Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Dienstag, 31. Januar 2017

J.K. Kommentare zum Leben Empfindsamkeit Text 20

http://www.jkrishnamurti.de/KL1_20.697.0.html

Wir möchten immer nur Schönes um uns haben und schließen uns von allem ab, was nicht schön ist. Dieser Ausschluss des Hässlichen erzeugt nur Gefühlsarmut, hebt also nicht den Sinn für die Schönheit, sondern stumpft ihn nur ab.

Die Welt ist voll des Guten und des Bösen, des Schönen und des Hässlichen. Solange wir bewusst das eine pflegen und das andere meiden, bleibt uns jenes Feingefühl versagt, das wir so notwendig brauchen, um des Seienden innezuwerden. 

Segnen und verdammen führt zum Widerstreit der Gegensätze, und dieser zeugt in endloser Folge immer neuen Streit. Wenn man ohne Leidenschaft an eine Tatsache herantritt, wenn man sich jeder Ablehnung und Anerkennung enthält, dann kommt es nicht zum Widerstreit. Eine Tatsache an sich hat nämlich kein Gegenteil, dieses entsteht erst, wenn eine Zustimmung oder eine Ablehnung dazu kommen. Diese Stellungnahme wirft uns in die Hölle der Gefühllosigkeit und zerstört jedes echte Werken.

Wohl wird vielleicht gehandelt, aber dieses Handeln hat mit Wirken nichts gemein. Handeln geht immer von einer Idee aus, Wirken nicht. Jede Idee steht zu einer anderen im Gegensatz, und die Bewegung innerhalb dieser Gegensätze ist bloßes Handeln, solange es auch währen und sooft es seine Ziele wechseln mag. Handeln kann nie befreiend sein. 

Handeln hat eine Vergangenheit und eine Zukunft, Wirken nicht. Wirken vollzieht sich immer in der Gegenwart und ist daher Sache des Augenblicks. Reformieren ist ein Handeln und kein Wirken, darum zieht jede vollzogene Reform immer neue Reformen nach sich. Reformieren ist ein Handeln aus der Spannung des Gegensatzes, das jedes Wirken ausschließt. Wirken vollzieht sich von Augenblick zu Augenblick, dennoch bleibt es seltsamerweise frei von innerem Widerspruch, Handeln dagegen ist stets voller Widersprüche, auch wenn es sich äußerlich gradlinig und ohne Bruch zu vollziehen scheint. Jedes revolutionäre Handeln ist von inneren Widersprüchen durchlöchert wie ein Sieb und kann daher die Menschen nicht befreien. Im Zwiespalt des Für und Wider gibt es keine Freiheit. Wo es um das Für oder Wider geht, regiert das Handeln und ruht alles Wirken, denn alles Für und Wider beruht auf dem Denken. Der Verstand erschöpft sich im Handeln, es ist ihm nicht gegeben zu wirken. Wirken stammt aus einer ganz anderen Quelle.

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