Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Donnerstag, 13. April 2017

Bhagavad Gita ~ Kapitel 10 || Die Füllen des Absoluten

Der Höchste Herr sprach: Mein lieber Freund, starkarmiger Arjuna, höre nun wieder Meine erhabenen Worte, die Ich dir zu deinem Wohl verkünden werde und die dir große Freude bereiten werden.


Weder die Scharen der Halbgötter noch die großen Weisen kennen Meinen Ursprung, denn Ich bin in jeder Hinsicht der Ursprung der Halbgötter und Weisen.


Wer Mich als den Ungeborenen, als den Anfangslosen, als den Höchsten Herrn aller Welten kennt, ist frei von Täuschung und von allen Sünden befreit.


Intelligenz, Wissen, Freiheit von Zweifel und Täuschung, Nachsicht, Wahrhaftigkeit, Selbstbeherrschung sowie Gelassenheit, Freude und Schmerz, Geburt, Tod, Furcht, Furchtlosigkeit, Gewaltlosigkeit, Gleichmut, Zufriedenheit, Buße, Wohltätigkeit, Ruhm und Schmach sind von Mir allein geschaffen.


Die sieben großen Weisen, vor ihnen die vier anderen großen Weisen und die Manus [die Vorväter der Menschheit] sind aus Meinem Geist geboren, und alle Geschöpfe auf allen Planeten stammen von ihnen ab.


Wer diese Meine Herrlichkeit und Macht in Wahrheit kennt, betätigt sich in unverfälschtem hingebungsvollem Dienst; darüber besteht kein Zweifel.


Ich bin der Ursprung aller spirituellen und materiellen Welten. Alles geht von Mir aus. Die Weisen, die dies vollkommen wissen, betätigen sich in Meinem hingebungsvollen Dienst und verehren Mich von ganzem Herzen.


Die Gedanken Meiner reinen Geweihten weilen bei Mir, ihre Leben sind Mir ergeben, und sie erfahren große Zufriedenheit und Glückseligkeit, wenn sie einander erleuchten und über Mich sprechen.


Denjenigen, die Mir ständig hingegeben sind und Mich mit Liebe verehren, gebe Ich das Verständnis, wodurch sie zu Mir gelangen können.


Aus Mitleid mit ihnen zerstöre Ich, der Ich in ihren Herzen weile, mit der leuchtenden Fakel der Erkenntnis die aus Unwissenheit geborene Finsternis.


Arjuna sprach: Du bist das Höchste Brahman, das Endgültige, das höchste Reich und der höchste Reinigende, die Absolute Wahrheit und die ewige göttliche Person. Du bist der urerste Gott, transzendental und ursprünglich, und Du bist die ungeborene und alldurchdringende Schönheit. Alle großen Weisen, wie Narada, Asita, Devala und Vyasa, sagen dies von Dir, und jetzt erklärst Du es mir Selbst.


O Kesava [Krishna], alles, was Du mir gesagt hast, akzeptiere ich als Wahrheit. Weder die Götter noch die Dämonen, o Herr, kennen Deine Persönlichkeit.


Wahrlich, Du allein kennst Dich durch Deine eigenen Kräfte, o Ursprung allen Seins, Herr aller Wesen, Gott der Götter, o Höchste Person, Herr des Universums!


Bitte berichte mir im einzelnen von Deinen göttlichen Kräften, mit denen Du all diese Welten durchdringst und in ihnen gegenwärtig bist.


Wie soll ich über Dich meditieren? Über welche Deiner mannigfachen Formen sollte man nachsinnen, o Segenspendender Herr?


O Janardana [Krishna], berichte mir abermals im einzelnen von Deinen mächtigen Kräften und Deiner Herrlichkeit, denn ich werde es niemals müde, Deinen ambrosischen Worten zu lauschen.


Der Segenspendende Herr sprach: Ja, Ich werde dir von Meinen herrlichen Manifestationen berichten, doch nur von den bedeutendsten, o Arjuna, denn Mein Reichtum ist grenzenlos.


Ich bin das Selbst, o Gudakesa, das in den Herzen aller Geschöpfe weilt. Ich bin der Anfang, die Mitte und das Ende aller Wesen.


Von den Adityas bin Ich Visnu; von den Lichtern bin Ich die strahlende Sonne; Ich bin Mar…ci von den Maruts, und unter den Sternen bin Ich der Mond.


Von den Veden bin Ich der Sama Veda; von den Halbgöttern bin Ich Indra; von den Sinnen bin Ich der Geist, und in den Lebewesen bin Ich die lebendige Kraft [Wissen].


