Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Samstag, 15. Juni 2019

Aus dem Erstlingswerk von Jed McKenna „Verflixte Erleuchtung“ Als Schmetterling unter Raupen

S.151 ~ Passt auf!
Ich verrate Euch alles, was Ihr tun müsst, um erleuchtet zu werden:
Setz Dich hin, halte den Mund, und frage Dich, was tatsächlich wahr ist. Frage Dich so lange, bis Du ES s(ICH)_ER bIST.
Das ist alles. Das ist die ganze Kunst. Das ist der gesamte Weg, die Methode, Schule, Rahmen zur Erleuchtung.
Mit anderen Worten: Ihr müsst über die Klippe springen.
(Bei der Suche nach dem Gral geht’s um die Suche, nicht um den Gral... (Falsch! Verdreh dies!)
Nicht vor dem Abgrund stehen bleiben und übers springen nachdenken.(!)
Kein Buch übers Springen lesen. Nicht die Kunst und die Wissenschaft des Springens studieren. Keine Selbsthilfegruppe für Springer gründen. Keine Gedichte übers Springen schreiben. Nicht jemanden in den Hintern kriechen, der bereits gesprungen ist.
Nein. Einfach springen.

..Alle fahren sie auf Ihre Gurus ab, und alle werden Sie von Tag zu Tag spiritueller, aber keiner wacht auf.
S.149...er könne aufwachen und zugleich weiterschlafen.
So sieht es heute mit dem spirituellem Schrifttum aus, ja mit der ganzen heutigen Spiritualität, und das eigentlich nur, weil das Ego einfach alles tut, um zu überleben.
Ich will damit nicht sagen, sämtliche spirituelle Führer seien unerleuchtet, doch führt er keinen einzige seiner Schüler zur Erleuchtung, weil man ganz einfach zur Erleuchtung nicht geführt werden kann. Sie lässt sich nicht lehren.
Daher das unvermeidliche Resultat :) Alle fahren sie auf Ihre Gurus ab, und alle werden Sie von Tag zu Tag spiritueller, aber keiner wacht auf.

Wer sich von der Selbsterforschung locken lässt, weil sie so schön einfach und nicht umständlich ist, versinkt in einem Morast von Lehrern und Lehren, Gurus und Gefasel, Ego und Täuschung, aus dem er sich vermutlich so schnell nicht zu befreien vermag.

S.150 Fünf Worte: Frage Dich „Wer bin ich?“! Fünf Worte, die alle weiteren Worte, einschließlich deren Ramana Maharshis, überflüssig machen. Fünf Worte die keiner Erklärung bedürfen, keiner weiteren Ausführung, keine Interpretation. Fünf Worte, die Selbstvertrauen und Selbstbestimmung ermöglichen. Doch eine spirituelle Lehre, deren gesamter Wortlaut in eine Streichholzschachtel passt, ist nun mal nicht jedermann*fraus Sache. Welcher Mechanismus ist es, der etwas so Einfaches wie Selbsterforschung bis zur Unendlichkeit verstümmelt und aufbläht?
Das Ego. Einzig und allein das Ego.
Das ist der #Grundkonflikt einer jeden spirituellen Suche: Das Ego sehnt sich nach Erleuchtung, doch die Erleuchtung vermag das Ego nicht zu erlangen. Das Selbst kann kein Nicht-Selbst erlangen.
Deshalb muss jeder, der meint, er müsse aus der Erleuchtung ein Geschäft machen, sie erst einmal auf leicht verdauliche Proportionen zurechtstutzen – und etwas daraus machen, was vom Ego sehr wohl erlangt werden kann. #Erleuchtung_light – weniger Kalorien, mehr Geschmack.
Der Grundkonflikt lässt sich nur lösen, wenn man die Gleichung ins Ungleichgewicht bringt. Das ist Betrug, klar, aber jede/R fühlt sich wohl damit. Erleuchtung wird neu definiert. Das Ego kann die edle Suche fortführen und eine blühende_spirituelle_Industrie kann weiterblühen. Klar, den heiligen Gral wird auf diese Weise niemand zu Gesicht bekommen, doch wer den Grundkonflikt durchschaut hat, wird feststellen, dass ihn im Grunde auch niemand zu Gesicht bekommen wollte. Bei der Suche nach dem Gral geht’s um die Suche, nicht um den Gral...

S.148Jeder, der vorhat, Erleuchtung für die breite Masse neu zu verpacken, muss bei seinen Kunden zunächst einmal die Illusion erzeugen, die Erleuchtung sei in greifbarer Nähe zu haben. Es mag ja der Wahrheit entsprechen, dass man für die Wahrheit alles hingeben muss, aber die Wahrheit ist nicht gut für das das Portemonnaie. Bei der kommerziellen Variante kostest die Wahrheit nur so viel, dass du sie dir problemlos leisten kannst.

Natürlich stammen die Verleger von Büchern und Zeitschriften nicht aus der Erleuchtungsszene. Ihr Job ist es, Bücher und Zeitschriften zu verkaufen, nicht etwa die Wahrheit, und sie wissen, dass der Suchende gern dafür bezahlt, dass man ihm – dem gesunden Menschenverstand zum Trotz – versichert, er könne aufwachen und zugleich weiterschlafen.

Aus dem Erstlingswerk von Jed McKenna
Verflixte Erleuchtung“
Als Schmetterling unter Raupen S.148-151

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen