Wahrscheinlich sind es die 99% selbst Schuld... (Ironie)
1% der Deutschen besitzt fast die Hälfte des Geldvermögens-Deutsche Reformen
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Wer aber sind die 1%, wie groß sind ihre Geldschätze?
Antwort darauf gibt u.a. der D.A.CH – Vermögensreport 2012 der Internationalen Investmentgesellschaft Valluga (Liechtenstein). Der alljährliche Report konzentriert sich auf die Millionärsvermögen der deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich, Schweiz (D.A.CH). Für Deutschland kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass es 2011 hierzulande 826.000 Euro-Geld-Millionäre (mit mindestens eine Million Euro Finanzvermögen) gab, 4000 weniger als im Jahr davor (Capgemini/RBC Wealth Management kommen in ihrem World Wealth Report 2012
zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Dollar-Millionäre 2011 in Deutschland um 27.000 auf 951.000 stieg). Diese 826.000 Euro-Millionäre machen genau ein Prozent der deutschen Bevölkerung aus.
Nach VallugaAG verfügten sie insgesamt über ein Finanzvermögen von 2.176 Milliarden Euro (2,18 Billionen) (D.A.CH-Report,S. 15). Das sind knapp 45 Prozent des deutschen Geldvermögens.
Quelle: isw – Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e.V. [PDF - 110 KB] - Deutsche Reformen kein Vorbild für Europa
Die Deutschen kennen die Zweiklassengesellschaft bereits: Auf der einen Seite diejenigen, die noch gut bezahlte Jobs und sichere Arbeitsplätze haben und auf der anderen Seite die prekär Beschäftigten, die sich in Niedriglohnkellern aufhalten, zum Aufstocken verdammt und vom Rest der Gesellschaft abgehängt sind. Es gibt mehr als acht Millionen Ein-Euro- und Mini-Jobber/-innen, Hunderttausende Leiharbeiter/-innen und Millionen unfreiwillige Teilzeitjobber/-innen. Zudem etliche Rentner/-innen, die trotz jahrzehntelanger Arbeit nicht über die Runden kommen. Und 6,6 Millionen Deutsche sitzen in der Schuldenfalle.
Armut ist inzwischen aus Deutschland nicht mehr wegzudenken – egal, wie es mit der Konjunktur steht.
Das hat Folgen für die ganze Gesellschaft: Armutslöhne ruinieren die Steuerbasis für die öffentliche Hand und verursachen Steuermindereinnahmen mit massiven Folgen für die öffentliche Daseinsvorsorge. Rund 50 % der deutschen Haushalte zahlen keine Einkommensteuer, weil sie zu wenig verdienen. Das Aufstocken der Niedriglöhne auf das Niveau von Hartz IV kostet den Staat sogar jährlich fünf Milliarden Euro.
Die wachsende Armutszone spaltet auch den deutschen Einzelhandel. Die Gutverdiener können sich hochwertige Güter und Bio-Produkte leisten. Doch die Abgehängten sind meist auf Ein-Euro-Shops und Discounter für Textilien und Lebensmittel angewiesen. Allmählich entsteht ein Markt für minderwertige und billige Produkte, eine Ramschökonomie, die weder nachhaltig noch mit Prinzipien menschenwürdiger Arbeit zu vereinbaren ist. Die Ramschökonomie fordert auch die deutschen Unternehmen mit ihren hochwertigen, technologieintensiven, aber teuren Produkten heraus. Denn Innovationen, komplexe und nachhaltige Produkte werden immer weniger rentabel, wenn die Nachfrage schleichend schwindet. In der Vorkrisenzeit konnten deutsche Unternehmen dieser Entwicklung mit der Expansion ihrer Geschäfte im Ausland entgegenwirken. Die boomenden Euroländer und der stabile Euro machten den Außenhandel zum Motor für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland. Umgekehrt konnten immer mehr ausländische Billiganbieter, vor allem aus Schwellenländern, in Deutschland Fuß fassen und hiesige Niedriglöhner mit Billigprodukten versorgen.
Quelle: DGB klartext [PDF - 100 KB]
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