dolch in der Hand. Kämpft Tag und Nacht! Ganze Leben lang! Nur dann werdet ihr eines Tages den Sieg über ihn davontragen. Und solange ihr nicht über den Körper gesiegt habt, könnt ihr nicht in die Welt Gottes eingehen."

Jahrhunderte hat man den Menschen diesen Unsinn beigebracht, und das Ergebnis ist: Jeder ist gespalten, jeder ist gegen seinen Körper. Und wenn du gegen den Körper bist, kommst du zwangsläufig in Schwierigkeiten. Du wirst gegen deinen Körper kämpfen – und dabei bist du und dein Körper eine Energie. Der Körper ist die sichtbare Seele, und die Seele ist der unsichtbare Körper. Der Körper und die Seele sind nicht irgendwo getrennt. Sie sind Teil voneinander, sie sind Teil eines Ganzen.

Du musst den Körper annehmen, du musst den Körper lieben, du musst den Körper respektieren. Du musst deinem Körper dankbar sein – nur dann wirst du eine gewisse Ganzheit erlangen, wird es zu einer Kristallisation kommen. Andernfalls wirst du gestört bleiben. Und der Körper wird dich nicht einfach in Ruhe lassen. Selbst nach Hunderten von Jahren wird der Kampf da sein. Du kannst den Körper nicht besiegen.

Ich sage damit nicht, dass man den Körper nicht überwinden könnte, aber man kann den Körper nicht besiegen. Du kannst ihn nicht besiegen, indem du ihm feindlich begegnest; du kannst ihn überwinden, indem du freundlich bist, indem du liebevoll bist, indem du respektvoll bist, indem du ihm vertraust. Das ist genau mein Ansatz:

Der Körper ist dein Tempel; du bist die Gottheit des Tempels.

Der Tempel schützt dich, gibt dir Obdach gegen Regen, gegen Wind, gegen Hitze – er steht in deinem Dienst. Warum solltest du kämpfen? Das ist so idiotisch, wie wenn der Fahrer das Auto bekämpft. Wenn der Fahrer das Auto bekämpft, was wird passieren? Er wird das Auto zerstören, und er wird sich selber zerstören, indem er dagegen kämpft. Das Auto ist ein wunderbares Vehikel, es kann dich auf die weitesten Reisen mitnehmen.

Der Körper ist der komplizierteste Mechanismus in der Existenz. Er ist einfach erstaunlich, und gesegnet sind die, die staunen können. Fang mit dem Gefühl des Staunens bei deinem eigenen Körper an, denn der ist dir am nächsten. Nirgendwo kommt dir die Natur so nahe, kommt dir Gott so nahe, wie durch den Körper. In deinem Körper ist das Wasser der Ozeane, in deinem Körper ist das Feuer der Sterne und der Sonnen, in deinem Körper ist die Luft, dein Körper ist aus Erde gemacht...

Dein Körper repräsentiert die ganze Existenz, alle Elemente. Und was für eine Transformation, was für eine Metamorphose!

Schau auf die Erde und dann schau auf deinen Körper – was für eine Transformation! Und du hast nie darüber gestaunt! Staub ist göttlich geworden. Welch ein größeres Mysterium ist möglich? Auf welche größeren Wunder wartest du? Und du siehst jeden Tag das Wunder geschehen: Aus dem Schlamm kommt der Lotus. Und aus dem Staub hat sich unser schöner Körper erhoben. Und ein so komplexer Mechanismu
s, der so glatt läuft, ganz geräuschlos! Und er ist wirklich kompliziert.

Wissenschaftler haben sehr komplizierte Maschinen gebaut, aber nichts, was mit dem Körper verglichen werden könnte. Selbst der entwickeltste Computer ist nur ein Spielzeug verglichen mit dem inneren Mechanismus des Körpers. Und man hat euch beigebracht, ihn zu bekämpfen! Das erzeugt eine Spaltung, das sorgt dafür, dass ihr verstört bleibt, dass ihr in einem ständigen Bürgerkrieg bleibt. Und da ihr gegen euch selbst kämpft, was absolut dumm ist, wird euer Leben immer weniger zu einem Leben der Intelligenz und immer mehr zu einem der Dummheit. Und dann wollt ihr große Transformationen – ihr wollt, dass Eifersüchte wegfallen, und ihr wollt, dass die Wut verschwindet, und ihr wollt keine Habgier in euch.

Es ist unmöglich, wenn von Anfang an ein solches Missverständnis herrscht. Wie wollt ihr den Raum herstellen, wo Transformationen geschehen können, wo Wut zu Mitgefühl wird, wo Hass zu Liebe wird, wo Habgier zum Teilen miteinander wird, wo Sex zum Samadhi wird. Wie könnt ihr in einer so getrübten Verfassung hoffen, wie könnt ihr erwarten, so großartige Transformationen zu erleben?

Es kommt vor allem darauf an, die Spaltung aufzugeben, eins zu werden. Seid eins! Und dann ist alles andere möglich, ist selbst das Unmögliche möglich.

Der Weg ist sehr einfach und direkt. Selbst ein Kind kann ihn verstehen. Er ist so einfach wie 'zwei plus zwei macht vier' – sogar noch einfacher. Er ist so einfach wie das Lied eines Vogels. So einfach wie eine Rosenblüte – einfach und schön. Einfach und von ungeheurer Großartigkeit, aber nur ein ungetrübter Geist kann das verstehen, nur ein ungetrübter Geist hat die Fähigkeit, das zu sehen. Andernfalls lebst du in Gier, lebst du in Wut, in Eifersüchten und in Hass. Du kannst so tun als ob – du kannst an der Oberfläche ein Heiliger werden, aber tief drinnen wirst du ein Sünder bleiben. Und die größte Sünde ist, dich selber zu spalten.

