Wie lebt dieser Herr des Opfers im Körper, und in welchem Teil hält Er Sich auf, o Madhusudana? Und wie können diejenigen, die im hingebungsvollen Dienst tätig sind, Dich zur Zeit des Todes kennen?
Der Höchste Herr sprach: Das unzerstörbare, transzendentale Lebewesen wird Brahman und seine ewige Natur das Selbst genannt. Handlungen, die sich auf die Entwicklung der materiellen Körper beziehen, nennt man karma oder fruchtbringende Tätigkeiten.
Die materielle Natur ist endlos wandelbar. Das Universum ist die kosmische Form des Höchsten Herrn, und Ich bin dieser Herr, der von der Überseele repräsentiert wird und im Herzen aller verkörperten Wesen weilt.
Und wer immer sich im Augenblick des Todes, wenn er seinen Körper verläßt, an Mich erinnert, erreicht sogleich Mein Reich. Darüber besteht kein Zweifel.
Den Seinszustand, an den man sich beim Verlassen seines Körpers erinnert, wird man ohne Zweifel erreichen.
Daher,
o Arjuna, solltest du immer an Mich in Meiner Form als Ka
denken und zur gleichen Zeit deine vorgeschriebene Pflicht des
Kämpfens erfüllen. Wenn du dein Tun Mir weihst und deinen Geist und
deine Intelligenz auf Mich richtest, wirst du Mich ohne Zweifel
erreichen.
Wer
über die Höchste Persönlichkeit Gottes meditiert, indem er seinen
Geist ständig darin übt, sich an Mich zu erinnern, und von diesem
Pfad nicht abweicht, o Partha [Arjuna], wird Mich sicherlich
erreichen.
Man
sollte über den Herrn, die Höchste Person, als den meditieren, der
alles weiß, der der ÄIteste, der der Lenker, der kleiner als das
Kleinste, der der Erhalter allen Seins, der jenseits jeder
materiellen Vorstellung, der unbegreiflich und der immer eine Person
ist. Er ist leuchtend wie die Sonne, und da Er transzendental ist,
befindet Er Sich jenseits der materiellen Natur.
Wer
zur Zeit des Todes seine Lebensluft auf den Punkt zwischen den
Augenbrauen konzentriert und sich in voller Hingabe an den Höchsten
Herrn erinnert, wird die Höchste Persönlichkeit Gottes mit
Gewißheit erreichen.
In
den Veden bewanderte Persönlichkeiten, die das omkara chanten und
große Weise im Lebensstand der Entsagung sind, gehen in das Brahman
ein. Mit dem Wunsch nach dieser Vollkommenheit leben sie im Zölibat.
Ich werde dir jetzt diesen Vorgang erklären, durch den man Erlösung
erlangen kann.
Yoga
zu praktizieren bedeutet, sich von allen sinnlichen Tätigkeiten zu
lösen. Indem man alle Tore der Sinne schließt, den Geist auf das
Herz und die Lebensluft auf den höchsten Punkt des Kopfes richtet,
verankert man sich im yoga.
Wenn
man, nachdem man in dieser yoga-Praxis gefestigt ist und die heilige
Silbe om, die höchste Verbindung von Buchstaben, vibriert, beim
Verlassen seines Körpers an die Höchste Persönlichkeit Gottes
denkt, wird man gewiß die spirituellen Planeten erreichen.
Für
jemand, der sich ohne Unterlaß an Mich erinnert, bin Ich sehr leicht
zu erreichen, o Sohn Prthas, da er sich ständig im hingebungsvollen
Dienst betätigt.
Nachdem
die großen Seelen, die hingegebenen yog
s, Mich erreicht haben,
kehren sie niemals zurück in diese zeitweilige Welt, die voller
Leiden ist, denn sie haben die höchste Vollkommenheit erreicht.
Alle
Planeten in der materiellen Welt vom höchsten bis hinab zum
niedrigsten sind Orte des Leids, an denen sich Geburt und Tod
wiederholen. Wer aber in Mein Reich gelangt, o Sohn Kunt
s, wird
niemals wieder geboren.
Nach
menschlicher Zeitrechnung ergeben eintausend Zeitalter die Dauer
eines Tages im Leben Brahmas. Und ebenso lange währt seine Nacht.
Wenn
Brahmas Tag anbricht, tritt die Vielzahl der Lebewesen ins Dasein,
und wenn Brahmas Nacht hereinbricht, werden sie alle vernichtet.
Immer
wieder beginnt der Tag, und die Schar der Wesen ist aktiv, und dann
wieder bricht die Nacht herein, o Partha, und hilflos werden sie
aufgelöst.
Jedoch
gibt es noch eine andere Natur, die ewig ist und transzendental zur
manifestierten und unmanifestierten Materie. Sie ist erhaben und wird
niemals vernichtet. Auch wenn alles in der materiellen Welt zerstört
wird, bleibt dieser Teil, wie er ist.
Dieses
höchste Reich wird unmanifestiert und unfehlbar genannt und ist das
höchste Ziel. Geht jemand dorthin, kehrt er nie wieder zurück. So
beschaffen ist Mein höchstes Reich.
Der
Herr, die Höchste Persönlichkeit Gottes, der größer ist als alle,
kann durch ungetrübte Hingabe erreicht werden. Obwohl Er Sich in
Seinem Reich aufhält, ist Er alldurchdringend, und alles ruht in
Ihm.
O
bester der Bharatas, Ich werde dir nun die verschiedenen Zeiten
erklären, die beim Verlassen dieser Welt entscheiden, ob man
zurückkehrt oder nicht.
Diejenigen,
die das Höchste Brahman kennen, scheiden von der Welt, während der
Feuergott seinen Einfluß ausübt, im Licht, in einem
glückverheißenden Augenblick, während der vierzehn Tage des Mondes
und der sechs Monate, in denen die Sonne im Norden reist.
Der
Mystiker, der die Welt während des Rauches verläßt, nachts,
während der mondlosen vierzehn Tage und in den sechs Monaten, wenn
die Sonne im Süden reist, oder der den Mondplaneten erreicht, muß
wieder zurückkehren.
Den
Veden zufolge gibt es zwei Wege, auf denen man diese Welt verlassen
kann einen im Licht und einen in der Dunkelheit. Wenn jemand im
Licht scheidet, kommt er nicht wieder zurück; wer jedoch in der
Dunkelheit geht, muß zurückkehren.
Die
Gottgeweihten, die diese beiden Pfade kennen, o Arjuna, sind niemals
verwirrt. Sei daher stets in Hingabe gefestigt.
Jemand,
der sich dem Pfad des hingebungsvollen Dienstes zuwendet, ist nicht
der Ergebnisse beraubt, die man erhält, wenn man die Veden studiert,
Opfer darbringt, sich strenge Enthaltungen auferlegt, Spenden gibt
oder philosophischen und fruchtbringenden Tätigkeiten nachgeht. Am
Ende gelangt er zum höchsten Reich.
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