Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Mittwoch, 25. März 2020

#Praxis003 ~ Meditation || Methoden in der Meditation || Ein kostbares Geschenk aus Tibet ♥

Wenn Ihr Geist in der Lage ist, sich von selbst zu setzen, und wenn Sie sich dadurch inspiriert fühlen, einfach in seinem reinen Gewahrsein zu ruhen, dann brauchen Sie keine Methode zur Meditation. Es könnte sich sogar als ungeschickt erweisen, in einem solchen Zustand eine Methode anwenden zu wollen. Die meisten von uns finden es allerdings schwierig, direkt in diesen Zustand zu gelangen. Wir sind einfach nicht in der Lage, ihn zu wecken, und unser Geist ist so aufgewühlt und zerstreut, daß wir ein angemessenes Mittel - eine Methode - brauchen, um in diesen Zustand zu kommen.

"Angemessen" heißt, daß Sie bei der Arbeit an sich selbst immer wieder folgende Aspekte zusammenbringen: Ihr Verständnis der essentiellen Natur Ihres Geistes, die Vertrautheit mit Ihren eigenen verschiedenen und wechselnden Launen, und die Einsicht, die Sie durch Ihre Praxis gewonnen haben. Indem Sie diese Dinge zusammenbringen, lernen Sie die Kunst, die jeweils angemessene Methode für eine bestimmte Situation oder ein spezielles Problem anzuwenden, und so die Atmosphäre Ihres Geistes umzuwandeln.

Aber vergessen Sie nicht: die Methode ist immer nur das Mittel, niemals die Meditation selbst. Indem Sie eine Methode auf geschickte Art anwenden, erreichen Sie die Vollkommenheit des reinen Zustandes vollständiger Präsenz - wahre Meditation. Es gibt hierzu ein aufschlussreiches tibetisches Sprichwort: Gompa ma yin, kompa yin, was bedeutet: "Es gibt keine 'Meditation', lediglich ein 'Sichdaran-Gewöhnen'." Das heißt, Meditation ist nichts anderes, als mit der Praxis der Meditation vertraut zu werden. Man sagt auch: "Meditation bedeutet nicht, sich abzumühen, sondern ganz natürlich in ihr aufzugehen." Wenn Sie eine Methode kontinuierlich  üben, wird Meditation langsam entstehen. Meditation ist nicht etwas, das Sie "tun" können; sie muss sich spontan ereignen, und das geht nur, wenn wir die Praxis vervollkommnet haben.

Damit Meditation geschehen kann, müssen ruhige und günstige Umstände geschaffen werden. Bevor wir Meisterschaft über unseren Geist erlangen können, müssen wir zuerst seine Umgebung beruhigen. Im Augenblick gleicht unser Geist der Ramme einer Kerze: er ist unruhig, flackernd, wechselhaft und ungeschützt den Windstößen unserer Gedanken und Emotionen ausgesetzt. Die Flamme wird nur dann ruhig und stetig brennen können, wenn wir die sie umgebende Luft beruhigen. In ähnlicher Weise können wir erst dann einen Schimmer der Natur unseres Geistes haben und beginnen, in ihr zu ruhen, wenn wir die Turbulenzen unserer Gedanken und Emotionen zur Ruhe gebracht haben. Andererseits werden sich, sobald wir Stabilität in unserer Meditation gefunden haben, Geräusche und Störungen jedweder Art wesentlich weniger auswirken.

Im Westen neigen die Menschen dazu, an dem hängenzubleiben, was ich "Technologie der Meditation" nenne. Die moderne Welt ist ohnehin fasziniert von Mechanismen und Maschinen aller Art und süchtig nach pragmatischen Formeln. Aber das Wichtigste bei der Meditation ist nicht die Technik, sondern ihr Geist: eine geschickte, inspirierte und kreative Art, zu praktizieren, die man auch die "Haltung" nennen könnte.

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