Die größte Sünde wird nie gegen andere begangen, sie wird immer gegen dich selbst begangen. Dies ist ein Zustand des Selbstmordes, diese Spaltung zu erzeugen zwischen deinem Körper und dir selbst. Indem du den Körper verdammst, kannst du nur zum Heuchler werden, kannst du nur ein Leben der Scheinheiligkeit führen."
Aus: The Way of the Buddha: The Dhammapada


...ÜBER DIE WAHRHEIT
"Sei zuerst eins mit dir selbst. Das ist der erste Schritt der Unio Mystica: mit sich selbst eins sein. Und dann der zweite Schritt und dann der letzte: mit der Existenz eins sein. Der zweite ist leicht, der erste ist durch so viel Konditionierung, so viel Erziehung und so viele Bemühungen, dich zu zivilisieren, schwierig geworden. Der erste ist schwierig geworden.
Wenn du den ersten Schritt, dich selbst anzunehmen und von Moment zu Moment zu lieben wie du bist, getan hast... Zum Beispiel, du bist traurig. In diesem Moment bist du traurig. Deine ganze Konditionierung sagt: Du solltest nicht traurig sein, das ist nicht gut. Du solltest nicht traurig sein, du musst glücklich sein. Damit fängt die Spaltung an, das Problem fängt an.
Wenn du traurig bist, ist das deine Wahrheit in diesem Moment.
Und deine Konditionierung, dein Verstand sagt: Du solltest anders sein, du musst glücklich sein. Lächle! Was denken die Leute von dir?
Vielleicht verlässt dich deine Frau, wenn du so traurig bist, vielleicht lassen dich deine Freunde im Stich, wenn du so traurig bist, und dein Geschäft geht pleite, wenn du weiterhin so traurig bist. Du musst lachen, du musst lächeln, wenigstens musst du so tun, als wärst du glücklich. Wenn du Arzt bist, fühlen sich deine Patienten nicht gut, wenn du so traurig bist. Sie möchten einen Arzt, der glücklich ist, fröhlich, gesund, und du siehst so traurig aus. Du musst lächeln selbst wenn es nicht echt ist, bring ein falsches Lächeln zustande, aber lächle! Tu wenigstens so, täusche es vor.
Das ist das Problem, du tust nur so, du schauspielerst. Du bringst ein Lächeln zustande, aber dann bist du nicht mehr eins mit dir. Du hast die Wahrheit unterdrückt, du bist scheinheilig geworden.
Und der Scheinheilige wird von der Gesellschaft geschätzt. Er wird zum Heiligen, zum großen Führer, und der Scheinheilige wird zum Mahatma. Und alle fangen an, ihm zu folgen, der Scheinheilige ist dein Ideal.
Darum kannst du dich selbst nicht kennenlernen. Wie kannst du dich kennenlernen, wenn du dich nicht annimmst? Du unterdrückst dein Wesen ständig. Was kann man also tun? Wenn du traurig bist, nimm die Traurigkeit an: Das bist du. Sage nicht: Ich bin traurig , sage nicht, dass Traurigkeit etwas von dir Getrenntes ist. Sag einfach: Ich bin Traurigkeit, in diesem Moment bin ich Traurigkeit.
Lebe deine Traurigkeit in völliger Authentizität.
Und du wirst überrascht sein, dass sich wie ein Wunder eine Tür in deinem Sein öffnet. Wenn du deine Traurigkeit ohne die Idee, glücklich sein zu müssen, zulassen kannst, wirst du sofort glücklich, weil die Spaltung verschwindet. Es gibt keine Spaltung mehr. Ich bin Traurigkeit , und es gibt kein Ideal mehr, irgendetwas anderes zu sein. Da gibt 's dann keine Anstrengung, keinen Konflikt mehr. Ich bin einfach so , und dann kannst du einfach entspannen. Und diese Entspannung hat Anmut, diese Entspannung birgt Freude in sich.
Alle psychischen Schmerzen gibt es nur, weil du gespalten bist. Schmerz bedeutet Spaltung und Glückseligkeit bedeutet Nicht-Spaltung. Es mag paradox erscheinen: Du bist traurig, wie kannst du froh werden, indem du deine Traurigkeit annimmst? Es sieht paradox aus, aber es ist so. Probier es.
Ich sage nicht: Nimm deine Traurigkeit an, damit du glücklich wirst , das ist es nicht, was ich sage. Wenn das deine Motivation ist, passiert gar nichts, dann kämpfst du noch. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtest du alles: Jetzt ist schon so viel Zeit vergangen, ich habe sogar meine Traurigkeit angenommen und ich sage: Ich bin Traurigkeit , und immer noch kommt keine Freude auf. So wird sie nicht aufkommen.
Freude ist kein Ziel, sie ist eine Begleiterscheinung.
Sie ist die natürliche Folge davon, eins mit sich zu sein, eine Einheit zu sein. Mit dieser Traurigkeit eins zu sein, ohne Motivation, ohne speziellen Zweck. Es gibt überhaupt keinen Zweck. So bist du in diesem Moment. Das ist deine Wahrheit in diesem Moment. Möglicherweise bist du im nächsten Moment wütend: Nimm auch das an. Und im nächsten Moment fühlst du dich wieder anders: Nimm auch das an.
Lebe von Moment zu Moment mit großer Akzeptanz, ohne eine Spaltung zu schaffen, dann bist du auf dem Weg, dich selbst zu erkennen. Selbsterkenntnis passiert nicht, indem du die Upanishaden liest und still sitzt und Aham Brahmasmi, ich bin Gott rezitierst. Das sind alles dumme Anstrengungen. Entweder du weißt, dass du ein Gott bist oder nicht. Du kannst das dein Leben lang wiederholen. Aham Brahmasmi, ich bin Gott. Du kannst dein ganzes Leben damit verplempern, es zu wiederholen, aber du wirst es nicht wissen.
Wenn du es weißt, brauchst du es nicht zu wiederholen. Warum solltest du es wiederholen? Wenn du es weißt, weißt du es. Wenn du es nicht weißt, wie kannst du es dann durch Wiederholung erfahren? Schau dir einfach mal diese Dummheit an.
Aber das ist es, was in diesem Land gemacht wird, auch in anderen Ländern, in Klöstern und Ashrams. Was machen die Menschen? Sie wiederholen wie Papageien.
Ich gebe dir einen völlig neuen Ansatz. Nicht durch die Wiederholung der Bibel oder der Vedas wirst du ein Wissender, nein, dadurch wirst du nur gelehrt. Wie macht man das also, sich selbst kennenzulernen?
Lass die Spaltung fallen, die Spaltung ist das ganze Problem. Du bist gegen dich selbst. Lass alle Ideale fallen, sie erzeugen Widersprüche in dir.
Du bist wie du bist, nimm das mit Freuden an, mit Dankbarkeit.
Und plötzlich fühlst du dich in Harmonie. Die beiden Selbste in dir, das Idealselbst und das Realselbst kämpfen nicht mehr gegeneinander. Sie treffen sich und verschmelzen zu einer Einheit.
Nicht die Traurigkeit selbst verursacht dir Schmerzen. Es ist die Interpretation, dass Traurigkeit falsch ist, was dir Schmerzen verursacht, und das wird zu einem psychischem Problem. Es ist nicht die Wut, die schmerzt, es ist die Idee, dass Wut falsch ist, was psychische Ängste verursacht. Es ist die Interpretation, nicht die Tatsache. Die Tatsache ist immer befreiend.
Jesus sagt: Wahrheit befreit. Und das ist ungeheuer wichtig. Ja, Wahrheit befreit, aber nicht das Wissen um die Wahrheit. Sei die Wahrheit, und sie befreit. Sei die Wahrheit, und die Befreiung kommt von selbst. Du brauchst sie nicht herbeizuführen, du brauchst nicht auf sie zu warten, sie passiert direkt.
Wie kann man die Wahrheit sein? Du bist die Wahrheit schon. Du trägst nur falsche Ideale mit dir rum; und die verursachen deine Schwierigkeiten. Lass die Ideale fallen: Sei für ein paar Tage ein natürliches Wesen. So wie die Bäume und die Tiere und Vögel, nimm dich an wie du bist, und du wirst eine großartige Stille erleben. Wie könnte es anders sein? Wenn du nicht interpretierst, ist Traurigkeit sehr schön, sie hat Tiefe.
Dann ist auch Wut schön, sie hat Lebendigkeit, Vitalität. Dann ist auch Sexualität schön, denn sie hat Schöpferkraft.
Wenn es keine Interpretation mehr gibt, ist alles schön.
Und wenn alles schön ist, bist du entspannt.
In dieser Entspannung bist du eins mit deiner Quelle, und das gibt dir Selbsterkenntnis. Erkenne dich selbst bedeutet, eins mit der eigenen Quelle zu sein. Es ist keine Frage von Wissen, es ist eine Frage innerer Transformation.
Über welche Transformation spreche ich? Ich gebe dir kein Ideal, dem du nacheifern sollst, ich sage nicht, dass du dich, so wie du bist, transformieren sollst, um jemand anders zu werden. Du brauchst dich nur in das, was du bist, hinein zu entspannen, dann merkst du es.
Hast du gehört, was ich sage? Begreife den Punkt: Das befreit dich, du wirst eine wunderbare Harmonie spüren, eine wunderschöne Musik hören, die Musik der Selbsterkenntnis. Und dein Leben wird sich verändern.
Dann hast du den Zauberschlüssel, der alle Türen öffnet.
Wenn du deine Traurigkeit annimmst, wird sie sich auflösen. Wie lange kannst du noch traurig sein, wenn du sie annimmst? Wenn es dir gelingt, deine Traurigkeit anzunehmen, kannst du sie auch in dein Sein aufnehmen, sie wird zu deiner Tiefe."
Aus: Unio Mystica, Vol. I

