Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Samstag, 15. April 2017

Bhangavad Gita ~ Kapitel 14 || Die drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur

Der Segenspendende Herr sprach: Abermals werde Ich
dir diese erhabenste Weisheit verkünden, die Essenz
allen Wissens, durch deren Kenntnis alle Weisen die
höchste Vollkommenheit erreicht haben.

Wenn man in diesem Wissen gefestigt wird, kann man
die transzendentale Natur erreichen, die Meiner eigenen
Natur gleicht. So verankert, wird man weder zur Zeit
der Schöpfung geboren noch bei ihrer Auflösung vernichtet.

Die gesamte materielle Substanz, Brahman genannt, ist
die Quelle der Geburt, und es ist dieses Brahman, das
Ich befruchte, so daß die Geburten aller Lebewesen
möglich werden, o Sohn Bharatas.

O Sohn Kunt…is, man sollte verstehen, daß alle Arten des
Lebens durch Geburt in der materiellen Natur
ermöglicht werden und daß Ich der samengebende
Vater bin.

Die materielle Natur besteht aus den drei
Erscheinungsweisen — Tugend, Leidenschaft und
Unwissenheit. Wenn das Lebewesen mit der Natur in
Berührung kommt, wird es von diesen
Erscheinungsweisen bedingt.

O Sündloser, die Erscheinungsweise der Tugend, da
reiner als die anderen, erleuchtet und befreit einen von
allen sündhaften Reaktionen. Diejenigen, die sich in
dieser Erscheinungsweise befinden, entwickeln Wissen,
doch werden sie durch die Vorstellung, glücklich zu
sein, bedingt.

Die Erscheinungsweise der Leidenschaft wird aus
grenzenlosen Wünschen und Sehnsüchten geboren, o
Sohn Kunt…is, und deshalb ist man an materielle
fruchtbringende Tätigkeiten gebunden.

O Sohn Bharatas, die Erscheinungsweise der
Unwissenheit verursacht die Täuschung aller
Lebewesen. Die Folgen dieser Erscheinungsweise sind
Irrsinn, Trägheit und Schlaf, die die bedingte Seele
binden.

In der Erscheinungsweise der Tugend wird man durch
Glück, in Leidenschaft durch die Früchte des Tuns und
in Unwissenheit durch Irrsinn bedingt.

Manchmal gewinnt die Erscheinungsweise der
Leidenschaft die Oberhand und besiegt die
Erscheinungsweise der Tugend, o Nachkomme
Bharatas, manchmal besiegt die Erscheinungsweise der
Tugend die Leidenschaft, und ein anderes Mal besiegt
die Erscheinungsweise der Unwissenheit Tugend und
Leidenschaft. Auf diese Weise findet ein ständiger
Kampf um Vorherrschaft statt.

Die Manifestationen der Erscheinungsweise der Tugend
können erfahren werden, wenn alle Tore des Körpers
durch Wissen erleuchtet sind.

O Oberhaupt der Bharatas, wenn die
Erscheinungsweise der Leidenschaft zunimmt,
entwickeln sich Anzeichen von großer Anhaftung,
unbeherrschtem Verlangen, Begehren und großer
Anstrengung.

O Sohn Kurus, wenn die Erscheinungsweise der
Unwissenheit zunimmt, machen sich Irrsinn, Illusion,
Untätigkeit und Dunkelheit deutlich bemerkbar.

Wer in der Erscheinungsweise der Tugend stirbt,
erreicht die reinen, höheren Planeten.

Wenn man in der Erscheinungsweise der Leidenschaft
stirbt, wird man unter denen geboren, die
fruchtbringenden Tätigkeiten nachgehen, und wenn
man in der Erscheinungsweise der Unwissenheit stirbt,
wird man im Königreich der Tiere geboren.

Indem man in der Erscheinungsweise der Tugend
handelt, wird man gereinigt. Tätigkeiten, die in der
Erscheinungsweise der Leidenschaft verrichtet werden,
enden in Leid, und Handlungen, die in der
Erscheinungsweise der Unwissenheit ausgeführt
werden, enden in Dummheit.

Aus der Erscheinungsweise der Tugend entwickelt sich
wirkliches Wissen; aus der Erscheinungsweise der
Leidenschaft entwickelt sich Leid, und aus der
Erscheinungsweise der Unwissenheit entwickeln sich
Dummheit, Irrsinn und Illusion.

Menschen, die sich in der Erscheinungsweise der
Tugend befinden, gehen allmählich aufwärts zu den
höheren Planeten; diejenigen in der Erscheinungsweise
der Leidenschaft leben auf den irdischen Planeten, und
diejenigen in der Erscheinungsweise der Unwissenheit
fallen in die höllischen Welten hinab.

Wenn du erkennst, daß es in allen Tätigkeiten nichts
außer diesen Erscheinungsweisen der Natur gibt und
daß der Höchste Herr zu all diesen Erscheinungsweisen
in transzendentaler Stellung steht, kannst du Meine
spirituelle Natur verstehen.

Wenn das verkörperte Wesen fähig ist, diese drei
Erscheinungsweisen zu transzendieren, kann es von
Geburt, Tod, Alter und den damit verbundenen Leiden
frei werden und schon in diesem Leben Nektar
genießen.

Arjuna fragte: O mein lieber Herr, an welchen
Symptomen erkennt man jemanden, der zu diesen
Erscheinungsweisen in transzendentaler Stellung steht,
wie verhält er sich, und wie transzendiert er die
Erscheinungsweisen der Natur?

Vers22-25
Der Segenspendende Herr sprach: Wer Erleuchtung,
Anhaftung und Täuschung weder haßt, wenn sie
gegenwärtig sind, noch nach ihnen verlangt, wenn sie
verschwinden; wer dasitzt, als sei er unbeteiligt, weil er
sich jenseits der materiellen Reaktionen der
Erscheinungsweisen der Natur befindet; wer fest bleibt,
da er weiß, daß allein die Erscheinungsweisen aktiv
sind; wer Freude und Schmerz mit Gleichmut
betrachtet und einen Erdklumpen, einen Stein und ein
Golddück mit gleichen Augen sieht; wer weise ist und
Ruhm und Schmach als gleich ansieht; wer in Ehre und
Unehre unverändert bleibt; wer Freund und Feind
gleich behandelt und wer alle fruchtbringenden
Unternehmungen aufgegeben hat — von einem solchen
Menschen sagt man, er habe die Erscheinungsweisen
der Natur transzendiert.

Wer sich völlig in hingebungsvollem Dienst betätigt und
unter keinen Umständen zu Fall kommt, transzendiert
augenblicklich die Erscheinungsweisen der materiellen
Natur und erreicht so die Ebene des Brahman.

Vers27
Ich bin die Grundlage des unpersönlichen Brahman, das
die wesensgemäße Stellung endgültigen Glücks und das
unsterblich, unvergänglich und ewig ist.

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