322 – Der Zeuge – die der Selbst-Analyse zugrunde liegende Ursache
Von: Yogani Erstellt: 16. April 2009
https://www.fyue.de/selbst-analyse-jnana-advaita
Obwohl wir vielleicht oft zu hören bekommen, dass die Erleuchtung
ein absoluter Zustand sei, den man durch den Einsatz absoluter Mittel
augenblicklich erreichen könne, bleibt dies für fast alle Menschen reine
Fiktion. Denn es ist zwar eine attraktive Vorstellung für den Verstand,
man könnte sogar sagen, die Annahme ist intellektuell und emotional
verführerisch. Dennoch bleibt es eine Fiktion. Nimmt man ein derartiges
Denken zu ernst, kann uns das zu eindimensionalen und extremen Ansätzen
führen, die unseren spirituellen Fortschritt verzögern, anstatt ihn zu
beschleunigen.
Es gibt aber einen Mittelweg.
Sobald wir zur Einsicht gelangen, dass die Erleuchtung kein
augenblickliches Ereignis, sondern eine Reise ist, die zu keinem Ende
kommt, öffnen wir uns den Möglichkeiten und praktische Strategien werden
uns von allen Seiten offenbart. Es ist erstaunlich, wie dies
funktioniert. Bleiben wir offen, merken wir, dass eine intelligente
Integration von effektiven Methoden uns zur Einsicht dessen verhelfen
kann, was wir immer gesucht haben, und das mit viel weniger
Schwierigkeit. Paradoxerweise ist der vielfältige Pfad der Pfad, auf dem
man am wenigsten zu tun hat und ganz bestimmt der, auf dem man am
wenigsten Angst hat. Dies ist das größte Geheimnis des Yoga.
Kann das so einfach sein?
Bei den Fortgeschrittenen Yoga Übungen wird die Selbst-Analyse auf
natürliche Weise Stück für Stück in unsere umfassende Praxisroutine und
in die sich daraus ergebende spirituelle Entfaltung unseres Lebens
integriert. Selbst-Analyse ist das, was uns als Handlungsoption zur
Verbesserung unseres tagtäglichen Lebens zwischen unseren zweimal
täglichen Sitzungen mit strukturierten Übungen zur Verfügung steht. Die
Selbst-Analyse dieser Art ist für uns weniger strukturiert und dafür
höchst individuell. Sie kann uns zu unterschiedlichen Zeiten zu
unterschiedlichen Lehren führen. Eklektisch zu sein ist von Vorteil.
Jedoch gibt es verschiedene Ebenen von Anwendungen bei der
Selbst-Analyse, die man hauptsächlich deswegen verstehen muss, damit wir
sie mit unserem eigenen spirituellen Fortschritt synchronisieren
können, um so die unzumutbaren Kämpfe infolge des Steckenbleibens zu
vermeiden. Es ist wichtig, unsere Übungen so abzustimmen, damit wir die
Veränderungen assimilieren können, die sich in unserem Inneren ergeben.
Dies gilt für die Selbst-Analyse genauso wie für jede andere Übung, die
wir nutzen. Dies werden wir in den folgenden Lektionen untersuchen.
Wir gehen bei diesem Ansatz systematisch vor, doch geben wir keine
Kochbuchanweisungen für die Selbst-Analyse. Auf dem spirituellen Markt
gibt es bereits genügend Kochbuch-(Rezept-)Ansätze. Die wirkliche
Selbst-Analyse geht über die Methoden des Verstandes hinaus. Sie bewegt
sich im Reich des Zeugen. Deshalb wird unsere Praxis mehr von unserer
inneren Entfaltung bestimmt, als von irgendeinem mentalen Ansatz, den
wir anwenden mögen. Unsere innere Entfaltung ist die Ursache für
Verfeinerungen in den mentalen Vorgehensweisen, nicht andersherum. Dies
ist unter der Annahme, dass wir es mit den zugrunde liegenden Prinzipien
der menschlichen spirituellen Transformation und der Integration von
jahrhundertelang erprobten Techniken zu tun haben, ein progressiver und
sicherer Ansatz zur spirituellen Entwicklung. Wir werden vieles machen,
um in der Stille unserer inneren Bewusstheit nichts zu tun.
Das vornehmliche Ziel der Selbst-Analyse ist es, in der
bedingungslosen inneren Stille, die uns allen innewohnt, und die wir in
Wirklichkeit sind, souverän verankert zu bleiben. Wir sind dieser
Erfahrende: der Zeuge aller Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen des
Körpers und äußerer Phänomene. Die Selbst-Analyse hat das Ziel, alle
Identifizierung des Bewusstseins mit all diesen Wahrnehmungen, die für
unser bedingungsloses Bewusstsein nur äußerlich sind, aufzulösen. Die
traditionelle Weisheit beharrt darauf, dass die bleibende Gegenwart des
Zeugen (bedingungslose Bewusstheit) die Folge der Selbst-Analyse ist.
Unter bestimmten Voraussetzungen, kann dies der Fall sein, und das ist
auch das Ziel für all jene, die sich ausschließlich der Selbst-Analyse
als Mittel zur Selbstverwirklichung bedienen. All die unterschiedlichen
Strategien (mentale Algorithmen) der Selbst-Analyse dienen der
Erkenntnis von DEM.
Allerdings stimmt es auch, dass die Anwesenheit des stillen Zeugen
die Ursache der Selbst-Analyse ist, und dies ist eine grundlegendere
Wahrheit. Ein Sein ist grundlegender als alles Tun, das wir uns
vorstellen können. Ist der Zeuge da, wird eine natürliche Neigung zur
Selbst-Analyse offensichtlich. Der Verstand folgt DEM ganz einfach nach.
Der dem Übenden innewohnende Zustand des Zeugeseins wird zur Antwort
auf jede Nachforschung – die ewige Stille, die nichts tut, auch wenn das
Leben in all seiner Vielfalt und mit uns als engagierte Akteure in
einem erleuchteten Zustand weitergeht. Ist der Zeuge einmal da, wird die
Selbst-Analyse zum Automatismus. Der Zeuge ist sowohl der Treibstoff
wie auch das Ziel der Selbst-Analyse. Die Selbst-Analyse ohne bleibende
innere Stille (Zeuge) ist wie ein Haus ohne Fundament oder wie ein in
die Luft gebautes Schloss. Jene, die sich auf die Selbst-Analyse ohne
zumindest etwas Erfahrung mit der Meditation einlassen, wissen wie das
aussieht. Das macht nicht lange Spaß.
Deshalb trachten wir bei den Fortgeschrittenen Yoga Übungen zuerst
nach der Kultivierung des Zeugen und nehmen dazu die effektivsten Mittel
zu Hilfe, die uns zur Verfügung stehen. Wir beginnen damit, unsere
Übung der täglichen tiefen Meditation einzurichten (vgl.
Lektion 13).
Damit stellen wir sicher, dass all unsere Bemühungen in der
Selbst-Analyse fruchten und wir ständig die Wahrheit erkennen. Wir
begeben uns damit auf den Pfad, das zu werden, was wir suchen. Mit einer
klaren Anerkennung dieser »Ursache-Wirkung-Beziehung« und mit der
Kultivierung des Zeugen als Ursache finden wir uns in einer zunehmend
vorteilhaften Position wieder, sodass wir uns jedem System der
Selbst-Analyse mit gutem Erfolg widmen können.
Der Guru ist in dir.
Lektion 345 – Die spirituelle Evolution des Handelns
Von: Yogani Erstellt: 10. Juli 2009
Unsere Konsumkultur hat uns so konditioniert, dass wir glauben,
falls wir etwas wollen, bräuchten wir nur in ein Geschäft zu gehen und
es kaufen. Gleichzeitig wissen wir, dass alles, was den Besitz wert ist,
auch wert ist, dafür zu arbeiten. Gehen wir einmal in ein Geschäft, um
etwas zu kaufen, was wir wollen, kann das die Krönung einer langen Zeit
des Ansparens sein, um den Kauf erst zu ermöglichen. Natürlich werden
heutzutage viele Dinge auf Kredit gekauft, deshalb gibt es die Illusion
der sofortigen Befriedigung.
Glücklicherweise kann die Erleuchtung niemand auf Kredit kaufen.
Diese müssen wir uns durch unsere Bhakti und eine unablässige Hingabe in
täglichen Übungen erst verdienen. Dann besitzen wir etwas, das die
Begrenzungen von Zeit und Raum überwindet. Wir werden zu DEM.
Obwohl es bei spiritueller Reife nur um das Leben im Jetzt geht,
braucht es seine Zeit, dort anzukommen, wo wir bereits sind. Es kann
viele Gelegenheiten der augenblicklichen Befriedigung entlang des Wegs
geben, auch wenn das Ganze auf einmal nicht drin ist. Hat man in sein
Leben spirituelle Übungen integriert, wird es sich Schritt für Schritt
verbessern und dabei kommt es zu vielen kleinen – und auch einigen
großen – Wundern.
Erst recht trifft das auf unsere Handlungen im täglichen Leben zu.
Auch wenn wir es gerne hätten, dass unsere Handlungen augenblicklich auf
eine Ebene des Erleuchtetseins erhoben würden, ist das eine Reise –
eine Evolution. Wie bei jeder Evolution beginnen wir dort, wo wir uns im
Augenblick befinden, und nehmen den nächsten Schritt. Und letztendlich
ist das Erlangen der Erleuchtung ein Weggeben. Je weniger wir sie
brauchen, desto mehr davon werden wir haben (vgl.