...ÜBER DIE TRAURIGKEIT
"Du kannst die Einstellung finden, sogar dein Unglück zu feiern. Zum Beispiel: Du bist traurig – identifiziere dich nicht mit dieser Traurigkeit. Werde Zeuge und genieße die Momente der Traurigkeit, denn sie haben ihre eigene Schönheit. Das hast du nie beobachtet; du hast dich so sehr damit identifiziert, dass du nie in die Schönheit eines traurigen Moments eingetaucht bist. Wenn du es beobachtest, wirst du überrascht sein, welche Schätze dir entgangen sind.
Schau hin – wenn du glücklich bist, hast du nicht die Tiefe, die du in deiner Traurigkeit hast.
Traurigkeit hat Tiefe, Glück ist dagegen flach. Schau dir glückliche Menschen an, die sogenannten glücklichen Menschen, die Playboys und Playgirls – du findest sie in Clubs, in Hotels, in Theatern – sie lächeln immer und sprudeln vor Fröhlichkeit. Du wirst sie flach und oberflächlich finden. Sie haben keine Tiefe. Glück ist wie Wellen an der Oberfläche, du lebst ein flaches Leben. Aber Traurigkeit hat Tiefe. Wenn du traurig bist, sind es nicht nur Wellen an der Oberfläche, es ist die Tiefe des Pazifischen Ozeans, Meilen um Meilen tief.
Begib dich in diese Tiefe, beobachte es. Glück ist laut, Traurigkeit hat ihre eigene Stille. Glück mag wie der Tag sein, Traurigkeit ist wie die Nacht. Glück mag wie das Licht sein, Traurigkeit ist wie die Dunkelheit. Licht kommt und geht, Dunkelheit bleibt, sie ist ewig. Licht ist manchmal da, Dunkelheit ist immer da. Wenn du in deine Traurigkeit hineingehst, kannst du all diese Dinge spüren. Plötzlich wird dir bewusst, dass die Traurigkeit wie ein Objekt ist, das du betrachtest und beobachtest, und dann wirst du dich auf einmal glücklich fühlen.
Solch schöne Traurigkeit – eine Blume der Dunkelheit, eine Blume von ewiger Tiefe.
Wie eine bodenlose Tiefe, so still, so wohlklingend; es gibt überhaupt keinen Lärm, keine Störung. Man kann endlos weiter und weiter fallen, und man kann völlig verjüngt daraus hervorkommen. Es ist eine Erholungspause.
Es kommt auf die Einstellung an. Wenn du traurig bist, denkst du, dass dir etwas Schlimmes widerfahren ist. Das ist nur eine Interpretation, dass dir etwas Schlimmes widerfahren ist, und dann fängst du an, davor wegzulaufen. Du meditierst nicht darüber. Du möchtest irgendwohin gehen: zu einer Party, in einen Club, du machst den Fernseher an oder das Radio, oder du fängst an, Zeitung zu lesen – irgendetwas, damit du vergessen kannst. Das ist eine falsche Einstellung, die dir mitgegeben wurde, dass Traurigkeit falsch ist. Nichts ist falsch damit. Sie ist eine andere Polarität des Lebens.
Glück ist ein Pol, Traurigkeit ist ein anderer. Glückseligkeit ist ein Pol, Unglück ist ein anderer. Das Leben besteht aus beidem, und da beide dazugehören, ist das Leben ein Ritual. Ein Leben, das nur aus Glückseligkeit besteht, hat Weite. Ein Leben, das nur aus Traurigkeit besteht, hat Tiefe, aber es hat keine Weite. Ein Leben aus beidem, Glückseligkeit und Traurigkeit, ist multidimensional; es bewegt sich gleichzeitig in alle Richtungen. Schau dir eine Buddhastatue an, oder schau manchmal in meine Augen, da wirst du beides gleichzeitig finden, eine Glückseligkeit, einen Frieden und auch Traurigkeit. Du findest Glückseligkeit, die auch Traurigkeit enthält, diese Traurigkeit gibt ihnen Tiefe. Schau dir Buddhas Statue an – glückselig, aber auch traurig. Das Wort traurig an sich vermittelt dir eine falsche Bedeutung, dass etwas nicht in Ordnung ist. Das ist deine Interpretation.
Was mich angeht, ist das Leben als Ganzes gut. Und nur wenn du das Leben als Ganzes verstehst, kannst du es feiern, anders nicht. Feiern bedeutet: was auch immer geschieht, ich werde es feiern. Das Fest ist nicht von bestimmten Dingen abhängig: Wenn ich glücklich bin, feiere ich – wenn ich unglücklich bin, feiere ich nicht.
Feiern ist nicht abhängig von Bedingungen.
Es macht mich unglücklich – gut, ich feiere es. Es macht mich glücklich – gut, ich feiere es. Zu feiern ist meine Einstellung, unabhängig davon, was das Leben mir bringt.
Aber es taucht ein Problem auf, denn immer wenn ich Worte benutze, bringt dein Verstand eine Bedeutung hinein. Wenn ich sage feiere , dann denkst du, man sollte glücklich sein. Wie kann man feiern, wenn man traurig ist? Ich sage nicht, dass man glücklich sein muss um zu feiern. Feiern ist Dankbarkeit für alles, was das Leben dir gibt. Zu feiern heißt dankbar sein für alles, was die Existenz dir gibt; es ist Dankbarkeit."
Aus: Yoga: The Alpha and the Omega, Vol. 4