Von allen Rudras bin Ich Siva; von den Yaksas und Raksasas bin Ich der Herr des Reichtums [Kuvera]; von den Vasus bin Ich das Feuer [Agni], und von den Bergen bin Ich der Meru.


Wisse, o Arjuna, von den Priestern bin Ich das Oberhaupt, Brhaspati, der Herr der Hingabe. Von den Generälen bin Ich Skanda, der Herr des Krieges, und von den Gewässern bin Ich der Ozean.


Von den großen Weisen bin Ich Bhrgu, und von den Klangschwingungen bin Ich das transzendentale Om. Von den Opfern bin Ich das Chanten der Heiligen Namen [Japa], und von den unbeweglichen Dingen bin ich der Himalaya.


Von allen Bäumen bin Ich der heilige Feigenbaum, und unter den Weisen und Halbgöttern bin Ich Narada. Von den Sängern der Götter [Gandharvas] bin Ich Citraratha, und unter den vollkommenen Wesen bin Ich der Weise Kapila.


Wisse, von den Pferden bin Ich Uccaihsrava, das aus dem Elixier der Unsterblichkeit geboren wurde und dem Ozean entstieg; von den Elefantenfürsten bin Ich Airavata, und unter den Menschen bin Ich der Monarch.


Von den Waffen bin Ich der Blitz, und unter den Kühen bin Ich die Surabhi-Kuh, die Milch im Überfluß gibt. Von den Erzeugern bin Ich Kandarpa, der Gott der Liebe, und von den Schlangen bin Ich Vasuki, das Oberhaupt.


Von den himmlischen Naga-Schlangen bin Ich Ananta; von den Gottheiten des Wassers bin Ich Varuna; von den verstorbenen Vorvätern bin Ich Aryama, und unter den Gesetzeshütern bin Ich Yama, der Herr des Todes.


Unter den Daitya-Dämonen bin Ich der hingegebene Prahlada; unter den Bezwingern bin Ich die Zeit; unter den wilden Tieren bin Ich der Löwe, und von den Vögeln bin Ich Garuda, der gefiederte Träger Visnus.


Von den reinigenden Kräften bin Ich der Wind; von den Waffenträgern bin Ich Rama; von den Fischen bin Ich der Hai, und von den strömenden Flüssen bin Ich die Gagga.


Von allen Schöpfungen bin Ich der Anfang, das Ende und auch die Mitte, o Arjuna. Von allen Wissenschaften bin Ich die spirituelle Wissenschaft vom Selbst, und unter Logikern bin Ich die endgültige Wahrheit.


Von den Buchstaben bin Ich der Buchstabe A, und unter den zusammengesetzten Wörtern bin Ich das Doppelwort. Ich bin auch die unerschöpfliche Zeit, und von den Schöpfern bin Ich Brahma, dessen mannigfache Gesichter in alle Richtungen schauen.


Ich bin der alles-verschlingende Tod, und Ich bin der Erzeuger aller Dinge, die noch sein werden. Unter den Frauen bin ich Ruhm, Glück, Rede, Erinnerung, Intelligenz, Treue und Geduld.


Von den Hymnen bin Ich der Brhat-Sama, der Indra vorgesungen wurde, und von den Dichtungen bin Ich der Gayatri-Mantra, den die Brahmanas täglich chanten. Von den Monaten bin Ich der November und der Dezember, und von den Jahreszeiten bin Ich der blühende Frühling.


Von allem Betrug bin Ich das Glücksspiel, und von allem Prachtvollen bin Ich die Pracht. Ich bin der Sieg; Ich bin das Abenteuer, und Ich bin die Stärke der Starken.


Von den Nachkommen Vrsnis bin Ich Vasudeva, und von den Pandavas bin Ich Arjuna. Von den Weisen bin Ich Vyasa, und unter den großen Denkern bin Ich Usana.


Unter den Bestrafungen bin Ich der Prügelstock, und von denjenigen, die den Sieg suchen, bin Ich die Moral. Von geheimen Dingen bin Ich das Schweigen, und von den Weisen bin Ich die Weisheit.


Ferner, o Arjuna, bin Ich der zeugende Same allen Seins. Es gibt kein Wesen ~ beweglich oder unbeweglich ~ , das ohne Mich existieren kann.


O mächtiger Bezwinger der Feinde, Meine göttlichen Manifestationen haben kein Ende. Was Ich dir berichtet habe, ist bloß eine Andeutung Meiner unbegrenzten Reichtümer.


Wisse, daß alle schönen, herrlichen und mächtigen Schöpfungen nur einem Funken Meiner Pracht entspringen.


Doch wozu ist all dieses detaillierte Wissen notwendig, o Arjuna? Mit einem einzigen Bruchteil Meinerselbst durchdringe und erhalte Ich das gesamte Universum.

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