Lektion 120).
Bis dahin ist unsere Reise ein evolutionäres Kreisen von Wunsch,
Handlung und Öffnung, was zu mehr Wünschen, Handlungen und Öffnungen
führt.
Bevor wir mit spirituellen Übungen beginnen, wird unsere Reise dazu
tendieren, im Kreis herum zu verlaufen, zumindest vom Standpunkt des
spirituellen Fortschritts her. Wir mögen ein sehr produktives Leben im
materiellen Sinne leben, unser Bankkonto vollgefüllt haben und viele
materielle Dinge besitzen und so weiter. Doch am Ende werden wir uns
genauso fühlen wie zu Beginn – wir sehnen uns nach etwas mehr.
Für spirituellen Fortschritt ist immer Zeit, sogar bei unserem
letzten Atemzug. Doch weil die menschliche spirituelle Transformation
eine Reise der inneren Reinigung und Öffnung ist, gebührt es sich, so
früh wie möglich zu beginnen und die Zeit, die uns zur Verfügung steht,
bestmöglich zu nutzen. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut!
Der erste wirklich evolutionäre Schritt in unserem Handeln ist das
sich Einlassen auf tägliche Übungen. Das ist keine so große
Angelegenheit – nur einige Minuten Sitzen in tiefer Meditation am Morgen
und am Abend. Nur das ist notwendig, um den Ball ins Rollen zu bringen.
Natürlich, bevor wir uns selbstverpflichten, Übungen zu machen, muss
ein Wunsch da sein, etwas Bhakti, die sich in uns regt – etwas, das in
uns sagt: »Da muss es noch mehr geben, als das.«
Reagieren wir darauf, werden wir herausfinden, dass es da mehr gibt – sehr viel mehr.
Die Evolution des Handelns beginnt also erst ernsthaft, sobald wir
uns zu täglichen spirituellen Übungen selbstverpflichten. Dann befinden
wir uns in einer Vorwärtsbewegung, während die innere Stille in uns
beginnt aufzusteigen. Das ist hinfort ein ganz anderes Ballspiel. Wir
reisen nicht mehr im Kreis herum, sondern mehr auf einer geraden Linie
in die Richtung, in die uns unsere Sehnsucht führt. Die gerade Linie ist
ebenfalls ein Kreis, einer der Reinigung und Öffnung, der sich immer
weiter ausdehnen.
Schließlich transzendieren wir die Sehnsucht selbst und göttliche
Energie fließt von uns nach außen, anstatt dass die Sehnsucht immer nach
innen fließt. Dann haben wir den Kipppunkt der Erleuchtung
überschritten. Der innere Fluss hat sich verlagert. Wir suchen sie nicht
länger, wir verschenken sie!
Dann nimmt der Kreislauf von Wunsch und Handlung eine neue Dynamik an
– er wird zu einem ständigen Ausströmen des Göttlichen. Das Ausströmen
selbst ist eine Reise und hat ihre eigene Bestimmung. Das Etikett
Erleuchtung mag dem aufgeprägt sein, so dass es Leute von außen sehen
können, doch derjenige, der damit vollauf beschäftigt ist, kommentiert
das nicht. Niemand muss das bekanntgeben. Das tut der Fluss der Liebe
selbst.
Der Guru ist in dir.
Lektion 304 – Ernährung, Kundalini und der Nektar-Kreislauf
Von: Yogani Erstellt: 13. Februar 2009
Es sollte niemanden überraschen, dass eine Ernährungsweise, die gut
für unsere Gesundheit ist, uns auch bei unserer spirituellen
Entwicklung unterstützen kann.
Kann das Einhalten einer bestimmten Diät eine spirituelle Haupt-Übung
sein? Obwohl mache glauben, dass mit der Ernährung alle Dinge gelöst
werden können und sich da mit einigen extremen Verhaltensweisen des
Essens und Nicht-Essens sehr hineinsteigern, um das auch zu erreichen,
müssen wir realistisch sein und sagen, dass die Ernährungsweise eine
Hilfe für die spirituelle Entwicklung ist, jedoch keine Hauptursache.
Wäre es ein wichtiges Mittel, dann hätten die uralten Yoga-Sutren sicher
die Ernährungsweise als eines der Hauptglieder des Yoga herausgestellt
und es würden viel mehr erleuchtete Diätenthusiasten herumlaufen. In den
Yoga Sutren ist die Ernährungsweise tatsächlich als ein Unterpunkt der
Reinheit bei den Niyamas (was man tun soll) aufgeführt. Mit anderen
Worten: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir unseren Weg zur
Erleuchtung durch Essen (oder Fasten) bestreiten können. Doch wir können
dann, wenn wir kraftvollere spirituelle Übungen ausführen wie tiefe
Meditation, das Pranayama der Wirbelsäulenatmung, Asanas, Mudras,
Bandhas usw. diese beträchtlich mit der richtigen Ernährungsweise
unterstützen. Die Ernährungsweise kann dann eine weitere Ebene der
Reinigung und Öffnung hinzufügen, und dadurch die Effektivität anderer
Übungen verbessern und unseren allgemeinen Fortschritt beschleunigen.
Oft berichten jene, die tief meditieren und andere spirituelle
Übungen ausführen, dass sich die Ernährungsgewohnheiten ganz von alleine
mit der Zeit verändern und leichtere und nahrhaftere Kost bevorzugt
wird. Das ist der Aufruf aus dem Inneren (vgl.
Lektion 30).
Erweitert sich unser Bewusstsein, werden wir uns auch mehr der
Bedeutung einer gesunden Ernährung bewusst und es stellt sich damit ein
natürlicher Drang ein, danach zu handeln. Und wenn wir den Drang nicht
fühlen? Gut, dann brauchen wir uns um diese Dinge nicht so viele Sorgen
zu machen. Alles zu seiner Zeit. Wählt man in Bezug auf Ernährung oder
Lebensstil einen zwanghaften Ansatz, wird das nicht zu bleibenden
Ergebnissen führen. Es ist ziemlich sicher, dass eine aufgezwungene
Ernährungsweise langfristig zum Scheitern verurteilt ist. Arbeite daran
also aus dem Inneren heraus mit sinnvollen spirituellen Übungen. Die
äußeren Gewohnheiten werden dem mit der Zeit ganz natürlich nachfolgen.
»Suche zuerst das Reich Gottes. All der Rest wird dir hinzugegeben.«
Bleiben wir über Monate und Jahre bei unseren spirituellen Übungen,
locken wir unser Nervensystem allmählich dahin, dass es sich zu höheren
Ebenen des Funktionierens bewegt. Vieles, was diesen Umstand
charakterisiert, ist in unserer Neurobiologie messbar. Einige der
auftretenden Veränderungen sind auch direkt beobachtbar. In denen, die
Yoga-Methoden praktizieren, findet ein komplexer Prozess der Reinigung
und Öffnung statt.
Es gibt zwei Hauptaspekte unserer Reinigung und Öffnung. Jeder trägt seine eigene biologische Signatur.
– das Aufkommen innerer Stille: Eine bleibende innere Ruhe oder
Stille, die jenseits unserer Gedanken, Gefühle und des Auf und Ab in
unserem täglichen Leben liegt. Wir werden uns immer mehr bewusst, dass
dies unser »Selbst« ist.
– das Aufkommen der ekstatischen
Leitfähigkeit (Kundalini) im Körper: Empfindungen von beglückender
Energie, die sich in uns bewegt und jeden Teil unseres neurobiologischen
Funktionierens durchdringt. Wir lernen dies als den »ausstrahlenden
Aspekt unseres Selbst« kennen.
Obwohl die Ernährungsweise kein Hauptgrund für diese Veränderungen in
unserem inneren Funktionieren ist, leistet sie doch ihren Beitrag dazu.
Finden wir aufgrund täglicher Meditation zu mehr bleibender Stille in
uns, werden wir natürlicherweise zu einer leichteren und nahrhafteren
Ernährungsweise hingezogen.
In gleicher Weise werden sich unsere Vorlieben beim Essen ändern,
sobald sich die mit der sich regenden Kundalini verbundenen
neurologischen Veränderungen in uns einstellen. Des Weiteren können uns
bestimmte Anpassungen in unserer Ernährungsweise dabei helfen, den
Umgang mit einigen der übermäßigen Energiesymptome, die beim
Fortschreiten unserer inneren Erfahrungen auftreten, zu erleichtern. Der
Kundalini-Prozess ist für seine vielen Symptome berühmt. Es gehören
dazu Empfindungen der Hitze oder Kühle im Körper, Prickeln auf der Haut,
aufwallende Gefühle, Zittern oder sonstige Regungen des Körpers,
Visionen, gelegentliche Benommenheit oder Übelkeit usw. Manchmal kann da
auch etwas Schmerz sein, wenn innere Energie (Prana) sich durch
Bereiche bewegt, wo noch übrige Blockierungen in unserm Nervensystem
liegen. All diese Symptome weichen schließlich viel höheren und
vergnüglicheren Erfahrungen.
Abhängig vom Muster der inneren Blockierungen in unserem Nervensystem
und dem Grad der Weisheit, den wir beim Selbstabstimmen unserer Übungen
anwenden, werden wir vielleicht wenig im Sinne von unangenehmen
Symptomen begegnen – dafür einfach nur stetig anwachsende Ekstase und
Glückseligkeit, die aber ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringen
können (z.B. Ablenkung von den stabilen Übungen). Auf jeden Fall wird
jedoch ein fundiertes Wissen über Yoga-Übungen und die Methoden ihrer
Regulierung sehr von Wert sein, wenn die Kundalini einmal aktiv wird.