...ÜBER AKZEPTANZ
„Die Menschen haben dich beurteilt, und du hast ihre Ideen ohne Überprüfung angenommen. Du leidest unter den Urteilen von allen möglichen Leuten, und du beurteilst andere Menschen. Und dieses Spiel ist völlig unverhältnismäßig geworden, die ganze Menschheit leidet darunter.
Wenn du da austeigen möchtest, ist das erste: Verurteile dich nicht selbst. Nimm deine Unvollkommenheit bescheiden an, dein Scheitern, deine Fehler, dein Schwächen. Du brauchst nichts vorzutäuschen. Sei einfach du selbst: ‚So bin ich, voller Angst, ich kann nicht in die Dunkelheit gehen, ich kann nicht in den dunklen Wald gehen.‘ Was ist daran falsch? – Es ist einfach menschlich.
Wenn du dich selbst einmal annimmst, kannst du auch andere annehmen, denn du kannst klar sehen, dass sie unter derselben Krankheit leiden. Und wenn du sie akzeptierst, hilft ihnen das, sich auch selbst zu akzeptieren.
Wir können den ganzen Prozess umkehren: Nimm dich selbst an. Das befähigt dich, andere anzunehmen. Und weil jemand sie annimmt, lernen sie die Schönheit der Akzeptanz zum ersten Mal kennen – wie friedvoll sich das anfühlt – und sie akzeptieren auch andere.
Wenn die ganze Gesellschaft dahin kommt, dass jeder so angenommen wird, wie er ist, werden sich fast 99 Prozent aller Leiden einfach auflösen – sie sind durch nichts begründet – und eure Herzen werden sich von selbst öffnen und eure Liebe wird fließen.“
Aus: The Transmission of the Lamp

....ÜBER HASS
"Wenn du auf jemanden wütend bist, und du lässt deine Wut an ihm aus, dann löst du eine Kettenreaktion aus. Nun wird auch er wütend. Das kann über viele Leben so weitergehen, und ihr werdet immer wieder Feinde sein. Wie kannst du das beenden? Es gibt nur eine Möglichkeit: Du kannst es nur in Meditation beenden, nirgendwo sonst, weil du in Meditation nicht auf jemanden wütend bist: Du bist einfach nur wütend.
Dieser Unterschied ist grundlegend. Du bist nicht auf jemanden wütend. Du bist einfach nur wütend, und die Wut wird in das Universum entlassen. Du bist niemandem gegenüber hasserfüllt. Wenn Hass kommt, bist du einfach hasserfüllt und der Hass wird hinausgeworfen. In Meditation werden Emotionen nicht auf jemanden gerichtet. Sie haben keine richtung. Sie wandern ins Universum und der Kosmos reinigt alles.
Das ist genauso, wenn ein verschmutzter Fluss in den Ozean fällt: Der Ozean wird ihn reinigen. Wann immer sich deine Wut, dein Hass, deine Sexualität ins Universum, in den Ozean ergießt – er reinigt es. Wenn ein verschmutzter Fluss in einen anderen Fluss einmündet, wird der andere Fluss auch verschmutzt. Wenn du auf jemanden wütend bist, bewirfst du ihn mit deinem Dreck. Dann wird er seinen auch auf dich werfen, und es kommt zu einem gegenseitigen Beschmutzungsprozess.
In Meditation wirfst du dich selbst in den Kosmos, um gereinigt zu werden. Die gesamte Energie, die du hinauswirfst, wird im Universum gereinigt. Das Universum ist so unermesslich, der Ozean so groß, du kannst sie gar nicht verschmutzen. In Meditation sind wir nicht mit Personen verbunden. In Meditation sind wird direkt mit dem Universum verbunden."
Aus: The Supreme Doctrine

...ÜBER DAS GLÜCK
„Als wahrhaft religiöser Mensch übernimmst du die Verantwortung für alles, was du bist. Und sofort kommst du zu der Einsicht: ‚Wenn ich selbst für mein Leid verantwortlich bin, dann ist es einfach, ich kann es loslassen. Es ist meine Wahl. Ich werde mich dagegen entscheiden.‘
Ein Sufi Mystiker, der immer glücklich war, wurde gefragt … Siebzig Jahre lang hatten die Leute ihn beobachtet, und er war nie unglücklich gewesen. Eines Tages fragten sie ihn: ‚Was ist das Geheimnis deines Glücks?‘ Er sagte: ‚Es gibt kein Geheimnis. Jeden Morgen wenn ich aufwache, meditiere ich für fünf Minuten und ich sage mir: ‚Hör zu, du hast jetzt zwei Möglichkeiten, du kannst unglücklich sein, oder du kannst glücklich sein. Entscheide dich.‘ Und ich habe mich immer dafür entschieden, glücklich zu sein.‘
Dir stehen alle Alternativen offen. Entscheide dich für das Glück! Es gibt sogar Menschen, die können im Gefängnis glücklich sein, und es gibt Menschen, die sind selbst dann unglücklich, wenn sie in Marmorpalästen leben. Es kommt nur auf dich an.“
Aus: Unio Mystica, Vol. 2

