Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Mittwoch, 5. Juli 2017

Christian Meyer, Ein Kurs in wahrem Loslassen

Die Einzigartigkeit des Menschen, das Bedürfnis nach Lebendigkeit und das Bedürfnis, die eigenen Fähigkeiten und Talente zu entfalten, werden pervertiert zum Bedürfnis, besonders zu sein und besser zu sein als die anderen.

Welchen Sinn hat das Leben?
Was steckt hinter dem Zweifel am Sinn des Lebens, hinter der Frage nach dem Zweck und Nutzen des eigenen Daseins? Es ist der Versuch, sein Dasein zu rechtfertigen, sodass man zu Recht einen Platz bekommt, weil man nützlich ist und eine Bedeutung hat. Die Tragödie besteht genau darin, dass den meisten Menschen ihr Dasein nicht als ganz und gar selbstverständlich erscheint und die Daseinsberechtigung ebenso wenig.

Christian Meyer, Ein Kurs in wahrem Loslassen, S. 26,27

Wenn diese gefühlte und erfahrene Selbstverständlichkeit fehlt, dann besteht das ganze Leben aus dem Kampf, seinen Platz im Leben zu behaupten oder überhaupt erst zu bekommen. Es ist eine kontinuierliche Anstrengung, sein Dasein zu rechtfertigen, indem man etwas Wichtiges leistet und für andere nützlich ist. Man muss etwas geben, um da sein zu dürfen.

Die Selbstverständlichkeit dagegen ist ein Dasein ohne Zweck und Nutzen. Meister Eckhar hat gesagt, dass Leben selbst würde auf die Frage, waum es lebe, antworten: "Ich lebe, um zu leben", ohne ein Warum.

Dann bleibt der Wunsch des Menschen, zu schenken und zu geben, ohne dies als Rechtfertigung seines Daseins zu brauchen. Dies entspricht der natürlichen Bewegung der Liebe. Dieser Wunsch ist anstrengungslos und eine Freude. Es entspringt dem Gefühl, mehr las genug zu haben und im inneren Reichtum, ja sogar im Überfluss zu leben.

Zu geben, um nützlich zu sein, um einen Platz zu haben und sich zugehörig fühlen zu dürfen, ist immer eine große Anstrengung und führt zu Erschöpfung. Dann ist das Geben ein Muss, und nützlich zu sein wird zu Zwang und Bürde.
Wenn man das Gefühl hat, in der Fülle und im Überfluss zu sein, dann ist der Wunsch zu geben auch begründet in einer Dankbarkeit dem Leben gegenüber. Dann bleibt es ein Gebenwollen und wird niemals zu einem Gebenmüssen.

Christian Meyer, Ein Kurs in wahrem Loslassen, S. 28

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