Für jene, die eine unkontrollierte Kundalini-Erweckung haben, ohne zu
wissen, welche Zusammenhänge dahinter stecken, kann das zu einer sehr
fordernden Erfahrung werden, die manchmal Jahre lang andauern kann.
Hat der Kundalini-Prozess in uns einmal angefangen, kann man ihn
durch die Selbstabstimmung der Übungen so in den Griff bekommen, dass
wir weiterhin gute Fortschritte machen und es uns dabei sehr gut geht.
Wir sind hier die Protagonisten einer langfristigen Transformation, die
letztendlich zu einem anhaltenden Zustand bleibender innerer Stille,
ekstatischer Glückseligkeit und göttlicher Liebe wird. Dieser Zustand
strahlt ganz natürlich von uns nach außen in alles, was wir im täglichen
Leben tun.
Die Verdauung steht im Mittelpunkt des Kundalini-Prozesses und vieler
der mit ihm verbundenen Symptome. Deshalb ist es nur logisch, wenn man
annimmt, dass die Ernährungsweise eine Rolle spielt. Aber die Rolle der
Ernährungsweise wird nicht immer gleich bleiben. Sie hängt davon ab, wo
auf dem Pfad wir uns befinden. Um dies besser zu verstehen, wollen wir
einmal den im Magen-Darm-Trakt auftretenden Prozess bei einer Person mit
aktiver Kundalini genauer betrachten und sehen, welche Zusammenhänge
hier mit der Ernährung bestehen.
Obwohl zur Funktion der Kundalini viele Aspekte gehören, sowohl
physischer wie auch nicht-physischer Art, wollen wir uns hier auf die
physischen konzentrieren, soweit wir damit eben gehen können. Zum Zwecke
dieser Diskussion nehmen wir den Standpunkt ein, dass spirituelle
Erfahrungen aufgrund von in unserem Körper auftretenden
neurobiologischen Prozessen aufkommen. Man kann auch auf mehr mystische
Weise darauf blicken, und daran ist nichts falsch. Es ist immer derselbe
Prozess, gleich wie wir ihn beschreiben. Betrachten wir die Wirkung der
Ernährungsweise (und der Shatkarmas und Amaroli in folgenden
Lektionen), kann es hilfreich sein, auf die Biologie zu blicken, soweit
wir sie mit direkter Wahrnehmung nachverfolgen können. Zweifellos wird
auch die moderne Wissenschaft in den kommenden Jahren und Jahrzehnten
die Neurobiologie der Kundalini viel genauer untersuchen. Dies ist das
nächste große Eroberungsgebiet für die wissenschaftliche Forschung – die
Bestimmung von Ursachen und Wirkungen der menschlichen spirituellen
Transformation!
Herkömmlich wird Kundalini als die Erweckung einer riesigen latenten
Energie in der Nähe der Wirbelsäulenbasis gedeutet, die dann die
Wirbelsäule entlang zum Kopf nach oben steigt. Dort kommt es zu einer
Vereinigung zwischen der aufsteigenden Energie und Stille. Dabei wird
die Energie als feminin (Shakti) und die Stille als maskulin (Shiva)
angesehen.
Sehen wir uns die experimentelle Neurobiologie von dem Allen an, kann
man noch ein paar weitere Komponenten hinzufügen. Diesen liegt ein
konsistenter Bezug zu den Metaphern vieler heiliger Schriften der Welt
zugrunde (und dazu gehören auch die direkteren Beschreibungen, die man
beim indischen Yoga und chinesischen Tao findet).
Ist aufgrund täglicher Übung der tiefen Meditation genügend innere
Stille vorhanden und bringt man dazu noch den Atem und den Körper durch
das Pranayama der Wirbelsäulenatmung, Asanas, Mudras, Bandhas und
tantrischer Sexualmethoden in den Prozess mit ein, bemerken wir, dass
drei Dinge auftreten.
1. Die sexuelle Energie weitet sich über die Beckenregion nach oben
aus und ein Teil davon findet seinen Weg in den Magen-Darm-Takt.
2. Im Magen-Darm-Trakt wird auf natürliche Weise Luft zurückgehalten.
3. Zwischen der Nahrung, sexuellen Essenzen und der Luft findet im Magen-Darm-Trakt eine Interaktion statt.
Die natürliche Kombination dieser drei Elemente im Verdauungssystem
durch eine aufkommende höhere Form der Verdauung lässt im
Magen-Darm-Trakt eine neue Substanz entstehen, die den gesamten Körper
durchdringt. Ein großer Teil dieser Durchdringung erscheint, wenn die
Substanz in den Wirbelsäulenkanal eintritt und durch den Brustraum zum
Kopf hochsteigt. Der sehr durchdringenden und manchmal berauschenden
Substanz, die im Magen-Darm-Trakt erzeugt wird, hat man viele Namen
gegeben. Ein Name, der im Yoga gebräuchlich ist, lautet Soma. Das Wort
Soma bezeichnet auch eine halluzinogene Pflanze, über diese sprechen wir
aber hier nicht. Im Taoismus bezeichnet man den Magen-Darm-Trakt, wenn
er in die höhere Funktionsweise übergegangen ist, als Kessel. Das
konnotiert die Alchemie, die darin auftritt -- drei gewöhnliche
Substanzen (sexuelle Essenz, Luft und Nahrung), die miteinander
vermischt eine außergewöhnliche Substanz ergeben. Diese spielt eine
Schlüsselrolle beim Prozess der menschlichen spirituellen
Transformation.
Der Prozess geht im Kopf weiter und im Gehirn treten zusätzliche
Verfeinerungen auf, die zu einer anderen, von den Nebenhöhlen
abgesonderten Substanz, führen. Diese geht nach unten durch die inneren
Nasengänge, in die Kehle und noch weiter nach unten wieder in den
Magen-Darm-Trakt, wo sie an dem bereits beschriebenen Prozess teilnimmt.
Diese Wiederaufbereitung feiner Substanzen führt zu einer noch
veredelteren Verarbeitung im Magen-Darm-Trakt. Die Substanz, die vom
Gehirn in den Magen-Darm-Trakt nach unten kommt, nennt man in der
Yoga-Tradition Amrita (Nektar). Sie kann man manchmal als süßes Aroma in
den Nasengängen und süßen Geschmack im Mund wahrnehmen.
Die übergreifende Erfahrung dieser Vereinigung und Transformation von
Substanzen und der Kreislauf der sich daraus ergebenden Essenzen führt
zu einem starken Fluss ekstatischen Vergnügens im ganzen Körper und der
Ausstrahlung von Energie über den Körper hinaus. Deshalb sagt man auch
von Menschen, die mit ihren spirituellen Übungen Fortschritte machen,
dass sie eine Ausstrahlung haben. Da steht eine besondere Neurobiologie
dahinter. Yogisch ausgedrückt zeigt die im ganzen Körper feststellbare
Ausstrahlung ekstatischer Energie den Anstieg der geheimnisvollen
Eigenschaft von Ojas an. Dies ist eine sehr fortgeschrittene
Manifestation von Vitalität, die von anderen leicht wahrgenommen wird.
Beginnen wir zu verstehen, dass ein derartiger Prozess wirklich
existiert und noch besser, beginnen wir Aspekte davon als Ergebnis
unserer täglichen Übungen selbst zu erfahren, dann sind wir in der Lage,
auf die Ernährungsweise aus einem völlig anderen Winkel zu blicken. Für
uns bekommen dann auch die Shatkarmas (Reinigungstechniken) und Amaroli
(Urintherapie) wachsende Relevanz. All diese Methoden zielen darauf ab,
den gerade beschriebenen Prozess zu erweitern und zu optimieren.
Wie schon früher erwähnt, ist die Ernährungsweise keine Kernübung des
Yoga, sehr wohl aber ein wichtiges unterstützendes Element. Sehen wir
darauf auf diese Weise, dann erkennen wir, wie unsere Kooperation mit
inneren Impulsen in Bezug auf die Ernährung den gesamten, auf der Straße
zur Erleuchtung beteiligten Prozess verbessern kann.
Die oben beschriebene höhere Form der Verdauung kann im
Magen-Darm-Trakt sehr viel Hitze erzeugen. Diese strahlt aus und erfüllt
den gesamten Körper. Dies bezeichnet man manchmal mit dem Begriff des
Kundalini-Feuers. Wenn dieses Feuer brennt, kann es von Vorteil sein,
öfter schwerere Nahrung zu sich zu nehmen. Dann kann das Feuer
(intensive Verdauungsaktivität) genutzt werden, die Substanzen in
unserem Magen-Darm-Trakt auf eine reguliertere Weise aufzubrauchen, um
damit mehr Soma herzustellen, anstatt uns von innen her zu braten.
Dieses Gefühl des Gebratenwerdens können wir manchmal haben, falls wir,
wenn die Energie in uns flutet, zu leicht essen. Es ist auch möglich,
die inneren Feuer und die damit verbundenen inneren
Energieungleichgewichte durch die Anwendung der Ernährungsmethoden des
Ayurveda zu löschen. Ayurveda berücksichtigt unsere körperliche
Verfassung und inneren Energieflüsse und wie bestimmte Arten von Nahrung
diese entweder verschlimmern oder befrieden können (vgl.
Lektion 69).