...ÜBER FREIHEIT
„Meine Vision von Freiheit ist, du selbst zu sein. Es geht nicht darum, frei von etwas zu werden. Diese Freiheit ist keine Freiheit, weil sie von außen kommt, sie hat eine Ursache. Das Ding, von dem du dich abhängig gefühlt hast, ist in deiner Freiheit immer noch vorhanden. Du stehst in seiner Pflicht. Ohne es wärst du nicht frei geworden. Die Freiheit, alles zu tun, was du willst, ist auch keine Freiheit, denn das Wollen, das Verlangen, etwas zu tun, entsteht im Kopf – und du bleibst an deinen Kopf gebunden. Die Freiheit von Dingen ist abhängig von außen. Die Freiheit, etwas zu tun, hängt auch von außen ab. Die pure Freiheit darf nicht von außen abhängig sein … Die Freiheit, über die ich gesprochen habe, bist du – in völliger Stille, Gelassenheit, Schönheit, Glückseligkeit.“ Aus: You Are Born As Freedom
 
...ÜBER DIE FREIHEIT
„Jeder meint, dass andere für sein Elend verantwortlich sind. Der Ehemann denkt, die Frau sei für sein Elend verantwortlich, die Ehefrau denkt, der Ehemann sei für ihr Elend verantwortlich, die Kinder denken, die Eltern seien für ihr Elend verantwortlich, die Eltern meinen, die Kinder seien für ihr Elend verantwortlich. Es ist so komplex geworden. Und immer, wenn jemand anderes für dein Elend verantwortlich ist, bist du dir nicht bewusst, dass du deine Freiheit verlierst, wenn du die Verantwortung abgibst.
Verantwortung und Freiheit sind zwei Seiten derselben Medaille …
Natürlich, wenn dein Elend von anderen kommt, muss dein Glück auch von anderen kommen. Aber was machst du dann? Du bist weder für dein Elend noch für dein Glück verantwortlich – was ist dann deine Funktion? Was ist dein Zweck? – Bist du nur ein Ziel für ein paar Menschen, die dich unglücklich machen oder für andere, die dir helfen und dich retten und dich glücklich machen? Bist du nur eine Marionette?
Alle Fäden liegen in den Händen anderer. Du respektierst deine Menschlichkeit nicht, du respektierst dich selbst nicht. Du liebst dein eigenes Sein nicht, deine eigene Freiheit.“
Aus: The Master Is a Mirror
 
 
...ÜBER STILLE
"Lerne still zu sein. Zumindest mit deinen Freunden, mit deinen Liebhabern, mit deiner Familie, mit deinen Reisegefährten hier, setzt euch manchmal still zusammen. Schwätzt nicht einfach weiter, redet nicht einfach weiter. Hört auf zu reden, und nicht nur äußerlich – hört auch innen auf zu reden. Macht eine Pause. Sitzt einfach still, macht gar nichts, seid einfach präsent füreinander. Und bald werdet ihr einen neuen Weg finden miteinander zu kommunizieren. Und das ist der richtige Weg.
 
Beginnt eure Kommunikation manchmal in Stille. Haltet euch bei den Händen, sitzt still da. Schaut einfach den Mond an, fühlt den Mond, und fühlt ihn beide in Stille. Und du wirst sehen, es wird eine Verbundenheit entstehen – nicht nur eine Unterhaltung, sondern eine Verbundenheit. Eure Herzen werden im gleichen Rhythmus schlagen. Ihr werdet den gleichen inneren Raum teilen. Ihr werdet die gleiche Freude empfinden. Euer Sein wird sich überschneiden. Das ist Verbundenheit. Du hast dich ohne ein Wort mitgeteilt, und es gibt keine Missverständnisse."
Aus: This Very Body the Buddha 

...ÜBER MEDITATION
"Was ist Meditation? Ist es eine Technik, die du praktizieren kannst? Ist es eine Anstrengung, die du unternehmen musst? Ist es etwas, was der Verstand erreichen kann? Das ist es nicht.
Alles, was der Verstand tun kann, kann nicht Meditation sein – es ist etwas jenseits des Verstandes, wo der Verstand völlig hilflos ist.
Der Verstand kann nicht in Meditation eindringen, Meditation beginnt da, wo der Verstand endet. Das muss erinnert werden, denn in unserem Leben, was auch immer wir tun, wir tun es mit Hilfe des Verstandes, was auch immer wir erreichen, wir erreichen es mit Hilfe des Verstandes.
Und dann, wenn wir nach innen gehen, denken wir wiederum in Begriffen wie Techniken, Methoden, Tätigkeiten, denn unsere ganze Lebenserfahrung zeigt uns, dass alles nur mit dem Verstand getan werden kann. Ja – außer Meditation kann alles mit dem Verstand getan werden.
Alles wird mit dem Verstand gemacht, außer Meditation. Denn Meditation ist keine Leistung – sie ist schon da, sie ist deine Natur. Sie muss nicht erlangt werden, sie muss nicht nur erkannt werden, sie muss nur erinnert werden. Sie wartet auf dich – wende dich einfach nach innen, und schon ist sie da. Du hast sie immer und immer schon in dir getragen.
Meditation ist deine innere Natur. Du bist Meditation, sie ist dein Sein, sie hat mit deinen Tätigkeiten nichts zu tun. Du kannst sie nicht haben, du kannst sie nicht nicht haben. Sie kann nicht besessen werden, sie ist kein Ding.
Du bist Meditation, sie ist dein Sein."
Aus: Ancient Music in the Pines
 
