Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Montag, 10. Dezember 2012

Steht das Ego eines Menschen dem Geschehen des Lernens im Wege?

Dieser Text – eine Antwort N. D. Walsch's auf eine Frage eines "Gespräche mit Gott" - Lesers
Eine wie ich finde sehr gute Erklärung.Ich kann jedem diese Bücher nur empfehlen.

Lieber Neale,

ich bin gerade mit der Lektüre von GmG, Buch 1 zuende. Was für ein wunderbares Buch, welch wunderbare Gedanken darin. Ich habe eine Frage bezüglich eines Konzeptes, was so manche Befürworter hat, das aber in diesem Buch nicht wirklich angesprochen wird (es mag ja nicht so von Bedeutung sein); der Gedanke, dass jemand seinen Willen oder sich selbst an Gott übergibt. Ist dieser Gedanke des Sich-Ergebens ratsam, oder ist man schlecht damit beraten? Vielleicht steht es ja bei der besagten Person an, vermittels seiner eigenen Anstrengungen Wer Sie Wirklich Ist kennenzulernen. Dies führt zu einer weiteren Frage, die die Rolle des Ego betrifft. Steht das Ego eines Menschen dem Geschehen des Lernens im Wege? Wie sollte es genutzt werden?

Stan, WA.

Hallo, Stan,
das sind interessante Fragen. Dankeschön. Der Gedanke, sich dem Willen Gottes zu ergeben, unterbreitet die Vorstellung, dass Gott einen Willen für dich besitzt, der sich von dem deinen für dich unterscheidet. Doch sagt Gott in GmG: »Dein Wille für dich ist Mein Wille für dich.« Deswegen – Gott legt den Ball wieder zurück in dein Feld. Es ist an uns, zu entscheiden, es ist an uns, zu wählen. Und Gott hat keine Präferenz in der Angelegenheit.

Für viele Menschen ist das schwer zu akzeptieren. Wir möchten einen Gott, der nur das ›Beste‹ für uns möchte, und wir möchten in der Lage sein, es auf Ihn zurückzudrehen und es Ihn sagen zu lassen, was dasjenige nun ist. Und Gott kann und will dir sagen, was das ›Beste‹ für dich ist – sobald du dich dazu entscheidest, was es ist, das du versuchst zu tun. In der Tat, Gott hat dies in Gespräche mit Gott getan.

Wir sagen, wir möchten eine bessere Welt errichten, und Gott hat uns gesagt, wie das zu machen ist. Nicht allein in GmG, sondern auch im Koran, im Talmud, in der Bibel, in der Bhagavad Gita, in den Brahmanas, in den Upanishaden, in den Puranas, in dem Tao te Ching, in dem Buddha Dharma, in dem Shi Chi, in der Rig Veda, in der Mishna, in dem Buch der Mormonen, in dem Pali Canon, und in Hundert weiteren Orten, vermittels Tausender weiterer Stimmen, bei einer Million weiterer Augenblicke im Meer der Ereignisse, das wir Zeit nennen.

Die Schlüsselfrage ist nicht: »Ist es ratsam, sich dem Willen Gottes zu ergeben?« Sie lautet: »Warum machen wir nicht dasjenige, wovon wir sprechen, dass wir es tun?«

Stan, du fragst auch danach, ob jemandes Ego beim Geschehen des Lernens im Wege steht. Die Antwort lautet Ja – oder auch nicht. Das Ego ist der Teil von uns, der es uns erlaubt, unsere individuelle Identität einzunehmen, während wir im physischen Körper weilen. Es ist das Gefäß für unsere Individuierungs-Information. Wir alle sind Individuierungen des Einen Geistes [‚One Spirit‘; engl.]. In der Terminologie der Physik könnten wir es als individuelle, lokalisierte Einheiten bezeichnen, die der einzigen Energie, die ist, entströmen.

Um uns innerhalb des Feldes des Relativen, worin wir ja gegenwärtig leben, in wirksamer Weise funktionstüchrig zu halten, benötigen wir unser Ego. Es ist deswegen unwahr, unser Ego sei unser Feind. Nur ein amok-laufendes Ego, nur ein Ego, das uns entglitten ist, ist unser Feind. Wie sollte dein Ego genutzt werden?

Als die Kraft und die Quelle deines ›Sinnes deiner selbst‹, und des Wunders und der Herrlichkeit alldessen. Doch nicht als etwas, was dich von einem Anderen trennt, oder was ursächlich dafür ist, sich gegenüber einem Anderen ›überlegen‹ zu fühlen, sondern vielmehr als einen Ort des tiefen Gewahrseins in deinem Innern, was es dir erlaubt, das Wunder und die Herrlichkeit von jedweden Weiteren gleichermaßen zu empfinden, und was einfürallemal allen Gedanken über dein etwaiges ›Besser‹-Sein ein Ende setzt.

Kurz gesagt, Stan, dein Ego mag als ein Werkzeug genutzt werden, als ein Behelf, vermittels dem die wahre Natur deines individuellen Selbst erschaut und verstanden werden kann, sodass du ein Verständnis der wahren Natur deines geeinten Selbst erlangen kannst. Das kleinere Selbst ist ein Behelf, vermittels dem das größere Selbst betrachtet werden kann. Es ist ein Wahrnehmungswerkzeug. Es hatte nie den Sinn, dich für immer von dem größeren Selbst zu trennen, sondern tatsächlich dir seiner mehr gewahr zu werden.

Denn du bist wie eine Kerze in der Sonne, und du kannst dich nicht als das Licht kennenlernen, solange du inmitten des Lichts stehst. Hinfür gilt es, dich vom Licht zu trennen - ja, gar inmitten der Dunkelheit Wohnung zu nehmen -, sodass du dich selbst als Wer Du Wirklich Bist kennenlernen kannst.

Hebe deswegen deine Faust nicht gen Himmel, und verfluche nicht die Dunkelheit, sondern sei der Dunkelheit ein Licht. Und halte dein Licht nicht unter dem Scheffel, sondern lasse es vielmehr vor den Menschen erstrahlen, sodass sie gleichfalls kennenlernen mögen wer sie wirklich sind.

Dies, Stan, ist die Funktion des Ego. Und eine weitere gibt es nicht.

Mit segensreichen Wünschen, Neale

(Quelle: GmG Wochenbulletin 105)

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