Um es so einfach wie möglich zu halten, hören wir einfach auf das,
was uns die innere Stimme in Bezug auf unsere Ernährung und auch zu
anderen Aspekten unserer täglichen Aktivitäten mitteilt. Führen wir die
tiefe Mediation getreulich jeden Tag aus, kann es sein, dass wir uns zu
einer leichteren Kost hingezogen fühlen. Wird dann unsere Kundalini
aktiv, kann es sein, dass wir manchmal zu schwerer Kost neigen und
manchmal zu leichterer. Das hängt von den in uns auftretenden
Energiedynamiken und dem in uns aktiven Prozess der Reinigung und
Öffnung ab.
Wir lernen, besser zuzuhören, was uns die innere Stimme unserer
Neurobiologie sagt, wenn wir auf der Straße zur Erleuchtung reisen.
Der Guru ist in dir.
Lektion 337 – Wage zu träumen!
Von: Yogani Erstellt: 10. Juni 2009
Jeder hat etwas, dem er Leidenschaft entgegenbringen kann – unsere
Arbeit, unser Spiel, unsere Familie, unsere Abneigungen. Was immer das
ist: Wir können es mit Hilfe von Bhakti auf eine höhere Ebene heben
(vgl.
Lektion 67).
Es ist ganz einfach die Frage, ob wir unsere emotionalen Energien in
ein gewähltes Ideal investieren, das auf etwas hinweist, das jenseits
dessen liegt, wo wir uns heute mit unseren Lebenserfahrungen befinden.
Auf diese Weise kann sich unsere Leidenschaft unablässig ausweiten.
Natürlich ist es dazu notwendig, bewusst über das hinauszublicken, wo
wir uns im Augenblick befinden hin zu dem, was sein kann. Es ist also
nötig, ein wenig zu träumen.
Träumer werden oft kritisiert, sie seien unpraktisch. Doch ist es so
unpraktisch, sich seine größeren Möglichkeiten vorzustellen und sich auf
sie zuzubewegen? Können wir jemals zu etwas Größerem werden, wenn wir
keine Vision besitzen, ein Ideal, in das wir uns hineinsteigern? Das
gilt für alles, was wir in diesem Leben erstreben können.
Wage zu träumen und wage im Sinne deiner Träume aktiv zu werden.
Dasselbe trifft auf das spirituelle Leben zu, nur sind da die
Wetteinsätze viel größer. Wir können wagen, von Erleuchtung in diesem
Leben zu träumen und wir können wagen, uns bei unseren Handlungen von
diesem Traum inspirieren zu lassen.
Selbst wenn wir nicht genau wissen, wie wir träumen sollen, können wir uns darüber Gedanken machen:
»Wer bin ich?«
Investieren wir unsere emotionale Energie in diese Analyse und können
wir sie aus unserem Gedankenprozess in die Stille loslassen, werden die
Antworten da sein, die uns unseren Pfad entlang führen. Das
funktioniert wie von Zauberhand. Bringen wir unsere aufrichtige
Sehnsucht zum Ausdruck, wird die Natur die Wege finden, die uns
göttliche Gnade erweist. Dieser Ausdruck unseres Verlangens, begleitet
von der Bereitschaft, ohne zu große Erwartungen zu handeln, ist selbst
göttliche Gnade im Handeln.
Es ist ein Prozess von Verlangen, der zu Handlungen führt, die
wiederum Ergebnisse hervorbringen, die zu größerem Verlangen führen.
Diese induzieren wiederum mehr Handlungen, die noch größere Ergebnisse
hervorbringen usw. ...
Das Endergebnis ist die Vereinigung von innerem göttlichem Leben mit unserem äußeren materiellen Leben. Stille im Handeln ...
Der Guru ist in dir.
Lektion 308 – Abhängigkeiten und Höhenflüge der Fantasie
Von: Yogani Erstellt: 21. Februar 2009
Alles, was wir im Leben erreichen, basiert auf der Heranbildung von
Gewohnheiten. Wir sind Gewohnheitstiere und das kann man sehr zu seinem
Vorteil nutzen. Die andere Seite der Medaille ist, dass wir uns auch
etwas angewöhnen können, das nicht in unserem besten Interesse liegt.
Sehr viel von dem, was wir anstellen, um unser Los im Leben zu
verbessern, hat unmittelbar mit der Art und Weise zu tun, wie wir unsere
Gewohnheiten steuern.
Haben wir mit einer spirituellen Übung wie der tiefen Meditation
begonnen, dann wird unser Erfolg mit dieser Übung nicht darauf beruhen,
wie angenehm die Erfahrung vielleicht heute, morgen oder dem
übernächsten Tagen damit ist. Er wird von unserer Fähigkeit abhängen,
unsere tägliche Übung über Monate und Jahre, durch alle Höhen und
Tiefen, denen wir zweifellos entlang des Wegs ausgesetzt sind, aufrecht
zu erhalten. Es wird unsere Gewohnheit sein, die uns durch all das
hindurchhilft. Wir könnten sogar sagen, dass dann eine Gewohnheit des
spirituellen Übens, die das für uns schafft, eine Art von »Abhängigkeit«
ist.
Was ist Abhängigkeit? Die einfachste Definition dafür ist, dass
Abhängigkeit eine so tief in uns verwurzelte Gewohnheit ist, dass wir
unfähig oder nicht willens sind, sie zu ändern. Es gibt Abhängigkeiten,
die Heil bringend sind, z.B. eine Abhängigkeit von der göttlichen
Entfaltung, ohne dass man dadurch ihren Spielraum in irgendeiner Weise
einschränkt. Man kann es auch als eine unerschütterliche Hingabe an
einen Beweggrund betrachten – eine Besessenheit. Manche mögen sagen,
dass dies nicht gut sei. Doch eine Abhängigkeit von der göttlichen
Entfaltung wird letztendlich dazu führen, dass diese Abhängigkeit
überwunden wird. Es ist eine Abhängigkeit von der Unterwerfung, eine
Abhängigkeit des Loslassens – eines der wesentlichen Geheimnisse der
Entwicklung von Hingabe (Bhakti) in unserem spirituellen Leben. Dies ist
aktive Hingabe.
Auf der anderen Seite gibt es Abhängigkeiten, die unseren
spirituellen Fortschritt hinauszögern und uns auch von Fortschritten auf
vielen Gebieten des Lebens abhalten können. Es gibt Abhängigkeiten, die
Blockierungen in uns aufrechterhalten oder sogar verstärken, so dass
wir der inneren Stille nicht nahe kommen. Diese kann man unterteilen in
eher chemische oder psychologische Abhängigkeiten. Die destruktivsten
Abhängigkeiten bestehen aus einer Kombination von beiden. Eine
destruktive Abhängigkeit ist eine, die uns ein künstliches Gefühl von
Wohlsein vermittelt, während sie uns gleichzeitig von einem wirklichen
Fortschritt zurückhält.
Beschränkt man sich auf physische Substanzen, die man aufnimmt, kann es Abhängigkeit geben von:
• Alkohol.
• Tabak,
• Drogen,
• Koffein,
• Raffiniertem Zucker,
• Medizin und Nahrungsergänzungsmittel,
• Ein chronisches Überessen irgendeiner Art oder aller Arten von Nahrungsmitteln,
• Ein chronisches Essen von zu wenig Nahrung (Anorexia).
Alle erwähnten Dinge können auch unschädlich sein, wenn man maßvoll
damit umgeht. Tatsächlich ist die Straße zu Gesundheit und Glück mit dem
Maß in allen Dingen gepflastert.
Andererseits kann man alles an Nahrung oder Substanz (sogar Wasser),
das man zwanghaft bis zum Überdruss einnimmt, als negative Abhängigkeit
betrachten. Auch das Gegenteil davon, eine Besessenheit weniger zu
konsumieren, kann man als negative Abhängigkeit ansehen. Auch
Verhaltensweisen können abhängigkeitsbedingt sein. Da, nehmen wir nichts
in unseren Körper auf, treten aber auf zwanghafte Weise mit unserer
Umwelt in Beziehung. Unproduktive oder schädliche Abhängigkeiten nimmt
man möglicherweise überhaupt nicht wahr, weil sie durch tiefsitzende
unterbewusste zwanghafte Gewohnheiten am Leben gehalten werden. Ein
Großteil unseres spirituellen Fortschritts, der durch Übungen wie die
tiefe Meditation und das Pranayama der Wirbelsäulenatmung hervorgerufen
wird, macht sich in der Ablösung von obsessiven, unser natürliches
Wachstum bremsenden Verhaltensweisen bemerkbar.
Wie schaffen wir es, von negativen Abhängigkeiten loszukommen? Auf
demselben Weg, auf dem wir jede Gewohnheit brechen, ob es sich um
Essensgewohnheiten oder andere handelt, die unser Glück und unsere
Gesundheit beeinträchtigen. Es wird immer eine innere Reise sein, die
uns zur Hingabe an das führt, was in uns entwicklungsgemäß und positiv
ist. Yoga Übungen sind so entworfen, dass sie dies erreichen. Sie
befreien die Windschutzscheibe unseres Nervensystems von Dreck. Dadurch
wird allmählich alles viel klarer und wir können mit viel mehr Einsicht
und Zielstrebigkeit durchs Leben navigieren.
Im Falle von starken negativen Abhängigkeiten sind Yoga-Übungen
vielleicht nicht ausreichend. Dann besteht die Möglichkeit, auf
direktere Mittel zur Überwindung von zwanghaften negativen Gewohnheiten
zurückzugreifen. Das Zwöf-Schritte-Programm, das ursprünglich von den
Anonymen Alkoholikern entwickelt wurde, ist soweit bekannt das
effektivste Mittel, um mit starken negativen Abhängigkeiten umzugehen.