...ÜBER DAS GLÜCK 
"Unglückliche Menschen sind gefährlich, einfach weil es ihnen egal ist, ob die Erde überlebt oder nicht. Sie sind so unglücklich, dass sie insgeheim vielleicht denken, es wäre besser, alles ginge zu Ende. Was kümmert's dich, wenn du im Unglück lebst? Nur glückliche Menschen, ekstatische Menschen, tanzende Menschen möchten, dass diese Erde ewig weiterlebt.
Ernst ist nur eine Krankheit der Seele: Ehrlichkeit ist dagegen etwas ganz anderes. Ein ernster Mensch kann nicht lachen, kann nicht tanzen, kann nicht spielen. Er hat sich immer unter Kontrolle, er hat sich zu seinem eigenen Gefängniswärter gemacht. Ein ehrlicher Mensch kann sich ehrlich freuen, kann ehrlich tanzen, kann ehrlich lachen. Und dann stimmt der Körper in das Lachen ein, stimmt der Geist in das Lachen ein, stimmt das ganze Sein in das Lachen ein - die trennenden Grenzen verschwimmen, die schizophrene Persönlichkeit verschwindet.
Lachen gibt dir deine Energie zurück.
Dir das Lachen zu rauben, ist spirituelle Kastration.
. Die Menschen, die sich um mich versammelt haben, lernen, glücklicher zu werden, meditativer zu werden, zu lachen, mehr zu leben, mehr zu lieben, und die Liebe und das Lachen in die ganze Welt hinaus zu tragen. Dies ist der einzige Schutz gegen Atomwaffen.
Wenn der ganze Erdball lernt zu lieben und zu lachen und zu genießen und zu tanzen, dann werden Ronald Reagan und Mikhail Gorbatschow große Augen machen: Was ist denn nun los? Ist denn die ganze Welt verrückt geworden? Menschen, die glücklich und zufrieden sind, sind nicht die Menschen, die sich dazu zwingen lassen, andere Menschen, die ihnen nichts getan haben, zu töten.
Es ist kein Wunder, dass alle Armeen der Welt seit Menschengedenken sexuell unterdrückt gehalten wurden - denn diese sexuell unterdrückten Menschen sind zwangsläufig destruktiv. Die Verdrängung zwingt sie geradezu, etwas kaputtzumachen. Habt ihr es nie an euch selbst bemerkt, dass ihr, wenn ihr glücklich und froh seid, ihr etwas Kreatives tun möchtet? Wenn ihr unglücklich seid und leidet, möchtet ihr etwas zerstören. Es ist eine Art Rache. Alle Militärs werden in einem Zustand unterdrückter Sexualität gehalten, sodass der Augenblick, wo sie töten dürfen, ihr einziges Glück wird. Wenigstens dürfen ihre unterdrückten Energien endlich zum Ausdruck kommen - natürlich auf eine sehr ekelhafte Weise, eine sehr unmenschliche Weise. Aber es ist ein gewisses Ventil.
Habt ihr je bemerkt, dass Maler, Dichter, Bildhauer, Tänzer niemals sexuell unterdrückte Menschen sind? Im Gegenteil - sie sind übersexuell, sie lieben zuviel. Sie lieben zu viele Menschen. Vielleicht reicht eine Person nicht, um ihre Liebe zu erschöpfen. Seit Menschengedenken singen die Priester die gleiche Leier über sie: "Diese Poeten, Maler, Bildhauer, Musiker, das sind keine guten Menschen." Dabei sind es die einzigen Menschen, die aus dieser Menschheit etwas Schönes gemacht haben, die der Welt ein paar Blumen der Freude, ein paar Blumen der Musik, ein paar schöne Tänze geschenkt haben.
Es ist eins der Grundgesetze des Lebens, dass du erst deine volle Würde erlangst, wenn du kreativ wirst. Deine Kreativität bringt Freiheit, Stärke, Intelligenz und Bewusstheit.
Was haben die Priester der Welt geschenkt? Sie haben Frauen verbrannt, haben sie "Hexen" genannt. Sie haben Menschen getötet, die einen anderen Glauben hatten. Sie waren keine kreativen Menschen. Sie haben die Erde nicht verschönert, und sie haben das Leben nicht verschönert.
Was wir brauchen, ist eine enorme Achtung vor den kreativen Menschen aller Art. Und wir sollten lernen, unsere Energien zu transformieren, damit sie nicht unterdrückt werden, damit sie in eurer Liebe, in eurem Lachen, in eurer Freude zum Ausdruck kommen. Und diese Erde ist mehr als ein Paradies - ihr braucht nirgends anders hinzugehen.
Aber das Paradies ist kein Ort, wo man hingelangen muss, sondern etwas, das erst erschaffen werden muss. Es hängt von uns ab.
Diese Krise gibt mutigen Menschen eine Chance, die Vergangenheit an den Nagel zu hängen und auf eine ganz neue Art und Weise zu leben, nicht in abgewandelter Form, nicht als Fortsetzung der Vergangenheit, nicht als Verbesserung der Vergangenheit, sondern absolut neu.
Und es muss jetzt passieren - denn die Zeit ist sehr knapp. Ende des zwanzigsten Jahrhunderts werden wir entweder in das erste Jahrhundert einer neuen Menschheitsgeschichte eintreten, oder aber es wird niemand mehr übrig sein, nicht einmal eine wilde Blume wird noch am Leben sein.
Außer den Neutronenbomben, die es schon gibt, experimentiert man in der Sowjetunion, und vielleicht auch in Amerika, jetzt auch mit Todesstrahlen. Statt die Bombe abzuwerfen, ist es sehr viel leichter, Todesstrahlen auszustreuen, die einfach alle lebenden Menschen, alle Tiere, alle Vögel und Bäume töten. Nur tote Sachen - Häuser, Kirchen - werden bleiben. Das wäre dann wirklich ein Alptraum. Und diese Todesstrahlen sind nicht sichtbar. Wir wissen, dass es sie bereits gibt; man versucht nur noch herauszufinden, wie man sie aussendet, wie man sie auf ein bestimmtes Ziel richten und alles Lebendige zerstören kann, das ihnen in die Quere kommt.
Wir brauchen mehr glückliche Menschen überall auf der Welt, um den dritten Weltkrieg abzuwenden. Diese Atomwaffen und diese destruktiven Kriegsmaschinerien können nicht von selbst funktionieren. Sie werden von Menschen bedient; hinter ihnen sind menschliche Hände. Eine Hand, die um die Schönheit einer Rose weiß, kann nicht eine Bombe auf Hiroshima abwerfen. Eine Hand, die um die Schönheit der Liebe weiß, ist nicht die Hand, die ein Gewehr hält, mit Tod geladen. Denkt nur ein wenig nach, und ihr werdet verstehen, was ich sage.
Was ich sage, ist: verbreitet Lachen um euch, verbreitet Liebe, verbreitet lebensbejahende Werte; lasst mehr Blumen wachsen rund um die Erde: Preist alles, was schön ist, und prangert alles an, was unmenschlich ist.
Wenn ihr wollt, dass die Welt etwas völlig Neues wird, mit einem neuen menschlichen Bewusstsein, dann werdet ihr diese ganze Erde den Politikern und den Priestern aus den Händen nehmen müssen.
Der Mensch muss von diesen Monstren befreit werden. Unsere Arbeit ist es, die Menschen Bewusstheit zu lehren - mehr Wachheit, mehr Liebe, mehr Verständnis, mehr Freude. Und wir müssen den Tanz und den Jubel um die ganze Erde tragen.
Auf einen einzigen Satz gebracht, kann ich sagen: wenn es uns gelingt, die Menschheit glücklicher zu machen, wird es keinen dritten Weltkrieg geben."

...

