Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Samstag, 15. Dezember 2012

Buch Tipp | Inszenierter Terrorismus: Mediale Konstruktionen und individuelle Interpretationen (Politische Psychologie)

Entstehungshintergrund

Spätestens seit dem 11. September 2001, als der Terror eines seiner hässlichen Gesichter plakativ und weltweit zeigte, hat die Diskussion um den globalen Terrorismus einen festen Platz in unserem kollektiven Gedächtnis. Bedrohung, Angst und Unsicherheit bestimmen dabei sowohl die individuellen, als auch die lokal- und globalkollektiven Gefühle und Einstellungen der Menschen. Der Terrorist, als Feind der Menschlichkeit, hat Auffassungen ausgelöst, die scheinbar bei der friedliebenden Mehrheit der Menschheitsbevölkerung als verschwunden, zumindest als kontrollierbar galten: Xenophobie, Rassenhass, Diskriminierung des Fremden. Der Feind in der Gestalt der Terrororganisation Al-Qaida wurde in einer kollektiven Ablehnung der Muslime gefunden. In einer vom Meinungsforschungsinstitut Forsa 2007 durchgeführten Untersuchung gaben 79 Prozent der Deutschen an, sich durch Terroranschläge bedroht zu fühlen. Zahlreiche Studien und Analysen haben seitdem versucht, den Ursachen dieser keinesfalls als objektiv zu wertenden Einstellungen auf die Spur zu kommen. Die amerikanischen Forscher W. G. Stephan, R. Diaz-Loving und R. und A. Duran haben in ihrer „Integrated Threat Theory“ darauf aufmerksam gemacht, dass Menschen unterschiedlicher (kultureller) Herkunft in Begegnungs- und Kommunikationssituationen Gefühle der Bedrohung oder Beunruhigung empfinden. Dabei vermischen sich, für die Beteiligten nicht immer direkt erlebbar, tatsächliche Bedrohungsgefühle und nicht immer bewusste negative Einstellungen, Stereotypen und Vorurteile. Solche erst einmal meist individuell erfahrene Irritationen werden dann auf die Gruppe übertragen, der der Gegenüber angehört. Der Zusammenhang von vermeintlicher und tatsächlicher Bedrohung und der Ablehnung und Diskriminierung von Muslimen ist hergestellt.

An der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, Institut für Kommunikationswissenschaft / Abteilung Kommunikationspsychologie, wird ein Forschungsprojekt durchgeführt, das als „Jenaer Terrorismus Studie“ bekannt geworden ist und mittlerweile zahlreiche Analysen und Ergebnisse zur Thematik vorgelegt hat. Vom Juli 2007 bis November 2009 hat sich eine Gruppe des o. a. Instituts mit der Frage auseinander gesetzt, ob und welche Wirkungen die mediale Berichterstattung auf die Einstellungen der (deutschen) Bevölkerung zum Terrorismus haben. Dabei haben die Autorinnen und Autoren über einen Zeitraum von 551 Tagen die Hauptnachrichten der öffentlich-rechtlichen und der privaten Fernsehanstalten aufgezeichnet und analysiert, in welchem Maße dabei Informationen über Terroranschläge, Terrorismus und Anti-Terror-Maßnahmen gesendet wurden. Die Ergebnisse sind überraschend und bemerkenswert gleichzeitig: Weder ARD noch ZDF, aber auch nicht RTL und Sat.1, berichten in nennenswerter Weise über die Ursachen des Terrorismus. Im Gegensatz dazu jedoch nehmen Berichte über Anti-Terror-Maßnahmen einen breiten Raum ein. Zwar informieren die Privatsender tendenziell weniger über Terrorismus, wenn sie aber darüber berichten, geschieht dies in erheblich stärkerem Maße dramatisierend als bei den Öffentlich-Rechtlichen. In einem zweiten Forschungsteil wollten die Forscher herausfinden, wie sich diese jeweilige, unterschiedliche Informationsaufnahme auf die Einstellungen der Fernsehzuschauer zu den Sicherheitsempfindungen und –erwartungen auswirken. Der informierte und wache Leser wird es ahnen: Diejenigen, die überwiegend ihre Informationen über Privatsender aufnehmen und die sowieso schon eine größere Tendenz zu Fremdem zeigen, empfinden stärkere Bedrohungen durch den Terrorismus als die Fernsehzuschauer der öffentlich-rechtlichen Anstalten; vor allem wohl deshalb, weil die Privaten mit stärker ausgeprägten Dramatisierungsstrategien arbeiten.: „Die Nutzung des Privatfernsehens als wichtige Informationsquelle, ablehnende Einstellungen gegenüber Muslimen, verstärktes Bedrohungserleben und die Unterstützung massiver Anti-Terror-Maßnahmen stehen in einem sich wechselseitig verstärkenden Zusammenhang“.

http://www.socialnet.de/rezensionen/10291.php

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