Dieses Programm wurde inzwischen so angepasst, dass es auf jede Form von
zwanghaftem und abhängigem Verhalten anwendbar ist. Das
Zwölf-Schritte-Programm ist eine Form des Yoga. Es impliziert das
Eingeständnis, dass wir uns nicht aus eigenem Willen ändern können und
dass es nötig ist, sich einer höheren Macht zu unterstellen. Sobald wir
fähig sind, das in jeder Straße des Lebens zu tun, kommt eine große
Energie auf, um uns in Zeiten der Not beizustehen. Das
Zwölf-Schritte-Programm ist ein spezialisierter Weg zur Anwendung der
Prinzipien von Wunsch und Hingabe zur Überwindung von negativen
Abhängigkeiten, um dadurch auf die Straße eines glücklicheren und
gesünderen Lebens zu gelangen.
Höhenflüge der Fantasie sind eine andere Art von zwanghaftem
Verhalten, das uns in unserer Entwicklung zurückhalten kann. Da draußen
ist die Meinung verbreitet: Wenn ein klein wenig von etwas gut für uns
ist, dann wird uns viel davon noch viel besser tun. Einige treiben diese
Idee so weit zu meinen, wir müssten uns nur 100% diesem Ding da widmen,
dann werde uns das mit Sicherheit von allem Leiden befreien und uns (im
Extremfall der gesamten Welt!) auch die Erleuchtung bringen.
Unglücklicherweise funktioniert es so nicht. Diese Art des obsessiven
Verhaltens kann man auch als Allheilmittel-Syndrom bezeichnen.
Um sich eines stetigen Fortschritts im Leben zu versichern, besonders
auf spirituellem Gebiet, muss man breit aufgestellte Methoden anwenden,
die eine allmähliche Bewegung in Richtung auf ein allseitig
ausgeglichenes und gesundes Leben unterstützen. Der Allheilmittel-Ansatz
beim Entwurf einer besseren Ernährungsweise, einer besseren
spirituellen Praxisroutine und eines Lebensstils ist nur eine
Manifestation desselben zwanghaften Verhaltens, das wir hinter negativen
Abhängigkeiten ausmachen. Das fabriziert der rationale Verstand, der
annimmt, dass es umso besser sein müsse, je mehr wir von dem einen Ding
tun, von dem er überzeugt ist. In gewisser Weise ist das Verfolgen
dieser Art von Fantasiehochflügen sogar problematischer als eine
erkannte negative Abhängigkeit. Ein derartiges Hochfliegen der Fantasie
kann sich lange halten. Bricht sie eines Tages in sich zusammen, können
viele Gründe für das Scheitern ausgemacht werden und anderen Dingen
zugeschrieben werden. Die Person, die ursächlich für sie verantwortlich
ist, wendet sich dann vielleicht nur dem nächsten Allheilmittel zu und
führt damit das Hochfliegen der Fantasie weiter. Das hat Ähnlichkeit mit
einer negativen Abhängigkeit. Einige von uns gehen so durchs ganze
Leben. Sie suchen den Heiligen Gral und wissen nicht, dass sich der
Heilige Gral die ganze Zeit in ihnen selbst befindet. Man findet ihn in
einem stetigen gemäßigten Ansatz, der sich aus der Integration
effektiver spiritueller Methoden und dem sich aus diesen ganz natürlich
entwickelnden vernünftigen Lebensstil automatisch ergibt.
Regelmäßig etwas Sonne auf sich wirken zu lassen, mag gesund sein.
Ist es aber gesund, stundenlang auf einmal in der Sonne zu liegen?
Sicher nicht.
Die Einnahme von einigen Vitaminergänzungspräparaten jeden Tag kann
unsere Ernährung bereichern. Wird die Einnahme von zehn oder zwanzig
Nahrungsergänzungsmitteln jeden Tag unsere Ernährung bereichern? Das
kann vielleicht sein, doch gleichzeitig werden sich wohl auch einige
unerwünschte Nebenwirkungen einstellen, auch solche, die unsere
Gesundheit beeinträchtigen.
In gleicher Weise kann der besonnene Gebrauch von
verschreibungspflichtigen und nicht verschreibungspflichtigen
Medikamenten Unwohlsein lindern und das Leben verlängern. Doch brauchen
wir ein Medikament für jeden Schluckauf, mit dem wir es zu tun haben?
Die aggressiven Marketingstrategien der Pharmaindustrie versuchen uns
das (aus für sie guten Gründen) weiszumachen, doch in unserer inneren
Stille wissen wir, was wir davon zu halten haben.
Selbstverständlich ist es gut, professionellen Rat zu suchen, wenn
man in Betracht zieht, Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente zu
nutzen, besonders wenn ernsthafte gesundheitliche Probleme vorliegen.
Doch wenn dies einmal ein Stadium erreicht, dass wir in Mengen Pillen
einwerfen, um einen ungesunden Lebensstil auszugleichen, oder wenn wir
Medikamente einnehmen, die gegen die Nebenwirkungen von anderen
Medikamenten helfen sollen, dann ist etwas ziemlich aus dem Ruder
gelaufen. Dann ist das Hochfliegen der Fantasie außer Kontrolle geraten.
Dazu kann es auch in einem professionellen Arbeitsumfeld kommen.
Tagträumerei beschränkt sich nicht auf Individuen. Auch in unseren
Institutionen können sie sich selbstständig machen.
Man kann feststellen, dass sich selbst in wohl meinenden
gesundheitsorientierten Bestrebungen Übertreibungen einschleichen
können. Diese führen dann zu vermindertem Erfolg. Das kann ein genauso
großes Hindernis für unsere Gesundheit und spirituellem Fortschritt
sein, wie jede andere Art ungesunden Lebens.
In einem Satz zusammengefasst kann man sagen: Der sicherste Weg ist
die Mäßigung in allen Dingen. Dies gilt genauso für unsere spirituelle
Praxis – die stetige Kultivierung von bleibender innerer Stille und
ekstatischer Leitfähigkeit.
Besteht bei uns eine Neigung zu Abhängigkeiten, dann sollten wir auf
eine Abhängigkeit von unserer eigenen inneren Entfaltung hinarbeiten.
Dies ist die Art von Abhängigkeit, deren Überwindung uns die Tür zum
Unendlichen öffnet!
Der Guru ist in dir.
Lektion 301 – Gebete und die Prinzipien von Samyama
Von: Yogani Erstellt: 22. Januar 2009
Das Gebet ist die spirituelle Übung, die bei allen religiösen
Traditionen auf dem Planeten am weitesten verbreitet ist. Gebete
begegnen uns in vielen kulturellen Formen und Ritualen. Doch im
Wesentlichen handelt es sich überall um dieselbe Übung. Dazu gehört,
dass man die Aufmerksamkeit auf ein Objekt oder eine Reihe von Objekten
richtet,
Wiederholung,
und Hingabe des Objekts an das Göttliche.
Kommt das irgendjemandem bekannt vor? Das sollte es. Denn das
entspricht genau den Prinzipien von Samyama, wie wir sie anwenden. Das
sollte nicht überraschen. Die Prinzipien von Samyama sind universell und
in uns allen enthalten. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der
Gebetspraxis jeder religiösen Tradition. Die Prinzipien von Samyama sind
jedem angeboren und aus diesem Grund stellt man auch seit Tausenden von
Jahren fest, dass Gebete mehr oder weniger funktionieren.
Was meinen wir damit, wenn wir sagen, dass »Gebete mehr oder weniger« funktionieren?
Sicherlich werden nicht alle Gebete zu unserer Zufriedenheit
beantwortet. Je mehr wir äußerlich von einem bestimmten Ergebnis
eingenommen sind, das wir uns von dem Gebet erhoffen, desto weniger
wahrscheinlich ist es, dass dieses bestimmte Ergebnis sich einstellt.
Die Ursache dafür ist, dass die Kultivierung von Erwartungen für ein
bestimmtes Ergebnis kein wirkliches Gebet (oder Samyama) ist.
Erwartungen sind äußere Projektionen des Verstandes, die wenig mit Gebet
zu tun haben. Unsere persönlichen Wünsche führen zu einem Kurzschluss
beim göttlichen Ausfluss.
Andererseits ist es eine ganz andere Geschichte, wenn wir ein
bestimmtes Objekt in unseren Gebeten offerieren und es in die innere
Stille (das Göttliche) in uns loslassen, ohne irgendwelchen Erwartungen
nachzuhängen. Dies wird immer zu einem Ergebnis führen. Nicht unbedingt
genau zu dem, was wir erwartet haben, doch auf jeden Fall etwas
Fruchtbares. Das Ergebnis von Gebeten hängt von unserer Hingabe ab,
nicht von unseren Erwartungen. Dies ist das Entscheidende bei Gebeten.
Die Hingabe des Objekts an das Göttliche ist das wesentliche Wirkprinzip beim Gebet.
Dies findet in der Bibel wunderschön seinen Ausdruck in dem Satz: »Dein Wille geschehe.«
Das ist keine Aufforderung, ein passives Leben ohne aktive Teilnahme
zu führen. Wirkliche Hingabe ist nicht passiv. Sie ist außerordentlich
dynamisch. Es ist das Aufkommen des aktiven Zeugen. Es ist die Geburt
der Stille im Handeln. Alle Arten wunderbarer Ereignisse werden sich aus
dieser Art des Erwachens – dieser Art der aktiven Hingabe ergeben.