Frage an Osho:
Osho, warum fühle ich mich oft so unglücklich? Kannst du mich nicht davon befreien?
"Die Antwort darauf ist bereits in deiner Frage enthalten. Du willst keine Verantwortung für dich selbst übernehmen, jemand anderer soll das tun. Und das ist der einzige Grund für dein Unglück.
Es gibt keine Möglichkeit für jemand anderen, dich von deinem Unglück zu befreien. Es gibt keine Möglichkeit für jemand anderen, dich glücklich zu machen. Doch wenn dir bewusst wird, dass du selbst dafür verantwortlich bist, ob du glücklich oder unglücklich bist, dass niemand anderer etwas dazu tun kann ...
Dein Unglück wird von dir selbst verursacht, dein Glück ebenfalls.
Doch das ist schwer zu akzeptieren – mein Unglück ist von mir selbst verursacht?
Jeder hat das Gefühl, dass die anderen für sein Unglück verantwortlich sind. Der Mann denkt, seine Frau sei für sein Unglück verantwortlich, die Frau denkt, ihr Mann sei für ihr Unglück verantwortlich, die Kinder denken, die Eltern seien für ihr Unglück verantwortlich, und die Eltern denken, die Kinder seien für ihr Unglück verantwortlich. Es ist so komplex geworden.
Doch euch ist nicht bewusst, dass ihr eure Freiheit verliert, wenn ihr andere für euer Unglück verantwortlich macht, wenn ihr die Verantwortung auf andere abwälzt.
Verantwortung und Freiheit sind zwei Seiten ein und derselben Münze.
Und weil ihr denkt, andere seien für euer Unglück verantwortlich, gibt es Scharlatane, sogenannte Erlöser, Botschafter Gottes, Propheten, die zu euch sagen: “Ihr müsst überhaupt nichts tun, ihr müsst nur mir nachfolgen. Glaubt an mich, und ich werde euch retten. Ich bin euer Hirte, und ihr seid meine Schafe.”
Es ist seltsam, dass kein einziger Mensch sich gegen Leute wie Jesus Christus erhoben und gesagt hat: “Es ist absolut beleidigend, zu sagen, du bist der Hirte und wir sind die Schafe, du bist der Erlöser und wir sind abhängig von deinem Mitgefühl; dass unsere ganze Religion nur darin bestehen soll, an dich zu glauben.”
Doch weil wir die Verantwortung für unser Unglück immer schon auf andere abgewälzt haben, haben wir im Gegenzug akzeptiert, dass auch unser Glück von anderen abhängig ist.
Wenn das Unglück von anderen kommt, dann muss natürlich auch das Glück von anderen kommen. Aber wozu bist du dann eigentlich da? Du bist weder verantwortlich für dein Unglück noch für dein Glück – was ist dann deine Aufgabe? Was ist deine Bestimmung? Einfach nur ein Objekt für andere zu sein, die dich unglücklich machen oder die dir helfen und dich retten und dich glücklich machen? Bist du nur eine Marionette, deren Stricke in den Händen anderer liegen?
Damit missachtest du deine Menschlichkeit; du missachtest dich selbst. Du liebst dein eigenes Selbst nicht, du liebst deine Freiheit nicht.
Wenn du dein Leben achtest, wirst du alle Erlöser zurückweisen. Du wirst zu ihnen sagen: “Verschwindet! Erlöst euch selbst, das ist genug. Es ist mein Leben, und ich selbst muss es leben. Wenn ich etwas falsch mache, werde ich selbst darunter leiden; und ich werde die Konsequenzen meiner falschen Handlungen tragen, ohne mich zu beklagen.”
Vielleicht ist das die Art und Weise, wie man lernt – indem man fällt und wieder aufsteht, indem man in die Irre geht und wieder zurückkommt. Man begeht einen Fehler, doch jeder Fehler macht einen klüger; man wird denselben Fehler kein zweites Mal machen. Wenn man denselben Fehler erneut macht, bedeutet das, dass man nichts gelernt hat. Dann setzt man seine Intelligenz nicht ein, sondern verhält sich wie ein Roboter.
Mein ganzes Bemühen geht dahin, jedem Menschen die Selbstachtung zurückzugeben, die ihm zusteht und die er an andere abgegeben hat.
Eure Sklaverei erschafft ihr euch selbst, und eure Freiheit müsst ihr selbst erklären. Du fragst mich: »Warum bin ich unglücklich?« Du bist unglücklich, weil du die Verantwortung dafür noch nicht übernommen hast. Beobachte einfach einmal, was dein Unglück ist, finde seine Ursache heraus – und du wirst die Ursache dafür in dir selbst finden. Entferne die Ursache, und dein Unglück wird verschwinden. Doch die Menschen wollen nicht die Ursache entfernen, sie wollen einfach nur das Unglück loswerden. Das ist unmöglich, das ist vollkommen unwissenschaftlich.
Übernehmt die Verantwortung für euer Unglück, und ihr werdet feststellen, dass in euch auch die Ursachen für Glückseligkeit, Freiheit, Freude, Erleuchtung, Unsterblichkeit liegen. Es braucht keinen Erlöser. Und es hat niemals einen Erlöser gegeben; alle Erlöser sind nur Pseudoerlöser. Sie wurden verehrt, weil ihr euch immer jemanden gewünscht habt, der euch rettet. Sie sind aufgetaucht, weil es immer eine Nachfrage danach gab, und wo ein Bedarf ist, gibt es auch ein Angebot.
Doch wenn du dich von anderen abhängig machst, verlierst du deine Seele. Du vergisst, dass du ein Bewusstsein besitzt, das so universell ist wie das aller anderen auch, dass du ein Bewusstsein besitzt, das so groß ist wie das von Gautama Buddha – du bist dir dessen nur nicht bewusst, du hast noch nicht danach gesucht. Und du hast nicht danach gesucht, weil du nach anderen suchst – nach jemand anderem, der dich retten soll, nach jemand anderem, der dir helfen soll. Du bettelst, ohne zu erkennen, dass das ganze Königreich dir gehört.
Das muss man als eines der grundlegendsten Prinzipien verstehen – den Zusammenhang von Selbstachtung, Freiheit und Verantwortung."
Aus: The Book of Wisdom
 
