Fragender: Was suche ich eigentlich? Ich weiß es
wirklich nicht, aber in mir ist ein großes Verlangen nach etwas, das
weit mehr ist als Wohlsein, Vergnügen und Befriedigung durch Erfüllung.
Es ergab sich, dass ich das alles gehabt habe, aber das, wonach ich
verlange, ist weit mehr – ist etwas von unfassbarer Intensität, das nach
Erlösung schreit, das mir etwas zu sagen versucht. Ich habe dieses
Gefühl seit vielen Jahren, aber wenn ich es prüfe, scheine ich nicht
fähig zu sein, damit in Kontakt zu kommen. Doch diese Sehnsucht,
jenseits der Berge und der Himmel etwas zu finden, ist immer da. Aber
vielleicht ist dieses Etwas unmittelbar vor mir, nur sehe ich es nicht.
Sagen Sie mir nicht, wie ich schauen soll: Ich habe viele Ihrer
Schriften gelesen, und ich weiß, was Sie meinen. Ich möchte meine Hand
danach ausstrecken und dieses Ding einfach packen, wohl wissend, dass
ich den Wind nicht in meiner Faust festhalten kann. Man sagt, wenn man
einen Tumor sauber operiert, kann man ihn unversehrt aus seinem
Nistplatz herausschälen. Genauso würde ich gern mit einer Bewegung diese
ganze Erde, das Firmament und den Himmel in Besitz nehmen – und
augenblicklich zu jener Segensfülle gelangen. Ist das überhaupt möglich?
Wie soll ich zu dem anderen Ufer übersetzen, ohne mit einem Boot über
das Wasser zu rudern? Ich empfinde das als einzigen Weg.
Krishnamurti: Ja, das ist die einzige Möglichkeit –
sich auf seltsame und unerklärliche Art auf dem anderen Ufer zu finden
und von dort aus zu leben, zu handeln und alles zu tun, was man im
täglichen Leben macht.
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