Effektives Gebet ergibt sich aus einer effektiven Beziehung zum
Göttlichen in unserem Inneren. Dies ist eine dynamische Beziehung. Bei
dieser Art von Beziehung lenkt man die Aufmerksamkeit auf viele Dinge,
manchmal in strukturierter Übung, manchmal spontan. Mit dem Aufkommen
von Stille im Handeln wird der natürliche Fluss von Wünschen ständig auf
höhere Ebenen angehoben und so auch die Objekte, die man auswählt und
in die Stille entlässt. Und der göttliche Fluss strömt aus dem Inneren
heraus. Durch sein eigenes Momentum [Schwung] wird er immer mehr
verstärkt, wie ein Schneeball, der den Berg herunterrollt. Das ist
aktive Hingabe!
Unsere eigenen Aktivitäten im täglichen Leben sind Teil dieses
Prozesses. Wir können sehr aktiv sein beim Verfolgen unserer Ziele im
Leben und gleichzeitig hingegeben. Tatsächlich werden unsere
spirituellen Übungen und Gebete umso effektiver, je aktiver wir unsere
Ziele verfolgen. Es gibt das Sprichwort: »Hilf dir selbst, dann hilft
dir Gott.« Das entspricht auch der Wahrheit. Es gilt vor allem für all
jene, die täglich spirituelle Übungen praktizieren, weil Stille sehr
aktiv wird und dies bedeutet: Handlung in der Form ausströmender
göttlicher Energie.
Bei den Objekten unserer Gebete können wir zusätzlich noch etwas
nützliches Wissen von den Samyama-Prinzipien anwenden, wenn wir
bedenken, wie wir das Sutren-Konzept am besten umsetzen. Erinnere dich
daran, dass ein Sutra ein Codewort oder -satz ist, das eine Bedeutung
enthält, die in den Samen unserer Sprache tief in unserem Bewusstsein
gelagert ist. Haben wir ein Sutra verstanden, bevor wir mit der
Samyama-Übung beginnen, dann brauchen wir es nicht während der
Samyama-Übung verstehen. Wir greifen es nur auf und lassen es wieder
los. Das Wort oder der Ausdruck enthält die Bedeutung. Dies ist ein
äußerst effektiver Weg, Inhalt in die Stille zu entlassen, auch Gebete.
Wir verkleinern das sprichwörtliche Kamel so, dass es leicht durch ein
Nadelöhr passt, um in die Stille zu gelangen. Von da an übernimmt die
innere Stille das Kommando.
Betrachten wir einmal ein praktisches Beispiel. Haben wir einen
lieben Verwandten oder Freund, für den wir beten wollen, dann kennen wir
seinen Namen und dass er/sie krank ist. Tief in uns tragen wir die
Essenz von dem, wer er/sie ist. Das befindet sich tief in unserem
Bewusstsein.
Wie beten wir also am besten für diese Person? Muss das ein langes,
ausgearbeitetes Gebet sein? Wäre das der Fall, wie sollten wir so ein
langes und ausgearbeitetes Gesuch in die Stille hingeben. Unser Gebet
mag reich an Worten sein, doch wie können wir all die Reichhaltigkeit
durch das Nadelöhr in die Stille hineinschieben? Die Stille braucht
unsere ausgearbeiteten Worte nicht. In diesem Fall ist ein Weniger mehr.
Es ist viel besser, einfach den Namen der Person zu wiederholen,
diesen Namen schwach aufzugreifen und in die Stille los- und für rund 15
Sekunden ruhen zu lassen, um dann den Namen noch einmal am Rande der
Stille in sehr schwacher Weise zu berühren. Dann können wir ihn wieder
loslassen. Und auch noch einmal, so oft, wie wir fühlen, dass es
angebracht ist, aber nicht bis zum Punkt des Übermaßes und der
Anstrengung. Alles, was wir über die Person wissen und alles, was nötig
ist, die göttliche Heilenergie zu beleben, ist in der einfachen
Vorgehensweise des Loslassens ihres Namens in die göttliche Stille
enthalten. Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass die göttliche
Heilenergie durch unsere Gebete angeregt wird. Das ist sehr einfach.
5 – 10 Minuten ist eine gute Zeitperiode, sich in ein Gebet zu
vertiefen, wenn wir Samyama anwenden. Das ist dann sehr kraftvoll,
besonders, wenn wir zuvor durch die tiefe Meditation innere Stille
kultiviert haben. Deshalb ist eine gute Zeit, für ein solches Gebet,
bald nach unseren sitzenden Übungen. Wollen wir zu anderen Zeiten so
beten, dann werden 5 – 10 Minuten tiefe Meditation gleich vor dem Gebet
helfen, eine gute Ausgangslage für die innere Stille zu stabilisieren.
Tun wir dies, wird unser Gebet kraftvoller.
Der Grad der Hilfe, die von jemand anderem empfangen werden kann,
hängt natürlich auch vom Grad der Empfänglichkeit ab. Deshalb ist es
gut, wenn die Person in Not sich dessen bewusst ist, dass für sie
gebetet wird. Die Empfänglichkeit macht sogar den größeren Teil der
Gleichung aus. Wäre dies nicht der Fall, dann hätten ernsthafte Gebete
eine viel größere Wirkung, als dies oft der Fall ist. Ist der Empfänger
offen und empfänglich, dann wird das ganze Universum eilen, um alles,
was nötig ist, herbeizuschaffen. So heißt es ja auch: »Dein Glaube hat
dich geheilt.«
Es ist eine gute Idee, nach einem Gebet im Samyama-Stil noch extra
auszuruhen. Denke daran, dass wir auch unsere eigene innere Reinigung
und Öffnung vorantreiben, während wir anderen helfen. Deshalb ist es
ratsam, danach etwas auszuruhen, um möglicherweise auftretende
Gereiztheit, wenn wir aufstehen und in unsere täglichen Aktivitäten
hinausgehen, zu verhindern.
Dieselbe Art Vorgehensweise kann man auch bei traditionellen Gebeten
anwenden: Zuerst meditiert man für 5 – 10 Minuten, greift dann einen
Satz oder eine Zeile des traditionellen Gebets schwach auf und entlässt
das in die Stille, dann lässt man 15 Sekunden los, bevor man den
nächsten Satz oder Zeile aufgreift. Man kann auch mit einem Rosenkranz
oder einer Mala arbeiten.
In vielen Traditionen nutzt man Gruppengebete, um die Wirkung des
individuellen Gebetes zu vervielfachen. Verfeinern wir unsere Gebete
durch Nutzung der Prinzipien von Samyama und wenden wir das in der
Gruppe an, können die Wirkungen sehr stark vergrößert werden. Die
Gebetsgruppe muss dabei nicht physisch an ein und demselben Ort
versammelt sein. Es hat sich herausgestellt, dass das koordinierte Gebet
von vielen Menschen an vielen verschiedenen Orten zur gleichen Zeit,
wenn es zeitlich synchronisiert ist, in ihren positiven Wirkungen sehr
kraftvoll ist. Mit der Verbreitung des Internets und der
augenblicklichen weltweiten Kommunikation gibt es viele Möglichkeiten in
Gruppengebeten für das Wohlergehen von Familie, Freunden und der ganzen
Menschheit zusammenzuarbeiten.
Der Guru ist in dir.
Das Ziel dieser Lektionen ist: die wichtigsten Mittel bereit zu
stellen, mit denen man das Nervensystem so stimulieren kann, dass es
sich selbst reinigt und öffnet. Man kann sagen, dass das Nervensystem
geradezu begierig darauf ist, wenn man ihm nur die Gelegenheit dazu
bietet. Ist der Ball einmal ins Rollen gebracht, kommen viele Aspekte
unserer natürlichen Neigung zur menschlichen spirituellen Transformation
ins Spiel. Das Ziel hier ist, dich so auszustatten, dass du im Yoga
diesbezüglich selbstgenügsam bist.
Schon zu Beginn der Lektionen sprachen wir über die natürlichen
Fähigkeiten in uns allen; dass diesen nur eine geringe Stimulation
fehlt, dann würden sie uns in Richtung bewusster innerer Öffnung zum
Unendlichen antreiben. Diese Fähigkeiten wurzeln in mehreren
fundamentalen Prinzipien, die unserem Nervensystem innewohnen. Wir sind
alle so entworfen und gebaut, dass wir die unendliche göttliche
ekstatische Glückseligkeit erfahren können!
In dieser Lektion wollen wir uns einen Überblick verschaffen:
über diese grundlegenden Prinzipien,
die natürlichen Fähigkeiten, die man daraus ableiten kann,
wie auch über die mitgeteilten Übungen, die der Stimulierung dieser natürlichen Fähigkeiten dienen.
Der
Kern der Yoga-Wissenschaft liegt in der Entdeckung und Anwendung der
einfachsten und kraftvollsten Mittel zum Hervorbringen der natürlichen
Fähigkeiten, die uns zur Beschleunigung unserer spirituellen
Transformation zur Verfügung stehen. Das war das eigentliche Ziel dieser
Lektionen.
Die grundlegenden Prinzipien für die menschliche spirituelle
Entwicklung sind einfach genug. Wir haben sie in den Lektionen oft
angesprochen und aus vielen verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Es
gibt deren fünf:
Grundlegende Prinzipien
1. Anziehungskraft – von der Wahrheit und/oder Gott: Das drückt sich in einem Verlangen aus – und es ist Liebe.
2. Reinigung und Öffnung – ein Prozess, den zu durchlaufen jedes menschliche Nervensystem auf natürliche Weise hinneigt.
3. Innere Stille – reines Glückseligkeitsbewusstsein, unser
ursprünglicher Zustand, der durch unser Nervensystem hindurchscheint,
sobald es zu Reinigung und Öffnung kommt.
