http://www.jkrishnamurti.de/FS12.1102.0.html
Fragender: Ich habe mich sehr viel mit Philosophie, Psychologie, Religion und Politik beschäftigt, die alle mehr oder weniger die menschlichen Beziehungen zum Gegenstand haben. Ich habe auch Ihre Bücher gelesen, die sich alle mit Gedanken und Ideen befassen, und irgendwie habe ich das alles satt. Ich bin in einem Ozean von Worten geschwommen, und wo immer ich gehe, sind es nur mehr Worte – und von diesen Worten abgeleitet werden mir Handlungen empfohlen: Ratschläge, Ermahnungen, Versprechungen, Theorien, Analysen, Hilfsmittel. Natürlich tut man das alles beiseite – Sie haben es ja selbst getan. Aber für die meisten Menschen, die Sie gelesen oder gehört haben, sind das, was Sie sagen, bloße Worte. Es mag Menschen geben, für die das alles mehr bedeutet als Worte, für die es äusserst real ist, aber ich spreche von uns übrigen. Ich würde gern über das Wort, über die Idee hinausgelangen und in einer totalen Beziehung zu allen Dingen leben. Denn schließlich ist das das Leben. Sie haben gesagt, dass man sein eigener Lehrer und Schüler sein muss. Kann ich in grösster Einfachheit, ohne Prinzipien, Glaubenssätze und Ideale leben? Kann ich frei leben, wohl wissend, dass ich in die Welt verstrickt bin? Krisen klopfen nicht vor ihrem Erscheinen an die Tür: Herausforderungen des täglichen Lebens sind da, bevor man ihrer gewahr ist. Wenn man das alles weiss, wenn man in viele dieser Dinge verstrickt war, verschiedenen Phantomen nachjagend, frage ich mich, wie ich richtig und mit Liebe in Klarheit und anstrengungsloser Freude leben kann. Ich frage nicht nach dem wie, sondern nach dem Leben; das »wie« verneint das aktuelle Leben. Ein adeliges Leben übt sich nicht im Adel.
Fragender: Ich habe mich sehr viel mit Philosophie, Psychologie, Religion und Politik beschäftigt, die alle mehr oder weniger die menschlichen Beziehungen zum Gegenstand haben. Ich habe auch Ihre Bücher gelesen, die sich alle mit Gedanken und Ideen befassen, und irgendwie habe ich das alles satt. Ich bin in einem Ozean von Worten geschwommen, und wo immer ich gehe, sind es nur mehr Worte – und von diesen Worten abgeleitet werden mir Handlungen empfohlen: Ratschläge, Ermahnungen, Versprechungen, Theorien, Analysen, Hilfsmittel. Natürlich tut man das alles beiseite – Sie haben es ja selbst getan. Aber für die meisten Menschen, die Sie gelesen oder gehört haben, sind das, was Sie sagen, bloße Worte. Es mag Menschen geben, für die das alles mehr bedeutet als Worte, für die es äusserst real ist, aber ich spreche von uns übrigen. Ich würde gern über das Wort, über die Idee hinausgelangen und in einer totalen Beziehung zu allen Dingen leben. Denn schließlich ist das das Leben. Sie haben gesagt, dass man sein eigener Lehrer und Schüler sein muss. Kann ich in grösster Einfachheit, ohne Prinzipien, Glaubenssätze und Ideale leben? Kann ich frei leben, wohl wissend, dass ich in die Welt verstrickt bin? Krisen klopfen nicht vor ihrem Erscheinen an die Tür: Herausforderungen des täglichen Lebens sind da, bevor man ihrer gewahr ist. Wenn man das alles weiss, wenn man in viele dieser Dinge verstrickt war, verschiedenen Phantomen nachjagend, frage ich mich, wie ich richtig und mit Liebe in Klarheit und anstrengungsloser Freude leben kann. Ich frage nicht nach dem wie, sondern nach dem Leben; das »wie« verneint das aktuelle Leben. Ein adeliges Leben übt sich nicht im Adel.
Krishnamurti: Nachdem Sie das alles festgestellt
haben, wo sind Sie? Möchten Sie wirklich ein gesegnetes und liebevolles
Leben führen? Wenn ja, wo liegt dann das Problem?
Fragender: Ich wünsche es wirklich, aber
irgendwie gelingt es mir nicht. Ich habe seit Jahren das Verlangen, so
zu leben, aber ich kann es nicht.
....Krishnamurti: Können Sie sich selbst wahrnehmen ohne Verzerrung, nur sich selbst absolut wahrnehmen so wie Sie sind?
Fragender: Ja.
Krishnamurti: Gibt es in dieser Wahrnehmung Hässlichkeit?
Fragender: In der Wahrnehmung liegt keine Hässlichkeit, nur in dem, was wahrgenommen wird.
Krishnamurti: Die Art wie Sie wahrnehmen, ist das,
was Sie sind. Im reinen Schauen liegt die Redlichkeit, das heisst die
Achtsamkeit, die ohne Entstellung durch Wertung und Idee ist. Sie kamen,
um zu erforschen, wie Sie in Schönheit und mit Liebe leben können. Ohne
Verzerrung zu schauen ist Liebe, und die Handlung dieser Wahrnehmung
ist die Handlung der Tugend. Diese Klarheit der Wahrnehmung wird
jederzeit im Leben handeln. Das bedeutet, gleich dem Adler in den Lüften
zu leben; das heisst in Schönheit und voller Liebe zu leben.
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