Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Freitag, 4. Oktober 2019

Isha Upanishade || Paul Deussen

Der Indologe Paul Deussen (neben Max Müller einer der wichtigsten Übersetzer der Upanishaden), dessen Übersetzung ich hier nutze, teilt die Isha Upanishade wie folgt ein:

1–2. Ethisches Verhalten des Âtmanwissers.
3. Verblendung des Nichtwissenden.
4–5. Schilderung des Âtman.
6–7. Seligkeit des Âtmanwissers.
8. Nochmals der Âtman.
9–11. Verwerfung der Avidyâ und Vidyâ.
Avidyâ ist die empirische Erkenntnis der Vielheit, Vidyâ der Versuch, zu Gott zu gelangen, indem man ihn als zu erkennendes (und zu verehrendes) Objekt sich gegenüberstellt.
12–14. Bekämpfung des Werdens (Entstehens und Vergehens).
15–18. Ausblick ins Jenseits (= Brh.5,15).

1. In Gott versenke dies Weltall
Und alles, was auf Erden lebt!
Wer ihm entsagt, genießt wahrhaft;
Nach fremdem Gute giere nicht.

Jede negative Erfahrung (oder die von uns so bewertet wird) ist auch Teil Gottes bzw. von Gott gegeben um eine Lektion daruas zu lernen.
„Alles ist Wohung des Herrn“
-so übersetzt die Indologin Bettina Bäumer das Mantra īśāvāsyam und dessen sollten wir uns stets bewusst sein: ich bin eins mit Gott (absolut& nondual) und alles was ich erlebe ist Teil von Gott (relativ& dual).

2. Mag immerhin, sein Werk treibend,
Hundert Jahre man wünschen sich!
Drum steht’s, wenn so du, nicht anders;
Werkbefleckung klebt dir nicht an.

3. Ja, dämonisch ist dies Weltall,
Von blinder Finsternis bedeckt!
Darein geh’n nach dem Tod alle,
Die ihre Seele mordeten.

4. Eins, - ohne Regung und doch schnell wie Denken, -
Hinfahrend, nicht von Göttern einzuholen, -
Stillstehend überholt es alle Läufer, -
Ihm wob schon die Urwasser ein der Windgott.

5. Rastend ist es und doch rastlos,
Ferne ist es und doch so nah!
In allem ist es inwendig,
Und doch außerhalb allem da.

6. Doch wer die Wesen hier alle
Wiedererkennt im eignen Selbst
Und sich in allem, was lebet,
Der ängstigt sich vor keinem mehr.

7. Wo zu den Wesen hier allen
Das Selbst ward des Erkennenden, -
Wo wäre Wahn, und wo Kummer
Für ihn, der so die Einheit schaut?


Da muss wohl eine andere Übersetzung her, hier nochmals die von Bettina Bäumer:
„(Der Atman) indem alle Lebewesen zu dem Selbst des Wissenden geworden sind, – welche Verwirrung, welches Leid gibt es noch für den, der so die Einheit schaut?“
8. Er streckt sich ringshin, körperlos und sehnenlos,
Rein, lauter, unverwundbar, frei vom Übel.
Vorschauend, durch sich selbst nur, allumfassend,
Hat jedem nach der Art die Zwecke er für ew’ge Zeiten vorgezeichnet.

9. In blinde Finsternis fahren,
Die dem Nichtwissen huldigen;
In blindere wohl noch jene,
Die am Wissen genügten sich.

10. Anders als, wozu führt Wissen,
Und wozu führt Nichtwissen, ist’s!
So haben von den Altmeistern
Die Lehre überkommen wir.

11. Wer das Wissen und Nichtwissen
Beide (als unzulänglich) weiß,
Der überschreitet durch beides
Den Tod und hat Unsterblichkeit.

12. In blinde Finsternis eingeht,
Wer ein Werden zu Nichts geglaubt,
In blindere wohl noch jener,
Der ein Werden zu Etwas glaubt.

13. Verschieden ist es von Werdung,
Von Nichtswerdung verschieden auch,
So haben von den Altmeistern
Die Lehre überkommen wir.

14. Wer Werden und Zunichtwerden
Beide (als nicht vorhanden) weiß,
Der überschreitet durch beides
Den Tod und hat Unsterblichkeit.

15. Mit einer Schale ganz aus Gold
Ist zugedeckt der Wahrheit Mund;
O öffne, Pushan, diese mir,
Dem Wahrheitstreuen mach‘ sie kund.

16. O Pushan, einiger Seher, o Yama, Sonnengott, Prajapatis Sohn!
zerteile deine Strahlen, schließ zusammen deine Herrlichkeit;
ja, ich sehe sie, deine lieblichste Gestalt;
und jener dort, der Mann dort, ich bin es selbst!

17. Nun werde, Hauch, zum Winde, dem unsterblichen,
und dieser Leib mag endigen in Asche! Om!
O Geist, gedenk! des Werks gedenk!
O Geist, gedenk! des Werks gedenk!

18. O Agni, führe uns auf ebenen Stegen,
Du pfadekundiger Gott, hin zum Gelingen!
Halt fern uns von der Sünde krummen Wegen!
Und höchste Ehre wollen wir dir bringen.

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