4. Ekstase – wir erfahren sie, sobald unser Nervensystem durch die Erweckung der inneren Lebenskraft stimuliert wird.
5. Vereinigung – unsere Transformation in einen andauernden Zustand
mitfühlender Einheit, Erreichen des letzten Ziels der Vereinigung
unserer inneren Stille mit Ekstase. – Das ist Liebe.
Diese fundamentalen Prinzipien der Erleuchtung beginnen mit Liebe und
enden mit Liebe. Es ist Liebe, die uns mit Hilfe der Reinigung und
Öffnung unseres Nervensystems durch die menschliche spirituelle
Transformation führt. Dadurch werden die Prinzipien der inneren Stille
und ekstatischen Leitfähigkeit sowie deren Verschmelzung in uns
offenbart. Dies zu erreichen, bedient sich die Liebe der Methoden des
Yoga. Diese wiederum machen sich die uns allen innewohnenden natürlichen
Fähigkeiten zunutze, die mit den fünf Prinzipien zusammenhängen. Wir
wollen diese Fähigkeiten hier auflisten:
Natürliche Fähigkeiten
1. Die Fähigkeit, mit dem
beständig auf ein Objekt ausgerichteten Verlangen die inneren und
äußeren Ausdrucksformen von Energie (Lebenskraft) so zu verändern, dass
sich das Erleben unseres Daseins grundlegend wandelt.
2. Die unserem Geist innewohnende Fähigkeit, sich auf natürliche
Weise der Stille anzunähern. Dies ist eine objektlose Bewusstheit, die
wir auch als innere Stille oder reines Glückseligkeitsbewusstsein
bezeichnen.
3. Die Fähigkeit des Geistes, mühelos den Gedanken an einen Klang zu
verfeinern, um den Geist damit auf natürliche Weise immer wieder zur
Stille zu bringen. Bestimmte Klänge befinden sich in Resonanz mit
einzelnen Aspekten unseres Nervensystems. Diese Klänge kann man selektiv
nutzen, um damit das Nervensystem in Richtung systematischer
Transformation zu stimulieren.
4. Die Geist-Körper-Verbindung, die es ermöglicht, über die auf
natürliche Weise kultivierte Stille im Geist Stille im Körper, den
Stoffwechselvorgängen und der Atmung hervorzurufen. Dies ist Ausdruck
des Miteinander-in-Verbindung-Stehens im Yoga, das man infolge der
Öffnung des Nervensystems auf viele Arten erfährt.
5. Die Fähigkeit unseres Nervensystems die Eigenschaft der Stille,
unser stilles glückseliges inneres Bewusstsein, auf natürliche Weise
aufrechtzuerhalten, auch wenn es gerade nicht kultiviert wird. Dies
nennt man unter anderem den Zustand des „stillen Zeugen“.
6. Die Fähigkeit, durch Zügelung und Steuerung der Atmung den Fluss
der Lebenskraft im Nervensystem zu beeinflussen und eine Empfindung der
Entspannung und letztendlich auch ein Gefühl der Ekstase hervorzurufen.
7. Die Fähigkeit der inneren Stille und des Flusses der Lebenskraft
im Körper Hindernisse zu beseitigen, die sich tief in unserem
Nervensystem eingenistet haben, und dadurch unsere Bewusstheit
allmählich hin zu einer sich ausweitenden Erfahrung inneren Friedens,
kreativer Energie, von Glück und Liebe zu reinigen und zu öffnen.
8. Die Fähigkeit, mit der sanften Zügelung und Regulierung des Atems
den riesigen Speicher für die Lebenskraft in der Beckenregion – sexuelle
Energie – so zu „erwecken“, dass diese nach oben in unser Nervensystem
gezogen wird, um einen Ausgleich für die reduzierte Sauerstoffaufnahme
herzustellen.
9. Die Fähigkeit der Aufmerksamkeit, den Fluss der Lebenskraft im
Körper zu beeinflussen, insbesondere, wenn sie mit der Zurückhaltung und
Regulierung des Atems koordiniert wird.
10. Die Fähigkeit bestimmter Nerven und Nervengeflechte, physisch
stimuliert zu werden, um den Fluss von Lebenskraft im Körper zu
verbessern und zu lenken.
11. Die Fähigkeit der Neurobiologie im Zentrums- und Stirnbereich des
Kopfes (dem dritten Auge), mit der Neurobiologie im Bereich der
Wirbelsäulenbasis wie auch dem riesigen Speicher für die Lebenskraft
(Sexualenergie) in dieser Region Verbindung aufzunehmen und diese zu
lenken (zu kontrollieren).
12. Die Fähigkeit des Nervs im Zentrum der Wirbelsäule, die
Lebenskraft und ekstatische Energie zwischen der Beckenregion und dem
dritten Auge zu leiten. Diesen nennt man Wirbelsäulennerv.
13. Die Fähigkeit des Wirbelsäulennervs, Lebenskraft und ekstatische
Energie in den gesamten Körper auszustrahlen und jeden Aspekt der
höheren Neurobiologie in uns auf sanfte und geordnete Weise zu beleben.
Dies ist das Aufkommen von anhaltender ekstatischer Leitfähigkeit.
14. Die Fähigkeit des Nervensystems, die Kraft eines Gedankens zu
verstärken, wenn dieser Gedanke in tiefer innerer Stille gezündet wird.
Dies bringt eine große Reinigungswirkung im Körper und der Umgebung
hervor.
15. Die Fähigkeit der inneren Stille, sich mit der ekstatischen
Energie so zu vereinigen, dass sie als eine einzige selbstbewusste
Gegenwart aufrechterhalten bleibt. Dies wird als ekstatische
Glückseligkeit erfahren. Wir lernen diese als die Ausdrucksweise unseres
Selbst kennen.
16. Die Fähigkeit ekstatischer Glückseligkeit, als göttliche Liebe
von uns ausgehend in unsere Umgebung auszufließen. Dann erkennen wir
unser Selbst in der Gestalt von allem, dem wir begegnen. Dies ist das
natürliche Erblühen göttlicher Liebe im Dienste aller Lebewesen.
All diese Fähigkeiten existieren in uns und brauchen nur etwas
angestoßen zu werden, damit sie beginnen, Veränderungen in der
Funktionsweise unseres Nervensystems zu bewirken. Mit der vollen
Bandbreite der fortgeschrittenen Yoga-Übungen können wir sehr viel von
diesem Anstoßen leisten und jede der uns eigenen natürlichen Fähigkeiten
stimulieren, die uns auf dem Pfad der menschlichen spirituellen
Transformation weiter vorwärts bringen.
Jeder reagiert aufgrund der jeweils unterschiedlichen Struktur
innerer Blockierungen, die stetig und sicher aufgelöst werden müssen,
ein wenig anders auf den Prozess der Stimulation durch Yoga-Übungen.
Wir haben ein integriertes System von Übungen zusammengestellt, das
die Aktivierung der oben aufgelisteten Fähigkeiten stimuliert und die
Erfüllung der fünf fundamentalen Prinzipien in unsere bewusste Erfahrung
bringt.
Zur Wiederholung wollen wir nun noch diese Übungen auflisten:
Übungen
1. Kultivierung des Verlangens nach den
Übungen – Bhakti (Wahrheits- und/oder Gottesliebe im Herzen).
Bhakti/Verlangen ist der Motor, der alle Yoga-Übungen antreibt. Bhakti
rufen wir hervor, indem wir ein gewähltes hohes Ideal (Ishta) mit all
unseren Wünschen und Emotionen, ob sie positiv oder negativ sind,
favorisieren. Auf diese Weise erzeugen wir ein riesiges Momentum in und
um uns herum, das uns in Richtung Erleuchtung vorantreibt. Dann wird
alles, was wir zum Voranschreiten auf unserer Reise benötigen, auf
magische Weise zu uns herangezogen, und dies schließt den
Willensentschluss mit ein, so lange täglich fortgeschrittene
Yoga-Übungen zu praktizieren, wie für die Vollendung unserer Reise nötig
ist.
2. Tiefe Meditation mit dem
Mantra AYÄM https://www.youtube.com/watch?v=J_ABz7HYb50 (auf dem Weg kommen noch zwei
Mantra-Erweiterungen hinzu). Die Meditation beinhaltet die lockere und
einfache Favorisierung des Mantras, um den Geist (und den Körper)
zweimal täglich immer wieder zur Stille zu bringen. Dadurch regen wir
eine tiefgreifende Reinigung im Nervensystem an, die eine andauernde,
innerliche, glückselige Stille hervorbringt.
3. Das
Pranayama der Wirbelsäulenatmung – die Hauptübung für die
Erweckung und den Ausgleich der Lebenskraft im Wirbelsäulennerv zwischen
dem dritten Auge und der Wurzel. Die Lebenskraft wird auch Kundalini
genannt.
4. Erweiterungen der Wirbelsäulenatmung durch:
Kehlöffnung beim
Einatmen und Atembeschränkung mit dem Kehlkopfdeckel während der
Ausatmung; Nachverfolgen des aufsteigenden kühlen Stroms und des
absinkenden warmen Stroms im Wirbelsäulennerv während der Einatmung und
Ausatmung. Diese Erweiterungen steigern die Stimulation der Lebenskraft
im Wirbelsäulennerv.