...ÜBER DIE SEELE
"Der Wirbelsturm ist vorbei, und plötzlich bist du in deiner Mitte, so zentriert wie noch nie. Und wenn du erst einmal die Kunst beherrschst, alles so zu lassen, wie es ist, dann kennst du einen der Hauptschlüssel, der dir alle inneren Türen öffnet. Dann lässt du alles, was daher kommt, einfach so wie es ist, du vermeidest es nicht.
Wenn du es schaffst, einmal nur drei Monate lang in vollkommener Abgeschiedenheit, in vollkommener Stille zu leben, ohne gegen irgendetwas zu kämpfen und alles, egal was es ist, einfach auf sich beruhen zu lassen, dann wird nach drei Monaten das Alte fort sein und das Neue da sein. Aber der Geheimschlüssel ist, alles zuzulassen – egal wie furchterregend, schmerzlich, wie gefährlich und tödlich es auch zu sein scheint.
Oft wird es so sein, dass du das Gefühl hast, gleich verrückt zu werden, wenn du nicht einschreitest ... und dann wirst du unwillkürlich etwas unternehmen. Du magst noch so klar sehen, dass es gar nichts zu tun gibt, aber du hast keine Kontrolle darüber und fängst trotzdem an, etwas zu tun.
Es ist so, als ob du nachts, um Mitternacht, durch eine dunkle Straße gehst, und plötzlich überkommt dich die Angst, und weil kein Mensch zu sehen ist und die Nacht dunkel ist und du dich nicht auskennst in dieser Gegend, fängst du an zu pfeifen. Was bringt dieses Pfeifen? Du weißt, es bringt nichts. Dann fängst du an, ein Lied zu singen. Du weißt, dass dein Lied nichts an der Situation ändern kann, nicht die Dunkelheit vertreiben kann und du trotzdem allein bleibst. Und dennoch bringt dich das auf andere Gedanken. Wenn du anfängst zu pfeifen, gibt dir das Pfeifen einfach Mut und lässt dich das Dunkel vergessen. Deine Gedanken konzentrieren sich auf das Pfeifen, und plötzlich fühlst du dich besser.
Eigentlich hat sich gar nichts geändert. Die Straße ist dieselbe, die Dunkelheit ist dieselbe, die Gefahr, sofern eine besteht, ist noch da – aber jetzt fühlst du dich etwas sicherer. Alles ist wie zuvor, aber jetzt unternimmst du etwas. Du kannst auch einen Namen, ein Mantra vor dich hin murmeln: Rama, Rama, Rama Das wäre auch eine Art Pfeifen, würde dir den Rücken stärken. Aber diese Stärke ist gefährlich, diese Stärke birgt wieder ein Problem, denn diese Stärke wird nichts anderes sein als dein altes Ego. Du hauchst ihm damit wieder neues Leben ein.
Bleib einfach Zeuge, und lass geschehen, was immer geschieht.
Man muss sich der Angst stellen, um sie hinter sich zu lassen.
Man muss sich der Seelenqual stellen, um sie zu transzendieren. Und je authentischer man sich ihr stellt, von Angesicht zu Angesicht, je mehr man allem genau so ins Auge sieht, wie es ist, desto früher ist der Wendepunkt da.
Es dauert nur deswegen so lange, weil eure Authentizität nicht intensiv genug ist.
Es mag euch also drei Tage, drei Monate oder drei Leben kosten das hängt ganz von eurer Intensität ab. Im Grunde kann es schon in drei Minuten geschehen sein ja sogar drei Sekunden können genügen. Aber dafür wirst du eine wahre Hölle durchmachen müssen, von einer derartigen Intensität, dass du es vielleicht gar nicht aushalten, nicht ertragen kannst. Sobald man sich allem, was in einem verborgen liegt, stellen kann, verschwindet es, und sobald es fort ist, bist du ein anderer. Denn all das, was nun von dir gewichen ist, war vorher Teil von dir, und nun ist es nicht mehr Teil von dir.
Frag also nicht: 'Was tun?' Da braucht man überhaupt nichts zu tun. Nichts tun, Zeuge sein, sich mühelos dem stellen, was immer der Fall sein mag. Ohne die leiseste Anstrengung, es einfach nur sein lassen ...
Bleibe passiv und lass es vorbeiziehen. Es zieht immer vorbei. Wenn du etwas unternimmst, machst du damit alles kaputt, weil du dich dann einmischst.
Und wer ist es denn, der sich einmischt? Wer hat Angst? Genau das, was die Krankheit ausmacht, mischt sich ein. Genau das Ego, das es hinter sich zu lassen gilt, mischt sich ein! Ich habe euch gesagt, dass das Ego ein Teil der Gesellschaft ist. Ihr habt zwar die Gesellschaft hinter euch gelassen, aber das Teilstück, das euch die Gesellschaft verliehen hat, wollt ihr nicht hinter euch lassen. Es ist in der Gesellschaft verwurzelt. Es kann nicht leben ohne die Gesellschaft. Ihr müsst es also entweder hinter euch lassen, oder ihr müsst eine neue Gesellschaft gründen, in der es fortleben kann.
In Abgeschiedenheit zu leben heißt keineswegs, eine alternative Gesellschaft zu gründen. Verlass einfach die Gesellschaft, und alles, was dir die Gesellschaft verliehen hat, wird dann von dir abfallen. Es kann sich nur in einem bestimmten Umfeld, einem gesellschaftlichen Umfeld halten, außerhalb davon kann es nicht existieren. Du wirst es fallenlassen müssen. Das wird schmerzhaft sein, weil du so angepasst bist, weil so alles seinen Platz hat. Angepasst sein ist so bequem, ist so praktisch!.
Wenn du weggehst und auf dich gestellt lebst, gibst du damit alle Bequemlichkeiten, alle Annehmlichkeiten auf – alles, was die Gesellschaft zu geben hat. Aber wenn die Gesellschaft euch etwas gibt, dann nimmt sie euch dafür auch etwas weg: nämlich eure Freiheit, eure Seele.
Es ist also ein Kuhhandel, und wenn du versuchst, zu deiner Seele in ihrer Reinheit vorzudringen, musst du diesen Kuhhandel unterlassen.
Das wird weh tun, aber wenn du es schaffst, da hindurch zu gehen, ist die höchste Glückseligkeit nicht mehr weit. Die Gesellschaft tut nicht so weh wie das Alleinsein; die Gesellschaft beruhigt, die Gesellschaft ist angenehm und bequem. Aber sie schläfert dich in gewisser Weise auch ein. Wenn du da ausbrichst, wird es zwangsläufig unbequem für dich. Alle möglichen Unannehmlichkeiten werden die Folge sein. Diese Unannehmlichkeiten muss man erdulden, wohlwissend, dass sie zum Alleinsein dazu gehören, zur Wiedergewinnung deiner selbst dazugehören.
Du wirst daraus erneuert hervorgehen, mit neuem Glanz und neuer Würde, einer neuen Reinheit und Unschuld."
Aus: The Book of Secrets

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