5.
Mulabandha/Asvini: Betätigung des Anusschließmuskels zur Erweckung der Lebenskraft (Kundalini) an der Wurzel.
6.
Sambhavi – eine Methode für die direkte physische Stimulation des
neurologischen Mechanismus im dritten Auge.
Sie umfasst das Heben und
Zentrieren der Augen in Richtung Punkt zwischen den Augenbrauen und ein
leichtes Runzeln der Stirn. Dadurch erreicht man eine kontrollierte und
stabile Stimulation der Kundalini an der Wurzel und im gesamten
Nervensystem.
7.
Asanas (Stellungen) – ein systematisches Beugen und Strecken des
Körpers als natürliche Ergänzung zum Pranayama der Wirbelsäulenatmung
und tiefer Meditation. Asanas unterstützen die Kultivierung und
Reinigung des Nervensystems.
8.
Siddhasana – eine kraftvolle Sitzhaltung für die Übungen zur
Erweckung der Kundalini an der Wurzel. Die Ferse setzt man fest am
Perineum an. Man erreicht dadurch eine konstante Stimulation der
sexuellen Energie. Mit der Zeit wird das gesamte Nervensystem durch
diese Asana, die man mühelos bei allen sitzenden fortgeschrittenen
Yoga-Übungen einnehmen kann, erleuchtet.
9.
Yoni Mudra Kumbhaka – eine Übung, die hilft, durch einen Luftdruck
in den Nasengängen und Nebenhöhlen das dritte Auge zu öffnen und durch
Kumbhaka (Atemrückhaltung) mit kombinierten Mudras und Bandhas die
Lebenskraft/Kundalini im gesamten Nervensystem zu erwecken.
10.
Tantrische Sexualmethode (Rückhaltemethode) – hat in der Dynamik
Ähnlichkeit mit Siddhasana. Man setzt sie bei sexueller Betätigung mit
oder ohne Partner ein. Tantrischer Sex ist ein kraftvoller Weg zur
Belebung und Verteilung der Lebenskraft (Kundalini) im gesamten Körper.
11.
Kechari Mudra (vier Stufen): Das Heben der Zunge nach oben in den
Stufen (1) zur Mundhöhlendecke, (2) bis oberhalb des weichen Gaumens
zum spirituell erogenen Rand des nasalen Septums, (3) bis zur Spitze des
Nasenrachenraumes und (4) durch die spirituell sensitiven Nasengänge
bis zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Der Eintritt in Kechari Stufe 2
ist einer der umwälzendsten Übergänge in den gesamten fortgeschrittenen
Yoga-Übungen. Er ist ein Hauptstimulator der Kundalini und einer der
wichtigsten Wegbereiter für das Aufkommen ununterbrochener ekstatischer
Leitfähigkeit im Nervensystem.
12.
Uddiyana Bandha und
Nauli – die Stimulation der Aufwärtsbewegung
der Kundalini mit Hilfe des Zwerchfells und der Bauchmuskeln. Nauli
beinhaltet das Wirbeln der Bauchmuskeln und wirkt sehr stimulierend auf
die Kundalini.
13.
Dynamisches Jalandhara (Kinnpumpe), mit oder ohne Kumbhaka
(Atemanhalten): Dabei rotiert man den Kopf, während man ihn systematisch
bei jeder Rotation auf die Brust fallen lässt. Dadurch wird ekstatische
Energie zwischen dem Herzen und dem Kopf sowie im ganzen Körper
stimuliert.
14.
Samyama: Der Prozess der Initiierung und des Loslassens
bestimmter Gedanken (Sutren) tief im Innern unserer inneren Stille,
wodurch kraftvolle Reinigungseffekte im gesamten Nervensystem
hervorgerufen werden. Die Wirkungen können sich als so genannte
außergewöhnliche Fähigkeiten (die man Siddhis nennt) manifestieren.
Samyama dient der spirituellen Reinigung.
15.
Wirbelsäulen-Bastrika: Das schnelle Atmen im Wirbelsäulennerv
zwischen dem dritten Auge und der Wurzel, wodurch die Reinigung des
Wirbelsäulennervs und des gesamten Nervensystems enorm beschleunigt
wird.
16.
Zielgerichtetes Bastrika – für das dritte Auge, die Kehle, das
Herz, den Bauch oder den Bereich des Beckens/der Wurzel. Mit dieser
Methode des schnellen Atmens kann man bei Bedarf hartnäckige karmische
Blockierungen, die sich in bestimmten Bereichen unserer spirituellen
Anatomie festsetzen, fokussieren und sie reinigen.
17.
Bastrika von der Krone zur Wurzel: Auch dies ist ein schnelles
Atmen im Wirbelsäulennerv zwischen dem Blumenkelch der Krone und der
Wurzel. Man macht diese Übung am besten nur, wenn das Nervensystem
bereits ausgiebig durch die Wirbelsäulenatmung zwischen dem dritten Auge
und der Wurzel, die tiefe Meditation und andere Methoden, die das
Nervensystem auf sanfte und gleichzeitig progressive Weise von
karmischen Blockierungen befreien, gereinigt worden ist. Eine vorzeitige
Öffnung der Krone kann zu großen Schwierigkeiten, Unbehagen und
Ablenkung vom Pfad führen. Deshalb sollte man sich klugerweise an diese
fortgeschrittene Übung nur heranwagen, wenn man an der Krone erfolgreich
Stabilitätstests durchgeführt hat.
18.
Liebevoller Dienst an anderen: Eine bewusste Übung und ein
natürliches Ergebnis des zunehmenden Nach-außen-Fließens göttlicher
Liebe infolge der Reinigung und Öffnung des Nervensystems durch
fortgeschrittene Yoga Übungen. Dies ist der natürliche Zustand unseres
Seins: ein endloses Überfließen ekstatischer Glückseligkeit und
göttlicher Liebe. Nichts auf Erden oder sonst irgendwo besitzt mehr
Realität oder Kraft als diese große Wahrheit, die in jedem von uns
verankert ist. Die Realität der göttlichen Liebe ist die letztendliche
Wahrheit in uns. Je weiter wir im Yoga voranschreiten, desto klarer wird
uns diese Tatsache. Einige erkennen dies jedoch bereits nach dem ersten
Mal Hinsetzen zur tiefen Meditation.
Diese Lektion soll all das zusammenfassen, was wir bisher
behandelt haben, besonders die fundamentalen Prinzipien der menschlichen
spirituellen Transformation; unsere natürlichen Fähigkeiten, diese
Transformation in uns zu bewirken; und die wichtigsten fortgeschrittenen
Yoga-Übungen, die unsere natürlichen Fähigkeiten soweit stimulieren,
dass sie wirksam werden.
Mit einer zweimal täglichen Übungsroutine begeben wir uns auf eine
„Schnellstraße“ zur Erleuchtung. Das darin liegende Potential für
Geschwindigkeit macht es unabdingbar, dass wir einige Fertigkeit in der
Regulierung unserer täglichen Übungen entwickeln und jede Übung mit der
Uhr abmessen. Wir passen die Übungszeiten in dem Maße an, wie es für
einen geschmeidigen und stetigen Fortschritt ohne übermäßiges Unbehagen
(aufgrund von übermäßiger Auflösung von Blockierungen in unserem
Nervensystem) nötig ist.
Diese Einregulierung der Übungen nennt man „Selbstabstimmung“ und
dies ist ebenfalls eine eigenständige Übung – und sogar eine der
wichtigsten. Denn ohne eine gute Selbstabstimmung werden wir auf der
Straße der Erleuchtung nicht sehr weit kommen.
Ein weiterer Aspekt der fortgeschrittenen Yoga-Übungen ist der
vorsichtige Umgang mit Erfahrungen, sowohl den alltäglichen als auch den
extremen. Dies hier ist ein Pfad des Vergnügens, und wir haben ein
Recht darauf, die „Landschaft“ zu genießen, der wir auf unserem Weg zur
Erleuchtung begegnen. Jedoch ist die Landschaft nicht das, was uns auf
unserem Pfad voranbringt. Unsere Übungen bringen uns weiter. Nachdem wir
also einen bewundernden Blick auf die Landschaft geworfen haben, gehen
wir locker und leicht zurück zu der Übung, die wir gerade machen, ohne
Rücksicht darauf, wie schön und attraktiv es für unsere Aufmerksamkeit
gerade sein mag. Treten spirituelle Erfahrungen auf, während wir mit
unseren täglichen Aktivitäten beschäftigt sind, und dazu wird es
sicherlich kommen, dann können wir uns dieser Erfahrungen erfreuen oder
zurückgehen zu dem, was auch immer wir gerade tun.
Wir haben immer Entscheidungsfreiheit. Das spirituelle Leben ist
nicht etwas, das uns aus dem gewöhnlichen Leben entführen muss. Wenn
doch, dann haben wir uns in der Vergangenheit vielleicht einmal auf
irgendeine Art zu intensiv damit beschäftigt, und eine stabile
Übungsroutine kann dies wieder in Ordnung bringen. Das spirituelle Leben
ist etwas, das so kultiviert werden kann, dass wir unsere täglichen
Pflichten im Alltagsleben erfüllen, wie immer diese aussehen mögen. Es
steht uns frei, unsere wachsenden spirituellen Erfahrungen auf eine Art
auszuleben, die vereinbar mit unseren Bedürfnissen ist. Es ist unser
Leben, unsere Reise und unsere Erleuchtung. Werde, wer du bist!
Viel Spaß!
Der Guru ist in dir.